Cutwork habe ich mit der Maschine noch nie gemacht, da aber bei der Sensation ein Set Nadeln beiliegt, muss ich das natürlich testen.
Allerdings bin ich nicht der Typ für Cutwork in der Kleidung, zumindest gefallen mir die enthaltenen Dateien nicht. Also hab ich mich eines Freebies aus dem Netz bedient, bei dem ich dann allerdings keine Nadelzuordnung hatte. Mit etwas Kopfzerbrechen hab ich es aber herausgefunden.
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Gefällt mir gut. Ja, bis auf den linken Stern, aber das war billiger Filz. Die Meldung mit dem Unterfaden hab ich ignoriert, ich gehe mal davon aus, bei Dateien von Pfaff kommen die nicht. Ich habe mich aber gewundert, dass kein fehlender Oberfaden erkannt wurde.
Anschließendes Aussaugen der Maschine ist erforderlich:
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Zum Spulenwechsel gibt es eine extra Position, die die Sensation auch gleich vorschlägt, wenn der Faden zur Neige geht.
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Allerdings wärs doch sinnvoll, wenn dann gleich der Unterfaden abgeschnitten wird. Ich lass sie immer in die Spulenposition fahren, nehm die Spule raus und merk dann, dass der Faden noch dran ist.
Auch hier ist das Fach echt klasse, nie mehr lange passende Spulen suchen. So weiß ich wenigsten auch gleich, wo normales Nähgarn und wo Stickunterfaden drauf ist.
Man kann bei der Sensation während des Stickens spulen. Ich finde allerdings, das die Scheibe, durch die der Faden dann läuft, zu straff ist. Spulen, die ich während des Stickens gespult habe, sind straffer gespult als die, dich ich einzeln mit dem anderen Fadenweg gespult habe.
Das Arbeiten mit dem Shape Creator geht mit Hilfe der Anleitung und der integrierten Hilfefunkton einfach. Ich habe mit den enthaltenen Minimotiven ein kleines Bild entworfen (wieder toll, dass man dazu die Stickeinheit nicht anschieben muss) und abgespeichert.
Mit den vielen Möglichkeiten, die die Sensation bietet, kann man die erste Zeit auf Software erst mal verzichten.
Die Maschine speichert je nach Einstellung automatisch oder manuell den aktuellen Status der Stickerei. Praktisch, aber das Abrufen finde ich nicht in der Anleitung, nur über die Infotaste in der Maschine selbst.
Eine integrierte Schrift habe ich bis jetzt auch getestet, allerdings hat sie da gleich beim ersten Buchstaben gepatzt.
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Ist mir ein Rätsel, ich werde wohl nochmal Schriften sticken müssen. Ansonsten hat das Erstellen und Einfügen einwandfrei geklappt, sie hat ja auch genug verschiedene Schriftarten und Größen.
Sie stickt auch so dünne Buchstaben präzise, bei meinen vorherigen Maschinen musste ich da immer drauf achten, dass die dünnste Nadel drin ist, evtl. sogar mit Avalon arbeiten. Die Sensation macht das einfach so.
Besonders gut gefällt mir das Precise Positioning. Vorher in der Anleitung hat es sich sehr kompliziert angehört, ist es aber gar nicht. Bei Test mit einem integrierten Motiv hat alles wunderbar geklappt, beim zweiten Mal hab ich schon keine Anleitung mehr gebraucht. Ich denke, meine nächste Maschine sollte das auch haben.
Das Testbild wurde auch gleich verarbeitet zu einer Nadelmappe und dabei zeigte die Sensation mal wieder, dass sie gut näht. Zwei Lagen Filz, feste Einlage, Stoff, Klettband und obendrauf Samt, keine einzige Schlaufe oder Aussetzer.
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Selbst das Nähen von Kunstleder hat geklappt, obwohl ich noch keinen Teflonfuss für die Pfaff habe. Ich habs einfach mit IDT versucht, ging. Ich war fasziniert davon, wie toll sie die Anfänge genäht hat, da hatte ich bei meiner Maschine immer Fadensalat unten, den ich dann entfernen musste, da man die Naht ja später sieht.
Ebenso verschiedene Wachstücher, selbst die mit der verstärkten Geweberückseite ähnlich der LKW-Plane. Bis zu sechs Lagen ohne Probleme, auch über Stufen.
Allerdings gefällt mir auch hier, wie bei der Topaz, die Vernähfunktion nicht. Man muss die Vernähtaste während des Nähvorgangs drücken, damit sie anschliessend vernäht. Das liegt mir einfach nicht. Bei Brother ist es möglich, die Taste zu Beginn zu drücken, dann vernäht sie den Anfang und zum Schluss hin hört man mit dem Nähen auf, drückt die Taste und die Maschine vernäht und scheidet ab.
Die Maxistiche sind klasse. Es fühlt sich ein bisschen komisch an, wenn der Stoff sich nach links und rechts bewegt, aber die Maschine transportiert gut, da muss man fast nichts führen. Es sind schöne Motive dabei, da kann man schnell mal was verziehren, ohne die Stickeinheit zu nutzen. Ich denke, ich näh davon noch ein paar einzelne auf Filz und nehm sie für meine Chiptäschchen.
Bei den Antikstichen haben die ersten zwei super geklappt, der dritte hat sich plötzlich verschoben.
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Da mir von der Maschine Vlies empfohlen wurde, verzeih ich es ihr grad noch, ich hatte nämlich keins untergelegt. Verstehen kann ich es trotzdem nicht, es betrifft nur die große Blume. Die Antikstiche gefallen mir trotzdem gut, vor allem mit dem 30er Baumwollgarn.
Die Knopflöcher mit dem Sensorfuss wurden erst so, wie sie sein sollen, leider funktioniert er aber jetzt nicht mehr. Die Maschine näht nur noch auf der Stelle, wenn der Knopflochfuss dran ist.
Nach telefonischer Rücksprache habe ich den Fuss ausgeblasen. Danach ging er ein paar mal, dann hatten die Knopflöcher kein Ende mehr.
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Die, die ich bis dahin genäht hatte, waren nicht ganz so schön, wie ich es erwartet hatte.
Mein Fazit:
Die Sensation Pro ist eine Sensation. Sie funktioniert zuverlässig als Nähmaschine mit viel Luxusdetails und stickt nahezu perfekt.
Wer es sich leisten kann und gerne auf Pfaff näht, sollte sie sich holen. Ich selbst muss leider sagen, dass sie mein Budget um mehr als das doppelte überschreitet und ich (noch) Husqvarna bevorzuge, weil sie mir vom Handling her einfach besser liegen.
In dieser Preisklasse hätte ich erwartet, dass die Maschine mich überrascht, und zwar in allen Bereichen. Das war nicht der Fall, ein paar Ausreisser waren dabei.
Trotzdem war es mir eine Freude, sie bei mir zu haben, ich werde sicher das eine oder andere Mal mit einem Seufzer an sie zurückdenken.