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WIP: Sweatshirt nach Schnittmuster "Shelly" von Jolijou (anfängertauglich)

  • Hallo zusammen,


    das kälter werdende Wetter hat mich zu einem kritischen Blick in meinen Kleiderschrank veranlasst, und dieser hat mir entgegengebrüllt, dass ich dringend warme Oberteile brauche.


    Auf dem Stoffmarkt am vergangenen Samstag in Dortmund habe ich daher einen braunen Nicki und gestreiften Jersey von Lillestoff gekauft um mir daraus mein erstes langärmeliges Shirt (bzw. Pullover) nach dem Schnittmuster "Shelly" zu nähen.


    Zu dem Schnittmuster gibt es eine Bilderanleitung die bei dem Downloadschnitt dabei ist. Ich werde jedoch anders vorgehen, und insbesondere die Punkte erwähnen an denen man als Anfänger besonders aufpassen muss.


    Ich versuche meine Schritte logisch zu begründen, wenn es Fragen zum "warum" ich etwas auf die hier gezeigte Art mache scheut Euch bitte nicht nachzufragen!


    Hier erstmal die Stoffauswahl:


    Shelly 008.jpg


    Und noch Hintergrundinfo zur Wahl des Schnittes und der Art der Ausführung:


    Als T-Shirt habe ich den Schnitt am Ende des Sommers mehrfach genäht, die Paßfom war bei mir auf Anhieb sehr gut, und leichte Kräuselungen am Ausschnitt mochte ich schon immer.


    Vor einigen Wochen habe ich mir dann ein Sweatshirt nach einem Knipp-Schnitt genäht, mit sehr tiefem V-Ausschnitt und Blende (Körper und Ausschnittblende aus Sweat, Bündchen aus Campan Jersey). Das Sweatshirt war irgendwie nicht stimmig, so dass ich es ändern musste, und da fiel mir der große Shelly Rollkragen ein (bis dato nicht ausprobiert).


    Heute habe ich das Sweatshirt geändert, jetzt gefällt es mir total gut, und nun nähe ich das ganze nochmal als "echte" Shelly.


    Hier das Shirt nach Knip, mit ganz vielen Änderungen (und leider nur auf dem Bügel, ich habe aber gerade partout keine Lust mich umzuziehen ;)


    Shelly 009.jpg


    Es folgt eine Anleitung, die hoffentlich vollständig ist, und natürlich hoffe ich auf viele Leser ;)


    Als Kaffeejunkie habe ich auch kein Problem mit Kafferunden zwischendurch!

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  • Dann gibt's getz schomma 'n heißes Tässken African Blue, frisch ausse Jura :).

    LG
    Sylvia


    Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst.

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    • Offizieller Beitrag

    oh, da setz ich mich gleich dazu.
    Die Shelly habe ich Anfang August genäht. Ich finde es sehr angenehm. Wobei ich mit der Größe / Stoffkombi noch nicht ganz zufrieden bin. Mir zeichnet sich zu viel darunter ab.


    Shelly - Kopie.jpg


    Vielleicht finden wir den Fehler noch gemeinsam.


    Ich würde z.B. bei der nächsten Shelly den Maxi-Kragen nicht aus Bündchenstoff nicht nähen. Sondern aus weichfallendem Jersey.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

  • Am Anfang der Anfang, und die Vorbereitungen:


    1. Stoff kaufen
    2. Stoff waschen

    Falls sich ein Anfänger fragt warum mir das so wichtig ist:


    Stoff läuft gerne mal ein, ich habe schon böse Überraschungen erlebt. Daher wasche ich jeden Stoff genau so vor, wie ich das fertige Kleidungsstück waschen will.


    Die Stoffe die im Schrank liegen sind ALLE vorgewaschen, so kann ich bei spontaner Nählust ganz schnell anfangen.


    Bei einem Downloadschnitt wie "Shelly" kommt dann der Druck und das Zusammensetzen der zahlreichen DIN A4 Blätter.


    Da bei diesem Schnitt Vorder- und Rückenteil übereinander auf dem aufgedruckten Schnitt liegen muss man die Teile nun auch noch abpausen.


    Zudem ist der Ärmel im Stoffbruch auf dem Bogen, ich mag es aber lieber ein Schnitteil für den ganzen Ärmel zu haben (dann kann ich bei doppelter Stofflage beide Ärmel gleichzeitig zuschneiden).


    Abgepaust habe ich das T-Shirt im Sommer in Gr. 36, für den dickeren Nickistoff habe ich doch lieber Gr. 38 gewählt.


    Dann den Stoff im Bruch liegend auf den Boden legen, und los geht es:


    Shelly 003.jpg


    Auf dem Bild ist links der Stoffbruch und oben und unten die Schnittkanten.


    Links liegt das Rückenteil, daneben das Ärmelteil.


    Das Rückenteil liegt direkt am Stoffbruch, das ist einfach, da die hintere Mitte des Shirts ohne Naht und gleich dem Fadenlauf ist.


    Für die Ärmel muss man den Fadenlauf "finden":


    Der Fadenlauf ist parallel zur Webkante und zum Stoffbruch.


    Ich lege daher das Schnitteil auf, messe von der Markierung für den Fadenlauf im unteren Bereich auf dem Schnittmuster zum Bruch mit dem Maßband und stecke das Schnittmuster fest.


    Dann schiebe ich das Schnittmuster so, dass auch ca. 20 cm von dieser Stecknadel entfernt exakt der gleiche Abstand zwischen Fadenlauf und Bruch ist und stecke fest.


    An einer 3. Stelle überprüfe ich den Wert.


    Zweimal zu messen reicht, denn es reichen immer 2 Punkte um eine Strecke zu definieren (es sprach die Ingenieurin, nicht die Hobbyschneiderin ;) )


    Wie man sieht habe ich das Vorderteil noch nicht aufgesteckt, ich will Stoff sparen und komme nach dem Zuschnitt der Ärmel und des Rückenteils dazu.


    Hinweis für Anfänger:


    So gehe ich nur deshalb vor, weil ich den Schnitt kenne.


    Bei unbekannten Schnitten ist es ratsam den Ärmel erst dann zuzuschneiden wenn Vorder- und Rückenteil zusammengenäht sind und der Ausschnitt fertig verarbeitet ist. Denn erst dann sieht man, ob man am Armausschnitt etwas ändern muss, was beim Ärmelzuschnitt berücksichtigt werden müsste.

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  • Da schau ich dir mal über die Schulter. Ich hätte die Shelly sonst auch gewipt :D

    Liebe Grüße von Minchen


    mit der großen Schnecki 14.09.2007


    und


    der kleinen Madame 27.05.2010

  • Als nächstes habe ich als Rückenteil und Ärmel mit rundherum 1,5 cm Nahtzugabe zugeschnitten.


    Das Reststück Stoff wird erst ganz auseinandergeklappt und dann neu gefalten, so dass vom Stoffbruch an bis zur ersten Webkante genau passend Platz für das Vorderteil ist.


    Auch hier muss müssen Webkante und Stoffbruch parallel sein, also ist genaues Prüfen des Abstands wichtig (das mach ich am liebsten mit dem Patchworklineal).


    Shelly 004.jpg


    Nun das Vorderteil aufstecken und mit 1,5 cm Nahtzugabe zuschneiden:


    Shelly 005.jpg

    Wichtig für Anfänger:

    Nicki hat einen sogenannten Strich, d. h. alle Teile müssen in der gleichen Richtung zugeschnitten werden. Also alle Säume müssen in die gleiche Richtung zeigen. Welche Richtung das ist, also mit oder gegen des Strich ist Geschmackssache.


    Nach dem Zuschnitt aller Teile aus dem Hauptstoff habe ich die Markierung für die Kräuselungen übertragen indem ich kleine Dreiecke im Bereich der Nahtzugabe ausgeschnitten habe. Das sieht dann so aus:


    Shelly 006.jpg


    Shelly 007.jpg


    Und als nächstes wird genäht.....


    Mit weiteren Bildern dauert es aber noch etwas, muss nun erstmal die Ovi und die Nähmaschine umfädeln und einstellen....

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  • Kleine Anmerkung zum Schnittmuster: man kann sich das Abpausen ersparen, wenn man es (teilweise) doppelt ausdruckt. Dann kann man Vorder- und Rückenteil ausschneiden und verschiedene Ärmel .....

    Freundliche Grüße
    Karla


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  • Kleine Anmerkung zum Ausdrucken (in meinen Augen besonders für Anfänger wichtig):


    Ich finde nichts, aber auch gar nichts schlimmer als diese blöde Druckerei und Kleberei.


    Ich liebe die normalen Schnittmusterbögen und würde niemals nicht einen Schnitt ausschneiden.


    Hintergrund:


    1. Ich trage verschiedene Größen, bis zu 3 Größen verteilt über den Oberkörper, da ist es tötlich irgendwas direkt auszuschneiden


    2. Bei diesem Schnitt hätte ich mich schon totgedruckt: Ich habe das T-Shirt in Gr. 36 in taillierter Form genäht, das T-Shirt in gerader Form in Gr. 36 und nun in Langarm in Gr. 38...... bevor ich das so oft in Farbe drucke verbrenne ich mein Geld lieber ;)


    Ich bin sogar ganz banane:


    Beim ersten nähen eines Schnittes pause ich auf Papier ab. Ist ein Schnitt so gut dass ich ihn mehrmals nähen will und habe ich ihn angepasst, dann pause ich ihn nochmal auf Folie.


    Und T-Shirts dünnem Jersey schneide ich grundsätzlich einlagig zu, dazu muss man auch abpausen.

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  • Ist ja klasse! Ich suche gerade nach Ideen für ein Zuhause-Sweat, da ich ständig friere. ich brauche etwas mit hohem Kragen und mit Taschen, aber einen einfachen Rolli wollte ich nicht.


    Vielen dank! Es ist gerade das richtige für mich!

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Super Bianca,


    da nehme ich auch gerne einen African blue aus der Jura, bitte extra stark und mit viel Milch.
    Und kleben von Schnittmustern hasse ich auch.

    Liebe Grüße Sabine



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    Und kleben von Schnittmustern hasse ich auch.


    wer mag das schon? Also ich nicht. Aber es gibt Anleitungen wo es gut klappt und welche bei denen es doof ist. Die Klebehinweise in der Shelly fand ich sehr angenehm.

  • Stimmt Sonja, Shelly hat eine gute Klebeanleitung, trotzdem möchte ich keinen Schnitt zweimal zusammenkleben müssen....


    Ansonsten:


    Maschinen sind umgefädelt, genäht wird morgen weiter, die Wohnung sieht aus wie Sau -es grüßt brauner Nicki auf hellem Boden- und ich bin müde.


    Gute N8, bis morgen!

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  • Oh, super. Gefällt mir richtig gut. Als hätte ich nicht schon genug Sachen auf meinem Nähplan, aber ich glaube die Shelly ist bei mir demnächst auch fällig :)

    Liebe Grüße
    Nina

  • Das ist ja eine tolle Sache!


    Ich muß hier immer alleine vor mich hin pusseln und frage mich oft: ist das so richtig? Tolle Sache mit den vielen Bildern! Lieben Dank dafür!


    Shelly hab ich hier auch noch liegen:rolleyes:


    Liebe Grüße

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  • Huch, war nicht auf die Idee gekommen, dass Ausdrucken und Zuammenkleben so ungeliebt sein könnten......

    Freundliche Grüße
    Karla


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  • Oh doch sehr unbeliebt. Ich hab seit 2 Jahren einen ausgedruckten Schnitt liegen, um den mach ich immer einen großen Bogen. Dabei mag ich Schnitte abzeichnen auch nicht sonderlich gern. Aber das zusammenpuzzleln auf dem Teppich - nee nich wirklich.

    LG
    Veronika
    (die Nähbücher nur noch für sich selber liest)

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  • *ggg* hab ich mir gedacht - aber Shelly ist dagegen ja ein Klacks


    So, ich geh jetzt auch mal nähen

    Freundliche Grüße
    Karla


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  • Lekala hatte bei mir keine Chance. Der Dongel liegt immer noch unbenutzt in der Schublade. Schneiden und Kleben ist dann schon ok. Allerdings sind mir Schnittmusterbögen auch immer noch lieber. Da sehe ich dann meistens schon ab wo es etwas mehr oder weniger sein darf.
    Liebe Grüße


    Irene

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