Nähmaschinenpflege - ein Tröpfchen Öl für den Umlaufgreifer

  • Mit schöner Regelmäßigkeit sollte man seiner Nähmaschine etwas Pflege gönnen. Irgendwo hab ich mal gelesen nach 6 Stunden Nähzeit. Bei mir sind 6 Stunden Nähzeit meist ein längerer Zeitraum, da ich als Hobbyschneiderin nicht unentwegt an der Nähmaschine sitze. Viele Arbeite erfordern Handarbeit.
    Dadurch verlasse ich mich meist auf mein Gefühl und Gehör, wann es notwendig wird, der Nähmaschine eine Wellnesskur zu verabreichen.


    Arbeitsschritte dazu:
    Nähgarn und Unterfadenspule entfernen
    Nadel entfernen und Nähfüßchen
    Nadelplatte abschrauben
    Umlaufgreifer oder CB-Greifer öffnen


    IMAG0311.jpg
    Seitenverkleidung an der Nähmaschine abschrauben


    Nun alles mit einem Pinsel fein ausbürsten und gegebenenfalls auspusten oder mit dem Staubsauger vorsichtig die Flusen entfernen.
    Anschließend dem Umlaufgreifer einen Tropfen Nähmaschinenöl gönnen, denn hier reibt Metall auf Metall.
    IMAG0312.jpg
    Die Nadelstange mit einem in Nähmaschinenöl getränkten Wattestäbchen einstreichen.


    IMAG0318.jpg


    Das war’s dann eigentlich schon. Nun können wir die Maschine wieder zusammensetzen und zuschrauben. Nach dem Einfädeln sollte man mit Zickzack-Stich eine Probenaht machen.


    IMAG0320.jpg
    Alles zur Zufriedenheit? Meine Maschine ist nun wieder deutlich leiser und leichtgängig. Dann kann es mit Nähen weitergehen.

    LG
    Veronika
    (die Nähbücher nur noch für sich selber liest)

    Einmal editiert, zuletzt von Veronique () aus folgendem Grund: ergänzt

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    Prima Veronika.


    In einigen Anleitungen steht, dass man nicht ölen braucht. Aber ich öle meine Maschine auch.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • Stimmt, in vielen Anleitungen steht dies drin. Bei Maschinen mit Umlaufgreifer kommt man aber nicht drum herum. Wenn Maschinchen das Radio übertönen sollte, wäre eine Reinigung und Ölen spätestens angebracht und das Resultat ist ein regelrechtes Schnurren der Näma. Sie dankt es durch Langlebigkeit.

    LG
    Veronika
    (die Nähbücher nur noch für sich selber liest)

  • Super Tip mit dem in Nähmaöl getauchten Wattestäbchen! Da wäre ich ja nie drauf gekommen. Wenig Öl kann man ja überall lesen, aber so einen guten Tip sonst nicht!

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • Und wenn man viel Baumwollgarn verwendet, dann etwas öfter reinigen. Da kommen sonst wahre Flusenberge zusammen.
    Und wenn man einen automatischen Fadenbabschneider hat und der nicht so will wie er soll, dann hilft da auch oft ein Tröpfchen Öl auf das Messer. Dafür reicht schon ein Tropfen von einer Stecknadelspitze - danach mehrmals betätigen.
    LG Himalia

  • Super erklärt, Veronika. So mache ich es auch, aber ich gebe zu, dass ich es nicht so regelmäßig mache. Du erinnerst mich gerade, dass es mal wieder Zeit dazu wäre.

    Liebe Grüße Sabine



    Wenn du einen Beruf hast, der dir Spaß macht, brauchst du nie wieder zu arbeiten!


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  • Ich habe keinen Umlaufgreifer, sondern einen CB (Was immer das auch ist) Greifer.
    Meine Maschine ist eine Brother, die angeblich nicht geölt werden soll. Trotzdem wurde mir dazu geraten. Kann mir jemand sagen wo ich genau öl tupfen sollte?


    lg, chrissi

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  • Bei deiner Maschine sind die auch nicht vorhanden und wenn dann kommt dort ein Spezialfett rein- habe ich gehört ;)


    Martin


    so isses

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.


  • Ich habe eine Brother BC 2100, da gibts keine roten Stellen.


    Und es gibt auch keinen CB Greifer. Die hat dieses für Brother typische System mit dem Spulenkörbchen, das von oben eingelegt wird.


    Außer einem Hauch von Öl an die Nadelstange geht da nicht viel. Das mit dem Spezialfett wurde schon gesagt. mit der geht man besser einmal im Jahr zum "TÜV" ;)

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  • Ich muss dieses Thema mal aufgreifen.


    Ich habe eine Brother i55 und bin sehr zufrieden und entfussel sie regelmäßig.


    Jetzt hab ich die Maschine schon ein paar Jahre und gestern hab ich überlegt, ob diese auch mal gewartet werden sollte. In der Anleitung habe ich nix gefunden.


    Von dem Geräusch beim Nähen, bilde ich mir ein, ist sie etwas lauter geworden, also das Geräusch, wenn die Nadel hoch und runter geht.


    Was ratet ihr? Die Nadelsange wie oben mal leicht ölen oder ist hier mal eine Wartung fällig und wenn ja, wie teuer ist sowas?


    Wie macht ihr das?


    Danke schonmal für eure Tipps.

  • Ich kenne (und finde) keine Brother i55, also nur allgemein:
    Es gibt seit den ca. 90er Jahren "wartungsfreie" Lagerstellen, die aus Sintermetall (so 'ne Art eiserner Schwamm) mit einer jahrzehntelang ausreichenden Fettschmierung bestehen. Da sollte man kein Öl reinkippen, das wäscht das Fett aus und ist selber auch irgendwann wieder weg.


    Dann gibt's Stellen, die geölt werden wollen, die Greiferlaufbahn steht bestimmt auch in Deiner Bedienungsanleitung. Mit "Tropfen" meinen die einen Tropfen, nicht eine Dusche. Ich bringe Öl sowieso meistens nur mit einer Spritze aus der Apotheke auf.
    Manche Nähmaschinen haben auch Ölstellen (Löcher über den Lagern) im Inneren, auch wenn die Anleitungen den Laien nicht dazu verführen wollen, die Maschine aufzumachen.
    Schließlich gibt's Stellen in der Mechanik, die nicht so wichtig sind, dass sie vom Hersteller einen Öler oder auch nur ein Foto in der Bedienungsanleitung kriegen, weil sie sich z.B. immer nur hin- und herbewegen, d.h. keine Welle da jahrelang drin schnell rotiert. Typischerweise Bedienungselemente, die einmal pro Naht verstellt werden, nicht Wellen, die Kraft übertragen. Es gibt kein Gesetz, das dir verbietet, auch da ein Tröpfchen Öl zu applizieren.


    Eine Pfaff 295 (Vollmetall - vollmechanisch) mochte trotz Wartung und Überholung, die ich ihr gegönnt hatte, nicht richtig nähen, bis ich hoch oben im Zickzackmechanismus hinter anderen Elementen und Gleitlagern noch eine nicht gekennzeichnete Lagerstelle entdeckte, die trocken gegangen war. Ein Tröpfchen, und die Maschine war nicht nur gerettet, sondern erwies sich als die beste, die ich je vorher und nachher hatte.


    Bei Kunststoff(-Buchsen, -Lagern, -Zahnrädern, -Schneckentrieben) weiß ich nie, ob ich da mineralisches Öl oder Fett drantun darf und ob sie wirklich geschmiert werden müssen. Manchmal sieht uraltes Fett wirklich aus, als sei es gerade auf dem Weg zur vollständigen Erstarrung. Manchmal hat ein Irrer vorher die Maschine mit WD40 Sprühöl getränkt und Fett da abgewaschen, wo (an langsamlaufenden Begegnungsflächen) kein Öl reingehörte.
    Vaseline oder Silikonfett aus dem Taucherzubehör ist das Mittel meiner Wahl, wenn ich mich nicht traue, mineralisches Fett auf unbekannte Kunststoffe zu tun. Vaseline kann man erwärmen und entlang von Metallteilen (also bitte nicht mit dem Feuerzeug oder kochender Vaseline auf die kostbaren Nylonzahnräder losgehen ;) ) irgendwo reinlaufen lassen, wenn man meint, man müsse etwas in einem Spalt nachschmieren. Ausserhalb der Nähmaschinentechnik kriege ich klappernde kleine Elektromotoren von Ventilatoren usw. damit wieder ruhig. Die Temperaturbeständigkeit von Vaseline ist logischerweise aber nicht besonders gut. Silikonfett schmiert besser und ist haltbarer, läuft aber natürlich nirgendwo rein.


    Ein besonderes Kapitel ist die Kupplung des Handrades bei älteren Maschinen, die man löst, wenn man die Aufspulung für die Unterfadenspule benutzen möchte. Wenn da jahrzehntelang keiner an eine Wartung gedacht hatte, läuft das Nähwerk garantiert mit, weil das Fett da drin versteinert ist. Da hilft nur, zerlegen, säubern und polieren, neu schmieren und das in Zukunft alle paar Jahre mit erledigen. Bei einer ur-ur-uralten Bernina sind nach dem Abnehmen des Deckels und Handrades dabei auch weitere Ölstellen im Antrieb mit Filzen drin sichtbar geworden, die seit 50 Jahren keiner nachgeölt hatte.


    Disclaimer: ich bin Bastler und habe eine kaufmännische Ausbildungsrichtung, also ich hafte für nie garnix, wenn einer seine Maschine mit meinen Ratschlägen ruiniert. Würde mich natürlich interessieren, was passiert, wenn ein Unbedarfter einen elektronisch angesteuerten Schrittmotor mit Öl tränkt ...

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  • Danke für die ausführliche darstellung.


    Ich meinte die Brother innov-is 55.


    Wenn würde ich dort nur die Nadelstange ganz leicht ölen.


    Vielleicht hat ja hier noch jemand Erfahrungen, die er gerne teilen würde. ICh hab heute mal die Nadel gewechselt und nochmal genäht. Sie ist nicht wirklich laut, abr man hört die Mechanik, wie sie nach oben und runter geht.


    Jetzt frag ich mich halt, ob die Maschine mal gewartet werden sollte oder ob die wirklich komplett wartngsfrei sind.


    Das Nähbild ist gut.

  • also ich gebe regelmäßig einen Tropfen Öl an die Nadelstange und ganz selten/ 2-3 mal im Jahr einen winzigen Tropfen auf den Ölfilz des Greifers. Dazu die Stichplatte weg und den Spulenkorb raus. In der Mitte des Greifers ist ein kl Löchlein in dem man den Filz sieht. Aber vorsicht! bei zuviel Öl kommt dieses nach oben und zieht Fuseln an, was zur Folge hat, dass der Magnet nicht mehr richtig funzt und der Spulenkorb nicht mehr richtig gehalten wird. Daher kontrolliere ich nach einer der seltenen Ölungen öfter die Situation unter dem Spulenkorb und wische nach, gelegentlich nehme ich auch den Magnetring raus und wische auch dort



    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Wenn würde ich dort nur die Nadelstange ganz leicht ölen. (...) Sie ist nicht wirklich laut, abr man hört die Mechanik, wie sie nach oben und runter geht.


    Habe noch nie von einer Nadelstange in einem wartungsfreien Lager gehört, das nicht geölt werden dürfte. Im Gegenteil scheint mir das eine typische Ölstelle zu sein, weil es sich um eine dauernde und intensive Bewegung handelt, die aber leichtgängig sein muss.


    (Das absolute Gegenteil, nur um zu erklären, was ich meine, wäre eine Welle an einer mechanischen Maschine, auf der der Einstellungsknopf für die Stichbreite befestigt ist. Sowas würde nur 1x pro Naht betätigt, wenn überhaupt, und dann nur ein paar Winkelgrade, Energie wird darin überhaupt nicht übertragen und Öl würde da auch nicht verbraucht).


    Da war doch irgendwo der Tipp, eine winzige Schicht Öl per Wattestäbchen an die Nadelstange zu bringen. Ich wette, Deine -is55 wird hinterher zufriedener schnurren ...

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  • Ich wollte WD40 für das Ölen von Greiferbahn und Nadelstange nutzen und habe mir extra dafür einen Punkt-Ölstift besorgt, um das Umhersprühen zu vermeiden. Sollte ich lieber ein anderes Schmiermittel benutzen?

    Gruß, inge_k

  • WD40 ist nur was für Pfuscher. Neun Zehntel davon sind Petroleum zum Lösen von Schmutz. Typisches Anwendungsgebiet ist, eine Autotür zu entquietschen. Die Schmierung bleibt so lange wirksam, bis der Kunde seine Rechnung bezahlt hat und zum Hoftor raus ist, dann haben sich die 10% Öl-Gehalt verdünnisiert und alles ist wieder wie vorher ;) .
    Am besten ölst Du eine Nähmaschine mit Nähmaschinenöl (hättest Du jetzt nicht gedacht, was? ;) ). Fahrradöl ist dasselbe (eben sog. Weißöl). Die normalen Fläschen geben davon zu viel auf einmal von sich, also nicht die Spitze abschneiden, sondern vorsichtig eine heisse Nadel reinpieken, oder eine Spritze nehmen (gibt's für jedermann in der Apotheke oder im Versand z.B. beim Buchhändler drei Stück für einsdreissig, oder drei verschiedene für 2,79 Euro incl. Versand, usw.) .

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  • Bei uns gibts die Dinger am Automaten :D (Okay, im Nachbarviertel 1.5km die Straße runter an der UBahn - Brennpunktviertel)


    In der Apotheke wird man nämlich auch schon mal ganz plötzlich etwas genauer gemustert. Wäre mir sehr unangenehm, das erklären zu müssen, nur um keine falschen Vorstellungen zu hinterlassen... schließlich kennen wir unseren Apotheker.


    Aber die Idee ist vielleicht nicht schlecht, ich ersäuf sie hier gelegentlich in Öl, nur um dann mit einem Q-Tip 'durchzuwischen'.


    LG neko

  • Nanne würde bestimmt sowieso zu Waffenöl raten, denn das verklebt nicht so wie das normale Feinmechaniköl, das man im Supermarkt, der Drogerie oder im Fachhandel bekommt. Blöd, daß es keinen Waffenhandel in unmittelbarer Nähe gibt. WD-40 und Caramba sind auch nur was für Leute, die nicht besonders geruchsempfindlich sind.

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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