Sticken mit Inkscape / Inkstitch und der Bernina B500

  • Hier nun mein Output von heute abend:


    Stern 2.jpg


    Das ist der zweite Stern aus dem oben erwähnten Tutorial (ab 15:45) von John Deer. Diesmal im Satin-Stich, der längste ist um die 9mm lang. Grundsätzlich bin ich schon zufrieden, aber in den Spalten jeweils in der Mitte jedes Zacken finde ich es hässlich, wie der weiße Untergrund durchblitzt.:| Könnte das an einer zu geringen Stichdichte (0,6mm) liegen? Oder brauche ich mehr Überlappung? :/


    Die Arbeit mit Inkscape / Inkstitch war ein Vergnügen. Das Erstellen von Satinstichen funktioniert anders als in anderen Digitalisierungs-Programmen. Es ist weniger komfortabel, aber zuverlässig.


    Die Stickmaschine funktioniert tatsächlich als eine Art Drucker für Garn auf Stoff und ist vielleicht auch ähnlich uninteressant (für mich). Das hat die B500 einfach wieder alles ganz brav gemacht. Mit anderen Worten: Auch mit der B500 war die Arbeit ein Vergnügen.

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  • Hier nun das Ergebnis meiner versuchten Verbesserungen:


    Stern 2 4.jpg


    Die Kante in der Mitte sieht nun deutlich besser aus. Die Maßnahmen, die ich ergriffen habe, sehen so aus: 1. Ich habe bei den Zacken ein Contour-Underlay hinzugefügt und dessen Stichweite auf 3mm gestellt. 2. Ich habe die Stichdichte von 0,6mm auf 0,5mm erhöht. 3. Ich habe (manuell) mehr Überlappung hinzugefügt.


    Allerdings wird an einigen Stellen der Satinstich "aufgespalten", besonders stark bei dem Zacken, der bei ca. 14:30 Uhr liegt. Das kann ich mir nicht erklären. :/

  • Ich gehe mal ganz praktisch an die Sache: Satinstich ist nicht für größere Flächen geeignet. Satinstich soll etwas plastisch hervorheben, kleine Flächen optisch wahrnehmbarer machen. Ohne Grund ist auch die Länge auf 1cm und nicht länger anzuwenden.

    (Bei manchen Progr. kann man das umgehen und den Stich länger machen, hat aber mit der "normalen" Stickweise nichts zu tun).


    Zum andern - wenn Du nicht mit den Fingernägeln in dem verlängerten Stich hängen bleibst, kann das auch anders passieren (das Hängenbleiben) - und nach dem Waschen werden die Lücken noch größer sein. Da fällt der Stich bzw. die Fläche noch mehr auseinander.


    Zur Stickdichte: mein Progr. gibt als Vorgabe 4,5mm an, will ich es dichter haben, gebe ich z.B. 5,0 oder 5,3 an - bei Buchstaben ist die Vorgabe eh 5,0mm.

    Also sagt mir Deine Dichtenangabe nichts.

  • Zum andern - wenn Du nicht mit den Fingernägeln in dem verlängerten Stich hängen bleibst, kann das auch anders passieren (das Hängenbleiben) - und nach dem Waschen werden die Lücken noch größer sein. Da fällt der Stich bzw. die Fläche noch mehr auseinander.

    Es ist auch mein Eindruck, dass man da echt vorsichtig sein muss. Trotzdem ist es für mich eine gute Erfahrung das Tutorial nachzumachen. Manchmal lerne ich dabei dann eben, was ich NICHT will. ;) Meine Situation ist ja, dass ich bisher praktisch null Erfahrung damit habe.


    Zur Stickdichte: mein Progr. gibt als Vorgabe 4,5mm an, will ich es dichter haben, gebe ich z.B. 5,0 oder 5,3 an - bei Buchstaben ist die Vorgabe eh 5,0mm.

    Also sagt mir Deine Dichtenangabe nichts.

    Bei mir ist es so, dass ich angeben muss, wie nah die einzelnen Stiche in mm aneinander gesetzt werden.

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  • Nun ist gerade meine Polyneon-Box geliefert worden. :) Das wollte ich natürlich gleich ausprobieren. Ich habe noch eine Pull-Compensation von 0,2mm eingestellt (vorher: 0) und die Stichdichte des Contour-Underlay auf 2,5mm erhöht. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden:


    Stern 2 5.jpg


    Das sieht doch schon sehr ordentlich aus, oder? Die langen Satinstiche sind vielleicht nicht so meine Sache, aber die mechnischen Probleme habe ich fast komplett gelöst bekommen.

    Deshalb hatte ich ja zu dem Stern geschrieben, dass der noch mal ganz anders wirkt, wenn Du den aus Rayon stickst. Da wirst Du sehen, wie der Glanz sich verändert.

    Nun habe ich ja erst mal "nur" ein glänzendes Polyester genommen, aber der Unterschied ist schon deutlich. Die Schattierungen kommen ganz anders (besser) rüber.

  • Am Stern habe ich auch noch mal die von Kaalleen vorgeschlagene Methode probiert:

    Split method auf Stagger und Stagger split stitches this many times before repeating z.B. auf 2. Dann sind die Zwischenstiche etwas geordneter. Aber auch dann ist es natürlich kein durchgehender Stich mehr. Aber du kannst es ja mal testen.

    Mit 4x repeating und 4mm max. Stichlänge sieht das dann so aus:


    Stern 2 6.jpg


    Das ist natürlich kein reiner Satinstich mehr, sondern eher eine Art Zwischending zwischen Satin und Fill. Das Ergebnis gefällt mir aber.


    Was mir leider nicht so gut gefällt ist eine Eigenschaft der Bernina B500: Wenn ich sie einen Heftrahmen sticken lasse, greift die Maschine immer bei den ersten Stichen nicht. Im Falle dieses Sterns sieht das dann so aus, dass der Heftrahmen praktisch nur drei Seiten hat anstatt vier. Sonst macht die B500 ja immer ganz brav das, was sie soll, aber an dieser Stelle konsistent nicht.

  • Konkret sieht das mit dem Heftrahmen so aus:


    Heftrahmen.jpg


    Eigentlich sollte der Heftrahmen ja ganz drum herum gehen. Die B500 macht die Stiche zwar alle, aber bei den ersten ca. 7 Stichen greift sie noch nicht richtig. Kann man da irgendetwas machen?


    (Das ist übrigens der nächsten Stern aus dem Tutorial, ab 24:50)

  • Bei mir ist das auch so...und zwar fast immer, wenn der Faden automatisch abgeschnitten wurde und ich ein neues Projekt anfange....also auch den Rahmen abziehe. Dann starte ich wieder mit einem Heftrand und wahrscheinlich ist der Unterfaden etwas runtergerutscht. Ich ziehe daher immer den Spulenfaden etwas heraus.

    Der Heftrand verwundert mich etwas. Ich habe sehr komfortabel einen Knopf um den Heftrand einzufügen...dieser Heftrand ist genau so groß wie das Motiv. Wie macht Bernina das?

    Viele Grüße
    Hedi

  • Der Heftrand verwundert mich etwas. Ich habe sehr komfortabel einen Knopf um den Heftrand einzufügen...dieser Heftrand ist genau so groß wie das Motiv. Wie macht Bernina das?

    Ich brauche da bei der B500 auch nur einen Knopf zu drücken. Und wenn ich ihn noch mal drücke, wird der Heftrand in Rahmengröße gemacht. Unkomfortabel finde ich es nicht. Es klappt halt nur immer nicht mit den ersten Stichen. Und auch nur an dieser Stelle. Sonst näht die Maschine immer 1a. Auch bei einem neuen Projekt.

  • Es klappt halt nur immer nicht mit den ersten Stichen. Und auch nur an dieser Stelle. Sonst näht die Maschine immer 1a. Auch bei einem neuen Projekt.

    Bevor ich einen Rahmen einsetze, ziehe ich prophylaktisch immer den Unterfaden etwas heraus...weil ich immer mit einem Heftrahmen starte und es da ab und zu passiert ist, daß ich Fehlstiche hatte.


    Beim Nähen passiert das nie, da reicht das kleine Stück Unterfaden zum problemlosen Start...


    Dann ist der lila Heftrand oben in Rahmengröße? Das hatte mich etwas verwundert...daß der Rahmen über den roten Stern geht

    Viele Grüße
    Hedi

  • Bevor ich einen Rahmen einsetze, ziehe ich prophylaktisch immer den Unterfaden etwas heraus...weil ich immer mit einem Heftrahmen starte und es da ab und zu passiert ist, daß ich Fehlstiche hatte.

    Ah, prima. Ich habs gleich mal ausprobiert. Ist zwar ein bisschen Gefummel, aber funktioniert. Holst du den Unterfaden dann auch durch den Stoff hoch und hältst ihn anfangs fest?


    Dann ist der lila Heftrand oben in Rahmengröße?

    Nee, das ist die Bernina-Version von Motivgröße. ;) Manchmal ist er auch etwas kleiner als das Motiv und wird dann vom Motiv übernäht.

  • Nein, bei meiner Hus muß man nie den Faden festhalten...sage ich jetzt mal so...denn ich kannte das von meiner Veritas...und brauche das nicht mehr...Bei meiner ELNA war das dann wieder notwendig..

    Den Faden kann ich mit Rahmen nicht durch den Stoff holen...

    Viele Grüße
    Hedi

  • Ich kenne die Problematik mit dem Heftrahmen. Meine Bernina hat auch die ersten Stiche immer rausgelassen , weil es ein paar Stiche braucht bis Ober und Unterfaden vebunden sind, weil am Anfang nicht vernähnt wird.

    Ich habe dann meisten so gelassen ...

    Mit meiner Ricoma verwende ich überhaupt keinen Heftrahmen mehr.

    Die Maschine hat keine eingebaute bzw Auto Heftrahmen.

    Braucht man nicht.

    ( Die Magnetrahmen sind extrem stark, kommt keine Berninarahmen so hin )

    Wo ich einmal Heftrahmen mit digitalisiert habe war ein Auftrag, Grobmaschiger selbstgestrickte Pullover, bestickt mit Schneeflocken mit Metallicgarn, wollte nicht kleben.

  • Ich habs noch mal ausprobiert. Den Unterfaden hochholen und etwas länger rausziehen hat gereicht. Zwar etwas fummelig, aber machbar.

  • Am meisten verwende ich zum Stabilisieren bisher Filmoplast. Weil mich das Einritzen mit einer Nadel vor dem Abziehen des Schutzpapiers genervt hat, habe ich mich mal umgesehen und das "MARTOR Grafikmesser GRAFIX 501 mit NADELKLINGE 673" gefunden, das ich sehr praktisch finde und das auch nicht viel kostet (6,66 Euro bei Amazon). Hier nur mal als kleine Empfehlung.

  • Ein kleines Zwischenfazit: Die B500 hat einige kleine Schwierigkeiten, um die ich aber drum herum arbeiten kann. Hier denke ich z.B. an den Heftrahmen, der nicht komplett genäht wird oder die Nadel hoch/runter- oder die Check-Taste, die in manchen "Modi" funktionieren und in anderen nicht.


    Was ich deutlich weniger schön finde: Ich hatte mir den ganz kleinen Bernina-Rahmen bestellt und beim Ansetzen festgestellt, dass er irgendwie schief hing. Beim näheren Hinsehen habe ich dann gemerkt, dass er so ungenau gebaut war, dass er sich nur mit dollem Drücken montieren ließ. Also habe ich mir einen zweiten bestellt. Bei dem war es etwas besser, aber auch er ließ sich nur hakelig montieren. Hier hat Bernina also offenbar Probleme mit der Qualitätskontrolle. Das finde ich beschämend. Die beiden mitgelieferten Rahmen hingegen flutschen ganz wunderbar in Position, so dass ich die beiden ganz kleinen Rahmen umgehend zum Händler zurück geschickt habe und jetzt eben erst mal ohne einen ganz kleinen Rahmen auskomme.


    Zur Software (Inkscape / Inkstitch): Ich finde es wunderbar eine kostenlose Software zu haben, mit der ich bisher völlig problemlos alles umsetzen kann, was ich brauche und was in Videos auch zu anderer (teurer) Software vorgeschlagen wird. Die kreativen Möglichkeiten habe ich noch lange nicht ausgereizt. Wo ich nun schon mal einigermaßen verstanden habe, worum es beim Digitalisieren überhaupt geht, besteht mein Problem weniger in der Software als vielmehr darin, dass ich nicht genügend Zeit und auch (noch) nicht genügend Ideen habe. Würde ich mein Geld mit Sticken verdienen müssen, würde ich wahrscheinlich über eine kommerzielle Software nachdenken, die (soweit ich sehen kann) an manchen Stellen etwas unkomplizierter (aber auch nicht problemlos, wie man immer wieder sieht) zu bedienen ist und somit Zeit spart, was bei kommerziellem Sticken ja Geld ist. Für meine Zwecke wäre das aber kein Gewinn, sondern einfach rausgeschmissenes Geld.


    Unterm Strich bin ich also sehr zufrieden. :)

  • Was das Polyneon angeht, bin ich hin- und hergerissen: Einerseits sind die Farben unheimlich schön leuchtend. :) Und zum Teil gefällt mir auch der Glanz sehr gut. Gleichzeitig kann dieser Glanz aber - je nach Betrachtungswinkel - auch unheimlich stören, weil vor lauter Glanz dann die Farbe manchmal kaum zu erkennen ist. :( Das ist beim "stinknormalen" Alterfil S120 anders: die Farben leuchten weniger, sind aber aus praktisch jedem Betrachtungswinkel gleich gut erkennbar. Das normale Nähgarn ist da sozusagen bodenständiger.


    Wie geht ihr damit um?

  • Ich habe mir eine Stickmaschine gekauft, weil ich nicht mehr mit der Hand sticken konnte(Weißstickerei)..habe aber festgestellt..auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe...es gefällt mir nicht...aber dann wurden Taschen,Kindersachen , Handtücher u.ä bestickt...und auch verkauft, um die Materialkosten hereinzubekommen. Inzwischen mache ich nur noch Sachen, die man nicht kaufen kann...z.B.


    Zipper Appli.jpg


    Der Reißverschluß ist eine Datei von UT. Die Stickerei auf dem Vorderteil war unbefriedigend für mich. Da habe ich dann für die Ärmel eine Applikation reingebastelt und die Reißverschlußzähne so angepaßt, daß jeder Stich stimmt


    oder hier

    Plastron Bluse noch ohne Knöpfe.JPG


    Hier sind alle Zierstiche gestickt. Eine Herausforderung war es, die Stickerei genau auf den gekrümmten Kragen und auch gekrümmt auf das Vorderteil zu digitalisieren...Zierstiche mit der Nähmaschine sind bei mir nie so schön, wie mit der Stickmaschine, das wäre keine Option, gekaufte Sachen besticke ich auch nicht...da plotte ich dann...

    Viele Grüße
    Hedi

  • Boah! :thumbup: Hast du den Stoff dann vor dem Zusammennähen bestickt?

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