Hemdkragen und Manschette mit loser Einlage

  • Guten Morgen zusammen.


    Mal wieder treibt mich das Thema "Herrenhemd" um. Wenn man hierzu das Internet auswringt, tröpfelt Information zu hochklassigen Maßhemden mit loser, also nicht gebügelter Einlage im Kragen und in den Manschetten hervor. Aber es tröpfelt nur spärlich. So richtig Genaues und Erschöpfendes kann ich nicht finden, nicht einmal einen Überblick. Mir geht es hier nicht um lose Einlagen im Allgemeinen, und ich möchte keine pikierten Roßhaareinlagen in Herren-Sakkos zur Diskussion stellen. Aber konkret für den Fall, dass ich mich beim Selbernähen eines Hemdes dem Thema "lose Einlagen" nähern will, als Fragen in die Runde:


    Was gilt es zu beachten?

    Gibt es irgendwo Verarbeitungshinweise (wo und wie nähen, nichtnähen), vielleicht sogar ein WIP?

    Welche Sorte Einlage wäre geeignet für ein bürotaugliches Hemd mit einigermaßen formfestem Kragen?

    Was müsste ich hierzu sonst noch wissen?


    Liebe Grüße,

    Stefan.

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  • Nach der passenden Einlage fahnde ich auch noch!

    Zur Verarbeitung einer nicht geklebten Einlage:

    Als Tipp in einer uralten Burda (???) war mal angegeben, man solle die steife Einlage ohne NZ zuschneiden, passend auflegen und dann mit dünner Klebevlieseline bis zum Rand bedecken und diese aufbügeln. Dann wie üblich nähen. Damit wird die Einlage fixiert, ohne dass es eine dicke Naht gib, und man muss Kragen oder Manschetten nicht zwingend absteppen.

    LG

    Inge


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  • Inge, danke fürs Mitmachen.

    Quellen für Material kann man schon finden. Zum Beispiel bei


    Acorn Fabrics,


    die übrigens auch eine bemerkenswerte Auswahl an Hemdenstoffen haben. In dieser Hinsicht besteht mein Problem eher darin, dass ich wegen thematischem Neuland keinerlei Idee habe, was von all diesen Materialien wohl richtig ist und was nicht.


    Betreffend die Verarbeitung mag die Sache mit der Klebevlieseline wohl funktionieren. Aber eigentlich geht es ja darum, genau dieses Zeugs zu vermeiden.


    Mit Dir bin ich einer Meinung, dass die Einlage ohne NZ zugeschnitten werden sollte. Ich hab schon rumspekuliert, eine solchermaßen zugeschnittene Einlage mit einem Reihfaden zu heften, der dann später herausgezogen werden könnte. Vielleicht funktioniert auch, Kragen/Manschette zunächst ganz ohne Einlage vorzubereiten, also Ober- auf Unterteil nähen und dann verstürzen, zugeschnittene Einlage durch die offen geblieben Seite einstecken, und das ganze dann absteppen. Keine Ahnung, das ist alles Kopfkino.


    Das Problem mit solchen und anderen selbstgemachten Spekulationen besteht ja immer darin, dass man eigentlich nie so richtig weiß, was man falsch macht. Vielleicht nichteinmal falsch, sondern nur zu kompliziert. In einem anderen Ansatz will ich einfach das Rad nicht neu erfinden müssen, wenn es bereits handwerklich erprobte und für den Hobbyisten geeignete Techniken gibt. Meine Hoffnung besteht wohl darin, dass sich jemand findet, der entweder sagt "So und so machts der Fachmann", "So und so hat's bei mir funktioniert", oder "Schau mal in diesem oder jenen Buch/Heft nach, da steht's drin".


    Schließlich noch: Das Absteppen von Kragen und Manschetten will ich gar nicht vermeiden. Irgendwie gehört das für mich zum klassischen Hemdendesign dazu.


    Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von Hägar ()

  • So nach der Beschreibung könnte ich nicht sagen, welche der aufgeführten Einlagen die richtige ist.


    Bei den Hemdenstoffen habe ich auch mal geschaut. Das Problem ist halt immer, dass man nie weiß, wie heftig man anschließend bügeln muss.

    Aus Rom hatte ich mal einen Hemdenpopelin mitgebracht, bei dem der Stoff teurer war als ein Markenhemd. Der Stoff war so fein und dicht gewebt, dass ich nur mit einer Microtex-Nadel nähen konnte. Er war so stabil, dass auch mehrfaches Trennen an einer Stelle nicht zu sehen war - aber er lässt sich so schwer bügeln! Und ich habe eine Dampfbügelstation!

    Dabei ist das Hemd ein lässiges, nur mit Stehkragen und weichen Manschetten. (Ich habe bisher nur solche genäht, weil mein Mann die nicht kaufen kann, Businesshemden schon.) Dieses Hemd bestreike ich mittlerweile, obwohl mein Mann es gerne trägt. (Ein Versuch mit der Wäscherei war auch nicht befriedigend.)


    Zum Fixieren der Einlage: richtig steife Einlage kannst du nicht heften. Eventuell mit auswaschbarem Sprühkleber oder auswaschbarem Klebestift (Bastelbedarf) fixieren. Wenn du ein Konfektionshemd auftrennst, siehst du, dass die Krageneinlage aus mehreren Schichten besteht, damit der Umbruch wie gewünscht verläuft.

    Diese Schichten sind zwangsläufig untereinander verklebt und ich wüsste auch nicht, wie man sie sonst dauerhaft fixieren könnte.

    Da bei der "Burda-Methode" keine Klebefläche auf den Ober- oder Unterkragen kommt, finde ich es nicht schlimm, wenn an den NZ dünne Vlieseline aufgeklebt ist.


    Ich wasche übrigens gewebte Einlage vor und schneide sie zusätzlich noch im schrägen Fadenlauf zu.

    LG

    Inge

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  • ich verarbeite die Einlage von Acorn. Ich habe auch noch eine festere aus Frankreich (die nehme ich mittlerweile als Einlage für den Hosenbund). Die von Acorn würde ich als mittelfest bezeichnen. Ich schneide sie ohne NZ zu und hefte mit der Maschine ab - rundrum. Dann den Kragen verstürzen - 1 mm neben der Einlage nähen - damit etwas Spiel zum wenden ist- Unterkragen etwas kleiner als den Oberkragen halten. Ist es exakt gearbeitet ist es wunderbar. Mit den Manschetten und dem Kragenstand ist es einfacher, hier schlage ich die untere Kante um und steppe sie auf der Enlage fest.

    Mit dem kleben hat es so seine Vorteile und Nachteile. Ich hatte von Gygli mal eine ganze Reihe zum Ausprobieren. Denn die Crux ist: Die Bügeltemperaturen und der Druck sind für die Industrie gedacht - nicht für den kleinen Schneider im Hobbybereich. Ich habe aber schon gute Ergebnisse gehabt. Da sieht man auch nach 20 Wäschen noch nichts. Andere wieder fangen schon nach 5 mal waschen an Bläschen zu werfen. Obwohl ich mit der Bügelpresse geklebt habe. Hängt ja auch vom Oberstoff ab. Meine Erfahrung je dichter gewebt desto schwieriger mit dem Kleben. Von Freudenberg gibt es auch ein Heft mit Einlagen für Maßschneider. Da ist auch was brauchbares ohne Klebe drin. Finde ich nur gerade nicht. Kannst ja mal bei Follhofer fragen oder bei der Orag. Hänge mich gerne dran, wenn Du eine Bestellung machst.

    lg

    posaune

  • Aus Rom hatte ich mal einen Hemdenpopelin mitgebracht, bei dem der Stoff teurer war als ein Markenhemd. - aber er lässt sich so schwer bügeln! Und ich habe eine Dampfbügelstation! ... Dieses Hemd bestreike ich mittlerweile, obwohl mein Mann es gerne trägt.


    Zum Fixieren der Einlage: richtig steife Einlage kannst du nicht heften. Eventuell mit auswaschbarem Sprühkleber oder auswaschbarem Klebestift (Bastelbedarf) fixieren.


    Ich wasche übrigens gewebte Einlage vor und schneide sie zusätzlich noch im schrägen Fadenlauf zu.

    Tja, wenn man dort, wo es Aldi schönen Sachen gibt, ein Businesshemd für 9,95€ kaufen kann, dann überkommen einen schon mal Zweifel beim Stoffkaufen und Selbernähen ...

    Nicht bügelfreies Popelin ist die Hölle oder etwas für Leute mit Bügelneurose. Das hab ich auch schon rausgefunden und mache deshalb einen Bogen darum. Ändert aber nichts daran, dass diese ganze Bügelleicht-Ausrüstung mir zunehmend unangenehm wird. Ich gönne mir deshalb nach und nach den Luxus von nicht bügelfreien Hemden um den Preis, dass ich selber bügle. Wenn man sich vom Popelin fernhält, ist's gar nicht mal sooo schlimm. Twills oder Panamas lassen sich ganz passabel in Form bringen, und fühlen sich auf der Haut hervorragend an.


    Aber zum eigentlichen Thema: Zwischenzeitlich habe ich ein "How To" von inseamstudios gefunden. Das gefällt mir aber nicht so recht,, weil man - wenn auch nur knapp - die Kante der Einlage mit umstürzen muss. Damit dürfte es ziemlich schwierig werden, die Naht auf die Unterseite des verstärkten Kragens zu ziehen...


    Auswaschbarer Klebestift. Das klingt gut für mich.


    Vorwaschen, gestufte mehrlagige Verarbeitung, und teilweise auch im schrägen Fadenlauf, so mache ich es derzeit mit Bügeleinlage. Danke Inge für den Hinweis, dass dies offenbar gleichermaßen auch für die genähte Einlage gilt.


    Stefan.

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  • Hallo Posaune,


    welche Einlage von Acorn genau? Die haben mehrere im Programm....


    Und so ganz habe ich Deine Nähprozedur nicht verstanden. Dieses ein oder zwei Millimeter neben der Einlage nähen, und Unterkragen kleiner halten als Oberkragen, damit die Naht beim Stürzen auf die Unterseite wandert, das kenne ich von der üblichen Verarbeitung mit Bügeleinlage. Aber wenn Du vorher die nichtgeklebte Einlage rundherum mit der Maschine abheftest, dann ist diese Naht doch nacher auf dem Oberkragen sichtbar. Oder täusche ich mich da? Wenn man dann den Kragen noch absteppen will, dann werden zwei Nähte sichtbar, was ich mir kaum spannend vorstelle.... Irgendwie stehe ich da gerade auf dem Schlauch. Kannst Du das bitte etwas genauer erklären?


    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Hägar ()

  • Die Fäden ziehe ich natürlich nachher raus. Der Abstand zur Kante ist etwas 1-2 cm. Absteppen mach ich meist bei 3-4 mm- oder 2 mm und 7mm wenn es zwei sein sollen. So bekomme ich die Reihfäden gut raus. Über Einlagenstärke bei Acorn muß ich gucken- gestern habe ich die Stoffschränke aufegräumt ich finde nix mehr!

    Früher wurde so was bei Damenblusen per Hand angehext ein Teil des Stiches in die Einlage (nur so ein Hauch mitfassen) und ein Teil in die NZ. Ich muß mal in alte Unterlagen gehen


    lg

    posaune

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  • Entweder die Näheinlage nur auf den Unterkragen fixieren - eine kleine extra Steppnaht an der Unterseite des fertigren Kragens sieht ja keiner ;)

    Oder den Kragen zum Schluß knappkantig von rechts absteppen: Nähbare Einlage ist gesichert.

    Funktioniert an Manschetten auch.

    An der Knopf bzw. Knopflochleiste tun's die Steppnähte, wenn man sie machen möchte, notfall reicht aber die Fixierung durch Knöpfe bzw. eben die Knopflöcher.

  • Okay, danke Posaune. Jetzt hab ich's. Dass man mit der Maschine auch reihen kann, hatte irgendwie aus dem Auge verloren. Und Inges Einwand dürfte damit überwunden sein. Jedenfalls ist so nun ein klares Bild entstanden.


    Aline, die Knopf-/Knopflochleisten hatte ich noch gar nicht auf dem Radar. Aber Recht hast Du. Da liegt noch so ein dünner Sommerstoff rum, den ich irgendwann im Frühjahr für ein Sommerhemd in Angriff nehmen will. Da wird es wohl ohne Einlage nicht gehen. Wäre schön, wenn die Fixierung durch Knöpfe und Knopflöcher reichen würde.


    Stefan

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  • ich habe Downham von Acorns. (Acorns verschickt auch Proben) Eine feste Einlage habe ich ja. Ich verstärke nur die Knopflochleiste wegen der Knopflöcher. Dafür hebe ich mir alte nicht mehr getragene Hemden auf. Klappt sehr gut. Bei der Knopfleiste habe ich 3 Lagen, da brauche ich nicht verstärken.

    Neulich habe ich bei einem sehr teurem Hemd gesehen, da war der Kapellenschlitz auch unterlegt. Wenn er im schrägen Fadenaluf geschnitten ist, eine Option.

    lg

    posaune

  • Zu Downham schreiben sie bei Acorn, dass das für leichte Stoffe und leichte Kragen sei. Das erklärt dann auch, dass Du diese Einlage als "mittelfest" einschätzt. Sollte ich mich also für einen eher steifen Kragen entscheiden, müsste ich mich dann wohl für Clitheroe entscheiden. Sabden ist vielleicht overkill.... Danke Posaune fürs Nachschauen.


    Übrigens habe ich noch ein Sewaholic Tutorial gefunden, wo das, was wir oben zusammengetragen haben, schön zusammengefasst ist. Naja, Klebestift statt Heften mit der Maschine. Und auch der Nähabstand zur Einlage fehlt. Aber ansonsten ist das Prinzip das Gleiche.


    Super, ich freue mich. Vielen Dank für's Mitmachen.


    Stefan

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    • Offizieller Beitrag

    Auswaschbarer Klebestift. Das klingt gut für mich.

    Huhu Stefan,

    rückstandsfrei auswaschbaren Klebestift (auch farblich damit man sieht wo man geklebt hat) gibt es wieder im Patchwork-Bereich.
    siehe Sewline Fabric Glue Pen + Refill.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei experimentieren.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • Hallo in die Runde,

    ich verwende Baumwolllinon als Einlage für Hemdkragen und -manschette. Ich klebe nichts, ich hefte die Einlage knapp neben der Naht. Der Vorteil ist, daß der Kragen weich ist und nicht scheuert und wenn man einen steifen Kragen haben möchte kann man den stärken.

    Bei sehr dünnen Stoffen bügel ich allerdings auf den Oberkragen eine sehr leichte Batisteinlage mit Punktverklebung auf - die verändert den Charakter des Stoffes nicht, das Bild ist aber schöner.


    Michael

  • ...ich verwende Baumwolllinon als Einlage ...

    Hehe, ich musste erstmal googlen, was Linon überhaupt ist ...:)


    Am vergangenen Wochenende habe ich mein aktuelles Hemdenprojekt vorangetrieben, allerdings dann doch mit Bügeleinlage. Ohnehin neuer Schnitt und neues Details zum ausprobieren. Da wollte ich nicht zuviele Neuigkeiten auf einmal einführen. Außerdem habe ich noch kein loses Einlagenmaterial, und Fertigwerden ist auch eine Tugend.


    Das Projekt "Hemd mit loser Einlage" verschiebt sich bei mir, bis die Zeit reif ist für eine nächste Materialbestellung. Immerhin glaube ich jetzt erfahren zu haben, was ich beschaffen muss, und wie ich das dann anschließend verarbeite.


    Vielen herzlichen Dank dafür.
    Stefan

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  • Hallo zusammen,


    dieses Thema hier war bei mir liegen geblieben, nicht aber in Vergessenheit geraten. Mein aktueller Stand der Nähprojekte ergab Handlungsbedarf. Also krame ich den alten Thread hervor und hoffe, dass es außer mir noch jemanden interessiert.


    Derzeit habe ich einen Schwung Flanellhemden in Arbeit. Ein bißchen spät im Jahr, angesichts des bereits hereingebrochenen Herbstes. Also muss ich Gas geben. Am vergangenen Wochenende waren die Manschetten dran. Und weil ich mit den Bügeleinlagen nach wie vor auf Kriegsfuß stehe, sollten es diesmal genähte Einlagen sein. Als Material habe ich von Acorn Fabrics den relativ leichten, weichen Typ "Pendle" gewählt. Für die noch ausstehenden Kragen wird steiferes Material vom Typ "Barley" oder "Sabden" zum Einsatz kommen.


    Weiter oben hatten wir ja diskutiert, wie man die Einlage vorläufig fixiert. Kleben war eine Option. Basti hatte an anderer Stelle sogar vorgeschlagen, gar nicht provisorisch zu fixieren: Manschette ohne Einlage als Tasche nähen, Einlage aufs Format der Tasche zuschneiden und dann einfach einschieben, bevor die endgültige Fixierung durchs Absteppen erfolgt.


    Ich habe mich schließlich fürs Reihen mit der Maschine entschieden. Und folgendes habe ich dabei erreicht.


    1. Schritt: Einlage auf das Format der Manschette zuschneiden, Stoff mit Übermaß darunterlegen, und mit grobem Reihstich (5mm) fixieren:


    Manschette 1.jpg


    Im nächsten Schritt habe ich den Innenstoff der Manschette rechts auf rechts aufgelegt, und mit knappem Abstand zur Einlage - die hier als Nähschablone dient - aufgenäht. Dabei habe ich den Innenstoff unter Spannung gehalten, damit sich die Naht später auf die Innenseite zieht, also um die Kante der Einlage nach innen rollt:


    Manschette 2.jpg


    Genäht habe ich natürlich von der gleichen Seite wie im ersten Bild. Aber oOben sieht man, dass ich auch schon die Nahtzugaben zurückgeschnitten habe. Jetzt einmal zur Probe gewendet:


    Manschette 3.jpg


    Und ja, man sieht, dass sich tatsächlich die Nähte auf die hier dunklere Innenseite ziehen.


    Dies aber nur zur Probe. Weiter geht's im "Verkehrtrummodus", also zurück in den rechts-auf-rechts-Zustand gekrempelt. Das Aufnähen habe ich mir aus


    Basti's Anleitung zu Kragenstegecken


    abgeguckt, und das sieht bei mir wie folgt aus:


    Manschette 4.jpg


    Das ist ja im Grunde die Burrito-Methode: Als erstes wird demnach der Ärmel einseitig auf den mit der Einlage verstärkten Oberstoff aufgenäht. Dann stopft man sich einen "Semi-Burrito". Der ist oben schon zu sehen. "Semi" deshalb, weil man anders als bei der Schulterpasse die Naht nicht vollständig schließen kann. Fertig sieht er folgendermaßen aus:


    Manschette 5.jpg


    Das ganze habe ich dann gewendet, geschlossen und abgesteppt. Hier das Ergebnis:


    Manschette 6.jpg


    Ganz zum Schluss ging's dann ans Fädenziehen: Die Reihfäden zur Fixierung der Einlage sind nun überflüssig geworden und ließen sich ganz leicht entfernen.


    Die ganze Prozedur war auch nicht schwieriger als bei der Verwendung von Bügeleinlagen. Mein erster Eindruck: Fühlt sich gut an, und sieht passabel aus. Wie sich das ganze nach ein paar mal Tragen und Waschen darstellt, wird sich weisen. Für den Moment jedenfalls bin ich zuversichtlich und habe Hoffnung, auf diese Weise um die ungeliebte Bläschenbildung bei den Bügeleinlagen herumzukommen.


    Dies nur als Rückmeldung als Dank für Eure bisherige Hilfe und Anregungen. Ich hoffe, es gefällt.


    Gruß,

    Stefan

  • Wenn Du Gewebeeinlage aus Baumwolle verwendest und die mit der Bügelpresse aufpresst, hast Du keine Bläschen wie bei H200 oder H180. Wenn Du Dir etwas ganz Gutes tun willst, kauf Dir den Hemdennähkurs von Basti (Sebastian Hoofs). Ich habe das Glück und wohne in seiner Nähe und konnte Kurse zum Nähen von Kragen und Manschetten bei ihm besuchen. Du glaubst nicht wie einfach es geht und professionell sieht es auch noch aus. Man muss nur wissen wie!

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  • Danke für den Hinweis. Aber das war ja der Stand von vor meiner Anfrage. Basti's Hemden-Anleitung besitze ich. Und den Kragen- und Manschetten-Kurs habe ich auch bei ihm besucht. Aber das zugrunde liegende Problem tauchte ja trotzdem auf. Das von Basti besorgte und bei ihm beschaffte Einlagenmaterial bekomme ich nicht so aufgebügelt, dass das Ergebnis waschmaschinenfest ist. Und eine Quelle für eine derartige Baumwoll-Bügeleinlage, die ich mit Heimmitteln zuverlässig verarbeiten kann, habe ich noch nicht gefunden.


    Kannst Du damit weiterhelfen?


    Ansonsten habe ich gerade Geschmack daran gefunden, es eben ohne Klebe ganz klassisch mit Einnähen zu machen. Sozusagen die Wiederbelebung der Oldschool-Alternative.


    Obiger Beitrag diente zur Prüfung, ob es geht, und zur Demonstration, dass es geht.


    Und übrigens, da ich gerade dran war, hier die nach gleicher Methode gefertigten Portofino-Manschetten, aus gegebenem Anlass für mein Sean-Connery-James-Bond-jagt-Dr.-No-Gedächtnishemd :cool::


    Portofino nähen 1.jpg


    Portofino nähen 2.jpg


    Portofino nähen 3.jpg


    - Stefan

  • Anne Liebler

    Hat das Label Frage Nähtechnik hinzugefügt.
  • Hägar..! Danke für‘s Zeigen... so ganz verstanden hab ich das mit „Einlage als Schablone“ zwar nicht, aber ich denke das kommt beim Machen...


    Ich nähe auch grad wieder ein Hemd für meinen Mann und hatte mich aber schon für Bügeleinlage entschieden.

    Ich kaufe übrigens diese hier:


    https://www.schneiderpuppen.de…t/Products/vl0055-schwarz


    Noch nie Blasenbildung oder ähnliches gehabt, bei etlichen Hemden.


    Aber ich weiß dass es Spaß macht, traditioneller zu arbeiten... das ist sehr befriedigend!


    Ich habe mir neulich eine kleine Tragetasche genäht. Die hab ich mit Rosshaar gefüttert. Das Rosshaar gibt in einer Richtung nach und ist in der Anderen recht steif.

    Dadurch hat die Tasche Stand, steht gut aber ich kann sie auch ganz leicht zusammenknuddeln und einpacken. Herrrlich!


    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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