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Beiträge von Schnägge

    Hallo,


    nein, ich habe die Jacke noch nicht genäht. Auf der Modellzeichnung sind gar keine Taschen drauf … Bei den Variationsbeispielen ist es zu sehen und das sieht eigentlich ganz simpel aus:


    Das vordere seitliche Schnittteil ist quergeteilt: Der obere Teil geht etwas tiefer als bis zum Tascheneingriff („Taschenspiegel“, damit der Futterstoff / Taschenbeutelstoff nicht rausblitzt).
    Der untere Teil geht von unten bis zum Tascheneingriff. Dabei oben dem Tascheneingriff Saumzugabe geben – oder die obere Kante einfassen, je nachdem, wie du die Jacke gestalten willst.


    Beim Umsäumen oder Einfassen des Tascheneingriffs wird das Vorderteil vom Taschenbeutel mitgefasst. Und der Taschenspiegel wird auf das Rückteil vom Taschenbeutel genäht. Ich mache sowas einfach mit Zickzackstich. Basti hat es hier in einem Herrenhosenthread sehr schön gezeigt, dass die Kante vom Taschenspiegel mit Schrägband eingefasst und dadurch versäubert ist.


    Der Taschenbeutel kann aus einem Stück sein, dann ist unten (der „Taschenboden“) ein Stoffbruch. Oder unten ist eine Naht – die wäre dann als nächstes zu schließen.
    Der Taschenbeutel wird seitlich in Seitennaht und vorderer Teilungsnaht mitgefasst.


    Einfach und wirkungsvoll. Und in diesem Schnitt (meiner Ansicht nach) ausgesprochen smart.
    Mein Tipp: Mach die Taschen rein. Taschen kann eine nie genug haben!


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Was mir noch eingefallen ist: Du hast doch auch die Lynda Maynard (die Doro-macht-mit hier vorgestellt hat). Blätter da nochmal rein. Weiter hinten bringt sie sehr viel zum Kombinieren von Stoffen, so dass sie sich ergänzen. Sie arbeitet sehr viel mit Doppeln, dass sie zwei Lagen Stoff wie eine verarbeitet. Aber auch wenn du ein klassisches Futter arbeitest, sind ihre Überlegungen, wie Stoffe zueinander passen und sich ergänzen, nicht blöd.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hm... es soll eine Jacke werden, die nie auf der haut getragen wird, eine Art Chanel-Jäckchen. Ich werde die immer mit einem Rolli tragen, und alle meine Rollis sind aus Viskose oder BW. Seide als Futter wäre dafür wahrscheinlich too much... Zudem dass der Stoff selber aus PE-Mischung. Wahrscheinlich mit Viskose. Ich habe hier ein PE-Futter liegen, mag es aber nicht wirklich verarbeiten... Ich weiß nicht... Fasst sich nicht angenehm an...


    Wenn es sich für dich nicht angenehm anfasst, solltest du es auch nicht verwenden.


    Für eine Jacke kannst du dir auch einen dünnen Baumwoll- oder Viskosestoff überlegen. Blusen- oder Hemdenstoff (Herrenhemden). Ich hatte mal einen klassischen Hemdenstoff aus 50% Baumwolle 50% Viskose als Futter für leichtere Jacken verarbeitet. Sehr angenehm.
    Und wenn dir das dann für die Ärmel zu wenig rutschig scheint, kannst du auch die Ärmel aus Futterstoff und nur den Leib aus Hemdenstoff machen.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Ich dachte, dass Neva Viscon oder Venezia wären gute Futterstoffe. Aber alles was ich diesbezüglich im www gefunden habe, war alles mit Beimischung von PE, mind. 25%. Ist es schlimm?


    Hallo Toshka,


    mit „Quellenangaben“ kann ich dir nicht helfen, aber mit grundsätzlichen Überlegungen.


    Ja, Neva Viscon und Venezia sind gute Futterstoffe, auch wenn sie Kunstfaserbeimischung enthalten. Wenn du an „Funktionstextilien“ denkst: die Hersteller von Kunstfasern haben drauf gesattelt und wir können nicht mehr in Bausch und Bogen alles verdammen, was nicht Naturfaser ist. Ob Viskose Kunst- oder Naturfaser ist, streiten sich bis heute die Geister. Acetat ist ein Viskose-Abkömmling, eine Verbindung von Zellulose mit Essigsäure.


    Wie „natürlich“ für dich ein Futterstoff sein muss, musst du letztlich selber entscheiden.


    Hilfreich kann sein, sich zu überlegen, was ein Futterstoff denn leisten muss:
    * Er sollte das ganze „Gebilde Kleidungsstück“ stabilisieren, so dass z.B. der Oberstoff nicht ausbeult (in dem anderen Thread mit der Frage schreibst du von einem Rock – hattest du nicht neulich so ein Walk-Projekt?).
    * Es soll dafür sorgen, dass der Oberstoff schön fällt.
    * Und dass nix an entweder deiner Unterbekleidung (rauh) oder an deinem Körper (evtl. mit der Neigung zu elektrostatischer Aufladung) hochkrabbelt.
    * Es soll sich nett anfühlen.


    Mit Futterseide aus reiner Seide (dünne Pongé-Seide) habe ich Erfahrung nur in Verbindung mit wesentlich dickeren / stärkeren / schwereren Oberstoffen. Dafür würde ich eher keine Seide mehr verwenden, weil sie sich in so einer Zusammenstellung zu schnell aufreibt. Seide ist eine sehr stabile Faser, aber sehr empfindlich gegen Reiben.


    Neva Viscon oder Venezia (ich weiß nicht mehr welches; vielleicht auch mal dies und mal das) habe ich jetzt mehrfach für Oberbekleidung (Kleider, Röcke) verwendet und ich bin sehr zufrieden. Für mich (durchaus auch Naturfaserfreak) ist es angenehm auf der Haut. Es lädt sich wirklich kein bisschen auf. Und ich neige sehr stark dazu, meiner Umgebung Stromschläge zu verpassen …


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hallo Pirou,


    du musst nicht mit dem Kopf gegen die Wand. Du hast es doch offensichtlich noch rechtzeitig bemerkt?
    Und lass dir versichert sein, es geht.


    Der Reißverschluss in der Seitennaht muss nicht so hoch sitzen, dass du die oberen Zipfel einschlägst. Wenn zwischen Armausschnitt und dem oberen Beginn der Reißverschlussraupe ein Abstand ist, der etwas länger ist, als die Zipfel vom Reißverschluss, ist das ganz in Ordnung. Du wirst trotzdem reinkommen.


    Zwischen die beiden Lagen einnähen ist in Ordnung, auch die schönste und sauberste Lösung.


    Ab der Quernaht sieht man dann eben von innen den Reißverschluss. Ist ja innen.
    Aber der Reißverschluss muss auf jeden Fall weiter runter gehen als zur Quernaht, du musst die schmalste Stelle von der Tunika damit überwunden haben, sonst kommst du nicht rein. Das heißt, das Schnittmuster müsste auch im unteren angesetzten Teil eine Naht vorsehen, damit du dort den Reißverschluss dazwischen packen kannst.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hm.


    Was meint ihr denn, zu welcher Figur solche Kleider passen?


    Ich finde solche Kleider extrem schwierig. Und dabei weiß ich gar nicht, ob ich das Kleid überhaupt „richtig verstanden“ habe …
    Also für mich gehört das zu den Kleidern, die versuchen, sich über ein Kreuz aufzubauen: die beiden unteren Schenkel bilden ein Unterbrustband, die beiden oberen Schenkel bilden einen V-Ausschnitt.


    Das wirkt faszinierend, scheinbar ist es so klar und einfach … und deswegen sehe ich zumindest mich persönlich „in Gefahr, auf so einen Schnitt hereinzufallen“ – und mache deswegen einen großen Bogen um solcherart Schnitte. (Und ich nehme an, dass es zu mir auch nicht passen würde.)


    Aber irgendwie reizt es mich, es mal genauer auszuprobieren. So als ein gemeinschaftliches Nähprojekt, dass mehrere sich an dieser Art Schnittführung probieren und wir gemeinsam hoffentlich rausfinden, wann so ein Schnitt „funktionieren“ kann und zu welcher Art Figur es passt.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hi Toshka,


    wir sind gespannt auf deine Erfahrungsberichte.


    Verrät Rossmann, aus welchem Material dieser Bügelfilz gemacht ist?
    Und biberähnliche Matratzenschoner klingt sehr gut. Würde ich vor Beweis des Gegenteils auch für Molton halten. (Es gibt irgendwie leinwandbindigen und bei den alten Sachen öfters mal auch welche in Köperbindung.)


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hallo Nela – und alle,


    mal so grundsätzlich: Wenn du einen geraden Rock von oben kürzst, also so, dass der Bund eben etwas tiefer kommt, sollte der genauso gut oder schlecht passen wie zuvor der taillenhohe Rock.


    Theoretisch.


    Praktisch ist das so, dass der Rock dann meistens zuerst mal noch tiefer rutscht als lediglich um die gekürzten Zentimeter. Das hat zwei Gründe: Die Bequemlichkeitszugabe ist meistens an der Hüfte mehr als an der Taille – sollte aber am Bund immer sehr gering sein, sonst rutscht der Bund eben weiter nach unten … Und dann ist es irgendso eine Sache von Stoff verziehen und „Dreiecksgeometrie“, die ich noch nicht so wirklich verstehe, dass ich sie schon erklären kann.


    Und dann kommt dazu, dass einer dann in der Praxis die gekürzten Abnäher komisch vorkommen, eine die also anders näht … zu abrupt enden lässt …
    Nicht zuletzt ist es nicht völlig unwahrscheinlich, dass sich seit grauer Vorzeit, als der Schnitt zu dir kam, entweder dein Körper oder dein Anspruch an Passform oder beides geändert hat.


    Also: einfach den üblichen Weg der Anpassung gehen: (Probe-)Rock nähen, anprobieren, alle figurformenden Bestandteile (Seitennähte, Abnäher, ggf. Formbundbeleg) überprüfen, ob sie den Körper wunschgemäß abmodellieren. Korrigieren, bis es passt.
    Fotos und Forum sind hier hilfreich, weil mensch auf den eigenen Körper immer einen befangenen Blick hat (und deswegen z.B. Frauen häufig dazu neigen, davon auszugehen, dass nicht der Rock, sondern ihr Körper die falsche Form hätte …).


    Wichtig: Zum Anprobieren festes Band in den Bund nähen / heften, damit der nicht ausleiert und alles noch tiefer rutscht.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hallo,


    nein, ich habe das noch nicht gemacht und also keine Erfahrung.


    Von der Überlegung her hätte ich keine Scheu, einen T-Shirt-Schnitt zu verwenden. So körpernah oder -fern, wie du eben gerne magst.
    Umgekehrt habe ich das schon gemacht, dass ich den Ärmel von meinem T-Shirt-Grundschnitt als Vorlage für einen gestrickten Pulloverärmel verwendet habe. Das ging gut und war im speziellen Fall – relativ körpernaher Pullover – nützlich.


    Ansonsten stellt sich die Frage, wie mensch die angeschnittenen Maschen an Hals- und Armausschnitten sinnvoll sichern kann.


    Liebe Grüße
    Schnägge


    Nachtrag: Anne war schneller.

    Hallo,


    jetzt war ich unten. Knopflochseide R 753. „Nähseide“ S 303. (In meinem Beitrag heute Mittag habe ich falsch abgeschrieben, die Nähseide hat ein S.) Also so wie ich dachte.


    Viel Erfolg bei der Suche nach der passenden Verkaufsstelle! (Ich hatte meine letzte Knopflochseide aus dem Kurzwarenladen, den es nicht mehr gibt, werde mich also auch umsehen müssen, wenn ich wieder welche brauche.)
    Und herzliche Grüße
    von Schnägge

    Hallo,


    der zweite Link von Nanne – R 753 – müsste das sein, was mensch gemeinhin unter „Knopflochseide“ versteht und zwölfchen sicherlich für ihr Gesellinnenstück verwendet hat. Da steht auf der Gütermann-Seite auch dabei, dass es für handgenähte Knopflöcher ist. Beim anderen nur, für Knopflöcher und zum Knöpfe annähen.


    Nach Knopflochseide für handgenähte Knopflöcher hatte Toshka ausdrücklich gefragt und GlückSachen auch.


    Das dünnere Seidengarn – R 303 – kenne ich als „Nähseide“, wobei ich mich schon öfters geärgert habe, dass die so dick ist und deswegen für feine Seidenstoffe eigentlich nicht wirklich geeignet. Für Handknopflöcher finde ich sie aber auch nicht besonders schön. Das Garn hat eine andere Drehung als die Knopflochseide und wirkt deswegen längst nicht so schön. Ist auch schwieriger zu verarbeiten (für Handknopflöcher), weil sich das Garn dann gerne mal verdreht. Das tut Knopflochseide fast gar nicht.


    Bin grade oben und habe Nähseide und Knopflochgarn unten. Aber ich gucke mal bei Gelgenheit nach, ob ich Nummern auf den Garnröllchen finden kann.


    Ich glaube, die Schwierigkeit ist eher, einen Laden zu finden, der die Knopflochseide im Sortiment hat. Und auch im Internet muss eine dann eben erst mal gucken.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hallo,


    Schnägge: Ich denke, die ursprünglichen Zuordnungen wurden von Nähnadelnherstellern vor allem Leo Lammertz und Schmetz zusammengestellt, die um die Jahrhundertwende für fast alle Nähmaschinenhersteller die Nadeln hergestellt haben, die diese dann unter eigenem Namen als Zubehör verkauften.
    Das ist übrigens heute noch Usus. Man beachte auch die Vielfalt der Garne, wobei hier noch nicht einmal die links oder rechts drehenden bzw. 2 oder 3 fädrigen Garne genannt sind.


    Danke. Endlich mal einer, der mich versteht … Genau sowas wollte ich wissen, als zusätzliche – ergänzende – Information zu Anjas Liste.


    Und danke für den Hinweis, mal in die Anleitung der Nähmaschine zu gucken (auch an Doro). Habe ich tatsächlich schon lange nicht mehr getan, das letzte Mal, als mich sowas noch nicht so interessiert hat …


    […] Als Anfänger war ich mit der Fadenstärke zufrieden. Aber mit der Zeit habe ich mir das Nahtbild näher angeschaut. Je besser Stoff, Nadelart, Nadelstärke und Garnstärke harmonieren, um so schöner wird es. Besonders sichtbar an Außennähten. Da ist an bestimmt jeder Maschine noch was optisch herauszuholen.


    Das geht auch so, damit bin ich nicht mehr zufrieden. Nenne es Erbsenzählen.


    Wenn der Begriff „Erbsenzählen“ eine negative Konnotation hat, nenne ich es nicht so. Ansonsten bin ich selber eine Erbsenzählerin. Ich bin mit Allesnäher-für-alles schon länger nicht mehr wirklich zufrieden, habe bis jetzt aber noch nicht die Kurve gekriegt, mich wirklich um Alternativen zu kümmern. Eine Mischung aus Faulheit und noch was anderem …


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Nur das habe ich nicht verstanden:


    Wenn ich das Oberteil also 2x zuschneide und dann eigentlich beim Verstürzen doch rechts auf rechts zusammennähe und dann umstülpe, wie gehe ich das dann an, wenn ich rechts auf links nähe? Also was passiert mit dem Rand des Innenstoffs? Der Rand des Außenstoffs steht ja einfach über, um dann verfranst zu werden, und der innen sollte doch nach innen eingeschlagen sein. Wie geht das denn dann? *aufmSchlauchsteh* :confused:


    Ja, sowas macht mich auch konfus.


    Da stellst du jetzt eine Frage. Soo genau habe ich doch nicht drüber nachgedacht … (und wenn ich es jetzt genauer überlege, merke ich, dass es nochmal anders ist, als ich dachte).


    Ich bin einfach nur davon ausgegangen, dass am Halsausschnitt die Nahtzugabe nach außen geklappt werden sollte, ganz schmalkantig abgesteppt und dann ausgefranst. Dazu musst du rechts auf links nähen.
    Und du musst außerdem (das war das, was ich nicht bedacht hatte) sozusagen oben und unten – oder innen und außen vertauschen. Also angenommen, du legst den inneren (Futter-)Stoff mit der rechten Seite auf die linke Seite vom Oberstoff und willst das dann so zusammennähen, dass die linke Seite vom Futterstoff oben liegt: dann liegt nicht schön Stoffkante auf Stoffkante, sondern der schmale Streifen Nahtzugabe landet über oder unter dem großen Stück Vorder- oder Rückenteil. Das heißt, das wird auf jeden Fall ganz schön fuddelig, das zu heften (möglichst genau auf der Nahtlinie, da muss es ja zusammenkommen), weil du die beiden Kurven gegenläufig aneinander heften musst. Und nur dort, wo die Naht hinkommt, passen die Teile wirklich aneinander.


    Alternative ist, den Futterstoff mit etwas Abstand (etwas mehr als die Breite der Nahtzugabe) an die linke Seite vom Oberstoff zu stecken oder zu heften, die Nahtzugabe einzuschlagen und es dann von Hand anzustaffieren. Und danach eben die Nahtzugabe vom Oberstoff nach außen umbügeln und weiter siehe oben.


    Ich würde einen alten Bettbezug oder sowas zerlegen und es einfach mal ausprobieren. Und dann entscheiden, ob ich es mit der Maschine probiere oder lieber gleich das Futter von Hand anstaffiere.


    Liebe Grüße
    Schnägge

    Hallo Pirou,


    ich finde verstürzen eine sehr schöne Möglichkeit.
    Aber deine Beschreibung „relativ steif“ ist einfach relativ. Lag es daran, dass dein Futterstoff eher steif war? Oder lag es an der Vlieseline?


    Geh einmal davon aus, dass du
    a) zum Verstürzen so etwa jeden Stoff nehmen darfst, den du magst (wir sind hier doch nicht die Stoff- und Verarbeitungspolizei).
    b) dass dein Oberstoff und der Stoff, den du zum Verstürzen wählst, sich gegenseitig in ihren Eigenschaften ergänzen, evtl. auch ausgleichen werden.
    c) wird dein Ergebnis davon beeinflusst, wo Nähte sind (die geben Halt).
    Und dann kommt d) noch die Frage dazu, ob du außer Oberstoff und dem Stoff zum Verstürzen noch eine weitere Einlage einarbeitest. Die musst du in deinen Überlegungen berücksichtigen wie eine weitere Stofflage, die durch Material und Art der Befestigung oft größeren Einfluss auf die Eigenschaften des Ganzen hat als der verstürzte Stoff.


    Du kannst ohne weiteres ohne Einlage arbeiten.
    Wirklich weich, anschmiegsam, flexibel wird es meiner Einschätzung nach, wenn du Satin (oder auch Damast, z.B. alte Bettwäsche; kann ja auch gefärbt sein) oder einen Jersey nimmst. Jersey ist etwas kniffelig, weil der sich ganz anders zieht als gewebter Stoff.


    Wenn es doch nicht soo flexibel sein soll: leinwandbindigen Stoff zum Verstürzen. Und da hast du dann wieder die volle Auswahl in Dicke und Glattheit oder Rauhigkeit, von glattem, flutschigem Futterstoff bis zu voluminösem Woll- oder Baumwollflanell …


    Sehr schön kann ich mir eine Einlage aus Seidenorganza vorstellen. Die wird aber vielleicht schon wieder fest für das, was dir vorschwebt.
    In Punkto Bügeleinlagen kann ich dir keine Empfehlung geben, damit kenne ich mich einfach nicht aus, ich mag keine Bügeleinlagen … Aber vielleicht schreiben hier ja noch mehr was dazu.


    Mit dem Fransensaum nach außen kannst du trotz Verstürzen schon machen. Du musst einfach die rechte Seite vom Futter (also dem Stoff, den du zum Verstürzen nimmst und dann innen hast) auf die linke Seite deines Oberstoffs nähen. Dann die Nahtzugabe vom Oberstoff nach außen bügeln, nochmal feststeppen und ausfransen.
    Die Frage ist nur, wie dein Fransengewusel dort wird, wo der Ausschnitt nicht dem Fadenlauf entlang verläuft. Und pass auf, beim Bügeln wird das etwas sperren, weil du den Stoff eigentlich einschneiden müsstest. Aber wenn du dann nachher die Fransen draus machst, kann es ja auseinandergehen.


    Und: ich würde auch das Rückenteil im Schulter- / Ärmelbereich verstürzen. Erfahrungsgemäß werden alle Oberteile dort zuerst dünn. Dein Plan klingt, als ob du länger was von deiner Tunika haben wolltest.


    Liebe Grüße
    Schnägge

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