Warum treffen sich meine Ecken nicht beim Quiltblock?

  • Ich wurde im Jahr 2017 angefixt, mich mit Patchwork zu beschäftigen. Hier hatte ich mir ja den Quilt von 6 Köpfe 12 Blöcke genäht, den ich auch regelmäßig nutze. Gleich danach wollte ich ja noch einen zweiten Quilt nähen, der meinem ähnelt sollte. Weitere Erfahrungen habe ich auf dem ganzen Gebiet nicht, von kleinerem Kram abgesehen.


    Ausgeguckt habe ich mir den Lone Star. Stoffe waren noch genug da, also losgelegt: zugeschnitten, ein, zwei Teilschritte genäht, liegen lassen, mal was genäht, liegen lassen, usw., usw.. Das zog sich dann bestimmt über ein Jahr. Durcheinander gekommen bin ich zum Glück nicht, den auf- und weggeräumt habe ich das immer gut.


    Irgendwann im letzten Sommer war es soweit, dass aus dem Ganzen ein Stern werden sollte. Schritt 5 in der oben verlinkten Anleitung. Und es kam natürlich, wie es kommen musste. Die Dinger passten nur notdürftig zusammen. Da flog der Kram erstmal in die Ecke.


    Letzte Woche hat es mich dann aber gerafft und ich habe jetzt durchgezogen und nähe weiter, inzwischen ist das Sandwhich geheftet und wartet auf meine Übungen für das Handquilten, aber für zukünftige Projekte würde ich schon gerne wissen, was ich falsch gemacht haben könnte.


    Den selbstverständlich habe ich alles genau nach Anleitung und somit alles richtig gemacht:ironie:. Folgende Gedanken haben ich mir selbst schon gemacht:


    * Zuschnitt: In Inch zu arbeiten, ist ja sehr ungewohnt, habe ich mich trotz Inchlineal und -schneidmatte so vermessen?

     Das würde jetzt sehr an meiner Ehre kratzen, den in meinem ersten Leben wurde ich an der TU Dresden zum Dipl.Ing. für Vermessungswesen ausgebildet

    * Nahtzugaben: Ich habe das Viertel-Inch-Füßchen meiner Nähmaschine genutzt

    * Bügeln: Zu viel geschoben, zu wenig auf der Stelle gedrückt?

    * ????


    Und damit ihr wisst, wovon ich rede, hier ein Bild

    Sofadecke


    Gerne kann ich auch noch Nahaufnahmen machen, aber ich glaube man sieht es auch so. Der Versatz ist teilweise mehr als 1/4".

    Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge…

    Johann Gottfried Seume

  • Hm, dazu fallen mir spontan zwei bis drei Dinge ein bzw. auf:


    Zunächst sind da etliche Nähte schräg zum Fadenlauf dabei. Die dehnen sich gern mal. Wenn ich sowas nähe, dann stecke (oder auch klebe) ich die Nahtkreuzungen exakt aufeinander, im Zweifelsfalle muss ich einen von zwei Stoffen dann beim Nähen etwas einhalten.


    Wenn ich mir Deine Bilder anschaue, dann scheinen die Abweichungen teils aber größer, als durch diesen Effekt erklärbar (auch wenn sich der bei einem größeren Muster summieren kann.)

    Du hast jagemäß Anleitung jeweils erst drei Stoffe zusammengenäht und die dann zugeschnitten.

    Einige der 3-er Pakete wirken deutlich schmaler als andere, bei manchen sieht es so aus, als wären schon die Streifen nicht gleich breit gewesen. Eine mögliche Fehlerquelle könnte darin liegen, dass man beim Zuschneiden ja jeweils mit "einrechnen" muss, dass der mittlere der 3 Streifen ja nach dem Zusammennähen schon viel schmäler ist, - hm.


    Schwer zu erklären: Also beim Zuschnitt der Rauten musst man sich an den "gedachten" und beim Mittelstreifen schon vorhandenen Nahtlinien orientieren, der Zuschnitt wird dadurch "unsymmetrisch", wenn es später richtig sein soll.


    Wenn man in der Anleitung das Bild unmittelbar über der Überschrift Nr. 5 ansieht, dann sind die Rauten in der Mitte kleiner (weil schon genäht) als die am Rand der einzelnen Stücke, wo die noch nicht abgenähte Nahtzugabe für mehr Fläche sorgt.

    Aus dem gleichen Grund wirken die beiden Rauten, die nicht zur Mitt zeigen, unsymmerisch/ ungleich lang. Bei Dir im fertigen Top ist es genau umgekehrt.


    Hier ist die mittlere Raute oft relativ größer als die (fertig vernähten) äußeren Rauten.


    Ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären.


    Abgesehen davon gefällt mir Dein Top sehr gut und wenn Du jetzt nicht explizit zu genauen Hinsehen aufgefordert hättest, wäre mir nichts aufgefallen, was "fehlerhaft" sein könnte.

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  • Hallo,

    im nachhinein kann man nicht viel sagen ...entweder hat die Nahtzugabe nicht gestimmt, beim Zuschneiden der Winkel nicht gestimmt. Beim Nähen nicht exakt auf die andere Naht gelegt... Hast du die Teile, Sternspitze auf Größe kontrolliert und begradigt?

    Der Stern ist nicht einfach zu nähen und da machen mm viel aus.

    Viele Grüße


    Machi

  • Und noch der dritte Erklärungsversuch: Dieser Lonestar funktioniert mit Rauten, bei denen jede Seite gleich lang ist und sich die Linien durch die Ecken in der Mitte so kreuzen, dass alles symmetrisch ist.

    Viele deiner Vierecke sind in diesem Sinn im fertig genähten Zustand keine Rauten mehr.


    Ich habe mal ein Kissen mit dem Lonestar genäht und bin da über das gleiche "Problem" gestolpert.

    Man kann so ein Muster auch mit Parallelogrammen nähen, dann gibt es aber zwei verschiedene Schneid- und Legerichtungen, die passen müssen, damit es am Ende stimmt.

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  • Ja, ich glaube, ich habe es verstanden. :herzen: Das war mir gar nicht so bewusst und vielleicht hat das lange liegen zwischendurch hier doch was durcheinander gebracht.

    Und ja, im allgemeinen, sozusagen global betrachtet, gefüllt es mur eben trotzdem und deswegen habe ich es auch fertig gestellt.

    Noch mal danke :)8

    Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge…

    Johann Gottfried Seume

  • Hallo,

    im nachhinein kann man nicht viel sagen ...entweder hat die Nahtzugabe nicht gestimmt, beim Zuschneiden der Winkel nicht gestimmt. Beim Nähen nicht exakt auf die andere Naht gelegt... Hast du die Teile, Sternspitze auf Größe kontrolliert und begradigt?

    Der Stern ist nicht einfach zu nähen und da machen mm viel aus.

    Äh, nein. Ich habe einfach losgenäht. Aber ich denke schon, dass ich dran bleiben werde und es irgendwann noch mal richtig mache und mit kontrollieren zwischen durch :king:

    Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge…

    Johann Gottfried Seume

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  • Und noch der dritte Erklärungsversuch: Dieser Lonestar funktioniert mit Rauten, bei denen jede Seite gleich lang ist und sich die Linien durch die Ecken in der Mitte so kreuzen, dass alles symmetrisch ist.

    Viele deiner Vierecke sind in diesem Sinn im fertig genähten Zustand keine Rauten mehr.


    Ich habe mal ein Kissen mit dem Lonestar genäht und bin da über das gleiche "Problem" gestolpert.

    Man kann so ein Muster auch mit Parallelogrammen nähen, dann gibt es aber zwei verschiedene Schneid- und Legerichtungen, die passen müssen, damit es am Ende stimmt.

    Vielleicht rafft es mich noch mal und ich gehe in einem nächsten Versuch mal wissenschaftlich ran und messe zwischendurch immer wieder. Aber erstmal muss ich alles andere, angefangene in diesem Haushalt beenden. Und sebst das wird noch Jahre dauern, weilja immer wieder was dazwischen kommt.

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    Johann Gottfried Seume

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    • Offizieller Beitrag

    Unbefingt vor dem Nähen die Nahtzugabe kontrollieren.

    Also mit dem Inch-Fuß an einer Papierkante entlang nähen und nachmessen.


    Ich persönlich bevorzuge ein knappes 1/4. Das lässt beim Bügeln ein wenig Spielraum.


    https://www.brigitteheitland.d…perfect-quarter-inch-seam

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • Es gibt Lineale, mit denen man zwischendurch die richtige Größe der einzelnen Stern-Zacken kontrollieren kann.

    Dabei schneidet man im ersten Schritt die Teile etwas zu groß aus - näht zusammen und danach wird erst exakt zugeschnitten.

    Gibt es zum Beispiel von Deb Tucker. Wenn Du darunter mal bei Youtube suchst findest Du einige Anleitungen.

    Und wenn Du Dir nicht unbedingt solch ein Lineal zulegen willst - schau es Dir einfach genau an und fertige danach eine Papp-Schablone ;)
    LG Himalia

  • Was ich auffällig finde ist, dass eigentlich erst an den äußeren Kanten die Nahtlinie nicht mehr stimmt.

    Für mich sieht das am ehesten so aus, als wenn du große und kleine Dreiecke teilweise vertauscht hast, oder vielleicht irgendwann gepennt und nur noch eine Größe zugeschnitten.

    Liebe Grüße Gabi

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  • Je mehr Kleinteile zusammengenäht werden, desto mehr summieren sich auch die wenigen µ zu einigen mm(inch).

    Ich habe zu Weihnachten einen Stern in Rautentechnik genäht , mal eben eine Schablone gemacht , genäht ... und es passte nichts zusammen .

    Danach habe ich mit 60° Vlies genäht und das funktionierte prima..

    Mein Fazit : je winkliger ,desto schwieriger. Dreiecke nähen finde ich schwieriger als Rundungen.

    Lg und schönen Sonntag

    Christina

  • Vielen Dank euch allen, ich nehme also mit:

    * Zuschnitt: aufpassen und lieber zweimal messen

    * alles richtig beschriften und auch die Soll-Größen mit auf die Zettel schreiben

    * nach jeder Naht mal nachmessen und das ganze auch mal zusammen auf die rechte Seite legen und gucken, die Geometrie des Blocks im Kopf vorher zusammen bauen

    * Nahtzugabe prüfen, trotz Inchfüßchen

    Und vielleicht einfach mal dranbleiben und nicht zwischendurch monatelang beiseite legen.

    Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge…

    Johann Gottfried Seume

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