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Brennprobe für die Stoffe

  • Brennprobe, oder wenn man(frau) nicht mehr weiß, was sie mal gekauft hat... Aus aktuellem Anlass möchte ich eine Anleitung (die natürlich keinen Anspruch auf die Vollständigkeit hat und darf gerne weitergeführt und ergänzt werden) starten, wie man mit Hilfe einer Brennprobe die Zusammensetzung von Stoffen bestimmt.


    Ich hatte mal einen Mantelstoff im Markt gekauft, von privat, und wollte mal wissen, womit ich ja zu tun habe. Zudem hatte ich zwei Futterstoffe, von denen ich nicht mehr wusste, woraus die sind.


    Man braucht ein kleines Schnipselchen vom Stoff und ein Feuerzeug. Stoff anzünden, Flamme löschen, schnuppern, wonach es riecht und auch Asche begutachten.


    Wolle - riecht nach verbranntem Haar. Asche zerfällt zwischen den Fingern. Leicht krümelig/bröckelig. Schwarz.


    Seide - riecht nach verbranntem Horn oder Haar. Asche zerfällt, ist schwarz und bröckelig.


    Baumwolle - riecht nach verbranntem Papier. Asche sehr fein, hell, weißlich, leicht und vollständig zerreibbar zwischen den Fingern.


    Viskose - riecht ebenfalls nach verbranntem Papier. Leichte Asche, weißlich, zerfällt vollständig zwischen Fingern.


    Viskose/Acetat-Mischung - riecht nach verbranntem Papier, die Asche zerfällt aber nicht vollständig, sondern bleibt ein harter Rand.


    Polyester - stechender, beißender, stark chemischer Geruch. Asche gibt es nicht, es bildet sich ein glasähnliches Kugelchen.

    Liebe Grüße
    Antonia

  • Das ist ja eine gute Idee, bis jetzt habe ich meistens meinen Mann gefragt.
    Der hat das vor vielen Jahren gelernt, als er als Grenzwächter gearbeitet hat.
    In Paris haben wir auch schon mal das Feuerzeug hervor genommen, weil wir nicht
    sicher waren ob es richtige Seide ist ;).

    Grüessli
    Doris

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  • In Paris haben wir auch schon mal das Feuerzeug hervor genommen, weil wir nicht
    sicher waren ob es richtige Seide ist ;).


    "Schweizer Grenzer und seine Frau brennen Paris nieder!" Was eine Schlagzeile. Vergesst die Banlieus. ;)


    Danke für die Informationen, wurde aber nicht immer erzählt, Jeans bspw. würden nicht brennen? Ist das eine urbane Legende?

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

  • Wenn Du es ganz genau wissen willst...


    ich habe hier die Reste von den letzten Saumkürzung von der Jeans meines Mannes...


    Warte...


    Gleich...


    Oh... brennt wie eine Kerze! :) (und der Probe nach ist die aus Baumwolle ;))

    Liebe Grüße
    Antonia

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    • Offizieller Beitrag

    Danke für diese Zusammenstellung.
    Problematisch wird es für Viele, wenn es ein Gemisch aus bspw. Baumwolle und Polytierchen ist. Man kann nur sagen - zusammengesetzt vermutlich aus... aber nicht in welchem Verhältnis.


    Wie wichtig ist denn dieses Wissen beim Kaufen und Nähen frage ich jetzt einmal in die Runde?

    Viele Grüße
    Anne


    5. Mose 26 V.17

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  • Hallo.


    Und danke für die Übersicht.
    Ich finde es superwichtig zu wissen womit ich es zu tun habe. Nicht nur weil beispielsweise die Frage Seide oder nicht? einen echten Unterschied in meinem Geldbeutel macht sondern auch weil die Stoffe ja verschiedene Wascheigenschaften haben. Wolle läuft potenziell deutlich eher ein als Polyester. Wenn ich mit Viskose eine bestimmte Länge überschreite leiert sie durch ihr Gewicht gern beim Trocknen aus....


    und so weiter und so weiter....


    Mir wurde bei Alfatex mal eine Viskose als 100% Baumwolle verkauft. Ich dachte schon beim Griff - da kann etwas nicht stimmen, aber ganz sicher war ich erst nach dem Waschen. Da hatte sie sich nämlich extrem vollgesogen.


    Grüße aus Plauen!


    Anna

  • Hallo


    Für mich sehr wichtig, welchen Stoff bzw. welche Zusammensetzung ich habe. Ansonsten die gleichen Gründe, die Mietzekatze auch schon geschrieben hat.

    Lg Elsnadel


    Genieße jeden Tag. Es könnte dein letzter sein.

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  • Wie wichtig ist denn dieses Wissen beim Kaufen und Nähen frage ich jetzt einmal in die Runde?


    Wenn ich Polyamid wie Wolle bügle, klebt das Teil nach der ersten Naht am Bügeleisen und das Weiternähen hat sich erübrigt, wenn ich nicht viel zuviel Stoff für das Modell gekauft habe. Insofern ist das Wissen um die Zusammensetzung essentiell.


    Beim Kaufen ist es vor allem in Billigläden und auf Märkten wichtig, dass man die Zusammensetzung notfalls ohne Hilfe rausfindet/erkennt, weil die Stoffe da oft nicht angeschrieben sind und die Verkäufer_innen meist auch nicht immer helfen können.


    //edit: da hat ein Wort gefehlt.

  • Da ich gern Naturmaterialien verwende, möchte cih auch wissen was ich da kaufe. Ansonsten weiß ich, wenn ein Polyanteil drin ist, brauche ich nicht zwingend vorzuwaschen.

    Kristina

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  • Mir persönlich reicht es großb zu wissen was drin ist. Ob da jetzt 2% oder 4% Elasthan drin sind ist mir recht egal, und ein wenig kann man Mischungen ja schon erkennen. Wenns mehr schmilzt als brennt ist es auch mehr Poly als Natur. Da entscheide ich einfach von Fall zu Fall. Aber prinzipiell mag ich Naturfasern lieber als "Plastik".


    Ich hab bemerkt dass es manchmal auch lohnt Kette und Schuss mal getrennt anzuzüden. Es gibt einige Stoffe bei denen nicht die einzelnen Fasern gemischt sind, sondern nur durch das Gewebe.

    LG
    Nutzlos / Christina


    ~ Ich bin normal, der 'Rest' ist normaler! ~
    und ich habe jetzt auch einen Blog

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  • ...ich will es auch wissen - wg. Wasch-, Bügel- und Näheigenschaften z.B. ...


    Allerdings lehne ich synthetische Fasern nicht generell ab, manche Mischungen mag ich ausgesprochen gern, und ich finde, die synthetischen Fasern haben in den letzten Jahren sehr an Qualität zugelegt - hochwertige Viskose- und PE-Qualitäten sind nicht mehr zu vergleichen mit den unsäglichen Nylon-Kittelschürzen von vor 40 Jahren :rolleyes: ;) :) ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Ich finde auch, dass es wichtig ist. Vorallem, ob überhaupt ein Kunstfaseranteil drin ist, wenn ich daraus Gewandungen machen möchte. Dabei geht es mir aber weniger um die Autentizität - Das sehen die meisten Besucher eh nicht und nur was die sehen ist wichtig. Viel wichtiger ist das Verhalten des Textils in Gegenwart von Feuer. Ich habe mal gesehen, wie einer Bekannten die Schürze agebrannt ist. Sie war beim Kochen am offenen Feuer etwas unvorsichtig. Das hat nur ein paar Sekunden gedauert und das Leinen war von den Knöcheln aus bis zum Gürtel weg. Zum Glück war weiter nichts passiert, die anderen Röcke habe sie geschützt. Mit Kunstfaser wäre das evtl. anders ausgegangen. Die brennt langsamer und schmilzt dabei. Wenn das auf Haut tropft, brennt es sich ein und das kann lebensgefährlich werden, wenn die Wunde groß genug ist. Abgesehen davon ist es nicht schön, wenn der Rock oder die Zeltbahn "turboeinlaufen", nur weil ein warmer Wind vom Feuer kommt. Auch schon gesehen...


    LG Trinschen

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  • > wenn der Rock oder die Zeltbahn "turboeinlaufen", nur weil ein warmer Wind vom Feuer kommt. Auch schon gesehen...


    das muss so aehnlich aussehen wie manche joghurtbecher nach der geschirrspülmaschine.


    nicht umsonst gibt es für manche berufskleidung vorschriften über die materialzusammensetzung.


    und nein: kunststoff ist nicht per se schlecht. ich möchte nur wissen, wie mein stoff zusammengesetzt ist, damit ich mich bei der modellauswahl, verarbeitung und pflege darauf einstellen kann.

  • Kennst du das, wenn ein Luftballon schon ein paar Tage aufgepustet ist und klein und runzlig gewoden ist und sich die Gummihaut zusammenzieht, wenn man sie anfasst? Ich finde, das trifft es ganz gut.

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  • Reinleinen entwickelt beim Bügeln einen feinen Glanz, es ist relativ schwer und fühlt sich kühl an ....


    Die Brennprobe wird dir sicher in diesem Falle nicht weiterhelfen, da beide Fasern pflanzlichen Ursprungs sind (d.h. im Wesentlichen aus zellulose bestehen) und nahezu identisches Brennverhalten haben dürften ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


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