Pfaff Ambition 620

  • Da ich von einer Freundin nach meiner Nähmaschine gefragt wurde:


    Ich nähe seit einigen Jahren auf der Pfaff Ambition 620, habe damit diverse Herrenhemden genäht, außerdem Flickaufgaben an Jeans, Innentaschen repariert, neue Bettwäsche erstellt, Reststoffe zu Camperbus-Gardinen verarbeitet, Matratzenbezüge für den Camper und einiges mehr. In der ersten Maskenzeit sind diverse Atemmasken entstanden.


    Die Stichvielfalt ist überzeugend. Ich habe verschiedene Stiche auf Stoffresten ausprobiert und habe inzwischen rund 20 Stiche, die ich gern verwende. Einige Stiche sind für mich überflüssig.

    Bei den Knopflochstichen benutze ich 2 Stück.

    Nicht alle Stiche, die die Maschine hat, gefallen mir. Ist aber wohl Geschmacksache.

    Die Komfortfunktionen möchte ich nicht mehr missen. Der Fadeneinfädler braucht ein bisschen Gefühl. Wenn man erstmal den Bogen raushat, fädelt man nur noch damit ein. Der Fadenabschneider funktioniert auch gut, ist aber bei minderwertigem Garn etwas zickig. Zudem hatte ich mit dem Fadenabschneider einen Komplettausfall und wollte schon die Maschine in den Laden bringen. Ein Anruf, da sagte man mir, dass ich erstmal unter der Stichplatte säubern soll. Siehe da, viel Staub und ein paar Fäden. Nachdem alles gereinigt war, ging der Fadenabschneider wieder wie zu Anfang.


    Bei allem Hurra gibt es ein paar negative Punkte:

    Der Näharm ist mir zu groß. Schmale Näharbeiten bekommt man nicht immer einfach hin. Irgendwie geht es, aber eben nicht perfekt.

    Bei sehr dicken Stoffen kommt die Maschine an ihre Grenzen. Das passiert nicht oft, aber manchmal dann doch. Meine alte Husqvarna aus 1988 (?) konnte das besser.

    Wenn man auf Rückwärts umstellt, näht die Maschine noch einen Stich vorwärts. Umgekehrt genauso. Daher justiere ich den Stoff vor dem jeweils nächsten Stich neu.

    Bei komplizierten Stichen reduziert die Maschine ihr Tempo. Dadurch erzielt man zwar schöneres Stichbild, aber die Zeit ... !!!


    + Ausstattung mit Nähfüßchen

    + stabile Haube

    + sehr viele Stiche

    + sauberes Stichbild

    + noch einigermaßen günstig

    + sehr helles LED Licht

    + sehr leichtes Einfädeln

    + Fadenabschneider

    + Fensterchen zum Unterfaden

    + einfaches Aufspulen für den Unterfaden

    + IDT Transporteur (Ober- und Unterstofflagentransport)

    + Knopflöcher supereasy

    + sehr einfache Stichauswahl

    + näht ruhig

    + keine Fehler im Stichbild


    - bei mehreren Stofflage wird's schwierig

    - Rückwärts-Vorwärtswechsel mit extra Stich

    - langsamer bei komplizierten Stichen

    - Näharm etwas zu breit

    - gelegentlich unter der Stichplatte reinigen.


    Die Pluspunkte überwiegen klar. Ich würde sie mir wieder kaufen, wenn ich sie nicht schon hätte. Aktuell bieten einige Geschäfte die Amibition 620 für rund 900 Euro an. Einfach mal in einen Laden gehen und probenähen.

    Empfohlen wurde mir die Maschine von einer Nählehrerin. Eigentlich wollte ich die creative 1.5 kaufen. Die Nählehrerin hatte davon abgeraten. Diese sei nicht ganz einfach in der Bedienung und in gewisser Weise kapriziös, mitunter hätten ihre Schülerinnen große Sorgen mit der creative. Ich solle lieber die Ambition 620 nehmen. Habe ich auch getan und nicht bereut.

    Nun wünsche ich allerdings noch eine Overlock, vermutlich wird das eine Bernina. Dem Forum sei dank :) .

    Für weitere Fragen einfach antickern.

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  • Vielen Dank für die Vorstellung Deiner Maschine.

    Gelegentliches Reinigen unter der Stichplatte sehe ich allerdings nicht als negativen Aspekt, sondern als völlig normale Maschinenpflege. 🤔

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  • @ideenwelt das Reinigen unter der Stichplatte, am Messerbereich und generell im Innenraum hinter der Klappe, solltest du auch bei deiner zukünftigen Overlock gelegentlich machen, genauso wie Ölen . Dazu findet man meist eine Anleitung in dem Handbuch. Regelmäßige Maschinenpflege ( egal ob Nähmaschine, Overlock oder Stickmaschine ) ist nicht zu verachten, häufig entstehen Probleme beim nähen durch Flusen/Fadenreste die irgendwo lauern….unter der Stichplatte, zwischen den Spannungsscheiben usw.

    Das Leben ist bunt….

  • @ideenwelt


    Schön wenn Du mit Deiner Maschine zufrieden bist und sie uns vorgestellt hast.


    Wenn dir der Freiarm an manchen Stellen zu eng ist, dann kannst du auch deinen Nähfuß als Freiarm nutzen. Dies ist gerade bei Ärmelsäumen und anderen engen Stellen bei der Overlock nötig.


    Ich weiß ja nicht wie oft Du sehr lange Strecken mit Zierstichen nähst, aber auch meine Maschine näht da nicht Vollgas. Die Stiche sollen ja auch präzise ausgeführt werden. Sollten sie mal nicht so schön aussehen hilft oft auch Stickvlies unterzulegen.


    Bei dicken Stoffen kann es helfen zu schauen ob die Nadelstärke passt.


    Das mit dem Extrastich ist schon ärgerlich. Ist aber bei vielen Pfaffmaschinen so. Meine nähte einen Stich zu Seite….🙄


    Wie hier schon geschrieben.. etwas nach dessen Nutzung zu reinigen und zu pflegen ist kein Kritikpunkt sondern eine Selbstverständlichkeit.😊


    Weiterhin immer schönen Stoff unter der Nadel und Freude am Hobby.


    Viele Grüße Michaela

    Viele Grüße Michaela
    Sheldon: 'Hey, seht mal: ich hab ein fehlendes Neutrino gefunden!'
    Howard: 'Gut, dann können wir die Zettel von den Laternen nehmen...'

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    • Hilfreichste Antwort

    Hallo ideenwelt, das mit dem Extrastich beim Richtungswechsel hatte ich anfangs auch. Aber wenn man mit der Einstellung "Nadel im Stoff" anhält, dann auf Rückwärtsnähen drückt, macht sie exakte Stiche in die richtige Richtung.

    Liebe Grüße - Ina

  • Ich hätte den Minuspunkt mit der Reinigung etwas ausführen sollen:

    Mir ging es um das Entfernen der Stichplatte. Das geht nicht so leicht, die Schrauben liegen ungünstig. Hat man sie gelöst, bekommt man die Stichplatte gut runter und kann ziemlich leicht den Staub entfernen. Aber hinterher die Stichplatte wieder zu befestigen, ist eine Geduldsprüfung. Erst beim gefühlten zehnten Versuch klappt es. Ich würde mir wünschen, dass man die Stichplatte einfach auflegt und dass sie dann mit einem "Klack" einrastet. Ohne Fummelei.


    Allerdings ist dieser negative Punkt einer der wenigen an der Ambition.

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  • ideenwelt

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Hallo ideenwelt, das mit dem Extrastich beim Richtungswechsel hatte ich anfangs auch. Aber wenn man mit der Einstellung "Nadel im Stoff" anhält, dann auf Rückwärtsnähen drückt, macht sie exakte Stiche in die richtige Richtung.

    Werde ich mal ausprobieren. Die Einstellung Nadel unten finde ich sowieso am besten. Dann verrutscht der Stoff nicht, wenn man die Stecknadeln vor dem Nähfüßchen herauszieht.

  • Ich hätte den Minuspunkt mit der Reinigung etwas ausführen sollen:

    Mir ging es um das Entfernen der Stichplatte. Das geht nicht so leicht, die Schrauben liegen ungünstig. Hat man sie gelöst, bekommt man die Stichplatte gut runter und kann ziemlich leicht den Staub entfernen. Aber hinterher die Stichplatte wieder zu befestigen, ist eine Geduldsprüfung. Erst beim gefühlten zehnten Versuch klappt es. Ich würde mir wünschen, dass man die Stichplatte einfach auflegt und dass sie dann mit einem "Klack" einrastet. Ohne Fummelei.


    Allerdings ist dieser negative Punkt einer der wenigen an der Ambition.

    Achso… 😂


    Ja das kann ich nachvollziehen.


    Bei meiner Bernette benutze ich deshalb so ein „Schraubrndreher-Plättchen“.

    Damit gehts besser.

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  • Mir ging es um das Entfernen der Stichplatte. Das geht nicht so leicht, die Schrauben liegen ungünstig. Hat man sie gelöst, bekommt man die Stichplatte gut runter und kann ziemlich leicht den Staub entfernen. Aber hinterher die Stichplatte wieder zu befestigen, ist eine Geduldsprüfung.

    Oft liegt dem Zubehör ein kleiner Schraubendreher bei, der so kurz ist, dass er unter den Maschinenkopf passt. Außerdem ist der Griff flügelartig erweitert. Damit klappt das Lösen und Festziehen der Stichplattenschrauben eigentlich recht gut.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Die Ambition wollte ich eigentlich haben. Habe mich im Laden, aber doch recht schnell für die Quilt Expression entschieden. Dort kann man die Stichplatte einfach Ausklicken, zum Reinigen und zum Wechseln.


    Sie war zwar deutlich teurer, aber ich dachte mir, ich nähe einfach ganz viel und dann lohnt sich das auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Lieverling ()

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  • Zitat

    Wenn man auf Rückwärts umstellt, näht die Maschine noch einen Stich vorwärts. Umgekehrt genauso. Daher justiere ich den Stoff vor dem jeweils nächsten Stich neu.

    Das hat meine Pfaff Passport 3.0 auch gemacht. Und mich damit genervt. ;) Langsam glaube ich dass das ein Pfaff "Ding" ist. (Die Janome machts nicht, gsd)

  • Das ist verständlich…😂 das würde mich auch nerven wenn es jedesmal ein großer Aufwand ist um die Stichplatte zu entfernen.


    Vielleicht geht es mit so einem kurzen Schraubendreher besser. Kann man auch gut nachkaufen wenn er nicht dabei war.


    Bei bernina kann man einfach auf eine Ecke der Stichplatte drücken und schon ist sie angehoben und kann abgenommen werden.

    Das ist schon sehr anwenderfreundlich.😊


    Viele Grüße Michaela

    Viele Grüße Michaela
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  • @Stichplattenproblem


    Ich habe einen besseren, sehr kurzen Schraubenzieher. Dennoch ist es nicht so gut gelöst.

  • Das hat meine Pfaff Passport 3.0 auch gemacht. Und mich damit genervt. ;) Langsam glaube ich dass das ein Pfaff "Ding" ist. (Die Janome machts nicht, gsd)

    nö, das ist kein Pfaff "Ding"

    Hallo ideenwelt, das mit dem Extrastich beim Richtungswechsel hatte ich anfangs auch. Aber wenn man mit der Einstellung "Nadel im Stoff" anhält, dann auf Rückwärtsnähen drückt, macht sie exakte Stiche in die richtige Richtung.

    Liebe Grüße - Ina

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  • das mit der Stichplatte lösen ist auch bei meiner Brother eine Fummelei. Der beigelegte Schlüssel ist ein kleines rundes Plättchen welches für die

    Schlitze der Schrauben einfach zu dünn ist. Ich behelfe mich dann mit einem entsprechenden Geld Stück.

    Aber solche nervigen Sachen erlebt man ständig, so wie heute. Habe heute bei einer Deutschen Bank angerufen um eine Antwort bez Auskunft . Fragte die mich die Dame nach der Zweigstellen Nummer ?? ist bei meiner Hausbank auf jedem Konto Auszug aber diese große Bank hat das nicht nötig. Musste erst in den Unterlagen rum suchen bis ich sie dann gefunden ganz verdeckt auf einem Schreiben. LG Josefa

  • Insgesamt bin ich mit der Ambition 620 aber mehr als zufrieden. Die Stichplatte löst man ja nicht alle 3 Tage. Beim Richtungswechsel habe ich natürlich auch schon eine einfache Lösung gefunden. Woran man modellbedingt nichts ändern kann, ist der Freiarm, die Durchstichkraft und Geschwindigkeit. Allerdings wird sich bei einigen Kritikpunkte die Lösung abzeichnen, wenn ich mir tatsächlich eine Overlock anschaffe. Beim Freiarm ist es so, dass der etwas zu breite Freiarm natürlich bei bestimmten Nähprojekten wiederum von Vorteil ist. Er hat eben auch eine etwas größere Arbeitsfläche.

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  • Relativ schlanke Freiarme gibts wohl nicht mehr bei allzu vielen Modellen.

    Wie oft nutzt Du das nähen über den Freiarm? Und wobei?

    Bei manchen Arbeitsschritten, ist es weniger fummelig das Nähfüßchen als Freiarm zu nutzen.


    Wenn Du viel dehnbare Stoffe (Jersey, Sweat usw. ) vernähst, dann wird wohl wirklich ein großer Teil der Arbeiten von der Overlock übernommen werden.

  • Die Stoffe lassen sich auf dem Freiarm besser führen. Dass man den Nähfuß als Freiarm benutzen kann, weiß ich. Es ist wohl leider bei den meisten Maschinen so, dass der Freiarm größer als früher ist.

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  • Die Stoffe lassen sich auf dem Freiarm besser führen.

    Das halte ich für ein Gerücht ;) .
    Meine Horrorvision: auf einer Bernina (mit diesem "dünnen" Freiarm) nähen zu müssen, ohne wenigsten einen großen Anschiebetisch zu haben :pfeifen: ...


    ... m.M.n. lassen sich die Stoffe am besten auf einer ebenen Tischplatte führen, d.h., die Maschine in einen Tisch eingelassen + Formplatte - was natürlich 'n bissl Luxus ist, wenn man keinen richtigen Näh-Arbeitsplatz hat.
    Andererseits war Omas Uralt-Singer zum Treten schon in einem Schränkchen versenkbar, hatte aber aufgebaut eine prima ebene Nähfläche.
    Ich hab den Freiarm noch nie vermisst ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • *grins*

    Ich hab 'ne Flachbett - überhaupt keinen Freiarm. (Extra so gekauft. Ich brauchte den Freiarm der Vorgängermaschinen eh nie.)

    Und bei der daraus resultierenden Auflagefläche... ist die Stoffführung um's Füßchen einfach. Da zieht nix...


    Und Bündchen annähen an Ärmeln oder Leggingsbeinen, oder auch nur säumen an solchen Stellen wo der Durchmesser eh eng ist... da hilft oft auch kein schlanker Freiarm mehr. Weil selbst der zu dick ist. Und dann läuft's eh wieder um's Füßchen.

    (Bei Freiarmmaschinen würd ich da immer den Anschiebetisch anbauen.

    Optimal wäre der Einabu in einen Nähschrank/-tisch - Auflagefläche ist dann die Tischfläche links der Maschine und dahinter ...


    Macht allerdings mehr Spass, wenn der Platz rechts der Nadel auch nicht so ganz winzig ist...

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