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Vorbereitete Händler?

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,


    in der vergangenen Woche ist wieder eine Messe zu Ende gegangen. In Kürze findet die Hobby und Handarbeit in Köln statt. Beide Messen sind Ordermessen, bei denen Händler über die Produktneuheiten der Lieferanten informiert werden. Auch wenn diese Informationen dort konzentriert stattfinden, gibt es immer wieder Zeiten in denen Neuheiten auf den Markt kommen die nicht zu diesem genannten Termine stattfinden. Sehr häufig weiß ich in einem frühen Stadium über diese Produktneuheiten Bescheid.


    Es liegt oft auch daran, dass ich sehr neugierig bin und recherchiere. Diese Zeit hat nicht und kann sich nicht jeder Händler nehmen. Es ist auch nicht möglich immer auf jede Messe zu gehen und alles dort zu sehen. Aus diesem Grunde ist es wahrscheinlich, dass wir Produktneuheiten kennen lernen die die Einzelhändler bisher noch nicht gesehen haben oder ausreichend informiert sind. Ich bin mir nicht sicher, wie diese Situation dann von euch- von uns bewertet wird. Die Händler sind, wenn sie es (noch) nicht wissen nicht uninteressiert oder nachlässig. Ihre Priorität liegt ganz einfach auf dem Gebiet des stationären Handelns mit all seinen zeitlichen Erfordernissen. Meine Priorität hier liegt im Austausch von Informationen unter anderem auch über Neuheiten. Ganz oft sind diese brandaktuell.


    Nach dieser langen Vorrede kommt jetzt meine Frage:
    Empfindet Ihr Händler, die verschiedenen Neuheiten nicht sofort kennen als nicht kompetent? Muss die Fachkompetenz immer eindeutig auf der Seite des Händlers sein?


    Steigert die Nachfrage dann das Angebot oder eher die Kritik an dem Sortiment?



    Ich weiß dass das eine sehr schwierige Frage ist. Meine Sympathie gehört jedem, der handelt. Die Vielzahl der Produkte, Lieferanten und Neuheiten Selbiger ist enorm. Jeder muss für sich wirtschaftlich entscheiden, welche Produkte eingekauft und angeboten werden. Diese Entscheidung ist nicht nur abhängig vom Wollen einzelner Kunden.


    Sondern auch von der Information, über die der Händler verfügt. Selbst wenn diese vorliegt muss er die Zeit haben sie zu lesen anzusehen auszuwerten und damit zu entscheiden. Oft sind die Informationen dann im Internet parallel verfügbar. An der informierte Kunde möchte dann wenn es sich um ein gutes Produkt handelt "Haben" oder mehr wissen. Das kann ein Konflikt werden.


    Ich hoffe diese Diskussion wird nicht für uns konfliktreich. Vielen Dank für eine sachliche Meinungs Äußerung.

  • Ich als Kunde bevorzuge Qualität und Fachwissen. Um dieses zu haben, benötigt man Erfahrung und Fachwissen. Um sich dieses anzueignen, benötigt man Zeit, die sich jede(r) selbst einteilen muss. Ich erwarte nicht, dass jeder alles sofort wissen, können oder jeden Trend mitmachen muss. Aber das, was verkauft wird, sollte tief fachlich verstanden werden. Bei dieser Sichtweise unterscheide ich aber Investitionsgüter (z.B. Maschinen, Software etc.) versus Konsumgüter (z.b. Knöpfe etc.). Bei ersteren ist es m.E. schädlich kein tiefes Fachwissen als Händler zu haben, bei letzterem nicht unbedingt.

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    • Offizieller Beitrag

    Ob die Fachkompetenz auf Seiten der Händler sein muss, sei dahin gestellt...aber die Ignoranz gehört da nicht hin!
    Ich erwarte von den Zulieferern eine umfassende Information an die Wiederverkäufer.
    Beispiel:
    Ich möchte gerne von Prym den Artikel xy, bitte.
    Gibt es nicht.
    Doch, hat die # abc.
    Wo haben Sie die denn her, kenn ich nicht.
    Na, aus dem Internet.
    Wieso gucken sie sowas im Internet nach?
    (Leicht spröde:) Weil ich Ihnen Arbeit abnehmen wollte, können Sie mir XY bitte bestellen?
    Nein.
    Wo ist das Problem?
    Da könnte ja jeder kommen.


    ...und weg!

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin eigentlich ein recht geduldiger Kunde. Ich erwarte nicht, dass ein Händler alles hat oder weiß.
    Aber ich erwarte eine ehrliche Antwort und möchte nicht mit irgendeinem Vorwand abgespeist werden.


    Leider werden die örtlichen Händler immer weniger - so dass man nicht immer die freie Wahl hat zu wem man geht.


    Manchmal wäre es halt ganz schön Artikel XY in natura zu sehen.


    Meistens kommt dann immer die Aussage: kann ich ihnen bestellen, wenn sie es garantiert nehmen....


    Daher meine Frage als Kunde: welche Möglichkeiten hat ein Händler einen Artikel ggf. zur Ansicht zu bestellen?


    Und andere Artikel wo es z.B. auf Farbnuancen ankommt werden hier nur noch (wenn überhaupt) in den Hauptfarben angeboten. Die örtlichen Händler haben nur noch das Grundsortiment. (Mir ist allerdings auch klar, das dort viel Kapital gebunden ist und nicht jeder Händler die vorgegebenen Mindestabnahmen nehmen kann)


    Aber eigentlich beisst sich so die Katze in den Schwanz.


    Der Kunde weicht im Zweifelsfall auf das Internet aus (muss ja eh bestellt werden) - Der örtliche Händler verweist auf die zurückgehende Nachfrage und hat noch weniger im Sortiment.


    Also eine nicht ganz einfache Situation für kleine Händler und für Kunden.

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  • Ich erinnere mich da an ein Gespräch mit der Besitzerin "meines" kleinen Kurzwarenladens. Sie ist interessiert an neuen Produkten und führt in ihrem Geschäft die Basics.


    Wir hatten uns damals über Kreisschneider unterhalten, die sie gerne ins Sortiment aufnehmen würde. Sie war sehr begeistert von dem Gerät. Letztlich endete die Unterhaltung recht frustriert. Sie bekäme ja nicht mal ein Muster, das sie ihren Kunden vorführen könnte und wenn sie eine Verpackungseinheit ordert, kann sie es einfach nicht abschätzen, wie hoch die Nachfrage wirklich sein wird.


    Scheinbar haben die Hersteller wenig Interesse an der Zusammenarbeit mit kleinen Einzelhändern ...

  • Hallo, ich bin der Meinung ein Händler kann gar nicht alles kennen. Selbst habe ich in einem Stoffgeschäft ausgeholfen, das war eine Filiale und die konnten nur verkaufen was geliefert wurde. Wenn wir (Verkäuferinnen) Wünsche hatten dauerte das Lang bis Ewig und oft kam die Aussage geht nicht. Viele händler haben Rahmenverträge mit Kurzwarenlieferanten und können nicht einfach das neuste haben.
    Was ich allerdings unmöglich finde ist ein Stoffgeschäft in welchem Verkäufer arbeiteten die noch nicht mal den Stoffverbrauch ausrechnen können. Wenn man auserdem noch Gardinen verkauft sollte mann auch das berechnen können (an Hand der Gardinenbänder die zum Verkauf stehen). Es ist kein Problem zuviel zu verkaufen aber zu wenig??? Auch eine einfache Nähberatung ist oft hilfreich außerdem sollte bekannt sein das man für Übergrößen mehr Stoff brauch als für 36
    Ist mir im Verkauf aufgefallen und nach endlos Diskusionen habe ich mich aus dem Verkauf zurück gezogen.

    Liebe Grüße aus Ostfriesland

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    also, ich sehe aus der Händlersicht. Ich nehme in mein Sortiment nur auf, was ich selbst auch verwende, für gut befinde, mit dem ich mich auskenne. Gut, ich habe "nur" Stoff, aber spezialisiert - und da bin ich es eben auch auf dem Gebiet. Ich kann Auskunft geben, ich kann beraten, aber alles was ich "führe" ist mein persönlicher Geschmack. Darauf lege ich wert - das ist meine Handschrift. Kommt bei Kunden gut an, weil ich authentisch bin. Da schwimme ich durchaus auch mal gegen den Trend, bzw. mache nicht jeden Trend sofort mit - nur, wenn ich mich damit auch wirklich selbst überzeugt auseinander setzen kann und dahinter stehe.


    Ich würde nichts verkaufen, mit dem ich mich nicht auskenne, denn dann könnte ich nicht erklären, wie etwas funktioniert oder man es verwendet. Oder ein Stoff, der mir überhaupt nicht gefällt, der kommt mir einfach nicht ins Regal. Und schon garnicht kommt hier was ins Haus, nur weil "es alle haben". Da bin ich eigen. Mag nicht üblich sein, aber das bin halt "ich" ;)


    Persönlich als Kunde empfinde ich nichts schlimmer, als Unehrlichkeit und mangelnde Fachkompetenz. Ich kenne ein Geschäft in einer naheliegenden Großstadt, die bei den gleichen Großhändlern bestellen wie ich auch. Fehlt mir mal schnell ein Basisstoff, von dem ich nur ein paar cm brauche, flitze ich dort hin. Bzw. habe es früher getan. Nachdem mir dort mehrmals eiskalt ins Gesicht gelogen wurde, dass der Händler diesen Stoff nicht im Sortiment hat, einfach nicht geliefert wurde obwohl schon seit Monaten bestellt (wäre einfach nicht dabei gewesen) oder nach nur 2 Wochen eintreffen sollte und nach 4 Wochen immer noch nicht da (weil andere Verkäuferin dann meinte, der wäre doch garnicht bestellt gewesen) - sorry, da komme ich mir verarscht vor!


    Unnötig zu erwähnen, dass ich diesen Laden seit diesen Geschichten nicht wieder betreten habe, oder? Und da wundert sich der "Fachhandel" vor Ort, dass er ausstirbt. Wer seine Kunden so behandelt - oder so wie die Beispiele, die oben schon erwähnt wurden, dann wundert MICH das nicht!

    • Offizieller Beitrag

    Scheinbar haben die Hersteller wenig Interesse an der Zusammenarbeit mit kleinen Einzelhändern ...


    Dafür gibt es die Messen und dabei sind immer auch Workshops und Vorführungen. Aber nicht jeder Händler fährt oder kann fahren.
    Die Verpackungseinheit bei den Kreisschneidern bei Prym bspw. ist 3. das wirtschaftliche Risiko ist m.M. nach überschaubar und preiswerter als eine Fahrt München - Köln incl. Eintritt und ggf. Übernachtung.
    Aber das ist nicht wertend gemeint.

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  • Also ich bin da eher entspannt. Wenn ein Händler irgendeinen Spezialschnickschnack der letzten 6 Monate noch nicht kennt/hat, kann ich das verstehen.


    Wenn einer aber den seit 5 Jahren tobenden Hype schlicht ignoriert und sich taub stellt, wirds schwierig.
    Eine Ansage: "Machen wir nicht mit." Kann ich akzeptieren ohne ihm mangelnde Kompetenz zu unterstellen. Ein "Ach ja? Davon habe ich noch nie gehört." Da werde ich dann misstrauisch und fühle mich nicht mehr gut aufgehoben.


    LG
    neko

  • Es scheint mir unmöglich alles zu wissen, aber was ich erwarte, ist die Ehrlichkeit zu sagen" Sorry, das ist nicht meine Baustelle, da kann ich Ihnen akut nicht helfen, aber ich könnte mich schlau machen bzw. ein Kollege von mir hat sich auf dieses Gebiet spezialisiert."


    Aber was kommt im Regelfall? Kenn ich nicht, also gibt es auch nicht! Oder unrichtiges Halbwissen das über den Kunden ausgegossen wird. Und deswegen laufen dem Einzelhandel, heute auch scherzhaft noch Fachhandel genannt, die Kunden weg.


    Ich sehe an unserer Existenz (als Modeatelier mit knapp 30 Jahren Erfahrung und ausschließlich eigenen Produkten), das mit Freundlichkeit, Kompetenz und ehrlicher Beratung selbst heute noch ein Überleben möglich ist. Wenn Kunden uns erzählen, das Verkäufer vor ihnen flüchten oder sie einfach ignorieren, wenn anzügliche Bemerkungen über die Figur der Kundin gemacht werden, wenn Farb- und Stilberatung sich nur am eigenen Warenbestand orientieren, dann sind diese Kunden verlorene Kunden.
    Hier könnte der "Fachhandel" seine Kompetenz wirklich beweisen. Der Kunde ist heute viel besser informiert als früher, aber er ist auch viel unsicherer bezüglich dieser Überinformtion und weis diese Informationsflut oft nicht auf sich selbst zu nutzen.


    Da hat und hätte der Fachhändler seine Gelegenheit Kompetenz zu beweisen und sich Vertrauen zu verdienen.

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

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  • Das sehe ich genauso. Mir ist beim Händler auch die Ehrlichkeit sehr wichtig.


    Neulich wollte ich eine 19er Häkelnadel kaufen, weil ich eine entsprechende Anleitung im Netz gefunden hatte. Meine Händlerin des Vertrauens fiel fast in Ohnmacht, größer als 12 habe sie noch nie gesehen :D aber sie wälzte mit mir Kataloge (ohne Erfolg) und versprach mir, sich kundig zu machen. Und ruckizucki hatte ich meine (20er) Häkelnadel. Auch wenn Sachen ausverkauft sind werden sie problemlos nachbestellt. Im Kaufhaus zwei Straßen weiter kriegt man die patzige Antwort "hamwer nich mehr, keen Ahnung wann das wieder reinkommt". Na danke.


    Bei Dingen, die meine Fachhändlerin nicht kennt, sagt sie das offen und bittet mich auch, ihr beim nächsten Mal zu berichten. Sie kennt halt nicht jeden Trend, ist aber immer aufgeschlossen. Ich fühle mich bei ihr gut aufgehoben, bekomme meist mehr Informationen als ich eigentlich wollte ;) werde aber eben beraten.
    Im Kaufhaus um die Ecke fragte neulich eine Kundin die (ausnahmsweise mal verfügbare) Verkäuferin nach Kurzwarenzeug. Die Verkäuferin bewegte sich keinen Milimeter und fuchtelte nur so in die ungefähre Richtung, in der das Gewünschte zu finden sei. Wie kommt die böse Kundin auch darauf, zwei Verkäufer im Gespräch zu stören... ts. Ich hab der Kundin dann gezeigt, wo sie das Zeug findet und noch mit ein paar Zusatzinfos gefüttert und die war so dankbar! Ich hab ihr dann gleich noch verraten, wo sie beim nächsten Mal vernünftig beraten wird (eben im Fachgeschäft um die Ecke ;) )

  • Ich gehe jetzt mal vom Händler meines Vertrauens aus. In dem kleinen Laden, einer von insgesamt zwei Filialen und einem kleinen Webshop, arbeiten zwei Herren mittleren Alters, so um die 50. Einer der beiden weiss nicht alles, hört sich aber gern an, wofür man eine bestimmte Neuheit/ein bestimmtes Produkt sucht und stellt ggf. Alternativen vor. Auch, wenn ich nicht immer mit dem Produkt meines Begehrens nach Hause gehe, fühle ich mich bei ihm in guten Händen und gehe schon aus Kulanz immer erst zu ihm, bevor ich mein Glück ggf. doch woanders (z.B. www) versuche.


    Der andere Herr weiss auch nicht alles. Im Gegensatz zu seinem Kollegen interessiert es ihn aber auch nicht - was nicht in seinem Sortiment ist, das braucht man auch nicht. Klar. Neulich habe ich felsenfest behauptet, es gäbe Jerseynadeln für meine Overlockmaschine. Die gibt es auch, aber nicht hier (weiss ich inzwischen). Im Nadelverzeichnis von Singer stehen sie aber drin, das habe ich ihm auch gesagt. Er hat dann, weil er mir nicht glauben wollte, selbst im Internet 'recherchiert' und nichts gefunden. Mit den Worten 'sehen Sie, die gibt es nicht' drehte er mir den Bildschirm zu. Auf dem Monitor: die im Suchfeld des eigenen Webshops eingegebene Suchanfrage. Ja, dass ER die Nadeln nicht hatte, das hatte ich bereits verstanden....


    Ich lasse mich von ihm nun auch nicht mehr beraten. Sowas nervt mich, wenn jemand seine Kunden für Vollpfosten hält.

    Liebste Grüße
    kade

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  • So wie Kade kenne ich es auch von einem Händlerehepaar, er versucht noch zu helfen, aber sie weiß alles besser....


    Ich habe es inzwischen aufgegeben diverse km und Zeit zu investieren, um mir anzuhören: gibt es nicht, bekomme ich nicht, muß ich zuviel abnehmen - lohnt sich nicht ect.
    Wenn ich im Urlaub auf einen Laden treffe, schaue ich meist rein. Da begegnet man aber auch nicht nur Kompetenz. Was mich am meisten aufregt, sind dann solche, die einen
    fast ignorieren, weil der Dialekt paßt da nicht hin, wird sowieso kein Kunde für mich. Es könnte doch aber sein, ich bin da zugezogen?


    LG

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  • Ich erwarte von einem Verkäufer keine Wunder, ich habe auch Verständnis, wenn ein Verkäufer nicht alles weiß. Die Interessengebiete liegen vielleicht auf einem anderen Schwerpunkt.
    Wofür ich kein Verständnis habe, wenn der Verkäufer sein Unwissen auf eine unqualifizierte Art und Weise an den Kunden weitergibt und man so das Gefühl vermittelt bekommtl, dass man selbst keine Ahnung hätte und um weiteren Diskussion zu entgehen, als Kunden einfach stehen gelassen wird. Dies ist mir schon oft und nicht nur in einem Geschäft passiert und ich bin von meiner Persönlichkeit her niemand der sich schnell einschüchtern läßt bzw. dies durch seine Haltung signalisiert.


    Ich kann schon verstehen, dass ein Händler und seine Angestellten nicht alles wissen können und vielleicht manchmal die Zeit fehlt sich zeitnah zu informieren.
    Aber es bricht sich keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er dem Kunden sagt, dass man dieses oder jenes ( noch ) nicht kennt, aber sich informieren wird. Leider fällt diese Haltung verstärkt in größeren Abteilungen oder Geschäften auf, weil - meiner Meinung nach - das Personal zwar verkaufen kann, aber von der Materie null Plan hat.
    Kleine Geschäfte ( mit Inhaber oder Personal das sich mit dem was verkauft wird identifizieren kann ) zeigen öfters Bereitschaft etwas zu besorgen


    Ich finde diese Verhalten auch mit ein Grund, warum man sich immer öfters gar nicht erst die Mühe macht in den Fachhandel zu gehen und sich seine Wünsche gleich selbst im Netz erfüllt. Denn, wenn ich die Zeit und Kosten zum hinfahren, Parkgebühren usw. rechne und der Artikel dann vermutlich gar nicht an Lager ist, dann kann ich mir viel Zeit und Mühe sparen und gleich bestellen.
    Liegt aber vielleicht auch daran, wie viel Möglichkeiten man im Umkreis hat. Grundsätzlich würde ich immer den Fachhandel bevorzugen, habe aber aufgrund mangelnder Fachkenntnis und kundenunfreundlichen Verhaltens schon hin und wieder aufs Netz zurückgegriffen, gerade weil ich so ein Kunde bin, der immer an Neuigkeiten interessiert ist.

  • Bei der Fülle an neuen Produkten kann ein kleinerer Einzelhändler nicht alles kennen und schon gar nicht vorrätig haben. Das ist nachvollziehbar und ich akzeptiere dies. Nur der Willen Neuheiten zumindest auf den Herstellerseite oder dem Katalog mal angesehen zu haben, ist mir schon wichtig. Die Aussage "ja, gibt es, wurde bei mir noch nicht nachgefragt, kann ich Ihnen gern im Katalog zeigen", hörte ich oft in meinem Lieblingsladen (leider alterbedingt aufgegeben). Und... das Interesse an den Waren, die verkauft werden muß unbedingt da sein, denn nur wer sich mit seinen Sachen auch beschäftigt, weiß was nützlich und unnütz ist. Als ich mit dem Nähen begann, war ich etwas perplex, daß die Verkäuferin mir von manchen Dingen auf meiner Wunschliste abriet und mir auch erklärte warum, sowie bessere (teilweise günstigere) Alternativen aufzeigte. Das ist genialster Service mit der Garantie, daß die Kundin wiederkommt.


    Sehr gut finde ich es, wenn ich im Stammladen einen Artikel gezeigt bekomme nachdem ich vor einiger Zeit nachfragte. Das zeigt mir, daß die Inhaberin ihre Kundschaft wichtig nimmt und kennt, weiß wer was benötigt und kaufen vermutlich auch wird. Zwei kleine Näh- und Handarbeitsläden im Umkreis von 50 km handhaben das so. Dort kann man auch telefonisch oder per Mail nachfragen, bekommt immer binnen kurzer Zeit eine aussagekräftige Antwort.


    Diese Unternehmenskulturen sterben leider aus, weil wir Kunden nämlich auch auf's Geld schauen und genau kalkulieren. Denn ca. € 1 bis 2 mehr für's Produkt, zzgl. Fahrtkosten, evtl. Parkgebühren und der benötigten Zeit - diese Faktoren stehen im harten Kampf mit dem bequemen Interneteinkauf, der eine gute Vergleichmöglichkeit und eine reichhaltige Auswahl bietet.

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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  • ich fahre da zweigleisig.
    Es gibt hier ein sehr großes Warenhaus, die auch noch (zum Glück!) eine gute Handarbeits- und Stoffabteilung haben. Tatsächlich sind die Mitarbeiter dort sehr kompetent und konnten mich auch schon gut beraten.
    Für Spezial-Stoffe (feine Spitze, Seide...) gibt es hier auch einen Fachhändler, der zwar leider ziemlich teuer ist (80€/m hatte die Spitze gekostet, schluck) aber mich beim Kauf hervorragend unterstützt hat (von der teuren Spitze habe ich am Ende kaum 10 cm zuviel gehabt, und der Tip mit dem vernähen derselben war auch sehr gut).


    Leider gibt es in vernünftiger ÖPNV-Nähe keinen Patchwork-Fachhandel, daher bestelle ich da gerne im Internet. Besonders eines verstehe ich nicht: Warum kann ein amerikanischer Händler den Stoff für 8-10 €/m verkaufen, während man bei einem deutschen für den exakt gleichen Stoff 15-20 €/m bezahlt? Alles die Steuer?


    Wenn ein Spezial-Händler nun nicht gerade das Produkt da hat, das ich möchte, naja, schade, aber da gibt es ja das www.
    Was ich unmöglich finde ist, wenn die Verkäuferin seelenruhig weiter Stoffe zuschneidet (nicht für eine ebenfalls wartende Kundin, ich stand alleine vor ihr) und mich mit den Ballen unter dem Arm einfach mal da stehen läßt. Ist der Kunde, der da mit Ware unter dem Arm vor einem steht nicht wichtiger als irgend ein anderes "Projekt"?

    Alles Liebe,
    snailstrail


    Skip the math, buy the bolt! :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    nein, das ist nicht die Steuer. Leider kommt der Stoff nicht von alleine hierher geflogen und gerade Stoffe aus den USA sind sehr kompliziert. Das hat alles schon so seinen Grund.

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  • Dafür gibt es die Messen und dabei sind immer auch Workshops und Vorführungen. Aber nicht jeder Händler fährt oder kann fahren.
    Die Verpackungseinheit bei den Kreisschneidern bei Prym bspw. ist 3. das wirtschaftliche Risiko ist m.M. nach überschaubar und preiswerter als eine Fahrt München - Köln incl. Eintritt und ggf. Übernachtung.
    Aber das ist nicht wertend gemeint.


    Also ein wenig kann ich den zögerlichen Händler da schon verstehen.
    Wenn man eine Verpackungseinheit Kreisschneider ordert, weil ein Kunde einen bestellt hat und die anderen beiden liegen dann "wie Blei" in den Regalen, dann kann man das als Händler freilich verkraften. Aber wenn zu diesem Kreisschneider dann noch andere Artikel hinzu kommen, die es nur im 3er, 5er oder 10er Pack gibt, dann hat der Händler recht schnell ein paar Tausender am Lager liegen. Gerade für kleine Händler ist so etwas natürlich ein Gegenargument für solche Bestellungen.


    Ich gebe aber zu, dass ich als Kunde auch nicht begeistert bin, wenn mir ein Händler irgendetwas nicht bestellen will.
    Schwierige Sache :(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    ja, Marion, stimmt. Meist ist es ja auch so, dass man als Händler bestimmte Mindestabnahmen hat - und da ist es ja meinst nicht mit dem einen Kreisschneider a 3er Einheit getan..... Die Lagerhaltung muss man sich auch erstmal leisten können - ist ja auch nicht nur Geld, sondern Platz, der da gebraucht wird.

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