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Pfaff 260 - Näherfahrungen (Pfaff 262, 360, 362)

  • Ich nähe seit Anfang 2012 mehr oder weniger erfolgreich auf einer Pfaff 260. Erfolge verdanke ich der Maschine, Misserfolge sind meiner Ungeduld geschuldet.


    Die Maschine erwarb ich für 20 Euro an einer Berufsschule. Diese Maschinen waren (und sind es noch) im Haushalt weit verbreitet. Auch heute kann man immer wieder mal eine günstig bekommen. Und regelmäßig werden solche Maschinen für unfassbar unverschämte Preise auf Ebay gehandelt.


    Zu beachten ist, dass die Maschinen "uralt" sind und wenn sie nicht regelmäßig gepflegt wurden evtl erstmal renoviert werden müssen. Meine wurde regelmäßig mäßig benutzt und funktioniert noch ganz wunderbar.


    Typen (260, 262, 360, 362, automatic)


    Die Pfaff 260 ist eine sogenannte Flachbettmaschine, d.h. sie ist in einen Schrank oder einen Tisch eingebaut. Die Pfaff 360 fällt in die Kategorie Freiarmmaschine und ist sozusagen stand-alone. Die Modelle mit der 2 am Ende (262, 362 haben eine Nadelhochstellung (Stopmatik), d.h. die Nadel bleibt automatisch an der oberen Nähposition stehen, wenn man den Fuß vom Pedal nimmt)


    Die Modelle sind alle (?) auch in einer automatic - Variante hergestellt worde. Die automatic - Modelle hatten rund 80 Zierstiche, darunter auch den 3-fach Zickzack.


    Zu den Tischmodellen (2xx) gibt es verschieden starke Motoren.


    Alle Modelle sind sehr robust, nähen schnell und sind teilweise erstaunlich leise gegenüber neueren Modellen. Was einerseits an der massiven Bauweise (hohes Gewicht) liegt, andrerseits waren diese Maschinen damals im Vergleich teuer.


    Typische Schwierigkeiten


    Häufig auftretendes - aber behebbares - Problem bei Maschinen, die lange rumgestanden haben ist das Verharzen. Häufiges Problem mit alten Anlassern sind geplatzte Kondensatoren. Auch behebbar. Häufiges Problem auf ebay: völlig gestörte Preisvorstellungen und falsche Bezeichnung als Industrie(näh)maschine. Industrienähmaschinen sahen schon damals ganz anders aus.



    Ersatzteile und Zubehör


    Prinzipiell gibt es zu den Maschinen alle Ersatzteile und man findet auf ebay haufenweise Zubehör und Einzelteile. Wenn man allgemein nach "Pfaff Zubehör" und "Pfaff Ersatzteile" sucht, wird man geradezu erschlagen.


    Bilder mit schwarzen Pfaff-Dosen stammen noch von den Vorgängermodellen, die entsprechend schwarz lackiert waren. Die Füße bspw. sind aber kompatibel. Die Blechdosen aus der 260er - Generation sind grau.


    Offene Fragen


    Wann wurden die einzelnen Typen hergestellt? Die 260 so von Ende der 50er bis in die 70er?
    Die anderen wann?
    Was war mit Kniehebel?
    Allgemeine Ergänzungen?

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • 260...Kondensatoren kein Problem? Meine Werkstatt (Solingen Mitte) hatte sie eingeschickt und es wurde ein Huckepack-Motor angebracht, weil man mir sagte der Motor sei hin. Hat mich über 300 DM gekostet, und seitdem näht sie lahm und schwach. Es hieß es gibt keine Ersatzteile (war der Kondensator)


    Bevor ich mich wieder aufrege....


    ...das nächste Problem meiner 260: Zickzack. Hängt.


    Im alten Forum sagte *ihr wisst schon wer* dass das ein bekanntes Problem alter 260er ist, und schwer zu reparieren. Ich habe sie dann woanders hingebracht (Solingen Ohligs) und obwohl es preiswert war (unter 50 Euro) tut der ZickZack es immer noch nicht.


    Ich habe sie vor über 20 Jahren gebraucht für 500 DM gekauft, nix 20 Euro billig billig. Später hat eine Schneiderin mir mal 1000 DM geboten.


    keine Ahnung wie die unterschiedliche Wertigkeit zustande kommt.


    Dennoch: Die Pfaff 260 ist und bleibt das Beste was ich je hatte (als sie noch lief), aber wenn sie einmal um ist, wird es teuer.



    Edit: Ich liebe sie, und hoffe sie wird wieder gesund. Moderne Maschinen kommen mir nicht ins Haus (nur besuchsweise)

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  • ich habe schon länger überlegt mir eine robuste für Lederarbeiten zuzulegen. Dieses Jahr hatte ich auf einem Blog von der 260 gelesen und zu meinem Mann gesagt, das wäre eine schöne Anschaffung für Weihnachten oder so,. Wie es der Zufall will, war in ebay Kleinanzeigen eine drinnen für 45 € inkl. Schrank aus einem Nachlass. 3 Tage später waren mein Mann und ich dann dort und tats. das gute Stück wurde bis zu letzt genutzt und ist sehr gepflegt. Noch schnell ein Teflonfüßchen bestellt und die ersten Lederarbeiten hat sie bereits verrichtet. Ich bin richtig Happy mit dem guten Stück.

  • Nachdem ich mehrere Jahre auf verschiedenen Maschinen neuerer Bauweise genäht habe, war ich bei meinen Eltern in Urlaub und sollte eine Hose ändern. Die dort vorhandene Maschine war eine gut gepflegte 362 und ich war spontan begeistert, wie exakt und gerade sie nähte.
    Seit diesem Urlaub steht sie nun bei mir (inzwischen entharzt und mit neuem Kondensator) und ich bin glücklich.


    Vorteile gegenüber einer modernen Maschine:


    • geräuscharm
    • exakte Stiche
    • näht anstandslos auch über dicke Nähte
    • robust (verzeiht auch Kinderhände)



    Nachteile gegenüber einer modernen Maschine:


    • hohes Gewicht (Eisenschwein)
    • geringere Stichbreite (auch der breiteste Zickzack ist nur 4 mm breit)
    • das Einstellen der Zierstiche ist relativ aufwändig (mehrere Hebel)
    • kein Fadenabschneider (den vermisse ich auch nach inzwischen mehreren Jahren immer noch)
    • Nähfüße ohne Snap-on
    • Flutschi-flutschi-Stoffe mag sie nicht unbedingt (kein Obertransport)


    Wenn ich sie eintauschen würde, würde ich auf eine Maschine der oberen Preisklasse umsteigen wollen, die günstigeren Modelle sind mir nach der Pfaff nicht mehr gut genug.


    Viele Grüße von
    Sonja

    ...war früher "dede"

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  • 260...Kondensatoren kein Problem? Meine Werkstatt (Solingen Mitte) hatte sie eingeschickt und es wurde ein Huckepack-Motor angebracht, weil man mir sagte der Motor sei hin. Hat mich über 300 DM gekostet, und seitdem näht sie lahm und schwach. Es hieß es gibt keine Ersatzteile (war der Kondensator)


    Also die Orignalkondensatoren-Ersatzteile sind u. U. schon alt und eingeschränkt brauchbar. Es gibt / gab da einen Workaround mit preiswert gekauften Allerweltskondensatoren und einem geübten Löt-Techniker. Sofern es den Anlasser betrifft.


    Man kann auch die Kondensatoren am Motor wechseln. Da wüsste ich jetzt aber gar nichts zu zu sagen.. Zwei verschiedene Hochzeiten..


    Hier gilt, wie überall bei Oldtimern: entweder man macht (und kann) es selber, oder es wird teuer.


    ...das nächste Problem meiner 260: Zickzack. Hängt.


    Im alten Forum sagte *ihr wisst schon wer* dass das ein bekanntes Problem alter 260er ist, und schwer zu reparieren. Ich habe sie dann woanders hingebracht (Solingen Ohligs) und obwohl es preiswert war (unter 50 Euro) tut der ZickZack es immer noch nicht.


    Keine Ahnung.. :confused:



    Ich habe sie vor über 20 Jahren gebraucht für 500 DM gekauft, nix 20 Euro billig billig. Später hat eine Schneiderin mir mal 1000 DM geboten.


    keine Ahnung wie die unterschiedliche Wertigkeit zustande kommt.


    Tjaha... Die bekommt man auf ebay auch heute noch für 250 Euro und mehr. Aber inzwischen sind die Teile nochmal 20 Jahre älter. Prinzipiell war das vor 20 Jahren ein guter Preis - sag ich jetzt mal so.



    Dennoch: Die Pfaff 260 ist und bleibt das Beste was ich je hatte (als sie noch lief), aber wenn sie einmal um ist, wird es teuer.
    Edit: Ich liebe sie, und hoffe sie wird wieder gesund. Moderne Maschinen kommen mir nicht ins Haus (nur besuchsweise)


    :D

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

    Einmal editiert, zuletzt von Koffernäher ()

  • ....ich habe ja auch eine Pfaff 262, die Kondensatoren sind bei mir in Ordnung, die Maschine nähte supergut.


    Vor ein paar Wochen lief dann der Motor "ins Leere", sprich, Motor dreht, hat aber seine Kraft nicht an die Antriebwelle übergeben, als wenn ein Auto im Leerlauf steht, man kann Gas geben, aber es bewegt sich nicht.


    Da ich mal vor Urzeiten in einem Getriebemotorenwerk meine Ausbildung gemacht habe (wenn auch im Büro), hab ich mir das angesehen und festgestellt, das die Kupplung wohl das Zeitliche gesegnet hat.


    Also neue Kupplung bestellt für 7,00 Euronen und dann die Maschine "zerlegt", zerbröselte Kupplung entfernt und neue Kupplung eingebaut. Hat Spass gemacht und die Gute läuft wieder wie die Feuerwehr.


    Wenn also jemand genau dieses Problem hat, mach ich gerne eine Fotoanleitung, wie der Austausch funktioniert. Dafür würde ich dann die Maschine nochmal auseinanderflücken.

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    Bunte Grüße
    *Heike*



    Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende


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  • Da ich mal vor Urzeiten in einem Getriebemotorenwerk meine Ausbildung gemacht habe (wenn auch im Büro), hab ich mir das angesehen und festgestellt, das die Kupplung wohl das Zeitliche gesegnet hat.


    Also neue Kupplung bestellt für 7,00 Euronen und dann die Maschine "zerlegt", zerbröselte Kupplung entfernt und neue Kupplung eingebaut. Hat Spass gemacht und die Gute läuft wieder wie die Feuerwehr.


    Träume werden wahr!!! :) Es ist sooo gut, dass du hier bist!


    Wenn also jemand genau dieses Problem hat, mach ich gerne eine Fotoanleitung, wie der Austausch funktioniert. Dafür würde ich dann die Maschine nochmal auseinanderflücken.


    Du kannst die Anleitung natürlich auch sozusagen präventiv erstellen... Das fiele dann unter "Alleinstellungsmerkmal". Aber die Entscheidung bleibt dir überlassen. Nich von merkwürdigen Koffernähern unter Druck setzen lassen..

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • ... in der Bucht eine Maschine kauft- sollte man auch nicht zuviel bezahlen dafür.


    Aktuelles Beispiel: Verkäufer bietet sie "mit Motor, ... leider ohne Fußregler" an, wird von Interessenten auf den Motor angesprochen, redet sich drauf aus, dass er nichts weiß ...
    http://www.ebay.at/itm/Pfaff-Industrie-Nahmaschine-Automatic-260-Zubehor-/251172250756?pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_N%C3%A4hmaschinen_PM&hash=item3a7b086484
    Vor einer halben Stunde stand die übrigens noch bei 49 Euro (+ teurer Transport, falls man nicht zufällig in der Nähe daheim ist)


    //ps: eben erst entdeckt: Klick auf "weitere Angebote" zeigt, dass genau dieser Verkäufer einen Fußanlasser für eine Pfaff 260 anbietet
    http://www.ebay.at/sch/spresa2006/m.html?hash=item3a7b086484&item=251172250756&pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_N%C3%A4hmaschinen_PM&rt=nc&_trksid=p4340.l2562 - dies zum Thema "ich kann sie leider nicht ausprobieren, glaube aber, dass sie funktioniert" ;)

    Einmal editiert, zuletzt von ju_wien ()

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  • Aktuelles Beispiel: Verkäufer bietet sie "mit Motor, ... leider ohne Fußregler" an, wird von Interessenten auf den Motor angesprochen, redet sich drauf aus, dass er nichts weiß ...
    http://www.ebay.at/itm/Pfaff-Industrie-Nahmaschine-Automatic-260-Zubehor-/251172250756?pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_N%C3%A4hmaschinen_PM&hash=item3a7b086484
    Vor einer halben Stunde stand die übrigens noch bei 49 Euro (+ teurer Transport, falls man nicht zufällig in der Nähe daheim ist)


    //ps: eben erst entdeckt: Klick auf "weitere Angebote" zeigt, dass genau dieser Verkäufer einen Fußanlasser für eine Pfaff 260 anbietet
    http://www.ebay.at/sch/spresa2006/m.html?hash=item3a7b086484&item=251172250756&pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_N%C3%A4hmaschinen_PM&rt=nc&_trksid=p4340.l2562 - dies zum Thema "ich kann sie leider nicht ausprobieren, glaube aber, dass sie funktioniert" ;)


    Und er bietet sie als "automatic" an, was tatsächlich nicht der Fall ist. Mann, mann, mann
    Und da wo der Motor bei meiner sitzt, ist hier nix.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • Unglaublich! Die Maschine, die da angeboten wird ist erstens keine Automatik und zweitens eine zum Treten. Die war in so einem Nähmaschinenschränkchen eingebaut und man sieht an der Maschine noch die Löcher, wo der Lederriemen durchgelaufen ist.


    Und der Fußanlasser passt definitv nicht in in die gängigen Buchsen der Pfaff 260 und Konsorten.


    Das schlimme ist, dass da immer wieder Menschen drauf reinfallen

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  • Der hier schreibt sicherheitshalber alle Modellnummern in den Titel ;)
    http://www.ebay.at/itm/Pfaff-260-262-332-360-362-Automatic-Profi-Industrie-Nahmaschine-Anschauen-Lohn-/321006787386?pt=DE_Elektronik_Computer_Haushaltsger%C3%A4te_N%C3%A4hmaschinen_PM&hash=item4abd7edb3a


    Und der hat die Maschine angeblich mit dem Tretpedal getestet, verkauft sie aber ohne Tisch/Kästchen: http://www.ebay.at/itm/Pfaff-230-Nahmaschine-ohne-Motor-/271077762587?pt=Haushalt_K%C3%BCche&hash=item3f1d7e661b


    ebay ist immer wieder für Unterhaltung gut *g* (ich hab das eine Zeitlang bei Modems und Routern verfolgt, da gibts auch Leute, die geprüfte und "ganz sicher funktionierende Geräte" anbieten und dann nicht sagen können, ob das ADSL-Modem für Annex A oder B geeignet ist ;) - den Unterschied muss man hier im Forum nicht kennen: es geht darum, ob es für analoge/POTS Anschlüsse, wie in AT, GB, NL üblich geeignet ist oder für ISDN/UR-2 wie in DE üblich; oder ältere Notebooks, die sie "selbst getestet" haben, bei denen sich aber nach Lieferung rausstellt, dass die CMOS Batterie hinüber ist. Kein Beinbruch, kostet ein paar Cent, aber wenn der Verkäufer das Gerät auch nur ganz kurz eingeschaltet hätte, hätte er das zwangsweise bemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von ju_wien ()


  • Vielleicht sollte man Dinge, die man(n) nicht genau weis, mal mit einen ? versehen.
    Die Stopmatic bei den Maschinen mit der 2 als letzte Ziffer bleibt nicht automatisch oben stehen, sondern im Regelfall fährt die Nadel nach oben, wenn der Füsschenhebel über seine Raststellung nach oben gedrückt wird. Wie hart oder weich dieses Hochstellen passiert, kann eingestellt werden.


    Die Freiarmmodelle 330,332,360,362 & 368 sind erheblich leichter als die Tischvarianten und auch dementsprechend anfälliger, die sollte man sich auf jeden Fall genauer vor dem Kauf anschauen. Oft ist das (einzige) Kunststoffzahnrad zerstört und das fällt eindeutig unter größere Reparatur.
    Zickzacksteller und Stichlage ist fast immer ein Thema, weil oft verharzt.


    Die Tischmaschinen sind durch den Doppelumlaufgreifer in der Einnadelvariante durchaus mit Unterbaumotoren bis knapp 3000Stiche/min zu nutzen. Allerdings sind diese "Schneider oder Handwerker-" oftmals nachgewuchtet worden, die Haushaltsmaschine fängt ab 1200-1300 Stichen ganz schön zu wandern, sprich vibrieren an. Die Schneider und Handwerkermaschinen gab es auch im Industrietisch mit Unterbaumotoren von Kobold, Efka, Pfaff u.a., ebenso dann auch mit Kniehebel als Füsschenlüfter.


    Den Automatikblock gibt es in mindestens 3 Varianten und nur die mit 4zackigen Stern im Block konnte Stretchstiche ab Baujahren 1966-67. Diese Automatkblöcke waren aber Austausch- bzw. nachrüstbar und einzeln nachkaufbar. 1968 wurde dann schon die Pfaff 1222 mit IDT und Tiptronic vorgestellt und somit waren die (fast Vollmetallmaschinen) 260er bei Pfaff Vergangenheit. Die grundsätzliche Konstruktion dieser Baureihe ist ja mit den 130er aus den Anfängen der 1920er Jahre.


    Zeitliche Einordnung: die 130er um 1920 bis ca. 1953/1955
    die 230er um 1950 bis Mitte der 60er, die 260er Ende der 50er bis Ende der 60er Jahre, ab dann die 1222. Aber wir reden hier ausschließlich über die Haushalt oder Familienmaschinen.


    Zubehör gab es reichlich, vor allem für Amerika, neben Biesen, Hohlsaum, Lochstickeinrichtung auch z.B. den Ornamentographen, diverse Faltenleger, Bandsäumer und vieles mehr, das zum Teil recht unbekannt ist.


    Hoffe ich konnte noch was zur Aufhellung beitragen,
    mit Grüßen an die Oldiefans
    m@rtin

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

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  • Vielleicht sollte man Dinge, die man(n) nicht genau weis, mal mit einen ? versehen.


    Hoffe ich konnte noch was zur Aufhellung beitragen,


    Vielen Dank für die Aufhellung, Foucault!
    Das schlimme ist, dass man manchmal ja gar nicht weiß, wo man sich irrt. Danke für die Korrektur. Und danke für die Ergänzungen.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • WP_000055.jpg
    Hallo Heike,


    habe auch eine Pfaff 262 (BJ 65) und habe ähnliches Problem - nur bei meiner ist die Motorkohle am Ende. Im Geschäft neue Kohlebürsten erstanden und mit dem Hinweis heimgeschickt "kann man in 5 Min austauschen". Aber wie und vorallem wo aufschrauben? Bin zwar technisch begabt, aber keine Mechaniker. Hab im Internet schon gesucht, aber nix gefunden, wo Bildbeschreibung dabei wäre.
    Möchte es selber probieren, da es ziemlich aufwendig ist, die Maschine auszubauen und zum Händler (80 km) zu bringen (leider keine Hausbesuche).:weinen:
    Liebe Grüsse
    Claudia

  • Also ob das in 5 Minuten gemacht ist, weis ich nicht (aber Du kannst ja mal die Zeit stoppen), aber hier ist die Anleitung:


    Bild 1: Position der Kohlehalterungen
    DSCN2921.jpg


    Bild 2: Entfernen der Sicherungsringe um Befestigungswelle zu entfernen
    DSCN2922.jpg


    Bild 3: Lösen der Sicherungschraube, damit der Motor angehoben werden kann
    DSCN2923.jpg


    Kurzanleitung:


    1. Netzstecker ziehen
    2. Maschine aus dem Tisch bauen und auf ein großes weißes Tuch legen
    3. Bild von den Kohlehalterungen mit eigener Maschine vergleichen, ob das genauso aussieht.
    4. Mit Hilfe eines passenden Schraubendrehers die oder den Sicherungsring entfernen. Dies muß ganz vorsichtig geschehen, indem man die Klinge in die Aussparung des Federringes steckt und durch leichtes Drehen des Schraubendrehers den Ring entfernt. Der Ring/ die Ringe sitzen in einer Nut und stehen unter Federspannung, das heißt, die springen gerne weg (deswegen grosses weißes Tuch, damit man die Ringe wieder findet)
    5. Mit einem Austreibdorn die Welle von innen nach aussen herausdrücken, gegebenenfalls mit leichten Hammerschlägen unterstützen. Hier ist Gefühl angesagt und keine Gewalt!
    6. Die Schnurkette auf dem Treibrad fixieren, dann fällt die zum einen nicht in die Maschine und zum anderen spare ich mir das Wiederauflegen.
    7. Die in Bild 3 beschriebene Schraube lösen - nicht herausdrehen - nur etwa 1-2 Windungen, eventuell bei Schwergang ein Tropfen Kriechöl und warten! (Stunde oder 2 - wir sind nicht auf der Rennbahn)
    8. Der Motor sollte sich jetzt um ein bis zwei Zentimeter anheben lassen, und damit komme ich an beide Kohlenhalterungen heran.
    9. Erst einen Deckel der Kohlenhalterung entfernen und Kohle mit Feder herausnehmen. Überprüfen ob die neuen Kohlen eingeschliffen sind, d.h. ob die neuen Kohlen an der Stirnfläche gerundet sind. Wenn ja, genauso einbauen, daß die Rundung sich an die Motorwelle anschmiegt. Deckel drauf... Und das ganze mit der 2. Kohle genauso machen.
    10. Motor wieder zurück an seine Ursprungsposition drücken, die Befestigungswelle wieder einsetzen, darauf achten das die Federringe in die Nuten einrasten (hört und fühlt man beim reindrücken) und Sicherungschraube wieder anziehen.
    Die Fixierung von der Schnurkette entfernen.


    Jetzt sollte alles wieder funktionieren, die ersten 2-3 Stunden nur mit 2/3 der Leistung nähen, da die Kohlen noch einlaufen müssen, d.h. sich komplett an die Motorwelle anpassen müssen.


    Ich hoffe, Dir konnte geholfen werden und wie immer, sämtliche Hinweise und Tipps bleiben frei von Haftung beim Nachmachen von Hilfestellungen und Reparaturtipps.

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


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  • Ich schicke Dir tausende "Dankeschöns". Habe die Motorkohle nach der traumhaften Beschreibung eingebaut > mein "Pfäffchen" läuft wieder wie am Schnürchen. Zwar hat sie einen anderen Ton drauf, aber ich tippe darauf, dass sich die Kohle erst anpassen muss.
    Ich schick Dir auf jeden Fall den Weihnachtsmann, oder das Christkind 2x vorbei :D
    Liebe Grüsse
    Claudia

  • Hallo und guten Abend,


    ich reihe mich dann mal hier ein: Seit etwa zwei Stunden ist eine Pfaff 360 Automatic im Haus …


    Für heute Abend und zum Anfixen erstmal die Geschichte dazu (ich liebe Geschichten!), ab morgen dann Bilder und genauere Beschreibung und Fragen …


    Gestern Abend fing das an, ich hatte gerade das Suppenfleisch aus dem Topf genommen und angefangen zu zerlegen. Anruf von der ehemaligen Nachbarin. Bei ihnen in der Nähe sei ein Sperrmüll (in Darmstadt wird Sperrmüll einzeln angemeldet), da sei ein Schaukelpferd, ob wir das herrichten wollten, sei doch schad … Er im Hintergrund – er hat eine laute Stimme – „und eine Koffernähmaschine!“ – Und ob sie das für uns sichern sollten?
    Ich ausgemacht, dass ich das mit dem freundlichen älteren Herrn an meiner Seite bespreche, ggf. kommen wir vorbei und gucken uns das mal an. Der freundliche ältere Herr war in der richtigen Stimmung, noch einen abendlichen Spaziergang durch den Regen zu machen. Also losgezogen. Achja, ein Kind in sozialen Nahfeld ist uns auch eingefallen, das wir mit einem Schaukelpferdchen beglücken könnten …


    Das Pferdchen ist ganz ähnlich wie eines, das wir (ebenfalls vom Sperrmüll) vor ein paar Jahren als Apfelschimmel hergerichtet haben, aber besser in Schuss. Es durfte mit und heute schon duschen …


    Nähmaschine nur kurz in den Koffer gespickt (ging etwas schwer auf, Rost am Schnappschloss): Eine Pfaff. Noch gar nicht auf die Nummer geguckt (es hat geregnet!), aber ich dachte mir, dass es sowas in Richtung 260 / 360 sein müsste. Die Nähmaschine dann erst mal bei den ehemaligen Nachbarn gelassen und dann vorhin mit dem Fahrrad abgeholt.


    Sie war wohl im Keller gelagert gewesen. Und die Keller in der Straße, in der ich gewohnt habe, sind feucht … :mad:


    Nähfuß war ordentlich abgesenkt und ein Stück Stoff zwischen Nähfuß und Stichplatte. Genau das hat Feuchte gezogen und ist rostig. Noch ein bisschen Flugrost an einem der Garnrollenhalter, sonst nix. Maschine war gut geölt und in Schuss gehalten, inwändig nix. Läuft leicht. Auch nicht (nennenswert) verharzt.


    Spulenkapsel und eine Spule war drin, nur das eine Nähfüßchen (Steppfüßchen). Kein weiteres Zubehör, keine Bedienungsanleitung. Die sind wahrscheinlich noch im Nähkästchen …


    Der freundliche ältere Herr hat den Fußanlasser ausprobiert. Erst ans Messgerät, ob Strom durchgeht und auch regelbar ist. Jawollja. Dann an die Maschine. Alles wunderbar. Päng, päng, zweimal kurz hintereinander – dann lief der Motor nur noch immer weiter. Also ausgesteckt.
    Fußanlasser aufgeschraubt. Kondensator geplatzt und die Röhre „zerlegt“, in der die Kohleplättchen stecken.
    Wir sind nicht sicher, ob es der Originalanlasser war, oder ob der (wahlweise: sein Innenleben) schonmal ersetzt wurde.


    Bilder und genauere Beschreibung kommen dann morgen. Ich hab den freundlichen älteren Herrn (der auch „Elektromann“ ist und sich gar nicht trennen konnte) erst mal an den Herd geschickt. Isch abe Unger …


    Liebe Grüße
    Schnägge

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  • Hallo,


    erstmal die Sache mit dem Fußanlasser. Es ist nicht der originale, sondern an ein moderneres japanisches Produkt (70er-Jahre? 80er-Jahre?) wurde der passende Pfaff-Stecker montiert.
    fussanlasser_offen.jpg
    Unten im Bild ist ein braunes Etwas mit bunten Ringeln, das ist ein Widerstand. Drunter liegt der Kondensator, der geplatzt ist. Das ist wohl lediglich eine Entstörkondensator und wäre für den Elektromann kein Problem, den zu tauschen.


    Das längliche weiße Teil rechts von der Mitte ist eine Röhre aus Porzellan. Länge 6cm, Durchmesser 1,8 cm. Innen ist dann noch eine Metallröhre mit vorne und hinten Falz, so dass die Kohleplättchen, die darin geschichtet sind, nicht rausrutschen können. Durchmesser der Kohleplättchen etwas mehr als 1cm.


    Oberhalb der Porzellanröhre sieht man ein bwz. zwei Kupferblechstreifen waagrecht. Das ist federnd. wenn man das Pedal runterdrückt, wird die Feder gegen die Kohleplättchen in der Röhre gedrückt, je mehr Druck auf die Kohle, desto mehr Stromdurchgang (auf der gegenüberliegenden Seite ist auch eine Kontakt). Wenn die Feder ganz angedrückt ist, kommt der zweite Blechstreifen zum Zug, der schließt den Kontakt zu dem Kupferstreifen (senkrecht) in der Mitte, so dass der Strom bei ganz durchgedrücktem Pedal gar nicht mehr durch die Kohleplättchen geht, sondern einfach direkt die volle Leistung durchgegeben wird.


    So: eines dieser Kohleplättchen hat es zerbröselt.
    Jetzt ist die Frage: Kriegen wir eine Kohle in passender Dicke zurecht gefeilt, da rein gesteckt und es tut dann wieder? Wir kriegen diese letzte Kohle dann eben nicht wirklich in der Röhre fest, also dass sie von dem Falz im Blech innen drin gehalten wird …
    Oder würde es vielleicht auch mit einem Kohleplättchen weniger tun – vorausgesetzt, wir kriegen einen Kontakt hin?


    Hier die Porzellanröhre einzeln:
    roehre_kohleplaettchen.jpg
    Links unten im Bild ist die Seite, auf die die Feder drückt. Wenn man genau guckt, sieht man auch das Metall, das die Röhre auskleidet. (Dabei fällt mir ein: wahrscheinlich nur oben und unten, bzw. vorne und hinten – sonst stellt dieses Metallblech ja den Kontakt her, statt der Kohle …)


    Tipps, wie wir das am geschicktesten wieder hin kriegen sind seeeeehhhhr willkommen.


    Liebe Grüße
    Schnägge

  • … und dann habe ich ein kleines Problem mit dem Handrad, genau genommen mit der Auslösescheibe, mit der ich das Nähwerk zum Spulen entkoppeln könnte (silberne innere Scheibe).
    handrad.jpg
    Ich kriege da nix bewegt. Irgendwie festgefressen. Verharzt? Rost? Weiß ich noch nicht.


    Petroleum und eine Spritze mit langer Nadel habe ich griffbereit. WD40 oder-wie-dieses-Teufelszeux-heißt, müsste auch noch wo sein, möglicherweise seit dem Umzug in einem Karton im Keller … ich habe bis jetzt erst in den Wohnungen gesucht …
    Wo und wie sollte ich versuchen, Petroleum einzubringen? In den Spalt zwischen Handrad und Auslösescheibe?


    ---


    Bei genauerem Betrachten finden sich dann doch noch mehr Stellen, wo sich Rostfleckchen niedergelassen haben, zB auch auf einer der Scheiben in der Oberfadenspannung. Aber da arbeite ich mich jetzt mal ganz gemächlich Stück für Stück durch …


    Liebe Grüße
    Schnägge

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