Freihandsticken mit der Nähmaschine - ein Erfahrungs-Sammelthread

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,


    vermehrt in den letzten Tagen stand bei mir die Frage im Raum, wie man mit der Nähmaschine freihand sticken kann. Viele Hobbyschneider/innen sind mittlerweile auch Besitzer einer Stickmaschine und sie "lassen sticken", aber nicht jeder kann oder will diese Investition tätigen. Dennoch gibt es den Wunsch, mit der Nähmaschine zu sticken. Nur wie?


    Ich möchte euch bitten, diese Frage mit zu beantworten, wenn ihr Erfahrungen habt.


    Ich fange einmal an:
    1. Wichtig - Stoff vorbereiten. Das heißt wie beim Sticken mit der Maschine gehört Vlies darunter. Entweder Vlies, welches man aufbügelt oder Aufklebt wie Fimoplast oder wegreißbares Vlies. Die Entscheidung welches Vlies verwendet wird sollte man nach dem Vorhandensein und dem Ausgangsmaterial treffen.
    2. Wichtig - einen Stickrahmen verwenden. Der Stoff muss mit dem Vlies eingespannt werden. Die Art des Stickrahmens ist aus meiner Erfahrung her weniger entscheidend, aber man sollte ihn ausreichend groß haben (oder versetzen) und gut greifen können. Das Ganze heißt Freihand Sticken weil man es mit der Hand geführt - frei von einer Software macht und als Voraussetzung gut anfassen können muss. Der für einen Selbst passende Stickrahmen ist wichtig.


    3. Stickmuster auf den Stoff übertragen. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden und Hilfsmittel.
    4. Die verwendete Nähmaschine muss einen versenkbaren Transporteur haben oder alternativ eine Abdeckplatte über jenem.
    5. So vorhanden setzt man dann den Stickfuß ein und je nachdem wie man sticken möchte, beginnt man mit dem Nähen. Da der Transporteur nicht arbeitet, bewegt man den Rahmen und damit den Stoff. Da der Faden "mitgeht" stickt man so wie mit einem Plattstich, Richtung und Länge gibt man durch die Bewegung vor. Verändert man den Stich an der Maschine in einen Zickzackstich, verändert sich automatisch die Position des Einstichs, für die Länge und Richtung ist man wie beim Geradstich durch die Bewegung des Rahmens verantwortlich. Vielfach wird auch ganz ohne Fuß gestickt, das heißt der Fuß wird ganz entfernt, so dass man auch einen freien Blick hat.


    Von Bernina gibt es den BSR = Bernina Stitch Regulator, der dafür Sorge trägt, dass die Stiche gleichmäßig in der Länge werden. Entwickelt wurde er für das Freihandquilten. Beim Freihandsticken würde er- wenn man ein bisschen damit geübt hat, auch Wirkung zeigen, d.h. das Stichbild gleichmäßig machen. Dieser BSR Fuß funktioniert nur an den passenden Bernina Maschinen.



    Man unterscheidet beim Freihandsticken dann in den Vorstich für Linien und Konturen und in den Füllstich, der Flächen aus"näht" wie man ausmalen würde. Der Begriff der Freihandstickerei wird auch oft mit Nadelmalerei beschrieben.



    Nun seid ihr dran - bitte - welche Erfahrungen habt ihr mit der Maschinenstickerei?

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  • Liebe Anne,


    Freihandsticken macht Spaß, ganz eindeutig. Voraussetzung ist aus meiner Sicht aber eine gewissen Experimentierfreudigkeit, gerade am Anfang. Die Ergebnisse sehen oft anders aus als ursprünglich gedacht, aber selten schlechter. Ich finde, das ist ein wenig wie bei Hundertwasser: Anfänglich ist ihm das Blattgold zerfallen, so dass es diese für ihn so typischen unregelmäßig gerissenen Strukturen gab, ein Anfängerproblem. Irgendwann hatte er den Dreh bei der Handhabung des Blattgoldes raus, und dann war er nicht mehr in der Lage, solche unregelmäßigen Strukturen zu erzeugen, was er Zeit seines Lebesn sehr bedauert hat.


    • Stoffvorbereitung kann auch mal bedeutet, den Stoff zu stärken. Bei dünnen Stoffen kommt natürlich immer Stickvlies drunter, manchmal auch drauf. In vielen Fällen mag ich gerade das wasserlösliche. Ein großer Vorteil von Freihandstickerei gegenüber der Maschinenstickerei ist, dass die Stickereien oft nicht so kompakt werden. (Ich weiss, dass das vom Motiv abhängt, so dass das nicht immer stimmt, aber aufgrund des anderen Stils trifft das halt oft zu.) Wenn's nicht auswaschbar sein muss, verwende ich ausreissbares Vlies, nur sehr selten wegzuschneidendes.
    • Einen Stickrahmen nutze ich gar nicht immer. Wenn der Stoff schön steif oder dick ist (Jeans, Segeltuch, Walk), dann krumpelt er sich auch nicht zusammen. Die Fadenspannung wird ja sowieso deutlich gelockert.
      Wenn man einspannt, dann ist es wichtig, dass der Stoff auf der Stichplatte aufliegt, also unten im Rahmen, nicht oben, und dass er wie ein Trommelfell gespannt ist. Und dass der Griff des Rahmens so plaziert ist, dass er nicht dem Motiv im Weg ist. Der Rahmen sollte so klein wie möglich sein, damit man nicht irgendwo anstößt und damit der Stoff schön gespannt ist, aber so groß, dass man das Motiv mit einem gewissen Zug sticken kann.
    • Ich übertrage ddas Stickmuster oft nur grob. Wichtig ist mir dabei, dass die Motivgrenzen gut erkennbar sind, da diese nacher für die Proportionen auf dem Werkstück wichtiger sind als die Binnenlinien.
    • Für die Maschinenvorbereitung ist noch wichtig, dass man die Maschine ein wenig nach links dreht, und zwar um 30-40 Grad. Damit kann man viel freier agieren. Die Maschine steht auch meist etwas höher als beim nähen, damit man das Werkstück direkter vor der Nase hat. (Ich senke meinen Stuhl dazu einfach ab.)
    • Beim Sticken selbst macht es Sinn, den Stoff mit zwei Fingern neben der Nadel runterzudrücken, damit er nicht hochgezogen wird. Bei größeren Rahmen macht das einen signifikanten Unterschied und ein gleichmäßigeres Stichbild ist das Resultat.
      Wichtig ist auch noch, dass man das Motiv nicht versucht, beim Sticken 'richtigherum zu halten', sondern dass man das Motiv danach dreht, wie es sich am besten führen und sticken lässt, auch wenn das dann auf dem Kopf stehend ist.



    Was ich noch für sehr wichtig halte, ist die Wahl des Motivs. Mit Plattstich gefüllte Flächen sind eine besondere Herausforderung, wenn es schön gleichmäßig werden soll. Man kann aber mit ganz anderen Techniken und Linien tolle Sachen machen, die dann ganz anders als Maschinengesticktest aussehen, viel lebendiger (aus meiner ganz persönlichen Sicht heraus).


    Das spannende am Freihandtechniken sind die ganzen Spielereien, die man machen kann.

    • Flächen mit Mustern füllen, Kringel, überlagerte Zigzags etc.
    • Wollfäden aufnähen, die dann erst später in der Waschmaschine verfilzen.
    • Kordeln oder Ziergarne übernähen, die zu Mustern gelegt sind
    • Applizieren von Stoffstücken und Druckmotiven, mit glatten oder ausgefranstem Rand. Man kann zum Beispiel bei einem gedruckten Marienkäfer nur den Körper ausschneiden und die Beinchen beim umnähen mit 'ansticken'.
    • Klöterkrams unter Tüll legen und feststicken
    • Druckmotive oder aufgemaltes auf dem Grundstoff nachsticken
    • Zwischendurch Schlaufen aus dem Faden ziehen
    • und vieles mehr.


    Ach ja, ich glaube, ich muss mal wieder einen Spielnachmittag einlegen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Wirbelwind ()

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  • Ich habe es wirklich versucht. Ich habe auch wirklich allerlei Hilfsmittel hinzugezogen und es wieder versucht.
    Irgendwann war ich so frustriert, dass ich eine Stickmaschine gekauft habe.
    Bin schlicht nicht in der Lage, einen gleichmäßigen Satinstitch zu nähen und dabei auf einer Linie zu bleiben. Kann ich nicht.

    Liebste Grüße
    kade

  • Klasse, das ist mal ein Thema!


    Zur Einstimmung mal meine Lieblingsstickmaschine:
    DSCN2460.JPG
    DSCN2466.JPG
    DSCN2464.JPG


    Eine meiner alten Stickmaschinen, also eigentlich nichts anderes als eine Nähmaschine zum Freihandsticken. Der größte Unterschied ist sicherlich,
    daß mit dem Kniehebel die Stichlänge variert werden kann oder muß. Das Stickgut wird in einen üblichen Stickrahmen gespannt und dieser wird
    dementsprechend wie beim Malen unter der Nadel hin und her geführt. Die Flächen werden durch Veränderung der Stichlänge gefüllt.


    Leider ist dieser sehr kunstvolle Beruf der Kunststickerin auch nahezu ausgestorben (immerhin min.3 Jahre Lehrzeit). Mit diesen Maschinen wurden die wunderschönen
    Zunft-, Feuerwehr- und Vereinsfahnen gestickt. Einige werden sich sicherlich auch noch an die kirchlichen Prozessionen mit dem unter einem Baldachin laufenden Pfarrer erinnern.
    Diese Kunstwerke sind einfach unvergleichlich und leider :wuah: :( bin ich von dieser Kunstfertigkeit noch Jahre entfernt, aber ich übe und freue mich über kleinste Fortschritte.

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


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  • Beitrag von Anne Liebler ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Anhamkade, warum willst Du denn via Freihandsticken einen Satinstich machen? Das kann doch nicht Sinn der Sache sein, denn dafür hat die Maschine doch die Zigzagfunktion!?!


    Freihandsticken verwende ich für die Formen, die nicht einfach nur gerade sind.


    Martin, die Maschine sieht klasse aus. Aber veränderst Du mit dem Kniehebel die Stichlänge? Ich dachte immer, der veränderte die Breite, während der Vorwärtstransport wie von Dir beschrieben von Hand durchgeführt würde.

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  • Wirbelwind, der Zickzack ganz eng ist doch nichts anderes als Satin - oder? Also ich MEINE Zickzack, der so eng genäht ist, dass er aussieht wie SatinStitch. Oder so.
    Jedenfalls kann ich den nur in schief ;) bewundere aber sehr, was andere damit zaubern können.

    Liebste Grüße
    kade

  • Ach ja, ich glaube, ich muss mal wieder einen Spielnachmittag einlegen. :)


    Ich auch, Ihr habt da gerade wieder die Lust in mir geweckt, die Maschine an den Kamin zu stellen
    und "wichtig" bei ein / zwei Gläschen Rotwein :rolleyes: (da klappt die Koordinierung gleich besser) die langen Winterabende zum Sticken zu nutzen.


    Dickes Danke Bussi für die Anregung

    m@rtin
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  • Eben, und solch einen Zigzagstich macht doch die Maschine, den musst Du doch gar nicht selbst machen. Warum wird das dann schief? Selbst wenn ich die Breite variieren muss, nutze ich das die Maschine. Nur große Flächen im Plattstich, die breiter sind als die maximale Stichbreite der Maschine, müsste man händisch machen, aber Satinstich doch nicht.

  • Anne, wir beiden haben den eigentlich wichtigsten Punkt in der Vorbereitung vergessen: 1-2 Gläschen Rotwein sind eine Grundvoraussetzung für das weiche und entspannte Führen der Stickerei unter der Maschine.
    Danke für die Erinnerung, Martin. :D

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    • Offizieller Beitrag

    Anne, wir beiden haben den eigentlich wichtigsten Punkt in der Vorbereitung vergessen: 1-2 Gläschen Rotwein sind eine Grundvoraussetzung für das weiche und entspannte Führen der Stickerei unter der Maschine.
    Danke für die Erinnerung, Martin. :D


    :) hatte ich beim Schreiben. Und ich überlegte ernsthaft das mitzuteilen... :pfeifen:, lies es dann aber lieber sein. Es lockert auf alle Fälle. Aber man kann auch freihandsticken wenn man keinen Alkohol mag. Dann muss man aber die passende Musik haben.

  • . Aber man kann auch freihandsticken wenn man keinen Alkohol mag. Dann muss man aber die passende Musik haben.


    Auwei, wir wollen ja niemanden verleiten. Aber wichtig ist auf jeden Fall: Man muss mit viel Genuss an das Freihandsticken selbst gehen. Ist etwas für die Sinne.


    Es wäre mal spannend zu sehen, ob das gleiche Projekt anders wird, wenn man es zu Amy McDonald statt zu Gershwin stickt.

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    • Offizieller Beitrag

    2003 hat Irene Fackler einen Kurs gegeben zum Thema Freihandsticken und sie erzählte etwas darüber, dass man seinem Gefühl nachgeben muss. Ich glaube, dass das auf das Ergebnis des Stickens in der Tat Auswirkungen hat. :) Die Musik sicher auch.


    Ich habe noch eine Literaturempfehlung dazu:


    Gail Harker "Dekoratives Maschinensticken" erschienen 1990 als Originalausgabe "Machine Embroidery" by Merehurst Limited, London und als Lizenzausgabe 1991 bei Haupt.
    ISBN 3-258-04330-2

  • Anhamkade, warum willst Du denn via Freihandsticken einen Satinstich machen? Das kann doch nicht Sinn der Sache sein, denn dafür hat die Maschine doch die Zigzagfunktion!?!


    Freihandsticken verwende ich für die Formen, die nicht einfach nur gerade sind.


    Martin, die Maschine sieht klasse aus. Aber veränderst Du mit dem Kniehebel die Stichlänge? Ich dachte immer, der veränderte die Breite, während der Vorwärtstransport wie von Dir beschrieben von Hand durchgeführt würde.


    Ich glaube das ist jetzt eher ein Problem der Ausdrucksweise (und finde jetzt gerade auch nicht die Anleitung, um nach zu schauen), mit dem Kniehebel wird der Auschlag der Nadelstange nach vorne und hinten variiert. Je nach Maschinen-Typ gibt es dann einen einseitigen Nadelausschlag oder zentralen Nadelausschlag jeweils in Längsrichtung. Die oben gezeigte Maschine ist eine 9-35 und hat keinen Transporteur, muß also mit der Hand freigeführt werden. Meine anderen Maschinen sind Typen aus der 9-20 Serie, die über einen Transporteur und diverse Zusatzeinrichtungen für Kreis- Doppelkreis Plattstickerei (uvm) verfügen.
    Also wenn Du die Stichbreite als Querbewegung wie beim ZickZack siehst, dann ist es bei dieser Adler 9-35 eher eine Stichlängenverstellung, doch das ist echt nur ein sprachliches Definitionsproblem.


    Anne, Kurbelstickmaschinen sind noch eine andere Baustelle dazu mal eine Zeichnung aus dem Politechnischen Magazin:
    Kurbelstickmaschine.jpg


    Liebe Grüße

    m@rtin
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  • Anne, wir beiden haben den eigentlich wichtigsten Punkt in der Vorbereitung vergessen: 1-2 Gläschen Rotwein sind eine Grundvoraussetzung für das weiche und entspannte Führen der Stickerei unter der Maschine.
    Danke für die Erinnerung, Martin. :D


    Ich will ja nicht lästern, aber bei meinen Kursen stellt sich immer wieder heraus, daß die Koordinierung mit einem Gläschen Wein oder Sekt viel leichter fällt als ohne, das ist aber beim Tanzen auch nicht anders, oder.
    Nur hier auch ganz klar der Hinweis, EIN Gläschen, mit der großen 9-35 kann man auch locker 3mm Leder besticken, die geht da durch wie eine heisse Nadel durch Butter und Finger, darin befindliche Knochen stellen kein Hindernis dar.


    Mein Dank geht an Euch, ich habe jetzt wirklich wieder Lust mit dem Teil zu arbeiten. Vielleicht überkommt es mich, dann stelle ich mal ein kleines Video dazu ein (aber erst nach Weihnachten).

    m@rtin
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  • Auwei, wir wollen ja niemanden verleiten. Aber wichtig ist auf jeden Fall: Man muss mit viel Genuss an das Freihandsticken selbst gehen. Ist etwas für die Sinne.


    Es wäre mal spannend zu sehen, ob das gleiche Projekt anders wird, wenn man es zu Amy McDonald statt zu Gershwin stickt.


    Ohje, was wird das erst bei Wagner's Walkürenritt :D

    m@rtin
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  • Mir geht es wie anhamkade, ich bin da eindeutig unbegabt. Die Idee finde ich super. Ich hatte da mal eine Seite im Netz gesehen, da waren richtige Meisterwerke entstanden. Wow.
    Ich finde aber, dass meine eine Stickerei mit der Stickmaschine und Freihandsticken nicht zwangsläufig vergleichen kann. Bei der Stickmaschine habe ich ein vorgegebenes Muster,das wird Stich für Stich abgearbeitet. Änderungen außer der Farbe sind während des Arbeitsganges nicht möglich.
    Freihandsticken ist da in meinen Augen doppelt "frei". Jedwede Änderung ist immer möglich.
    Aber ich bin dazu absolut talentfrei. Es gibt noch einen einzigen Beweis für meine Ungeschicktheit im Freihandsticken. Aber der liegt bei Anne :o

    LG
    Veronika
    (die Nähbücher nur noch für sich selber liest)

  • Ein sehr spannendes Thema. Ich habe mich auch schon am Freihandsticken versucht und es hat so naja geklappt.
    Ohne Stickfuss ging es leider überhaupt nicht, mit zwar schon, aber das Ergebnis war nicht zufriedenstellend.
    Ich finde, man sollte die Erwartungen am Anfang sehr gering halten, um dann nicht enttäuscht zu sein.
    Eine Applikation zu erstellen, wie das eine Stickmaschine kann, ist schier unmöglich. Das bedeutet üben, üben, üben...
    Deshalb schaue ich im Moment auch nach einer kleinen Stickmaschine!:confused:
    Eure Erklärungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit viiielen Bildern fände ich klasse!


    Grüssle Verena

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    • Offizieller Beitrag


    Ich finde aber, dass meine eine Stickerei mit der Stickmaschine und Freihandsticken nicht zwangsläufig vergleichen kann. Bei der Stickmaschine habe ich ein vorgegebenes Muster,das wird Stich für Stich abgearbeitet. Änderungen außer der Farbe sind während des Arbeitsganges nicht möglich.
    Freihandsticken ist da in meinen Augen doppelt "frei". Jedwede Änderung ist immer möglich.


    Das ist eine sehr gute Zusammenfassung der Unterschiede. Das Ergebnis einer Stickdatei ist beliebig reproduzierbar, auch wenn man mit den Farben variieren könnte.


    Freihand ist frei Hand und immer ganz und gar individuell. Das grenzt an Kunst :). Das kann Kunst sein, das kann Kunst werden, das ist Handarbeit.

  • Und jetzt mal eine Brücke zwischen Stickdatei und Freihand. Es gab für die Pfaff Nähmaschinen, vor allem die Exportmaschinen in die USA ein nettes Zubehör, das sich Ornamentograph nannte.
    Eine einfache Stickmuster-Übertragung, ganz analog, von der Zeichnung auf den Stickrahmen. Ich bin immer wieder fasziniert von dem Teil. Auf der einen Seite noch Handarbeit und Geschick von Nöten, auf der anderen Seite trotzdem reproduzierbare Ergebnisse und das ganz ohne Computer, Laptop, Stickdatei, Scanner oder ähnliches, schlichtweg genial.


    Bild aus der Anleitung:
    Scan.BMP.jpg

    m@rtin
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