Ergonomischer Nähplatz?

  • Als ich mich kürzlich hier vorstellte, kam die Sprache auf meine Nähprojekte. Ich musste zugeben, obgleich ich eine tolle Husqvarna Nähmaschine (zwar schon >30 Jahre alt) habe, nähe ich kaum. Denn sobald ich etwas länger nähe, bekomme ich Rückenschmerzen, meist rechts in der Brustwirbelsäule. Zuletzt habe ich im November >50 Taschenwärmer genäht, jeweils im Duett für 24 Adventskalender. Genäht habe ich alles in einem Rutsch an unserem Esstisch auf einem normalen Stuhl sitzend. Nur wie ich meine Platz einrichten soll, damit ich ohne Probleme nähen kann. Vielleicht nähe ich dann auch mal etwas größeres und nicht nur Kleinprojekte.


    Ich hänge immer mit dem Kopf sehr nah an der Nähnadel, und ja, meine Augen sind nicht mehr die Besten. Normal muss ich aber immer weiter weg mit den Armen, statt näher dran. Und ich laufe fast ständig mit meiner Lesebrille rum, das ist eine „halbe“ Brille, über die ich problemlos drüber hinweg schauen kann, wenn ich meine Focus auf die Ferne lenken möchte.


    Vielleicht werden hier ja noch einige andere hilfreiche Denkanstöße geteilt, das Problem eines nicht-ergonomischen Nähplatzes dürfte ja nicht nur mein Exklusiv-„Vergnügen“ sein.

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  • Ok, also ich schreib jetzt mal kurz von meiner Sicht aus. Die extrem gebückte Haltung, dieses mit den Augen an der Nadel kleben, hat sich glaube etwas von allein gebessert, mit beginnender „Altersweitsichtigkeit“. 🙈


    Was mir persönlich in Hinsicht auf Rücken, einschlafende Beine sehr geholfen hat, sind bewegliche Sitzmöglichkeiten. Also nicht beweglich im Sinne von Rollen, sondern die Sitzfläche neigt sich mit dem Hintern mit.

    Ich empfinde das als riesige Entlastung, weil nicht nur der Oberkörper bei gleichbleibender Beinhaltung in Bewegung ist.


    Passende Modelle sind zum Beispiel Pendelhocker wie der Interstuhl Up, Ikea Nilserik, Hokki, mehrere Modelle von TopStar sowie auch Lidl, Aldi und Co. haben manchmal solche Modelle im Angebot. Dabei ist der Fuß des Hockers so geartet, dass ein Pendeln möglich ist.

    Für mich kam leider keines der Modelle in Frage, da ich oft zwischen mehreren Maschinen hin und her wechsle, die an festen Plätzen stehen, da brauchte es was mit Rädern. Deshalb bin ich beim Ikea Blykobb (oder Blykubb?) gelandet, der hat das gleiche Prinzip wie der TopStar Body-Balance, nämlich eine bewegliche Sitzfläche, die sich mit der Sitzhaltung neigt. Die IKEA-Version gefällt mir nur optisch besser.


    Es gibt auch noch recht preisintensive Sitzmöglichkeiten, wie zum Beispiel den Swopper. Der Swopper federt auch noch in der vertikalen, fühlt sich an wie bei einem alten Traktor. Aber vielleicht für gelegentliche Nähexzesse nicht unbedingt notwendig.


    Bei mir gibts keinen höhenverstellbaren Tisch, weil mein Nähbereich dadurch komplett umgestaltet werden müsste und überhaupt muss dazu ein separater Nähplatz vorhanden sein.

    Wer den nicht hat und am Esstisch nähen muss…

    Aber so ein beweglicher Hocker/Stuhl ist vielleicht auch dann noch eine Option.


    Und noch ein ganz banaler Hinweis… auch wenn es praktisch ist, große Mengen in einem Ritt abzuarbeiten… der Rücken mag Pausen.

  • Ich nähe ohne Brille, da ich mit meiner Gleitsichtbrille beim Nähen nicht klar komme. Beim Zuschneiden setze ich sie wieder auf....

    Sehr viel besser wurde mein "Gerade sitzen" durch sehr gutes Licht! Dann muss ich nicht Buckeln / ständig suchen und verkrümme.


    Außerdem hilft mir mein beweglicher Hocker. Da muss man wohl durchprobieren, was hilft.

    Höhenverstellbar und flexibel sitzen hilft mir sehr gut.


    An einem normalen Stuhl hätte ich auch große Probleme, deshalb habe ich ca 2016 den Hocker gekauft (inzwischen sogar 2 davon, am Homeoffice Platz steht auch einer. )


    Evtl. Brauchst du auch eine Fußstütze, oder höherstellender Nähmaschine, je nach Körpergröße und Ergonomie des Arbeitsplatz.

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  • Hallo zusammen,


    Ich habe eine Nähmaschine auf dem Esszimmertisch stehen und die andere in einem Rauschenberger Nähmöbel versenkt.

    Mal abgesehen davon, dass man so eine größere Ablage Fläche links von der Nadel hat, sitze ich da am liebsten. Denn ich muss meine Arme nicht so weit nach oben anheben um das Nähgut zu bewegen. Der Tisch ist ja schon um ein ganzes Stück niedriger als der Esstisch.


    Ich habe auch einen passenden Nähstuhl den ich in allen Richtungen verschieben, anheben und senken kann. Damit kann ich zwischen Esstisch und Nähtisch hin und herrollern. Ich stelle ihm mir dann passend zur Tischhöhe ein wenn ich an einer Maschine länger sitzen bleibe.


    In ein paar Jahren habe ich hoffentlich ein richtiges Nähzimmer und nicht nur eine kleine Ecke. Da werde ich auch alle Maschinen versenken. 😊


    Licht habe ich mir noch ein externes gekauft welches an der Maschine befestigt wird. Es ist biegsam und ich kann es mir auf den Bereich genau vor der Nadel stellen oder so, dass ich besser auftrennen kann auf meine Hände…😉


    Janome hatte an der Horizon so ein tolles Licht welches man oberhalb der Nadel einfach herausziehen kann.


    Ich finde es immer schön, wenn der Bereich rechts von der Nadel Disko-würdig ausgeleuchtet ist, während vor der Nadel und links davon im Vergleich dazu eher schummriges Licht ist…😂


    Viele Grüße Michaela

    Viele Grüße Michaela
    Sheldon: 'Hey, seht mal: ich hab ein fehlendes Neutrino gefunden!'
    Howard: 'Gut, dann können wir die Zettel von den Laternen nehmen...'

  • Hallo Michaela,


    in deinem Vorstell-Beitrag hat du ja von deinen Rückenschmerzen erzählt, wenn du länger nähst. Mir geht es ja genauso. Der Link, der in dem Beitrag eingestellt wurde, funktioniert bei mir nicht. Hast du eine Idee, wie das klappen könnte?


    Ich hänge auch immer über den Nähsachen, viel zu dicht, obwohl ich eine Brille habe und sie, laut Überprüfung, noch von der Stärke ausreichen ist. Es kann einfach nicht hell genug sein. Zurzeit hole ich mir beim Nähen immer die Stehlampe aus dem Flur. Die könnte man beim Verhör 8| gebrauchen, weil sie 5 kleine Hallogenlämpchen an biegsmamen Armen hat, die ich dann alle auf den Nähfuß einstelle. Das Holen und Aufbauen ist aber immer aufwendig und das Ding ist ziemlich schwer. Nachdem du geschrieben hast, dass du dir ein extra Licht für die Nähmaschine gekauft hast, habe ich recherchiert und mir auch eins bestellt. Ich freue mich schon drauf. Das war eine super Anregung!


    Hab ein schönes WE

    Christine

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  • Hallo Christine, enigre


    Freut mich, wenn ich dir mit dem Licht weiterhelfen konnte.😊


    Hoffe es hilft dir auch so gut wie mir und lässt sich gut an der Nähmaschine befestigen.


    Ich habe aber nur hier geantwortet. mietzimaus hatte sich vorgestellt und dann diesen Beitrag draus hervorgehend eröffnet. 😊

    Für Fragen zum link müsstest Du sie nochmals anschreiben.😁


    Liebe grüße Michaela

    Viele Grüße Michaela
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  • Man soll ja so nähen, daß die Unterarme waagerecht aufliegen....Früher waren die Tretmaschinen ungefähr so, daß man diese Position hatte. Die Nähmaschinen sind aber heute alle höher, weil man sie auf den Tisch stellt...

    so die Theorie....

    Man müßte also alle Maschinen versenken....Dann hat man auch noch den Komfort, eine breite Ablage links zu haben...

    Wenn ich konzentriert Patchworkteile nähe, dann räume ich meine Nähmaschine auf einen Tisch, der eine ausgesägte Platte hat....und meine Nähwelt ist perfekt....wenn ich aber Kleidung nähe, dann nähe ich viel an der OVI...und die haben ja meist die kleinste und unkomfortabelste Nähfläche.


    Wenn man ein neues Nähzimmer einrichtet, dann kann man viele Weichen stellen....das ist immer eine Frage der Priorität, des Platzes und auch des Geldbeutels....


    Zum Licht kann ich nur sagen, ich habe mein Funzellicht an allen Maschinen gegen LED Birnen ausgetauscht...und große Lampen über den Tischen

    ...und wenn deine Maschine mietzimaus schon 30 Jahre alt ist, dann wäre das sicher auch eine Option...

    Viele Grüße
    Hedi

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  • vielen Dank für die Zahlreichen Antworten, ich hoffe, ich vergesse hier niemanden


    tantejutta80 Du hast Recht mit den Pausen, aber wenn ich mal im Flow bin, vergesse ich alles um mich herum, auch die Zeit. Geht mir im Beruf genauso, ist nicht schlimm, da mein Mann mein Chef ist.


    tantejutta80 und und Ulrike1969 Zum Thema Hocker: Ich habe sogar so einen ikea-Hocker um aktiv zu sitzen, den könnte ich ausprobieren. Da ich bis vor kurzem in meinem Zimmer keinen richtigen Tisch hatte, musste der Esstisch mit nicht so gutem Licht herhalten. Ich werde, wenn ich Montag mein Vlies bekomme, mal eine Einkaufstasche sticken und anschließend nähen, dann kann ich direkt mal den Hocker beim Nähen ausprobieren.


    Das Licht in meinem Zimmer ist sehr gut. Sollte das nicht reichen, stoffsuchti, rolle ich meine Lupenleuchte aus dem Wohnzimmer ins Handarbeitsreich.


    enigre darf ich fragen, welche Lampe Du bestellt hast und magst Du sie, wenn Du sie bekommen hast mal „bewerten“?


    Hedi1 Danke für den Hinweis, ich muss mal bei meiner Maschine gucken. Für meine Mama hatte ich bereits eine LED gekauft, weil es bei uns weit und breit kein Nähmaschinengeschäft mehr gibt und ihr Licht kaputt war. Wir wurden im Baumarkt fündig und sie ist glücklich mit dem Licht.

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  • Du hast Recht mit den Pausen, aber wenn ich mal im Flow bin, vergesse ich alles um mich herum, auch die Zeit. Geht mir im Beruf genauso, ist nicht schlimm, da mein Mann mein Chef ist.

    Kann ich nachvollziehen, geht mir manchmal genauso.

    Aber wie wäre es, wenn Du Dir einen Wecker/Timer stellst?

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  • Das ist eine super Idee!

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  • hobbyschneiderin.de/attachment/65085/LED Nählampe.JPG

    mietzimaus das ist die Lampe, die ich mir bestellt hatte. Sie gibt es von verschiedenen Anbietern und dann heißt sie auch jedes Mal anders.


    Auf der Rückseite der Platte mit den LED Lichtern ist, in einem der U-Schenkel, ein Magnet eingelassen. Damit soll man die Lampe unten, da wo die Nadel ist, anbrigen können. Das funktioniert bei meiner Maschine nicht. Dann kann die Nadel nicht hoch und runter fahren. Bringe ich die Lampe an anderen Stellen der Nähmaschine an, leuchtet sie nicht den Nähbereich aus, wo ich es hell brauche. :thumbdown: Kurz und gut, die Lampe geht heute wieder zurück.

    Außerdem habe ich mich geärgert, dass die Lampenverpackung schon geöffnet war (Karton und Platsiktüte, in der sie hätte eingeschweist sein sollen). Da sie als Neuware gekauft war, hätte das nicht sein dürfen.


    Wenn du mietzimaus oder jemand anderes aus dem Forum eine andere Lampe an der Nähmaschine empfehlen könnt, dann her mit dem Tipp.

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    • Hilfreichste Antwort

    9473F384-C616-4BBC-8DF1-918CFDE54706.jpgIch habe eine welche man an die Seite machen kann und dann das leicht so biegen kann wie man es braucht.


    Bei meinen Maschinen kann ich sie an einer Schraube befestigen.

    Kann aber auch geklebt werden.



    Viele Grüße Michaela

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  • Zum Stuhl: ich hab einen vernünftigen Bürostuhl. Höhe und Neigung von Sitzfläche und Rückenlehne sind verstellbar, beides kann festgestellt, aber auch auf "kippeln" eingestellt werden; 5 Rollen, keine Armlehnen. Der Nähtisch ist etwas niedriger als ein Esstisch, viele Esstisch-Modelle sind aber auch höhenverstellbar, guck Deinen mal genauer an. Die Nähmaschine steht auf halber Unterarmlänge von der Kante weg, so sitze ich gerade. Neben, hinter und unter der Maschine (Freiarm mit angeschobener Platte) ist Platz genug für größere Stoffmengen. Zum Licht: ich hab eine Architektenlampe mit mehreren Gelenken am Tisch angeklemmt - die Birne/ LED: helles Tageslicht - und durch die Gelenke in jede Position - Höhe, Neigung - zur Nähfläche einstellbar.

    Weder Stuhl noch Lampe haben ein Vermögen gekostet, sind seit Jahren im Gebrauch und ich hab keine Rückenschmerzen oder andere Beschwerden, die durch falsche Haltung und/ oder unzureichende Beleuchtung verursacht werden

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  • Ich arbeite schon seit einigen Jahren nur noch mit einem elektrisch höhenverstellbaren Tisch und dadurch oft auch im Stehen.


    Den Schreibtisch habe ich von der Marke Flexispot gekauft. Lässt sich bis 180cm hochfahren (was bei meiner Körpergröße perfekt ist) und mit einem Interstuhl kann ich dann auch mal zur "not" im sitzen Arbeiten. Der ist echt extrem bequem und man kann den Stuhl gefühlt für alles einstellen.

    Damit bin ich seit 3 Jahren eigentlich sehr zufrieden und meine Schule sowie Naken Beschwerden sind fast komplett weg :)

  • Ich arbeite schon seit einigen Jahren nur noch mit einem elektrisch höhenverstellbaren Tisch und dadurch oft auch im Stehen.


    Den Schreibtisch habe ich von der Marke Flexispot gekauft. Lässt sich bis 180cm hochfahren (was bei meiner Körpergröße perfekt ist) und mit einem Interstuhl kann ich dann auch mal zur "not" im sitzen Arbeiten. Der ist echt extrem bequem und man kann den Stuhl gefühlt für alles einstellen.

    Damit bin ich seit 3 Jahren eigentlich sehr zufrieden und meine Schule sowie Naken Beschwerden sind fast komplett weg :)

    Was machst du mit einem Tisch in 180 cm Höhe? :/

    "Ich interessiere mich nicht dafür, was andere von mir denken. Es sei denn, sie denken, ich sei großartig, dann haben sie natürlich recht." Miss Piggy ;)

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  • Was machst du mit einem Tisch in 180 cm Höhe? :/

    Da musste ich gerade selbst so schön über meinen Beitrag lachen.

    Der Tisch geht natürlich nur bis 125cm Höhe. Was bei einer Körpergröße über 180cm wiederrum völlig ausreichend ist. (Eher sogar bis 195cm Körpergröße)

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  • Ich hab kurz gerechnet und bin auf eine Körpergrösse von 3,10 gekommen, was auch der Körpergröße meiner Freundin entspräche, wenn sie eine Hüfte von ca. 95 cm hätte und nicht so gestaucht wäre, daß sie ein bisschen pummelig wirkt (findet sie, ich find sie schön).

  • Steinmetz: :rofl:

    Habe auf der Arbeit einen höhenverstellbaren Schreibtisch bekommen, den kann ich sogar bis 1,31 oder so hochfahren. Dadurch bietet er mir eine Wachstumsreserve von ca. 50 cm, aber leider schrumpfe ich bereits leicht.


    Die Tischhöhe ist trotzdem sehr praktisch, wenn da die Elektro- und Datenverkabelung installiert werden muss. Dann fahre ich den Schreibtischstuhl ganz nach unten und den Tisch ganz nach oben und kann dann sehr bequem im Sitzen unter den Tisch fahren und die Kabelage sortieren.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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