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Nähmaschinenkauf - Recherche und Erlebnisse von vier Mädeln mittleren Alters

  • Nachdem am Sonntag Nachmittag Popps wieder heim fuhr, haben wir Drei - Gix, Cas und ich noch ein bißchen weitergenäht bis dann auch Cas heimfuhr. Gix blieb noch bis Faschingsdienstag und wir wollten am Montag eigentlich zu ein oder zwei Händlern um das Brother Märzangebot anzugucken.


    Am Montag beschlossen wir dann doch lieber daheim zu bleiben und zu nähen. Eine einfache Handtasche mit Klettverschluß und Klappe ist noch im Entstehen, da wir zwischendurch ausrücken mußten um die Materialen dafür zu kaufen, denn das Sporcherinnenstofflager verfügt nur sehr wenig Stoff (3 m Bomull, einen karierten Wollstoff für einen Rock und über 3 m Jersey) und schon gar nicht über einen, der dafür verwendbar wäre. Stabiliserungsvlies - Fehlanzeige. Also waren wir shoppen - nö, dies Mal keine Schuhe - und dann haben wir genäht. Wir kamen zwar nur langsam vorwärts, da die fachliche Anleitung von Popps und Cas fehlten, trotzdem hatten wir großen Spaß.


    Nun weiß' ich auch welches Grundlagenbuch Gix geschenkt bekommt :D.


    Beim Nähen reifte dann in Gix der nächste Wunsch heran. Meine Maschine ist in einem Schränkchen mit einer Hubplattform eingebaut und man kann ein passendes Brett einlegen, so daß man eine schöne, ebene Arbeitsfläche hat. will frau mit dem Freiarm nähen oder die Maschine reinigen, dann fährt man den Nähtisch nach oben und die Plattform schließt bündig mit dem Schränkchen ab. Das wollte Gix zunächst nicht, denn sie will ihre Maschine zum Nähkurs mitnehmen und nicht jedes Mal ausbauen. Nachdem sie nun auf dem Werkeltisch mit der Mrs. Nerv-Mich-nicht nähte und immer wieder ansetzen mußte, weil das Anschiebetischchen ihr zu kurz war, nähte sie dann doch wieder auf der Anni.


    So, und jetzt suchen wir die Stecknadel im Heuhaufen - ganz toll...... Es ist ganz schön schwierig einen gebrauchten Nähtisch bzw. ein gebrauchtes Nähschränkchen mit Hublift auf Rollen ohne dazugehörige Maschine zu bekommen. Unsere Internetrecherche ließ uns einige tolle Nähschränke finden, doch die, die ohne Maschine zu einem günstigen Preis verkauft werden, stehen gut 200 km oder mehr weit weg, was kein Problem wäre, wenn die Verkäufer sich auf eine speditionelle Abholung einlassen würden, was die von uns angefragten leider nicht tun. :rolleyes: Bei den Neupreisen traf uns fast der Schlag - irre, was für Preise dafür verlangt werden. Die Schränkchen bei denen die Maschine hochgeklappt wird, fallen aus, da diese für Flachbettmaschinen konzipiert sind.


    Uff....... diese Suche nimmt keine Ende.....

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Cas verriet uns, daß eine gewisser Herr Koffernäher mit der Bemerkung „...und am Ende gibt’s eine Nähmaschine“ sie auf diesen Gedanken gebracht hat, da sie nicht daran glaubte, daß wir dieses Wochenende eine Gebrauchte finden würden.


    Das freut mich sehr! Für Gix und für den Weltfrieden.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • Du musst 'Miss Undercover' anschauen. netter Film. Kein nennenswerter Tiefgang - oder vielleicht doch etwas?, dafür eine ordentliche Portion Humor.


    Wir wünschen uns .... und .... und... .... .... Weltfrieden.


    LG
    neko

  • ??? Wieso für den Weltfrieden?


    Das war tatsächlich eine Anspielung auf den Miss Undercover - Film.


    Aber davon mal abgesehen glaube ich auch, dass es gut ist, wenn Menschen froh gemacht werden.
    Ich kann die Welt am besten "vor meiner Haustür" verbessern.

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • ... mich interessiert ja, ob es noch weiterging. Du hast so wunderbar geschrieben, da möchte ich gerne weiter lesen :)


    Schöne Grüße!

  • Oh, ja..... es ging weiter..... und die nächsten Nähmaschinen-Gebraucht-Gucktage rücken in greifbare Nähe. :D


    Gix hat mit Nähmäuschens "Mrs.-Nerv-Mich-Nicht" erfolgreich einen Anfängerkurs absolviert. Wir drei wurden darüber per Telefon und E-Mail auf dem Laufenden gehalten und ich staunte nicht schlecht, was Gix in so kurzer Zeit alles anfertigte. Eine große, einfach Badetasche mit Platz für alle Utensilien, die frau so für einen Tagesfreibadbesuch braucht, Vorhänge aus dünnen Voile mit Raffungen dazu passende Sofakissen, einen Tellerrock mit Gummizugbund, ein wadenlanges Etuikleid mit Bolero und passender Clutch aus dem Stoffrest, eine geniale Tischdecke mit fest eingearbeiten Platzsets - irre welche Ideen so in Gix schlummern.


    Sie ist mit dem Oldie glücklich und beschwert sich nur über dessen Gewicht bei Transport zum Nähkurs. Doch dem Ganzen kann ja Abhilfe geschaffen werden, schließlich sind wir einfallsreich, verrückt und kommen immer auf unmögliche Ideen.


    Anfang April haben wir Vier einen Transportwagen für die Maschine gebaut. Wir waren zu viert im Baumarkt und suchten nach Transportrollen, die für unsere Zwecke taugen. Der Verkäufer, der übrigens sehr erfreut war, gleich viermal auf weibliche Kundschaft zu treffen, war nach einer halben Stunde sichtlich mit den Nerven am Ende wegen unserer - zugegeben teilweise recht ungewöhnlichen und blöden - Fragen. Er hat nicht so ganz verstanden, was wir eigentlich bauen wollen und deswegen haben wir's ihm aufgemalt. Er meinte dann grinsend, daß das so nicht ginge. Recht hatte er, doch der Wagen funktionierte trotzdem - eine Zeit lang. :)8


    Der Plan: unter eine Platte, die die etwas größer als die Nähmaschinentasche ist, zwei Rollen schrauben, sowie zwei Holzklötze auf der gegenüberliegenden Unterseite und rundherum Leisten anbringen damit die Nähmaschine nicht verrutschen kann. Tja, nur wie das mit Plänen, ideen und handwerklicher Unerfahrenheit eben so ist, es brauchte insgesamt fünf Tage bis das "Ding" fertig war.


    Als äußerst schwierig gestaltete sich auch die Anbringung der Zieh- und Hebevorrichtung, denn das, was uns so vorschwebte, gab's nicht zu kaufen und zum Entwerfen eines "Zugstiels" kam nur das Material Holz in Frage, da keine von uns über Verarbeitungsmöglichkeiten für Metall verfügt. Also haben wir einfach zwei Löcher gebohrt und ein dickes Seil drangebunden. Tja, die Laufeigenschaften der Platte mit Maschine drauf: störrisch...... nie in die gewünschte Richtung, da die Standklötze schleiften und Geräusche, ähnlich wie "iiiii-aaaa-iiii" von sich gaben - der Name war geboren: "Esel"


    Also ging's an Werk. Säge, Schleifklotz und -papier, Bohrmaschine, Bohrer, Schrauben, gute Laune und viel Erfindungsgeist.


    Resultat: ein paar angeschürfte Finger vom Holz schleifen bekommen, heftige Disskussionen wegen der Farbauswahl, denn das "Ding" muß Farbe bekommen. Wir schwankten zwischen rosa, lila oder hellblau mit Nähmotiven auf der Platte, die, wie richtig bemerkt, keiner sehen kann, wenn die Tasche drauf steht, also unnötig, dennoch wichtig wären. Letzlich wurde die Platte grau wegen dem "Esel"


    Daß wir zur Herstellung des "Esels" insgesamt drei Platten zerbohrt haben, vier verschiedene Paare Rollen ausprobieren mußten, ein Sägeblatt geschrottet haben, mit Metallbohrer versuchten in Holz zu bohren (ich hatte meine Brille daheim vergessen), die ersten Bohrlöcher entweder schief oder zu groß waren, die Rollen bei Belastung einknickten, weil sie nicht tief genug verankert waren oder gar nicht rollten, weil die Klötze als Bremse fungierten und wir zwei Dosen Farbe brauchten - das, das haken wir mal unter "Do-it-Yourselves"-Erfahrungen ab.


    Zur Entspannung gönnten wir uns ein Café-Besuch, bei dem eine Frau mit Kind am Nebentisch saß, deren Mädchen einen Puppenwagen schob. Da kam die Erleuchtung! Die nächsten Tage verbrachten wir damit einen defekten Puppenwagen oder Dreirad mit Schiebestange zu suchen um endlich eine den kröhnenden Abschluß für den "Esel" zu finden. Blöd nur, daß wir dabei nicht bedachten, daß der "Esel" auch in den Kofferraum von Gix Auto verladen werden mußte, was sich mit angebauter Schiebestange als fast unmöglich herausstellte mit einigem Üben dennoch zu unserer aller Zufriedenheit klappte. Wir waren über unser Werk äußerst zufrieden und stolz. :laola:


    Gix nutzte den "Esel" eifrig - bis letzte Wochenende - nicht nur um die Nähmaschine zu fahren, sondern auch um damit Getränkekästen vom in Fußnähe liegenden Getränkemarkt nach Hause zu transportieren. Und da geschah am vorletzten Wochenende die unfaßbare Frechheit, daß unser unter solchen Konstruktionsmühen in ideenreichen Herstellungs- und Erprobungsarbeit hergestellter "Esel" geklaut wurde. Gix heulte vor Wut und Fassungslosigkeit und Popps, Cas und ich schworen bitterböse Rache.


    Die eingeleiteten Suchaktionen verliefen erfolglos bei unserem nächsten Treffen, das Anfang Juli sein wird, stehen wir nun vor der Frage: Nähmaschinen-Gebraucht-/Neu-Gucktage oder "Esel"-Bautage. Wir freuen uns auf's nächste Wiedersehen, an dem "Mrs.-Nerv-Mich-Nicht" in ihrem Heimat zurückkehrt und wir dieses Mal unbedingt eine Nähmaschine finden müssen. Die Recherchen laufen schon auf Hochtouren ;)

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  • Mal wieder amüsant zu lesen. Habt ihr als euren "Esel" mal an so etwas wie die Ikea Frakta-Karre gedacht? Kann frau ja noch verfeinern, damit der Bauspaß nicht verlorengeht.;)

    LG,
    thimble

  • :mauer: booaAAHHHH..... sind wir bescheuert!!!!!! Das hätten wir einfacher auch haben können!!! :doh:


    Zu unserer Entschuldigung: Nur dort bei Bamberg, wo Gix wohnt, gibt's keine Ikea.


    Danke für den guten Tip - das wird gleich mal per E-Mail verteilt und bequatscht. Du hast recht, das Ding scheint modifizierbar ... 105 m Höhe - könnte knapp mit der Kofferraumbreite werden... mal sehen, was uns so einfällt.

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  • köstlich von dir zu lesen...also neverending...bei euren Bau"versuchen" fällt mir ein: ich wollt es mal meinen sehr bauerfahrenen Männern zeigen und mein kleiner Beistelltisch für Fernseher sollte Rollen bekommen, die ich als Bausatz im Baumarkt mit genommen hatte (ohne meine Männer zu befragen!)...kann doch nicht so schwer sein oder?...ich die Rollen am Tischl angebracht (die bei Umdrehen dann natürlich etwas raus schauten)...mein Tischl rollte auch so wie ich es wollte...aber...beim Saugen des Teppichs viel mir auf das auf dem Teppich lauter kleine Kugeln lagen...fragt mal wo die her kamen...natürlich waren das Rollen für bestimmte Gewichte, aber nicht für meinen...nun kann mein Tischl natürlich nicht mehr rollen...sei denn mein Männl erbarmt sich irgendwann
    PS: eine kleine Sackkarre hätte es eventuell auch getan für eure Zwecke oder?...gibt es zum zusammenklappen auch im Baumarkt........grins

  • Danke für den herrlichen Bericht, es ist einfach köstlich zu lesen, was ihr da so treibt. Auch wenn sich er ehemaligen Werklehrerin in mir bei dem Gedanken mit 'nem Metallbohrer Holz zu bohren oder Sägeblätter zu schrotten doch leicht die Fußnägel kräuseln :D
    Aber dem Herrn im Baumarkt nicht glauben wollen, das könnte ich auch sein. Liegt allerdings hier eher daran, dass die meisten Baumarktangestellten noch weniger Ahnung haben als ich;)

    Viele Grüße,
    Ines

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  • Eine weitere Alternative wäre eventuell meine Version: ich nutze das Gestell eines Einkaufwägelchens (auch Hakenporsche oder Rentnermercedes genannt), auf dass ich die in einen Koffer verpackte Nähmaschine schnalle.


    Durch den Koffer geht das auch bei Kopfsteinpflaster ... und in ein Auto geht das Ganze auch, da das Gestell geklappt werden kann. Und zum Einkaufen kann ich die mitgekaufte Tasche wieder draufmachen ... ;)
    Die recht großen Räder sind angenehm zu rollen.

  • Neues von den „unwirklichen Vieren“ oder wie kauft frau Nähmaschine samt Zubehör?


    Ich bin keine wirkliche Freundin von „Ikea“. Ich mag' nicht erst durch das halbe Einrichtungshaus laufen bevor ich endlich zum Kleinzeugs komme. Ich mag weder das Café, noch das Restaurant, noch dort frühstücken oder essen. Der Parkplatz ist mir zu groß und der ganze Laden irgendwie zu voll – egal an welchem Tag oder zu welcher Uhrzeit ich dort auftauche.


    Doch Gix, Cas und Popps lieben den blau-gelben Schweden – also, was liegt näher als dort gemeinsam nach dem Grundgestell des neuen „Esels“ zu forschen, - eine Idee von „Thimble“ aus dem Forum.


    Auf der Liste standen neben „Frakta“, dem eigentlichen Objekt der Begierde, so allerhand wohlbekannte Dinge, wie „Ditte“ in rot und blau gucken, befühlen und vielleicht mitnehmen, Bomull, Svartall , Stockholm und Wachstuch - außerdem Boxen aller Art: Knuff, Lekman, und Moppe in allen Größen. Eine nierenförmige Tischplatte, die Besichtigung und Erprobung verschiedener Stuhlbeine mit und ohne Rollen, sowie die Suche nach einem unterbaufähigen Regal für den zukünftigen Näh- und Zuschneidetisch stand auch noch auf dem Zettel. Nach Online-Vorabrecherche kamen dann noch so Wünsche wie „Stave“ oder „Levanger“, dreiteilig, dazu. Ich guckte verduzt, klappbare Spiegel – aha....Da kommt ganz schön etwas zusammen bei drei Ikea-Fans...... na, das kann heiter werden.


    Popps reiste bereits am Donnerstag an und wir verbrachten zusammen mit Cas, die in der Nachbargemeinde wohnt, einen gemütlichen Abend im Biergarten. Es gab gegrilltes Fleisch oder Gemüse mit Folienkartoffeln und Salat, dazu dunkles Bier. Wir quatschten über die Ummodelung des Abstellraums von Gix in ein Nähzimmer, ihre fantastischen Nähfortschritte, über die bevorstehende Nähmaschinen-Odysee, die Ikea-Liste und freuten uns alle auf den morgigen Einkaufstag. Wir wurden gegen halb eins vom Servicepersonal freundlich aufgefordert doch nun endlich mal heim zugehen. Tja, und damit nahmen die nicht erwarteten Verzwickungen ihren Lauf.


    Cas war, in der optimistischen Annahme, daß der Abend nicht ganz so promilleträchtig werden würde, mit dem Auto rübergefahren und sah sich nicht mehr in der Lage dieses zu bedienen. Nun kamen da vier Möglichkeiten in Betracht: entweder Cas heimfahren mit der Konsequenz, daß ihr Auto vor der Gaststätte stehen bleibt, was auf Grund des reichlichen Hopfengetränk-Konsums von Popps und mir schon mal komplett ausschied, Cas läuft nach Hause, was ebenfalls heißt, ihr Auto bleibt da. Popps witzelte, „Du kannst es ja am Abschleppseil hinter Dir herziehen!“ oder Cas übernachtet ebenfalls. „Aber keine Wach-Werde-Tritte gegen das Schienbein!“ mahnte sie. Oder sie leiht sich mein Fahrrad aus, wobei es heimwärts flockig bergab geht und der Radweg ziemlich geschwungen ist und sie garantiert an irgendeiner Hecke oder Busch hängen bleiben würde, das wüßte sie aus Erfahrung, denn die Hecken und Büsche in unserer Umgebung haben nämlich nachts die Angewohnheit einem völlig unerwartet und urplötzlich vor's Fahrrad zu hüpfen, schlimmer noch als aus dem Nichts auftauchende Marder oder Hasen, wie uns Cas glaubhaft versicherte. „Na, so lang's keine weißen Hasen namens Harvey sind,“ grinste Popps.


    Großes Gelächter... also traten wir fröhlich „die alten Rittersleut“ singend den verhängnisvollen Weg Richtung Wohnung an, der über den, mit Kopfstein bepflasterten, Marktplatz führt. Etwa in der Mitte des Platzes, stolperte Cas, weil der Absatz ihres Stöckelschuhs genau eine Ritze zwischen den Steinen traf. Sie wurde abrupt gestoppt, flog nach vorne und landete unsanft auf dem harten Gestein. Der Schuh blieb wie betoniert im Zwischenraum hängen.


    Wir konnten nicht anders, obwohl wir erschrocken waren und sie uns leid tat, aber wir lachten. Es sah auch zu komisch aus, Cas bäuchlings am Boden liegend, halb bedeckt vom langen Rock, der nun hochgeklappt auf ihrem Rücken lag, an den Füßen nur noch einen Schuh. Wir halfen ihr auf und sie fischte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche, denn sie hatte sich das Knie aufgeschlagen und es blutete. Dann zogen wir den Pumps zwischen dem Pflaster heraus, leider ging der Absatzfleck dabei ab, so daß Cas den Rest des Weges auf dem Absatznagel nach Hause klackerte. Der dabei entstehende Ton - „klack-klong, klack-klong, klack-klong...“ erheiterte unsere Gemüter noch mehr und wir kicherten den Rest des Weges unentwegt.


    Endlich vor dem Haus angekommen, meinte Popps, daß sie vor der Besteigung des „Mount Everests“ (meine Wohnung liegt im Dachgeschoß) sich erst mal die Büsche von gegenüber genauer anschauen und düngen müsse, denn ihr war schlecht. Cas rief: „Laß' das Bier doch drin, Du hast's doch bezahlt!“. Es dauerte eine Weile ehe wir dann oben waren und Popps wurde erst mal Cola, das ich aus dem Keller meines Nachbarn mopste, und Salzstangen versorgt. Die Nacht war für Popps unruhig, denn sie suchte mehrmals die Keramikabteilung auf. Cas schlief wie ein Murmeltier und bekam gar nichts mit.


    Am Freitag um halb neun klingelte es und Gix kam, wie ausgemacht mit Hörnchen und Brötchen, zum Frühstück. „Was habt Ihr denn gemacht?“, fragte sie als sie eine kreidebleiche Popps, die auf dem Sofa saß und eine humpelnde Cas erblickte. „Och, wir haben mal ausprobiert, wie's ist einen Abend im Biergarten zu verbringen“, grinste Cas.


    „Na, Euch kann man auch nicht alleine lassen. - Ich kann nichts dafür, das Pflaster ist schuld – welches Pflaster, Du hast doch gar keins – doch am Marktplatz – hää? - das wollte unbedingt den Schuh haben – die Büsche mußten gedüngt werden – ich versteh' gar nichts....- ob der Absatzbelag da noch drin hängt – wo soll er denn sonst sein – wieso Büsche düngen? - das erläutern wir Dir jetzt nicht näher........“


    Ich setzte erst mal Kaffee und Tee auf, deckte den Tisch und dann wurde Gix beim Frühstücken über die Ereignisse des gestrigen Abends informiert.


    Unnötig zu erwähnen, daß wir nicht um 10 Uhr bei Ikea einmarschierten und der Tag einen völlig anderen Verlauf nahm. Cas Knie war so angeschwollen, daß Gix mit ihr zum Arzt um die Ecke humpelte. Sie lieh sich von mir Schlappen aus und schimpfte, daß ich so kleine Füße habe. Popps wurde von mir mit Kamillentee und Zwieback versorgt. Als Cas und Gix zurückkamen, disponierten wir um und fuhren erst mal zum Röntgenzentrum. Gix fuhr mit Popps in Cas Auto hinter mir und Cas her, denn sie wollte sich erst mal daheim umziehen. Das Röntgen ergab keinen weiteren Befund – nur Cas konnte nicht mehr richtig auftreten – Prellung, Stauchung – ganz toll......


    Doch von solchen kleinen Unpäßlichkeiten lassen wir uns den Spaß ja nun wirklich nicht verderben.


    „dann setzen wir Cas einfach in den Einkaufswagen bei Ikea und fahren sie – was Blöderes fällt Dir nicht ein, oder – und wo soll dann das ganze Zeugs hin – das muß sie einfach festhalten – nö, wir setzen sie dann einfach obendrauf – ja, auf dem Stoff liegt sie schön bequem – nö, dann wir müssen wir an der Kasse auch noch zahlen, daß wir sie auch wieder mitnehmen – und was, wenn wir doch Regale kaufen – stell' Dir vor, Ikea hat mehr als einen Einkaufswagen – genau, ein Kinderwagen für Cas und einen Einkaufswagen für jede von uns – hähä, Du kannst Cas ja auch auf Frakta spazieren fahren, willst ja eh nichts kaufen....- hey, ich hab' Hunger – schon wieder? - es ist jetzt eins – okay, was gibt Dein Kühlschrank her, Cas?.....“


    Nach einem „Nudel-Futter-Stop“ bei Cas beschlossen wir die im Vorfeld diskutierte und besprochene Besichtigung eines Nähtisches, der in der Gebrauchtwarenbörse mit Maschine angeboten wurde in Angriff zu nehmen.


    Der Tisch, der ja eigentlich ein Schränkchen ist, besteht aus einem aufklappbaren Kasten mit liftbarer Platte, auf dem die Maschine steht, einer für die Maschine passenden Abdeckplatte für's Flachbettnähen, einer Stufe am Lift um die Maschine zum Freiarmnähen ganz hochzufahren, daneben einem Teil auf Rollen, was man auszieht, so daß sich eine Arbeitsfläche nach vorne entfaltet und ein L entsteht, an deren Ende ein Schubladenschränken zum Vorschein kommt.


    Gix hatte sich seit Tagen in das Teil verliebt und per Mail vorgeschwärmt. - Unsere übereinstimmende Meinung: „geniales Teil“. „Der richtige Start für Gix Nähzimmereinrichtung!“, freute sich Popps. „Viel besser als Nähmaschine auf nem Tisch!“, meinte ich. „Bin neidisch, will ich auch haben!“, sagte Cas.


    Dazu wurde eine für uns uninteressante Nähmaschine angeboten. Die Kontaktaufnahme gestaltete sich einfach, der Schrank wird auch ohne Maschine verkauft, der Termin wurde fluchs ausgemacht und so fuhren wir erst mal wieder zu mir - Auto zu tauschen - um mit dem Kombi von Gix Sohn, den sie sich ausgeliehen hatte, weiterzufahren. Gix hatte an alles – na ja, sagen wir mal - fast an alles gedacht.....


    Vergnügt und neugierig ging's zur Besichtigung. Im Auto war's laut und lustig, so daß Gix meine Richtungsanweisung nicht verstand und wir eine Extrarunde drehten bevor wir ankamen. Vor einem modernen Wohnblock hielten wir an und suchten auf dem Klingelschild nach dem Namen. „Uff, fünfter Stock“, stöhnte Cas. Doch es gab einen Aufzug und wir entschwebten erwartungsvoll nach oben. In einer fast leeren Wohnung stand das Prachtstück aus hellbraunen Holz - auf funktionstüchtigen, arretierbaren Rollen. Der Nähtisch der kürzlich verstorbenen Oma. Absolut gepflegt, alle Kunststoffladen waren unbeschädigt und Türchen, Scharniere funktionierten einwandfrei. Sogar die Nähmaschine (Singer 790) nähte tadellos – das mußte Popps nämlich unbedingt ausprobieren.


    Nun traten wir in ernste Preisverhandlungen, „Ursprungspreis des Nähtisches mit Maschine VB 400 €, abzüglich der Nähmaschine noch 300 € Verhandlungsbasis“, schlug Cas vor. Die Verkäuferin stimmte zu. Popps grinste. Nach einigem Hin und Her kaufte eine überglückliche Gix den fabelhaften Nähtisch für 195 € - ohne Inhalt, denn so das Argument von Popps, die Teile, die da drin liegen, gehören zur Nähmaschine, sind Zubehörteile, Stichplatten, sowie Nähzubehör, Trenner, Maßband etc.


    Wir zerlegten, so weit möglich, den phänomenalen Erwerb und brachten ihn via Aufzug nach unten. Gix klappte die Rücksitzlehnen des Autos um und wir verstauten fröhlich das tolle Schnuckelchen sorgsam und transportsicher zwischen Decken.


    Ich fing laut das Kichern an und alle Drei guckten mich fragend an. „Und wie kommen wir nun nach Hause? Wir passen gar nicht mehr alle rein!“ lachte ich. „Oh, schöne Scheiße, daran hab' ich gar nicht gedacht!“ antwortete Gix. „Na, dann fahr' mal zurück ein anderes Auto holen. Wir setzen uns da in die Eisdiele, an der wir vorhin vorbeigekommen sind!“, rief Cas unternehmungslustig „Ich? Ich verfahr' mich doch hier nur. Ich kenn' mich doch gar nicht aus in der Gegend!“ entrüstete sich Gix. „Dann muß das Sporchi machen.“, entschied Popps.


    Während Cas, Gix und Popps in die Eisdiele zum Schnäppchen feiern abzogen, fuhr ich die knapp 40 km zurück nach Hause um ein Transportmittel für meine Freundinnen zu holen. Nach gut einer guten Stunde war ich retour und stellte fest, daß die Drei bereits eine Flasche Sekt zur Feier des Tages geköpft hatten und sich ein Besuch beim schwedischen Chaosladen, dank der fortgeschrittenen Uhrzeit und des erreichten Fröhlichkeitspegels, nicht mehr lohnt. Das versüßte mir den Tag ganz besonders.


    Wir blieben noch eine Weile sitzen und feierten dann, nach einem kurzen Einkaufshalt beim Supermarkt, bei Cas im Garten mit Grillfeuer weiter. Es kamen einige Nachbarn zur spontanen Fete und so war es wieder ein langer, vergnüglicher Abend mit viel Spaß, interessanten Gesprächen, nur das Wetter, das war gestern doch a bisserle kühl. Gegen eins verabschieden wir, Popps, Gix und ich, uns und fuhren zu mir. Die Nacht war angenehm erholsam und völlig pannenfrei.


    :D :skeptisch: :doh: :)8
    Grüßle von Gix, Popps, Cas & der Sporcherin

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
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  • :kaffee: Am Samstag gab's um neun Uhr Frühstück, Cas hatte verschlafen und kam erst gegen zehn. Wir gingen in die Feinplanung von Gix Nähreich. Sie hatte daheim bereits ihren Abstellraum maßstabsgetreu auf ein DIN A 3-Blatt gezeichnet und aus buntem Papier den Nähtisch an Hand der übermittelten Maße ausgeschnitten. Nun waren die Überlegungen, wohin den Nähtisch stellen?


    Der Raum ist nur 2,2 m breit und 2,8 m lang, wobei 1 m auf der Anschlagsseite der Tür nicht wirklich nutzbar sind. Abzüglich der Tiefe von je 55 cm für Nähschränkchen und eines gegenüberliegenden Tisches bleiben 1 m Breite Bewegungsfreiheit und ein Stuhl muß auch noch rein. Das wird eng – sehr eng...


    Wir waren uns schnell einig, daß der Nähschrank mit seiner ausziehbaren Seite unter das Fenster kommt und an der linken Wand stehen wird, denn so kann der 50 cm-breite Haushaltschrank, der Staubsauger und allerlei Utensilien beherbergt, dort stehen bleiben, wo er jetzt steht. 1,6 m Nähschrank und 0,5 m Haushaltschrank – da paßt locker und dazwischen gegebenenfalls noch ein kleines Rollregal oder ein Ikea-Billy.


    Nur mit der Tischbreite des Werkeltisches, da wurden wir uns nicht einig. Popps meinte idealerweise 80 cm, mind. 60 cm. Cas meinte, mal sehen, was es so gibt. Über die Regallösung fachsimpelten wir lange und diskutierten alle erdenklichen Möglichkeiten als Gix plötzlich sagte, „Ich mach' das so, wie Cas und Sporchi in ihrer Garage. Metallschienen an die Wand und Einhängewinkel, auf die Bretter Papp- oder Kunststoffboxen, dann bleibe ich flexibel.“


    Nun konnten wir schon einige Dingen von der langen, langen Einkaufliste des bevorstehenden Ikea-Einkaufs streichen, was sehr gut war, denn der Kombi war schon vollgeladen und die anderen verfügbaren, fahrbaren Untersätze haben nicht so viel Stauraum.


    Popps stellte die Frage, ob wir nun zum Möbel- und Stoff kaufen ausschwärmen oder uns um eine Nähmaschine kümmern sollten. Alle Augen schauten auf Gix, die anfing in ihrer Handtasche zu wühlen und einen Zettel hervor kramte.


    „Also, ich hab' mal eine Wunschliste geschrieben“, begann sie “ Nummer 1 für daheim eine Ideal Super Automatik oder Ideal Topstar 796 Automatik.“ - „Nö, ich verkauf' meine nicht“, antwortete Cas.


    Wieso für daheim? - Willst Du mehrere Nähmaschinen kaufen? - Hört, hört, jetzt wird’s ein Maschinenpark! - Ja, ich will eine für daheim und eine Leichte für den Kurs, weil ich keinen Esel mehr hab'. - Och, so ein Eseltierchen können wir nochmals bauen. - … mhm.. oder umbauen..... Gelächter.... also mal weiter, laß hören Gix!


    Die Topstar gibt’s in orange – ach, jetzt auch noch Farbwünsche – brrr, da kriegst Du Augenmigräne von! - und die Privileg 5004 in rosa – oh weia, wir suchen eine Nähmaschine nach Farbe aus! - Rosa? Bist Du verrückt? - Wieso? Find' ich schön! - Nähmaschinen kann man auch anmalen – hehe, so wie den Esel in rosa und dann grau – höhöhö..... - So, wird das nichts, jetzt mal Ruhe und zuhören! -


    Also noch Mal von vorne: ein Eisentier für daheim, gerne bunt, wenn möglich, weil die von Cas so schön leicht zu bedienen ist, deshalb eben. Alternativ als zweite Möglichkeit die Quasatron - Hihi, der Quasimodo hat Eindruck hinterlassen! - Aber nicht so angegammelt wie die im Wäschekeller! - ..mhm... nur wo finden?? -


    oder eine Necchi 559, eine Husqvarna 6270, eine Gritzner 755 oder eine Privileg 318 – Wie kommst Du auf die Modelle? - Hast Du das Netz durchstöbert? - Nö, die sind alle bei uns im Nähkurs und ich hab' sie mir angeguckt. Sie schauen schön einfach aus und die Mädels sind damit zufrieden. - Hast Du sie mal ausprobieren können? - Echt? Eine Quasatron? - Gute Idee, einfach die Mitnäherinnen fragen! - Nö, die Quasatron und die Topstar 796 sind nicht im Kurs. Eine QN 3700 hab' ich mal testen dürfen, die gefällt mir nicht so gut, da ist die Durchreiche so eng – Häha, Durchreiche, merk' ich mir! - . Gut fand' ich die 318, die ist übrigens dunkelblau – aha, da haben wir's wieder, doch nach Farbe gewählt! - und die 5004 ist leicht im Vergleich zur Mrs.-Nerv-Mich-Nicht – da ist alles Neuere im Vergleich leicht zu! - lautes Lachen -


    „Fällt Euch was auf?“, fragte Popps - „Ja, wir haben einen Knall und suchen eine bunte, leichte Nähmaschine!“, rief Cas. „Nein, das meine ich nicht. Alle Maschinen, die Gix aufzählt, haben Rädchen zum Einstellen, keine Hebel oder Knöpfe und Tasten zum Drücken. - Du bist ein wandelndes Nähmaschinenlexikon! - Echt? Nur Rädchen? - Und alle Modelle liegen mit ihrem Gebrauchtpreis unter € 100, selbst wenn noch eine Wartung dazu kommt, wird’s nicht mehr als € 150“. - „Ich bin für Nähmaschinen anschauen“, sagte ich schnell, vor allem, weil ich um den Besuch im Chaosschweden herum kommen wollte. „Also, dann, Sporchi, ab ins Netz und suchen!“ - „Wo?“ - „Gebrauchtmarkt, Quoka, Landkreisanzeiger und Co!“


    Wir fanden eine Eisenlady in hellgrün, die große Begeisterungsstürme bei Gix auslöste, leider als defekter Ersatzteilträger angeboten wurde. Eine rosa Privileg zum Ersteigern, angeblich kaum gebraucht, sie wurde auf die „mal später gucken“-Liste gesetzt. Quasatron und die gewünschte Gritzner gab's ebenfalls nur über's Online-Auktions-Haus, sie fanden auch den Weg auf die Liste. Dafür fanden wir eine Privileg 663, eine grüne Privileg Voll-Zick-Zack und eine gelbe 930 in der näheren Umgebung. Die beiden Bunten hatten für Gix zu wenig Stichauswahl und so blieben sie unberücksichtigt. Die Pfaff 204 hatte zwar Rädchen, doch leider keinen Freiarm. Die Suche war dieses Mal nicht sehr ergiebig und so traten wir dann doch den Weg zum Kleinzeug gucken an – sehr zu meinem Leidwesen. :(


    Wir fuhren über die Autobahn nach Fürth und der Parkplatz war, wie ich es nicht anders erwartet hatte, voll. Klar, es war schon leicht nach Mittag und da haben die Leute Zeit zum Einkaufen. Ich suchte in der letzten Reihe eine Lücke und prompt kamen Beschwerden, daß wir so weit laufen müssen. Neben uns wollte gerade ein Mann den Plattenwagen zurückschieben, den ich ergriff und meinte“ Los setz' Dich!“ - das war an Cas gerichtet, doch alle Drei machten sich's darauf bequem und pustete nicht schlecht meine lebende Fracht Richtung Eingang zu schieben. Der Mann schaute uns so was von verdutzt an als hätte er noch nie vier einkaufslustige, verrückte, weibliche Wesen gesehen. Den Wagen mußten wir leider, leider am Eingang erst Mal stehen lassen …. :pfeifen:


    Nun ist es in diesem dämlichen Laden so, daß wir erst mal in den ersten Stock müssen um dann entweder durch die Ausstellung zu laufen oder aber die Treppe auf der anderen Seite runter um zum Kleinzeugs zu kommen. Hoch fährt ein Aufzug, runter gibt’s nur die Treppe. Blöd für Cas, denn das Knie ist noch nicht wirklich belastbar. Unten angekommen, ging das bunte Treiben dann erst richtig los.


    Es war voll, für meinen Geschmack überfüllt, doch meine drei Begleiterinnen kamen nun erst so richtig in Kauflaune. Wir nahmen einen Einkaufswagen und einen Plattenwagen. Auf dem Plattenwagen saß Cas, die abwechselnd von uns geschoben wurde. In den Einkaufswagen wanderte alles, was wir einkaufen wollten oder eben einfach so frech dahinein gehüpft ist.


    Angefangen von Porzellan über Gläser, Dekoartikeln, Bilderrahmen und Blumen, Blumentöpfen, Teppichen, Bettwäsche, Kissen, Gardinen und Kochutensilien wurde alles bestaunt, unter die Lupe genommen und rumgeblödelt. Etwas ernster wurden wir erst als wir bei der Meterware ankamen.


    Die Stoffecke war voll mit wühlenden, weiblichen Wesen, die darauf warteten ihren Stoff abzuschneiden oder interessiert mit ihren Freundinnen Stoffe befühlten. Ich ließ mich auf dem Plattenwagen gegenüber nieder und beobachtete wie sich meine drei Verrückten zu dem Haufen anderer Stoffverrückten gesellten. Ich wurde gerufen, was ich von dem grünen Stoff Stockholm hielte. Ich verdrehte die Augen, denn ich mag zwar grün, doch der gefiel mir nicht. Irgendwie hat mir da so gar kein Stoff wirklich gefallen. Das hielt die Drei nicht ab, richtig viel einzukaufen und schwupp-di-wupp war der Einkaufswagen voll.


    Interessant wurde es dann bei den Plastik- und Pappboxen. Hier diskutierten wir über Verwendungs- und Stapelmöglichkeiten, dachten über Füllmenge und Stoffvolumen nach. Zwölf Boxen fanden ihren Weg auf den Plattenwagen. Weiter ging's zur Möbelmitnahme-Halle.


    Wir streiften etwas planlos durch die hohen Regalreihen und besprachen die Einsatzmöglichkeiten vom Kallax-Würfel mit und ohne Rollen. 77 cm plus Tischplattendicke fand Popps zu nieder zum Zuschneiden, mit Rollen fand's Gix zu hoch, zumal sie keine Möglichkeit zum Tisch-Rum-Rollen im Abstellraum hat. Ich fand, daß der Würfel ein blödes Maß hat, denn 77 cm plus 55 cm sind 132 cm plus überstehende Tischplatte von 2 cm und je 1 cm Wandleiste sind 135 cm, dann bleiben nur noch 85 cm für den Stuhl an der Nähmaschine oder die Bewegungsfreiheit. Das wäre mir zu wenig. Und den Würfel als Tischbeine nutzen, finde ich nicht optimal, denn die Platte kann maximal 180 cm lang sein und mit 39 cm Tiefe links und rechts bleiben gerade mal 100 cm zwischen den beiden Regalen ungenutzter Raum unter der Tischplatte - ein blödes Maß. Ich war dafür im Gebrauchtwarenhof nach einem Sideboard zu gucken. Gix schaute mich an. „Du hast Dir die Maße gemerkt? Wow!“


    Wir zogen weiter und allerhand Schnick-Schnack landete auf dem Plattenwagen. Popps nahm fünf Holzhocker mit, Cas vier Pflanzen, Gix einige Kerzenleuchter. Dann mußten wir die Wägen zurückschieben, denn die klappbaren Spiegel gab's nur in der Ausstellung im 1. Stock zu bestaunen und wurden nicht für zweckmäßig empfunden, da sich die Flügel nicht komplett einklappen lassen. Da wir nun schon mal da waren, haben wir auch einige Matratzen gestestet und uns Küchenschränke angeschaut. Dann ging's wieder runter zu den Einkaufswägen.


    Die Ausstellung der Tischbeine forderte uns wieder zum intensiven Gespräch auf, welches Bein nun denn das richtige sei. Gix fand die Tischbeine relativ teuer und das günstige „Adlis“ mit 70 cm zu kurz. Cas meinte, dann besuchen wir wieder den netten Herren im Baumarkt und grinste verschmitzt. Popps lachte und sagte, der wird sich verkrümeln und verstecken, wenn er uns sieht. Dann luden wir „Frakta“ - das neue Eselsgestell auf.


    Als wir endlich die Kassenzone erreichten und ich die lange Schlangen sah, sagte ich zu den Mädels, daß ich schon mal das Auto in die Ladezone am Ausgang fahre und dort warten werde. Oh, war ich froh diesem Gebäude schnellstmöglich zu entkommen! Viereinhalb Stunden haben wir mit Einkaufen verbracht! Eine Wahnsinnszeit!


    Es dauerte noch eine ganze Weile bis sie am Ausgang auftauchten und sie erzählten mir, daß das Sortieren, wer was kauft, ein kleines bißchen den ganzen Betrieb an der Kasse aufhielt. Ich grinste, ja, das konnte ich mir lebhaft vorstellen. Wir verluden die erbeuteten Schätze in den Kofferraum, der bis oben voll wurde, die Stoffe mußten in den blauen, großen Tüten auf den Schoß genommen werden und traten den Heimweg an.


    Dann erfolgte auf dem Parkplatz die Umladeaktion in die Autos von Gix, Popps und Cas. „Sporchi, was hast Du eigentlich gekauft?“ fragte Popps als der Kofferraum wieder leer war. - „Nichts.“ - „Wie? Nichts?“ - „Bei Ikea gibt’s keine Schuhe und keine Motorräder, was soll sie da schon kaufen?“ fragte Cas. Wir lachten herzlich. „Was gibt’s zum Abendessen?“, fragte Gix. - „Handkäs' mit Musik, Rettich, Radieschen, Obazden und Salat.“, antwortete ich. „Na, dann auf, auf! Ich hab' Hunger, wie ein Wolf!“ rief Popps.


    Grüßle von
    :D Gix, Popps :skeptisch:, Cas :doh: und der Sporcherin :)8

    Kreativität ist ... eine Allround-Fähigkeit für alle :na: Lebenslagen.

    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
    Keine Frau ist perfekt, aber die aus dem Süden :biggrin: sind verdammt nah dran.

  • ...die HUSQVARNA gleich wieder von der Liste streichen!...die Modellreihe 60xx-64xx hat wegen des doch schon beträchtlichen Alters mehr Macken als ein Hund Flöhe!


    ...von aussen sehen die nach "Schwedenqualität" aus...aber NUR von aussen! ...innendrin sind diese Maschinenreihen so gebaut, dass die Asiaten selbst heute noch lernen können wie man etwas "noch billiger" macht...


    ...bei allen diesen Maschinen gibt es mehrere markante Fehler...von denen man bei einer Besichtigung nur das "nichtfunktionierende Rückwärtsnähen" sofort feststellen kann...weil der Knopf gar nicht geht oder in der gedrückten Stellung gleich hängen bleibt...die anderen Fehler machen sich leider erst nachher bemerkbar...und jeder dieser Fehler bedeutet bei diesen Maschinen einen wirtschaftlichen Totalschaden...


    ...was man aber bei einem oberflächlichen Funktionstest nicht feststellen kann, ist die in der Maschine fest eingebaute ZZ-Stichkulisse aus Kunsstoff, die bei fast allen Maschinen gerissen ist...sowie das Getriebe der Stichwahl aus Zink-Druckguss...und dieses Getriebe hat durchwegs Karies, da die Zahnräder aus diesem Zink-Druckguss schlicht und einfach zerbröselt sind...:confused: ...und ebenso eine blockierte Knopfloch-Automatik..meist total verharzt/verklebt, weil Husqvarna zu dieser Zeit ab Werk absolut ungeeignete und nicht alterungsbeständige Schmiermittel verwendet hat...


    ...die Stichkulisse kann man ersetzen...Materialkosten ca. 90EUR...und ca. 1.5 Stunden Arbeit...aber nur wenn man Routine hat...das Stichwahlgetriebe gibt es hingegen nicht mehr...alleine der Ausbau benötigt mehr als 1 Stunde...und ich habe die entsprechende Routine bei diesen Modellreihen...


    ...an dieser Maschine ist DoItYourself nahezu unmöglich...und interessanterweise findet man fast keinen Nähmaschinen-Mechaniker der diese Husqvarnas reparieren will...warum wohl?


    ...wenn man aber das Glück hat eine 60xx-64xx OHNE diese Macken zu finden...und diese perfekt eingestellt ist...näht sie wirklich sehr schön, das muss man ehrlicherweise auch sagen...



    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

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  • :):D;):cool:


    Hallo Stefan,


    von Popps soll ich Dir tausend Dank sagen, daß Du ihre Aussage von gestern abend bestätigst.


    Hast Du eine Erklärung dafür, warum so viele gebrauchte Pfaff 230 oder 260 angeboten werden? (bei uns im Raum N - Fü - ER - AN derzeit rund 80 Angebote) Wurden davon so viele gebaut? Was ist an dieser Maschine besonders gut (außer die Qualität) Diese Maschine gibt es hier bereits ab € 30 VB bis zu € 400 VB mit und ohne Tisch.


    Dann liefen uns bei den Recherchen folgende Maschinen über den Weg - Kannst Du uns zu dieser Maschine etwas sagen.


    Beckmann 739 Super Zig-Zag (Popps kennt sie nicht und von Aussehen her, ist sie ähnlich wie eine Privileg.)
    Husqvarna 2000
    Husqvarna Optima 190 (weil sie dunkelblau ist & einen Koffer hat)


    In unsere engere Auswahl kamen:
    Privileg 485 (weil orange)
    Husqvarna Emerald 183 (Computernähmaschine, wollen Cas und Popps anschauen)
    Privileg 1615 Supernutzstich (JA 1615 C - Popps sagt, das ist eine Janome, kannst Du das bestätigen?)
    Gritzner 6910
    Privileg Supernutzstich (ohne weitere Bezeichnung, Modell aus Anfang der 90er, einmal in rot, einmal in dunkelblau, mit Tragegriff)
    Privileg 663
    Brother VX 860
    Privileg 5003 (Versteigerung)
    Privileg 5010 (Versteigerung)
    WN 6 1235/61 (ist 5 Monate alt, soll € 70 kosten)


    Jetzt ziehen wir erst mal los eine Runde im Freibad zu schwimmen, denn heute scheint niemand bei dem tollen Wetter daheim am Telefon zu sitzen und darauf zu warten, daß seine angebotene Nähmaschine verkauft wird.


    schönen Sonntag,


    Grüßle von


    Gix, Popps, Cas und der Sporcherin

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    Die Eile ist der größte Feind der Qualität. (Irena Paukshte)
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  • Die HUS Emerald 183 ist ein ganz wunderbares Schätzchen, ich liebe sie sehr. Näht unbeirrt durch dick und dünn, und ist einfach und intuitiv zu bedienen.

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  • Der Samstag Abend gestaltete sich friedlich und ruhig.


    Heute beim ausgedehnten Frühstück diskutierten wir, ob wir zu einem Nähmaschinenhändler, der über einen gut sortierten Gebrauchtmarkt verfügt, fahren wollen. Daß der heutige Tag Sonntag ist, das hatten wir in unserer Euphorie zeitweise irgendwie aus unserer Realität gestrichen.


    Also, da will ich hin. - Wo? - Wo ist das? - in Siegenburg – oh, schön – gar nicht schön, ist 150 km von uns weg ist und samstags nur bis 12 Uhr - samstags nur so kurz offen? - So weit ist Siegenburg weg? Hätte ich nicht gedacht - Und Aschaffenburg? - 180 km bis 15 Uhr offen – mhm... entweder nach Süden oder nach Norden, beides an einem Tag funktioniert nicht – Ich hab' keine Lust so weit zu fahren und wieder zurück und dann noch abends 80 km heim, so gern ich Nähmaschinen anschauen will und mir eine kaufen möchte. Gibt’s denn in der Umgebung gar nichts? - Kein Händler, der das hat, was Du suchst – dann eben doch wieder das Netz befragen – Händler wäre doch mal ne Abwechslung – der erklärt uns sowieso für plemm-plemm, wenn wir auftauchen und schmeißt uns raus – und Nürnberg? - kein Händler schmeißt kaufwillige Verrückte raus! - hat Cas am Donnerstag doch schon angerufen, nichts, was mechanisch ist oder in Deine Preisklasse fällt – willst Du jetzt doch was Neues? - Nein. Ich will eine Näääääääähmaschine!


    Ratlosigkeit machte sich breit und wir stellten fest, daß es im Winter ein weitaus größeres Angebot an gebrauchten Nähmaschinen von privat als im Sommer gibt. Nur, wir geben nicht so schnell auf und erweiterten die Suchregion, sowie suchten wir jetzt in Tausch- und Gebrauchtangeboten, die wir bisher nicht beachtet haben..


    Guck' mal eine Philips 485 in Rettern – Philips? - Ja, steht da! - Mach' mal die Bilder auf! - das ist ne Privileg und keine Philips! - Wo ist Rettern? - rechts neben Forchheim – oh, Danke, Du meine wandelnde Landkarte – Die will ich anschauen – okay, ist gebongt, steht schon auf der Liste -


    Was ist denn damit Husqvarna Emerald 183? - Nur weil sie grün ist oder was? - Oh, ein Luxusliner – ist ne Computernähmaschine – Was kostet die? - VB 280 – Was - wieviel? - zwo-hundert-achtzig Euronen – Wieso ist die so teuer? - Das ist nicht teuer! - Die kostet neu zwischen 500 und 600 Euro, ist relativ neu – da steht noch Garantie bis 2016 – also wirklich neu - aha... - ach so.... - Ist das was für mich? - Guck' mal! - Uihhh.... die hat gar keine Rädchen! - Nö, da wird alles über die Tasten unter dem Display eingestellt. - Die Durchreiche ist aber groß! - Du immer mit Deiner Durchreiche! - Kannst ja auch Stoffvolumendurchlaufplatz sagen – Also mal im Ernst, wenn die funktioniert und keinen Schaden hat, wäre das eine wirklich günstige Maschine, zwar was ganz anderes als Gix haben will, doch die möchte ich gerne mal angucken! - Wo ist die? - Die willst Du doch für Popps Privatatelier haben - Ich kann mir auch mal was kaufen, einfach so! - a bisserle weit weg, in Marktleuthen – ist Nähen auf einem Computer schwer – großes Gelächter – mein PC kann's nicht – ach, Ihr seid blöd! - wo ist Marktleuthen? - auf meinem Heimweg!


    Oh, die gefällt mir! - Laß sehen! - Privileg 1615 Supernutzstich – logisch, blauer Dekor - Was kostet die? 20 Euro? - 20 Euro? Ist die kaputt? - und rosa, also wir suchen's doch nach Farbe aus, wußt' ich doch! - Nö, da steht nix von defekt. - Was für eine? - Wie? Was für eine? - die genaue Bezeichnung meine ich - eine 1615 - und was noch? - Da steht JA 1615 C – Das ist ne Janome – Eine was? - ach egal - wo steht die? - Ich glaub's nicht! - Was? - Die steht in Egersdorf! - und wo ist das? - 10 Minuten zu Fuß von hier weg – ja, wenn Du joggst! - Los, ruf an! -


    Angespannte Ruhe im Raum, unendlich lange Sekunden, die sich wie Minuten ziehen. Cas schüttelte den Kopf. Keiner nahm ab, kein Anrufbeantworter.


    Also weiter suchen. - Ich will aber die Rosane haben! - Ja, ja, an einem genialen Sonnentag erwartest Du, daß die Leute nur auf Deinen Anruf warten! - Wenn sie sie doch verkaufen wollen! - Schau mal, guck! - Was? - Was heißt das denn? W 6 1 2 4 5 Strich 6 1? - Das ist ein Nähmaschinchen, meine Gute! - Oh, schön, das Bild. - Was kostet die neu? - Rund 130 Öcken, glaub' ich. - Los guck' nach – Mach' ich schon. - Wo ist die? - In Fürth. - Aha.... - Cas anrufen!


    Das Spielchen wiederholte sich noch einige Male. So war's nichts mit Anschauen von der gelben Gritzner 6910, der roten Privileg Supernutzstich mit Tragegriff, die wir nochmals in dunkelblau fanden, der Privileg 663 und der Brother VX 860.


    Mir ist warm! - Wie wär's mit ner Runde Schwimmbad? - Oh, ja. - Ich hab' keinen Badeanzug dabei! - macht nichts – Cas und Du haben die selbe Größe, sie kann schnell heim fahren und was holen – und ich? - tja, Du Riese paßt vielleicht in einen von Sporchis Badanzügen! - Hast Du Badeanzugstoff da? - lautes Lachen – Klar, Popps näht mal schnell einen Badeanzug! - Dann ist das Bad zu bis der Anzug fertig ist. - auch wieder wahr - So ne Frage brauchst Du doch gar nicht stellen, bei Sporchi sind 2 m Stoffvorrat doch schon viel!


    Nachdem Cas mit ihrer kompletten Kollektion Badebekleidung wieder auftauchte, Gix sich einen blauen Bikini aussuchte und Popps in meinem Fundus einen tragbaren Badeanzug fand, machten wir uns freibadfertig und fuhren ins Freibad. Das ist ein Familienbad und war am Sonntag Nachmittag so richtig schön bevölkert. An der Kasse orderte ich aus Spaß eine Familienkarte, der Kassierer schaute mich spitzbübisch an und fragte, "Wie alt sind denn die drei, lieben Kleinen?" (Klein ist gut, Popps hat Gardemaß 1,81 m!) - "öhm.... elf, zwölf und dreizehn!" - "so, so... und auf welche Schule gehen sie?" - "in die Nähschule!", rief Gix. Er lachte und ließ uns tatsächlich zum ermäßigten Familienpreis ins Badevergnügen. Genialix!


    Wir hatten viel Spaß und sind ausnahmsweise mal fast gar nicht aufgefallen.


    Nur als Gix das Ein-Meter-Brett bestieg und gekonnt einen Salto mit Schraube zeigte (sie war in ihrer Jugend Kunstspringerin), hatten die Herren sichtlich Freude, nicht nur an dem tollen Sprung, sondern auch an Gix, denn das Oberteil schwamm fröhlich an der Wasseroberfläche während sie (1,72 m - schlank - Gr. 40) vergnügt aus dem Wasser stieg. Sie hatte es gar nicht gleich bemerkt. Ein älterer Herr erbarmte sich, fischte das Teilchen aus dem Wasser und reichte es ihr. Gix war knallrot und zog es schnell wieder an.


    Zurück auf den Decken lachten wir über das Mißgeschick als es mich am Allerwertesten zu Kneifen begann. Nähere Erkundungen der Erdumgebung brachten einen Ameisenhaufen ans Tageslicht. - Na, toll, Volltreffer! Ein Breitarsch im Ameisenhaufen! - Das hast Du jetzt selbst gesagt - Laß' mal sehen - na, wirklich rot ist da noch nichts - die Viecher sind aber im Anzug - dann' geh' Dich abduschen! -


    Ich ging erst mal zum Duschen und die Mädels verrutschten die Decken in eine ameisenfreie Zone.


    Als ich zurückkam waren die Gix und Cas schon wieder total am Kichern und Popps schmierte sich gerade mit Sonnencreme ein, bzw. mit dem, was sie für Sonnencreme hielt, denn ohne Brille, hat sie ein Problem. - Sag' mal Sporchi, was ist das eigentlich für eine eigenartige Sonnenmilch? - Und wenn Du jetzt ins Wasser gehst, dann blubberst Du – Hä? Wieso? - Du schmierst gerade Honig-Milch-Shampoo auf Dich drauf! - Oh, seid Ihr blöd! - Nö, nicht wir.


    Also marschierte Popps zum Duschen. Kurz danach Cas, denn ein verflogener Volleyball traf genau ihren Colabecher, dessen Inhalt sich dann malerisch über sie ergoß.


    - Na, wenn jetzt alle schön geduscht haben, dann sind wir ja sauber und können uns wieder sehen lassen! - Nö, Gix hat noch nicht geduscht! - Die duscht heute in der Männerabteilung! - Ihr habt wohl einen Sonnenstich, oder was ? -


    Gegen halb sieben fuhren wir heim und Cas wurde mit dem Telefonieren beauftragt, während ich ein Abendessen zubereitete. Die Telefonaktion verlief erfolglos und wir machten es uns am Eßtisch gemütlich. Nach dem Abendessen wollten sich Gix und Popps auf ihre längeren Heimwege machen. Es ging so auf halb neun zu, als Gix recht traurig meinte, daß ihr ein Nähtisch ohne Maschine wenig nützen würde, denn die Mrs.-Nerv-Mich-Nicht bleibt ja da. Popps meinte, halb neun sei keine unfreundliche Zeit und Cas solle nochmals anrufen.


    Cas griff zum Telefon und wir warteten. Am anderen Ende der Leitung hob jemand ab. Cas telefonierte mit der Verkäuferin und machte sofort einen Termin für in zehn Minuten aus. Wir sprangen auf und liefen die Treppe hinunter. Aufgeregt fuhren wir zur Nähmaschinenschau. Leichte Zweifel kamen auf, ob die Maschine auch funktionieren würde, da sie für € 20 angeboten wird. Popps sagte, wenn sie sich nicht täuscht, wurde dieses Modell von Janome gebaut und schon waren wir da.


    Die Maschine stand auf dem Eßtisch im Wohnzimmer mit Anleitung, Fußpedal und dem Zubehör (Spulen, verschiedene Nähfüßchen, Trenner), sowie dem Originalkarton. Die Frau, die die Maschine verkaufte, erzählte uns, daß die Tochter sich die Maschine gewünscht habe und nun doch nicht damit näht. Sie stünde nun schon drei Jahre rum und keiner habe dafür Verwendung. Popps begutachtete die Maschine und kabelte an. Sie spulte um und fädelte ein. Der spannende Moment: sie begann auf einem Fleckchen zu nähen. Ein gleichmäßiges Geräusch war zu vernehmen und Popps Gesicht hatte einen sehr zufriedenen Ausdruck. Die Maschine hat zwei Stellrädchen, eins für die Stichart- und Zick-Zack-Breite und eins für die Stichlänge. Popps entlockte der Maschine allerlei Stiche und grinste zufrieden, nickte uns zu. Das Zeichen für Cas in die Verhandlungen zu treten.


    Doch da war nichts mit Handeln, denn die Verkäuferin meinte, 20 Euro seien ein fairer Preis für diese Maschine. Das meinten wir auch und Gix zahlte mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht. Sie packte die Maschine sorgsam ein und umarmte den Karton als sei es ihr Baby. Sie bestand darauf die Maschine auf dem Schoß zu halten und nicht in den Kofferraum zu stellen. Popps bestätigte, daß das Maschinchen keinerlei Flusen oder Fusselchen habe und wirklich ungenutzt sei. Wir freuten uns wie die Kinder und nahmen uns gleich vor, das Maschinchen heute nochmals schnurren zu lassen.


    Gix konnte ihr Glück gar nicht richtig fassen und der erste Weg führte uns ins Internet um zu sehen, was diese Maschine normalerweise kostete. Wir fanden zwei defekte Maschinen, die für € 25 bis € 40 angeboten wurden und eine gut erhaltene für € 90 VB. Unsere Freude über diesen genialen Fang wuchs von Minute zu Minute.


    Gix baute die Maschine auf dem Couchtisch auf und vertiefte sich zusammen mit Cas in die Bedienungsanleitung. Die beiden saßen vergnügt auf dem Sofa und forderten Baumwollstoff, den ich bereitwillig rausrückte, ebenso wie verschiedene Nähgarne. Popps und ich saßen am Eßtisch und schauten den beiden amüsiert zu. Keine von uns hätte gedacht, daß wir heute noch eine Maschine kaufen würden.


    Gegen halb elf verabschiedete sich Cas und bekam feierlich die Mrs.-Nerv-Mich-Nicht überreicht, zusammen mit einem Päckchen, dessen Inhalt Cas erst daheim anschauen durfte.


    Wir lösten unsere fröhliche Runde gegen elf Uhr auf und Gix stellte ihre 1615, getauft auf den Namen „Nachtfalter“ auf den Beifahrersitz und schnallte sie vorsorglich an, bevor sie winkend mit dem vollgepackten Auto Richtung Heimat fuhr.


    Auch Popps machte sich auf den Heimweg und ich bin gespannt, wie Popps und Cas auf meine neue Idee reagieren, die ich per Mail verschickt habe. Denn der Nachtfalter hat noch keinen Transportkoffer für den Nähkurs und Gix Ende des Monats Geburtstag. Um zwälf kam die SMS, daß Gix mit ihrer wertvollen Ladung gut daheim angekommen ist. Ich hoffe, daß Popps ihre lange Strecke ebenfalls gut bewältigt und erwarte ihre SMS gegen halb eins.


    Grüßle von der Sporcherin

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