Quilt aus Seidenkrawatten?

  • Zufällig fielen mir ältere Seidenkrawatten in die Hände, die schon etliche Jahre bis Jahrzehnte vor sich hinstauben und die vermutlich keiner mehr haben oder gar tragen will.


    Ich frage mich, ob das nicht der Grundstock für einen Quilt werden könnte.


    Hat sowas schon mal jemand gemacht?


    Ich stelle mir vor, die Dinger erst mal händisch zu waschen, auch wenn drinsteht, dass man sie nur chemisch reinigen darf, und dann aufzutrennen, oder umgekehrt.


    Sodann entweder in Quadrate schneiden – die "Halsstücke" könnten Zwischenstreifen werden – oder crazy-patchworkmäßig zusammenstückeln.


    Wäre ein Seidenquilt alltagstauglich oder geht sowas dann nur zur Zierde? (Mit Seide habe ich kaum Erfahrung).


    Falls hier jemand Erfahrungen oder Tipps zu einem Seidenquilt ider Krawattenrecylingprojekt beisteuern könnte, würde ich mich sehr freuen.

  • Offen gestanden habe ich keine Ahnung.

    Aber bevor du dir da eine Menge Arbeit machst, würde ich mal eine dieser Krawatten auftrennen und den Stoff waschen, um zu erfahren wie gut das dem Stoff bekommt.

    Ehrlich gesagt würde ich das sogar in der Waschmaschine versuchen, weil ich keine Lust hätte anschließend einen Quilt zu haben, der nur Handwäsche verträgt.

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  • Ja, das dachte ich auch schon.

    Aber wenn ich die von Hand wasche, dann sehe ich, wie waschecht die sind bzw. kann gleich jene aussortieren, die stark ausbluten. (Einzeln in der Waschmaschine waschen ist witzlos und wenn ich alle zusammen reinstecke, kenne ich die "Verdächtigen" nicht und erhalte möglicherweise am Ende nur noch Schlamm- und Moortöne.)

  • ich habe schon alte Krawatten verarbeitet. Das größte Problem dabei war, dass sich der Stoff sehr verzieht. Also habe ich mit Bügeleinlage gearbeitet.

    Ich fand die Idee damals Klasse, aber es hat keinen Spaß gemacht und daher werde ich es nie wieder tun. ....

    LG Anja


    "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt." - Aus Uganda

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  • Ich habe aus Seidenkrawatten einen Läufer fürs Sidebord gearbeitet. 2,10m lang.

    Krawatten erst getrennt und Einlage raus, dann gewaschen und dünne Seiden mit Vlieseline stabilisiert. Ausgeblutet ist keine.

    Ich hatte lauter Sechsecke und die mit Handnähten zusammengefügt. Dabei kann man dem Verziehen vorbeugen.

    Seide darf man ja nicht mit Stärke behandeln.


    Der Läufer ist ein Erinnerungsstück für meinen Mann - es sind Krawatten seines Berufslebens und er erkennt fast alle. (Einige fremde habe ich dazugeschummelt, sonst wäre es zu eintönig geworden.^^) Gewaschen habe ich den Läufer noch nicht und werde es auch nicht tun. Bei Bedarf kommt er in die Reinigung.


    LG

    Inge

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  • Wenn Du Ideen zum Recyclen von Krawatten suchst: Krawatten Ideen auf Pinterest.

    Einen Quilt habe ich noch nicht daraus genäht, aber ein großes Kissen. Das wurde bisher aber noch nicht gewaschen.

    Ich mag Krawatten auch als Schrägstreifen-Lieferanten und für Applikationen gerne.

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  • Krawatten werden hier auch schon eine Weile gesammelt - noch existiert dazu kein konkretes Projekt - doch nachdem ich vorhin gesehen habe was hinter dem Link von norimberga gezeigt wird muss ich dringend mal schauen ob sich schon was realisieren lässt; so tolle Ideen sind dabei. :daumen:

    Da ich nicht unbedingt bereits getragene Krawatten länger lagern möchte habe ich die bisher gesammelten, auch wenn sie aus Seide sind, immer kurzerhand im Feinwäsche-Programm bei 30° gewaschen. Da blutet nichts aus und sie machen nach der Wäsche alle noch einen guten Eindruck.

    Nun bin ich gespannt was Hummelbrummel aus den „Halsgebinden“ zaubert. :)

    Liebe Grüße aus der Mitte vom Pott
    Thomas

       

    Offline ist der neue Luxus ;)

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    • Offizieller Beitrag

    Ich habe die Krawatten schon gewaschen mit der Hand und dann aufgehangen und gebügelt - das war kein Problem. Es gibt meine ich auch ein Foto davon irgendwo.

    Hier gibt es auch ein Paar gesammelte...Insofern schaue ich interessiert mir zu.

    Viele Grüße
    Anne


    5. Mose 26 V.17

  • Anne Liebler

    Hat das Label Materialfrage hinzugefügt.
  • Also Taschen, ähnlich wie den einen Beutel, habe ich schon gemacht. Die Tochter einer Bekannten hat sich einen eher Rock aus vielen Krawatten genäht, diese Puffs/Fußschemel, habe ich auch schon live gesehen und fand, sie sehen richtig edel aus.


    Die Bekannte mit dem Puff hatte dann auch noch die Sitzfläche ihres einen Holzstuhls gepolstert und so mit Krawatten gewebt bezogen.


    Ich kenne diese Seite für recyclete Krawatten.


    Meine generelle Überlegung wäre, was will man quilten. Denn ich denke Seide als z. B. Decke qequiltet muss man aufpassen. Gerade bei Seidenkrawatten hat man oft eine Seide, die relativ leicht auch bei etwas Reibung/Beanspruchung Fäden zieht oder das Gewebe undgleichmäßig wird.

    Es gibt auch andere, aber das sollte man vorher testen.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Danke für Eure Antworten.


    In dem Pinterest-Link gibt es ja einige sehr sehenswerte Projekte, wobei ich für die wenigsten davon Verwendung hätte.


    Ja, Dresden-Teller oder ein Rock wären ideal für Verwertung der Krawattenform, aber beides würde bei mir zum Staubfänger oder Kleiderschrankhüter verkommen.


    Ich denke mir, Seide als Top für eine Patchwork-Decke mit Woll- oder Baumwollfüllung und Baumwollunterseite könnte eine feine Sache werden. Jedenfalls scheint mir das Material hier noch geeigneter als für Kleidung oder gar Sitzpolster o.ä., die meiner Meinung nach eher strapazierfähiges Material erfordern.


    Im Moment denke ich, ich lege das Krawatten-Projekt erst mal wieder in die hintere Reihe und lasse es noch etwas reifen.


    Aber ich halte Euch gerne auf dem Laufenden, sobald sich was tut.

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  • Also ich könnte mir die Krawattenseide hervorragend als Oberteil für Bekleidung vorstellen.

    Ton in Ton in Richtung Korsage, oder vielleicht weitere Flechtungen, bei dem dann auch Luftlöcher entstehen für eine Sommerjacke, ein ärmelloses Hemdchen.


    Als Decke sehe ich das eher nicht, wie schon geschrieben. Irgendwie sehe ich da den Sinn der wunderbaren Eigenschaften von Seide nicht gewahrt, wenn man das dann mit Wolle und dann noch Baumwolle zusammengibt. Ich hatte bei einem ausländischen Arzt, der nach westlicher Medizin weit über 10 Jahre TCM studiert hat, Akkupunktur bekommen. Wenn der Körper dann am Rücken mit über 60 Nadeln gespickt ist und er einen sagt, man soll sich nun auf den Rücken legen, dass er an der Vorderseite Nadeln setzen kann, dann habe denke ich nicht nur ich komplett entsetzt geschaut. Aber er hat die Nadeln dann beim Hinlegeh nach oben gestrichn mit weiter als Nadelkissen verwendet und dann kam eine hauchdünne, aber stabile Seidendecke darüber. Dieses Gefühl, wenn dieser Hauch von Seide auf die Haut kommt, zumindest, was nicht gerade mit Nadeln gespickt war, werde ich nicht vergessen. Einfach traumhaft. Diese Wärme, aber keine Hitze, eintach ein absolues Wohlbefinden.

    Wenn ich mir nun überlege, ich habe Baumwolle, die auch schöne Eigenschaften haben kann und lege dann meine Arme auf die Oberseite der Decke mit der doch durch die Füllung und Baumwollunterseite erst mal kalte, glatte Seide, ich wollte das nicht haben. Das fühlt sich dann im ersten Moment wie Kunstseide an. Kalt, tot, irgendwie etwas glitschig.


    Ich weiß, das klingt für manchen nun wohl übertrieben. Aber Stoff und Garne sind für mich auch immer etwas zum Fühlen und Ertasten. ICH stelle mir so eine Decke nicht angenehm vor. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. :2cent:

    LG rufie


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  • Och, es gibt auch Seiden-Vliese. Oder man nimmt gleich die Kokons...

    aber dann wäre ich für Luxus pur: Auch die Rückseite aus Seidengewebe.

    (Das müsste eine wunderbar warme Decke geben, die trotzdem auch im Sommer noch nutzbar ist.)

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  • Hm - in gewisser Weise kann ich gut nachvollziehen, was Du schreibst, rufie.

    Mir geht es ähnlich mit Wolle. Mag auch


    Aber speziell was Seide betrifft, ist das so gar nicht "mein" Material.

    Vielleicht eiere ich auch deshalb so mit diesem Projekt herum.


    Naja, wie gesagt, ich lasse es noch ein bisschen reifen...

  • So als alte Frau mit doofer haut...Seide und ich sind keine Freunde. Es ist unangenehm und ich bleibe hängen. Aber mit den Augen streicheln mag ich das schon.

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  • Hab schon S.Krawatten verarbeitet. Grundsätzlich in Farbgruppen mit ein paar Farbfangtüchern waschen und dann erst auftrennen. Für Quilts ist aufbügeln von ganz dünnem Vlies zu empfehlen. Wascheigenschaften von Seide sind abgesehen von ev. ausbluten (rot!! Pink!!!) bestens, hab sie irrtümlich schon einmal ausgekocht, also 60° normal kein Problem. Ich hab jetzt noch einige 60er Jahre Krawatten -unterschiedliches Material- in Warteposition und hab mir beim lesen der Antworten gerade gedacht das bald das YoYo (3cm Durchm) Projekt daraus nett werden könnte. Viel Spaß beim Krawatten arrangieren!

  • Ich bin vorhin über ein Seidenvlies von Hobbs gestolpert. 90% Seide und 10% Polyester. Kennt das jemand von euch?


    Da heißt es mit Resine verfestigt. Für mich wäre interessant, ob man das auch für Bekleidung zum Steppen nutzen kann. Meint ihr das geht?


    Ich bin auch etwas verwirrt, denn da steht, es würde bis zu 5% beim Waschen eingehen, aber man darf es nicht vorher waschen. Also bei Baumwolle mag so ein Shrink-Effekt nett sein, aber bei Seide, ich weiß nicht. Außerdem bringe ich da gerade den Preis und das Material nicht so zusammen. 3x3 Meter für 20 Euro, das klingt für mich eher nach Abfall als nach Qualität, auch wenn man für ein Vlies nicht unbedingt die höchste Seidenfaserqu solitär benötigt. Aber dann wieder, dass doch Vliese von Hobbs angeblich so gut sein sollen.

    LG rufie


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