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Oberfaden bildet auf einmal alle paar Stiche Schlaufen auf der Unterseite

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine vor gerade mal einer Woche gebraucht gekaufte (aber noch kein halbes Jahr alte) Bernette b77, die auch anfänglich tadellos funktioniert hat. Von ein auf die andere Naht aber hatte ich auf der Unterseite des Stoffes hässliche Schlaufenbildung. Ein häufiges Problem, wie es scheint, aber trotzdem verzweifle ich noch dran...


    Hier Fotos von zwei Testnähten. Der Stoff ist normaler dünner Baumwollwebstoff. Die obere Naht ist mit einer Oberfadenspannung von 3.75 (voreingestellt) genäht, die untere mit dem Maximum von 9. Der Oberfaden ist schwarz, der Unterfaden pink. Verwendet wurde eine neue 80er-Universalnadel von Schmetz und 120er Garn.


    Oberseite:

    img_20201101_113439.jpg


    Unterseite:

    img_20201101_113457.jpg


    Man sieht: Die Naht ist auf der Oberseite auch etwas unsauber, aber auf der Unterseite ist es schlimm: der Oberfaden wirft alle paar Stiche kleine Schlaufen. Gefühlt sind es bei der höheren Fadenspannung etwas weniger Schlaufen.


    Ich habe studenlang gefühlt alles ausprobiert aus dreihundert Guides und Videos zu Schlaufenbildung auf der Stoffunterseite:

    - Drölf mal sowohl oben als auch unten neu eingefädelt, auch noch mehrfach ganz langsam genau nach Anleitung, mit Fuß oben, beide Seiten der Oberfadenspannung probiert.

    - Oberfadenspannungen von Minimum bis Maximum durchprobiert.

    - Die Fadenspannung ist auch definitiv da, bei gesenktem Nähfuß lässt sich das Garn wesentlich schwieriger ziehen als bei gehobenem Fuß.

    - Maschine sowohl oben als auch unten mehrfach gereinigt, inklusive der Oberfadenspannung mit einer gefalteten Kante eines dünnen Stoffes.
    - Nadelstange ist frisch geölt.
    - Verschiedene Stoffe und mehrere Lagen probiert

    - Verschiedene neue Nadeln von Schmetz in verschiedenen Stärken, Sorten und mehreren Lagen durchprobiert (immer korrekt bis zum Anschlag eingeschoben).

    - Das Garn ist 120er Markengarn (Coats Epic).

    - Maschine auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.

    - Maschine aus- und wieder eingeschaltet.
    - Eine Nacht gewartet und gehofft, dass es auf magische Weise wieder funktioniert.


    Und bestimmt noch andere Dinge, die ich wieder vergessen habe. Nichts hat geholfen, immer noch bilden sich diese infernalischen Schlaufen. Ich bin superfrustriert, immerhin hab ist die Maschine noch kein halbes Jahr alt, ich habe sie gerade mal eine Woche, sie war nicht billig und sie war direkt davor sogar noch bei Bernina in der Schweiz zur Wartung... Und jetzt plötzlich sowas? Und vorher ging es doch tadellos. Oder bin ich nur auf einmal zu blöd zum einfädeln geworden oder habe was kaputt gemacht? Ich habe erst vor kurzem mit dem Nähen angefangen, das ist also auch möglich...


    Falls jemand noch eine Idee hat, woran das Problem liegen könnte, wäre ich sehr dankbar. Ansonsten werde ich wohl mal den lokalen Fachhändler kontaktieren müssen, ich hoffe, das geht auf Garantie...

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Oh weia, der Oberfaden sieht bei der oberen wie bei der unteren Naht genauso viel zu locker aus. Kann es sein, dass die Oberfadenspannung im Eimer ist?

    Wenn noch Garantie auf dem Gerät ist und der Hersteller die Garantie für Zweitkäufer nicht ausgeschlossen hat müsste das doch auf Garantie gehen. Viel Glück!

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  • Danke littledaisy für die Hilfe und netten Worte. Aber es gibt gute Nachrichten, ich habe das Problem jetzt tatsächlich doch noch gefunden!

    Als ich vorhin nochmal die Stichplatte abgeschraubt habe, ist mir aufgefallen, dass der Bereich der Stichplatte, der das Gitter für den Transporteur ist, nach unten gebogen war.


    Den Bereich meine ich:

    img_20201101_191041.jpg


    Gerade wenig genug, dass man es von oben nicht bemerkt hat, aber doch schon ein gutes Stückchen. Von der Seite konnte man klar erkennen, dass dieses Gitter nicht plan mit dem Rest der Platte war. Ich war mir erst unsicher, ob das nicht vielleicht so gedacht war, aber nach Angucken von Bildern von Stichplatten bin ich zu Schluss gekommen, dass die Biegung dort nicht hingehört.

    Also hab ich mit den Daumen von unten feste dagegen gedrückt und tatsächlich lies sich das Ding ohne allzu viel Kraft zurückbiegen, bis es wieder plan mit dem Rest der Platte war.

    Und tatsächlich: Jetzt näht die Maschine endlich wieder normal. <3

    img_20201101_192030.jpgimg_20201101_192020.jpg

    Jetzt bin ich nur ratlos, was die Stichplatte so verbiegen konnte. Ich hatte kurz vorher dicken Jeansstoff genäht und einmal hat die Maschine die Nadel nicht mehr durchbekommen, vielleicht hat das zu viel Druck auf die Platte ausgeübt? Das komische ist aber, dass ich danach noch auf dem orangenen Stoff aus den Fotos genäht hatte und die Nähte soweit normal aussahen, bevor plötzlich bei der nächsten Naht diese Schlaufen auftraten.


    Außerdem kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen, dass durch den Stoff hindurch so viel Druck ausgeübt werden konnte, um dieses Metall so zu verbiegen... Nadelauftreffer auf der Platte oder so hatte ich auch keine, jedenfalls nicht, dass ich das gemerkt hätte. Oder ist die Stichplatte einfach sehr minderwertig oder ein Montagsexemplar? Ich weiß es nicht.

    Meine Vermutung wäre ja noch, dass die Stichplatte schon von den Vorbesitzern etwas verbogen war. Dazu passt, dass diese schon von vorher um den Nadelschlitz herum einige ziemlich krasse Nadelspuren hat, die nicht aussehen, als wären sie nur kleine Kratzer vom Nadel einsetzen:

    img_20201101_191602.jpg

    Die Vorbesitzer haben wohl auch oft viele Schichten dickes Segel genäht. Also möglich, dass dabei öfter mal die Nadel abgelenkt wurde, so dass sie die Stichplatte malträtiert hat, sie dadurch quasi "vorbelastet" war und jetzt hier bei mir irgendwann dann so sehr gebogen war, dass diese Schlaufen dann für mich gefühlt plötzlich auftraten. Ich habe jetzt im Nachhinein wenn ich mir Nähte von vorher angucke auch den Eindruck, dass die etwas unsauberer sind als die, die ich nach dem Zurückbiegen gemacht habe.

    Na ja. Falls noch wer Ideen hat, was die Platte so verbogen haben könnte, gerne was schreiben! Ich werde jedenfalls mal gucken, ob ich über einen Fachhändler eine neue Stichplatte bekomme, dieser hier vertraue ich nicht mehr :D

  • Auweia, die Stichplatte sieht aber schlimm aus! Und für viele Schichten dickes Segel nähen ist das nun nicht gerade die ideale Maschine. Kannst Du die vielleicht noch zurück geben?


    Du kannst auch noch anderes Garn probieren, von Coats habe ich schon öfters gehört dass manche Maschinen das nicht mögen. Neue Stichplatte ist auf jeden Fall eine gute Idee.

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  • Da muss ich dir wirklich recht geben, wenn die Maschine erst ein halbes Jahr alt ist, sind die Vorbesitzer (so wie die Stichplatte ausschaut) nicht gerade zimperlich mit ihr umgegangen.:mechanicus:

    So schaut ja meine bei meiner alten Pfaff nach 30 Jahren nicht aus.

    Ich glaube es ist wirklich besser, wenn du dir eine neue Stichplatte besorgst. :daumen:

  • Ich bin superfrustriert, immerhin hab ist die Maschine noch kein halbes Jahr alt, ich habe sie gerade mal eine Woche, sie war nicht billig und sie war direkt davor sogar noch bei Bernina in der Schweiz zur Wartung...

    WENN die Maschine wirklich zur Wartung war, warum wurde die Stichplatte denn dann nicht ersetzt???
    Entweder 1) hast du in der einen Woche selber die Krater in die Stichplatte gehauen, 2) die Maschine war gar nicht zur Wartung (-> ein Fall von arglistiger Täuschung) oder 3) bei der Wartung wurde geschlampt.

    Wenn man sich die Stichplatte anschaut (ganz viel Loch und ganz wenig Blech im Transporteurbereich) muss man sich nicht wundern, dass sich die Teile mit der Zeit nach unten biegen.


    Eine neue Stichplatte kostet - hoffentlich - nicht die Welt.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Anne Liebler

    Hat das Label Frage Nähmaschinentechnik hinzugefügt.
  • Danke für die Antworten! Gut zu wissen, dass die Spuren nicht, äh, normal sind. Ich hatte mir beim Anschauen der Maschine vor dem Kauf gar nicht so viel gedacht bei der Stichplatte, habe ja auch noch nie eine gekauft vorher...


    Zurückgeben geht eher nicht, war ein Kauf von privat, aber eigentlich will ich das auch gar nicht, ich habe sie doch schon lieb gewonnen :D Bis auf die Stichplatte hat sie auch quasi keine Gebrauchsspuren, ist also nicht so, als sähe sie schlecht behandelt aus, die Maschine selber gefällt mir gut (werde bestimmt auch noch ein Review machen), sie näht ja jetzt auch wieder richtig. Mit einer neuen Stichplatte werde ich dann auch hoffentlich glücklich bleiben.

    WENN die Maschine wirklich zur Wartung war, warum wurde die Stichplatte denn dann nicht ersetzt???
    Entweder 1) hast du in der einen Woche selber die Krater in die Stichplatte gehauen, 2) die Maschine war gar nicht zur Wartung (-> ein Fall von arglistiger Täuschung) oder 3) bei der Wartung wurde geschlampt.

    Nun also, die Spuren waren definitiv vorher schon da, hatte die vorher schon da gesehen. In der Wartung war sie definitiv wirklich, die Vorbesitzer haben mir den Zettel von Bernina mitgegeben. Warum die das dann nicht ersetzt haben, keine Ahnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Eisfunke ()

  • Die Maschine tut mir leid, das ist sehr offensichtlich das der Vorbesitzer nicht gut mit ihr umgegangen ist, wenn man die Stichplatte betrachtet. Gibt es Beweise in Form einer Rechnung oder Lieferbestätigung das sie wirklich im Service war? Eventuell wäre ein neuer Service anzuraten, das mit der Stichplatte hinterlässt einen faden Beigeschmack. :(

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  • Die Maschine tut mir leid, das ist sehr offensichtlich das der Vorbesitzer nicht gut mit ihr umgegangen ist, wenn man die Stichplatte betrachtet. Gibt es Beweise in Form einer Rechnung oder Lieferbestätigung das sie wirklich im Service war? Eventuell wäre ein neuer Service anzuraten, das mit der Stichplatte hinterlässt einen faden Beigeschmack. :(

    Ja, wie ich gerade schrieb (hast Du vermutlich nicht mehr gesehen, war direkt vor Deinem Post): Ich habe einen Wisch vom Bernina Service Center in Appenweier (also doch nicht in der Schweiz, ich sehe gerade, Appenweier ist in Baden-Württemberg, aber das klang so schweizerisch, da hab ich wohl zu schnell geschlossen :D), datiert auf den 15.10.2020, mit unter anderem folgendem Text: »Fusshöhe neu eingestellt, Obertransport eingestellt. Neueste Firmware eingespielt. Nadelklemme ersetzt. Fadenspannung justiert. Kontrolliert und eingenäht.«

    Laut Aussage der Verkäufer haben sie die Maschine verkaufen wollen, weil sie eine andere Maschine extra für dickes Segeltuch (weil sie eben so viel auf Segeltuch nähen) aus den USA bestellt haben. Die Maschine hatte wohl aber schlechten Nähfußdruck, so wollten sie sie nicht verkaufen, deswegen haben sie sie an den Händler gegeben, der hat sie an Bernina geschickt, und direkt nachdem sie zurück war, haben sie sie dann verkauft.

    Das erschien (und tut es eigentlich auch immer noch, die waren auch wirklich sehr nett, ich glaube nicht, dass die irgendwas böswilliges im Kopf hatten) mir glaubwürdig und sinnvoll, dass sie direkt vorher bei Bernina selber war fand ich auch gut im Kopf zu haben, sonst hätte ich sie ja auch nicht gekauft dann. Das mit der Stichplatte hinterlässt bei mir definitiv auch einen faden Nachgeschmack. Wenn es sich ergibt, werde ich sie definitiv mal zu einem Fachhändler bringen, denke ich. Sie soll es ja jetzt gut haben bei mir :D

  • Hallo,
    dann machen zumindest die Verkäufer einen seriösen Eindruck ;)

    Ich würde zunächst nur versuchen, eine neue Stichplatte zu ordern, der Austausch ist ja schnell gemacht.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • So richtig schlüssig nachvollziehbar ist die Sitaution noch nicht. Die Stichplatte wird sich so nur verbiegen, wenn die Nadel ordentlich draufschlägt. Da sagst du aber, dass dir das nicht passiert ist, den Vorbesitzern aber schon. Wenn die Platte schon von Anfang an verbogen war, wieso hat sie dann zuerst sauber genäht?


    Es könnte durchaus sein, dass die verbogene Stichplatte gar nicht das Problem war. Ich hab das bei Problemlösungen auch schon oft erlebt, dass der eigentliche Grund ein anderer war. Man fummelt ja überall dran rum und zum Schluss geht es wieder. Woran es wirklich lag, weiß dann niemand.


    Die Software-Entwickler sagen dann immer: Man muss ein Problem reproduzieren, um sicher zu sein, dass es daran liegt. Also verbieg die Platte nochmal und teste, ob es wieder auftaucht. 8)


    Den Bildern zu urteilen, hab ich eher die Oberfadenspannung im Verdacht, die jetzt zufällig wieder korrekt funktioniert. Denn beide Nähte sehen gleich schlaff aus. Kaum vorstellbar, dass das durch eine verbogene Stichplatte möglich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    ich habe den Eindruck dass das Argument der "Wartung" zum Erhöhen des Preises verwendet wurde.


    Wenn ich sie warten lassen hätte um sie danach zu verkaufen, lege ich die (Kopie der) Rechnung dazu.


    So sollte eine Stichplatte nicht aussehen.

    Und wenn wirklich Segel damit genäht wurden, könnte auch noch mehr beansprucht sein (was auf den ersten Blick nicht sichtbar ist)

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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