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Nähzimmer mit viel UWYH

  • So, da einige mir gern über die Schulter blicken würden, während mein Nähzimmer sich verwandelt, rekonstruiere ich jetzt einfach mal, was bisher geschah:


    Es war einmal....


    ...ein Esszimmer, das umziehen und zum Nähzimmer werden...


    ...und ein Nähzimmer, das vom ersten Stock ins EG auswandern sollte.


    Auf dem Foto seht Ihr ausserdem die inzwischen bedauerlicherweise in die ewigen Jagdgründe eingegangene, von mir umgebaute Ex-Sperrmüll-Kommode, die den Umzug nicht ganz überlebte :o.


    Ins neue Nähzimmer integriert werden musste, ganz im Sinne des UWYH statt wech und neu, ein geweißter, nunmehr Ex-Dielenschrank, dessen Bruder mit knackiger Naturfarbe oben in meinem Nähzimmer gelebt und diverses Zubehör und Stoffe beherbergt hatte. Damit die Brüder sich nicht zanken, musste zwecks harmonischer Familienzusammenführung DER VON OBEN fürnehm erbleichen, weshalb ich diverse Stündchen fröhlich mit Schleifpapier und Farbe zubrachte .


    (Falls Ihr Euch übrigens über die Dielen wundert - die sind, ebenso wie dieses Haus, uralt, und wurden, da ich eine große Freundin des Sanierens und Erhaltens bin, nicht, wie von herzlosen Handwerkern grausam gefordert, entsorgt, sondern von ihrer ochsenblutroten Farbe entkleidet, geschliffen, und versiegelt. Sie zeigen jeden Altersfleck, und jede Bohrung der Würmer, die darin einst munter ihre Kinder und Kindeskinder beherbergten, inzwischen aber längst die Flucht ergriffen haben. Ich liebe sie so wie sie sind! Also, die Dielen, nicht die Würmer! :cool:)


    Der arme Schrank wurde seines Inhalts beraubt, die Türen abgeschraubt, und kräftig gepeelt und gepudert.


    Unser Schreiner sollte ihm darüber hinaus ein neues Innenleben zaubern, da "die Diele" ja nicht mehr existiert, und die bedauernswert-obdachlosen Mäntel, Jacken, Regenhosen und Taschen nun in eine kleinere Wohnung in Größe einer Schrankhälfte ziehen mussten. Grausam, aber unvermeidlich.


    Diese Aufgabe hat unser Holzmensch auch wie immer ganz hervorragend gelöst, et voila: ein Stau-Traum :D.


    (demnächst mehr in diesem Theater... :nerd:)

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    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

    • Offizieller Beitrag

    Wow, ich bin schwer begeistert - mir steht der Mund offen :applaus:


    Wunderschöne Räumlichkeiten, tolle Möbel - und die Dielen! Der Hammer! Die hätte ich auch nicht entsorgen können, das wäre ja echt Frevel!


    Ich bin gespannt, wie dein Nähzimmer wächst und Gestalt annimmt. Und guck gern über die Schulter!

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  • Danke, Jennifer.


    OT: Als wir das Haus fanden, hätte wohl niemand davon geschwärmt, denn da sah es innen vorwiegend so aus: Foto (1).jpg


    Die ursprünglichen Rundbogenfenster waren mit hässlichen Rolladenkästen "begradigt", es war alles verbaut, desolat, und darüber hinaus stand das Haus auch noch teilweise unter Denkmalschutz, was bedeutet, dass es eine Menge Auflagen zu beachten gibt. Man musste schon sehr genau hinschauen, um sehen zu können, dass es sich um eine schlafende Schönheit handeln könnte.


    Viele unserer Möbel sind alte Schätzchen, die teilweise einfach "entsorgt" werden sollten. Das ist wie mit alten Häusern und Menschen: entscheidend ist ein Blick hinter die Fassade, und auf das, was sein könnte.

  • Das sieht wirklich nach wahnsinnig viel Arbeit aus! Aller Achtung. Ich hab hier noch ein Küchenbüffet, das ich unbedingt mal abschleifen und Streichen möchte. Aber ich hab das noch nie gemacht und schiebe das aus Respekt davor immer weiter nach vorn...

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  • Auch ich bin begeistert. Finde es toll, dass du die alten Dielen nicht entsorgt hast.
    Wir haben auch den ursprünglichen Dielenboden in unserm Haus vom Teppichboden
    befreit, abschleifen lassen und mit Oel bearbeitet. Ich finde es hat was.


    Es ist noch viel Arbeit, aber mach weiter so.


    LG

    LG Brigitte

    Einmal editiert, zuletzt von bricabä () aus folgendem Grund: Zusatz

  • Ich setze mich mal dazu.


    Spätestens nach dem letzten Bild vom Urzustand hast Du meine totale Bewunderung. Das sah wirklich 'nicht gut' aus.


    Der Dielenboden ist toll, ich verstehe, daß Du den behalten willst. Besonders jetzt, nach dem abschleifen ist er schön hell (schade, daß der wahrscheinlich kräftig nachdunkeln wird)


    Mal neugierig gefragt: wie saniert man so etwas ohne dabei jede Menge Bausünden zu begehen? Vom Denkmalschutz rede ich noch nicht... Hat irgendjemand von Euch eine entsprechende Ausbildung? (Handwerker irgendeiner Art).


    Denn wenn man das machen läßt, wird man ja arm.


    LG
    neko

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  • Puh, so schön ich ja alte Häuser finde - aber da habt ihr sicher schon wahnsinnig viel Arbeit hineinstecken müssen.
    Wie bekommt man das alles auf die Reihe? Wir haben ja früher beim Ausbau unseres neuen Hauses auch viel selbst gemacht, aber mittlerweile wüssten wir gar nicht mehr, wie wir so etwas zeitlich meistern sollten.

    Viele Grüße,
    Ines

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  • Hallo Seewespe,


    auch ich setzte mich gerne dazu und schaue Dir über die Schulter.
    Die Dielen sind wunderschön - wie wahrscheinlich das ganze Haus.
    Ich liebe ja alte Häuser - vor Jahren hätten wir auch ein Fachwerkhaus, gebaut um 1530 kaufen können, aber unsere finanziellen Mittel hätten nie gereicht, es einigermaßen herrichten zu lassen. Und mein Mann hat da leider auch 2 linke Hände, wir hätten kaum etwas selber machen können. An das Haus denke ich immer noch mal wehmütig zurück. Außer in der großen Eingangsdiele, die wunderschön gefliest war, hatte es auch überall Holzdielen - warm, schön .... (immer noch traurig bin...)

    Viele Grüße von
    Marian

  • Das sieht wirklich nach wahnsinnig viel Arbeit aus! Aller Achtung. Ich hab hier noch ein Küchenbüffet, das ich unbedingt mal abschleifen und Streichen möchte. Aber ich hab das noch nie gemacht und schiebe das aus Respekt davor immer weiter nach vorn...


    Nur Mut, Himbeerkuchen! Zum einen: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, räum Dir Zeit ein, und stress Dich nicht. Auch für Arbeit an Möbeln gilt: Gut Ding will Weile haben. Es ist immens befriedigend, alte Schichten abzutragen, mit unterschiedlicher Körnung zu arbeiten, und dann eine frische Oberfläche zu ölen, zu wachsen oder zu lasieren. Es gibt heute gute biologisch verträgliche Lasuren (Obacht vor denjenigen mit Bienenwachs - die können je nach Anbieter ziemlich klebrig sein. Woher ich das weiss? Na, rate ... :D), und Du kannst Dich hernach über ein schönes Stück mit einer Geschichte freuen, an der Du mitgeschrieben hast.

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  • Ich setze mich mal dazu.


    Spätestens nach dem letzten Bild vom Urzustand hast Du meine totale Bewunderung. Das sah wirklich 'nicht gut' aus.


    Der Dielenboden ist toll, ich verstehe, daß Du den behalten willst. Besonders jetzt, nach dem abschleifen ist er schön hell (schade, daß der wahrscheinlich kräftig nachdunkeln wird)


    Das Abschleifen ist inzwischen über 10 Jahre her, neko - der dunkelt jetzt nicht mehr nach, schätze ich.


    Zitat

    Mal neugierig gefragt: wie saniert man so etwas ohne dabei jede Menge Bausünden zu begehen? Vom Denkmalschutz rede ich noch nicht... Hat irgendjemand von Euch eine entsprechende Ausbildung? (Handwerker irgendeiner Art).


    Wir selbst sind weder Handwerker, noch haben wir baubezogene Berufe, aber wir ergänzen uns prima. Mein Partner hat ein gutes Auge für Architektur, ich trage viel Wissen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich bei, und habe - woher auch immer, denn aufgewachsen bin ich in Gelsenkirchener Barock - Gefühl für Raum und seine Gestaltung. Wir haben gemeinsam viele Ideen entwickelt, unsere Architektin hat sie mit uns in handwerker- und amtskompatible Pläne verwandelt, und diese wurden dann in Abstimmung mit dem Denkmalschutz sukzessive umgesetzt.


    Bausünden haben wir so einige beseitigt - mit toxischem Kram darf man mir nicht kommen, ich möchte Ressourcen schonen, und möglichst nicht schädigen. Die akute Sanierungs-Zeit über fast zwei Jahre hat uns viel Kraft gekostet und finanziell beinahe ruiniert, denn zum einen es gibt viele Aufgaben, die Du einfach nicht bezahlen kannst - beispielsweise die, bei einem Haus aus Feldbrandstein die gesamte Fassade frisch zu verfugen, zum anderen gibt es aber auch viele Gewerke, die Du machen lassen MUSST. Wir waren zu dieser Zeit echt fertig, denn wir standen ja beide auch voll in jeweils sehr fordernden Berufen. Wir hatten aber auch viel Spass, und es war und ist einfach eine tolle Sache, etwas selbst zu gestalten, und zu sehen, dass es gut wird.


    Fertig ist man eigentlich nie, und unter´m Strich ist es definitiv teurer zu sanieren als neu zu bauen, das steht mal fest.

  • Mich sprechen alte Immobilien auch sehr an, allerdings stört mich meist die Lage, weil das Drum Herum oft nicht schön ist - zumindest ist das in Franken so ;)


    Das, was man bei Dir/Euch sieht, entspricht auch meinem Geschmack.
    Wir haben uns 2012 für einen mordernen selbst entworfenen "Ökobau" entschieden, den ich heute nur noch gegen einen SANIERTEN Hof in Einzellage im Allgäu, an der See oder im Münsterland tauschen würde - ach ja, natürlich müssten vorher noch ein paar Milliönchen im Lotto gewonnen werden, weil ich selbst nicht noch mal alles körperlich so schaffen würde, wie vor 3 Jahren ;)


    Das Abschleifen der Böden ist mit entsprechenden Maschinen kein Hexenwerk und Du siehst mit jeder Bahn, was Du geschaffst hast.
    Bei Möbeln dagegen hat es für mich was Magisches und ich gebe es lieber aus der Hand.


    Schön an sanierten (Fachwerk-) Häusern finde ich das Wohngefühl, wenn die "alten" Matrialien - wie bei Dir die Böden - mit einbezogen wurden und es mit modernen Komponenten - gerade im Küchen- und Badbereich - kombiniert wird. Dafür braucht man nicht nur Zeit und Geld, sondern muss auch ein Händchen für "Stilkombinationen" haben oder eine/n passende Innenarchtik/in ;)


    Zurück zum Zuschneidetisch: Hast Du ihn schon eingeweiht???

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  • Ja, foxiline, die Lotto-Milliönchen wären wirklich nett. Dann würde ich vielleicht unser Haus Stein für Stein auf ein nettes Areal mit Nordseeblick verpflanzen :D, und ausserdem dem einen oder anderen lieben Menschen so viel Last wie möglich von den Schultern nehmen, ohne dass dieser auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, dass ich dahinter stecke. Das würde mich glücklich machen!


    Aber nun genug der Sanierungs-Geschichten!


    In Sachen Zuschneidetisch warte ich immer noch auf den Austausch beschädigter Tisch in beschädigungsfreie Ware. Einer der Tische steht aber bereits am Ort des Geschehens, und beherbergt auch schon erstaunlich viele meiner Materialien.


    Ein altes Bücherregal wanderte in eine tote Ecke zwischen Schrank und Nähtisch, und leistet nun als Lückenbüßer gute Beherbungs-Dienste.


    Platz fanden darin auch zwei uralte Moppe-Kommoden, denen ich mit schwarzer Tafelkreide ein neues und vor allem beschreib-, und wieder auswischbares neues Kleid verpasste. Die Schubfächer habe ich mithilfe meiner Heissklebepistole und simplen Golf-Holz-Ts zu Garnaufbewahrungs-Helferlein umfunktioniert.


    tbc...

  • Wie sich nach Ableben meiner heissgeliebten Material/Zuschneide/Lochwand-Kommode die Suche nach einem Zuschneidetisch gestaltete, könnt Ihr hier nachlesen.


    Dort findet Ihr auch viele weitere tolle Lösungen von anderen fleissigen Bienchen!!! :daumen:


    Inzwischen ist zumindest einer der "Handwerksburschen" eingeräumt, und ich habe auch schon meine Scheren an ihm befestigt. Dafür habe ich im Zubehör eine ganz witzige Lösung entdeckt: Magnethaken, die hervorragend an den Wänden der Werkbank haften, und so die Lochwand ersetzen, die inzwischen in die Garage auswanderte.


    Wandern muss ich jetzt auch. Und zwar auf die Abendrunde mit Herrn Hund, der einem netten Tänzchen mit seiner Busenfreundin Molly entgegen fiebert :D. Und verliebte Hundejungs darf man auf gar keinen Fall warten lassen!

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  • Es paart sich Ein bisschen Neid, ein bisschen Atemlosigkeit, ein bisschen Unglaube, ganz viel Bewunderung und noch mehr Respekt vor eurer Leistung bezüglich des Hauses und deines Nähzimmers!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

  • Die Dinge laufen nicht immer rund. Gestern war so ein Tag, da hätte ich jemanden erwürgen können!


    Ich warte ja nun seit zwei Wochen darauf, dass


    a) die beschädigte neue Werkbank abgeholt, und
    b) der hoffentlich intakte Ersatz geliefert wird.


    In dieser Zeit hat mir DHL Fracht diverse herzerwärmende Momente spendiert. Damit sind sie wirklich sehr großzügig. Speditionsfirmen gehen offenbar davon aus, dass der geneigte Kunde 24/7/365 an der Lieferadresse anzutreffen ist. Da sich die Brötchen auf unserem Tisch allerdings dummerweise nicht von allein materialisieren, glänzen wir häufiger einmal mit berufsbedingter Abwesenheit. Und das stundenlang.


    Das ist natürlich eine Zumutung für jeden Spediteur, ich sehe es ein :nerd:.


    Keinesfalls darf man deshalb Kunden damit verwöhnen, Lieferungen oder Abholbestrebungen vorab, gar telefonisch, anzukündigen. Man steht insbesondere aus erzieherischen Gründen überraschend einfach auf der Matte. Wenn dann niemand zugegen ist: tja, Pech. Wenn gerade jemand zugegen, aber im Aufbruch zu einem dringenden Termin begriffen: tja, dito.


    Kunde darf ausserdem keinesfalls erwarten, dass ein Spediteur die Ware, für deren sicheren Transport er schliesslich entlohnt wird, auch transportgerecht verzurrt. Das ist reine Händler-, oder Kundensache, oder, wenn Kunde das, wie in unserem Fall, nicht darstellen kann, weil


    a) die dafür notwendigen Materialien nicht vorhanden sind und erst eingekauft werden müssten
    b) die dafür notwendigen Werkzeuge nicht vorhanden sind und erst eingekauft werden müssten
    c) der Kunde der irrigen Meinung ist, für den Versand ja ein nicht gerade geringes Entgelt bezahlt zu haben, und deshalb aus der Nummer raus zu sein


    tja - Pech eben.


    So ziehen sich die Dinge dann also fröhlich in die Länge, was sich in der Praxis so darstellt:


    Der Transportschaden an der Werkbank wird von mir fotografiert und an den Händler gemeldet. Der kümmert sich. Prima. Alles bleibt ruhig. Ostern geht ins Land. Es folgt ein ganz normaler Arbeitstag, ich stehe gerade in den Startlöchern. Es klingelt. Draussen (unangemeldet, natürlich) der Spediteur. Er möchte die beschädigte Werkbank abholen. Dann jedoch entdeckt er, dass die ja ungesichert und nicht verschweisst auf der Palette steht. Das hätte ich als Kunde aber nun wirklich inzwischen erledigt haben müssen! mahnt er entrüstet.


    Nein, so kann er die nicht mitnehmen, dafür ist er nicht zuständig. Da könnte ja sonstwas passieren. Ob wir keine Spanngurte haben? Wie bitte? Ob wir die Spanngurte dann später zurück bekommen? Nein, auf gar keinen Fall? Wie jetzt? Da spielen wir nicht mit? Pech - fährt er eben unverrichteter Dinge wieder ab. Mein Termin ist derweil geplatzt.


    Es folgt eine Email an den Händler mit Schilderung der Problematik. Der kümmert sich. Prima, ein Problem weniger. Still ruht der See, es gehen Tage ins Land, nichts passiert.


    Ich fasse dann mal nach. Der Händler weiss von nichts, will sich aber kümmern. Es folgt ein Anruf seitens DHL mit der Frage, ob wir nicht bei Neulieferung das Verpackungsmaterial der neuen Bank zur Sicherung der Alten verwenden können, derweil der Fahrer, der ja nur für´s Fahren zuständig ist, daneben steht und Däumchen dreht, aber dazu zudem tatsächlich nicht einmal Zeit hat, denn eigentlich muss er innerhalb von 1,5 Minuten ja wieder auf dem Bock sitzen.


    Wir erdreisten uns mitzuteilen, dass wir nicht können, da wir, siehe oben, weder über a) noch b) verfügen, und zudem der Meinung sind, dass c) zutreffen müsste.


    Damit ist dieser erfrischende Dialog auch schon beendet, und wir harren weiter der Dinge, die da kommen. Oder auch nicht.


    Wieder dräut ein ganz normaler Arbeitstag, erneut bin ich auf dem Weg zu einem Termin, als mich sehr dejavu-esk der DHL LKW daran hindert, die Gemarkung zu verlassen. Der Fahrer, die gute Seele, möchte nunmehr die Werkbank abholen. Wie gut also, dass meine unbewusst offenbar hochsensiblen Telepathiekräfte dafür gesorgt haben, dass ich noch auf heimischem Grund weile! :D


    Nein, diesmal muss nichts verzurrt werden, denn das Wunder der Händlerfreigabe liegt vor. In der Praxis bedeutet dies, dass die Werkbank mehr oder minder ungesichert aufgeladen wird, denn es ist dem Spediteur nun vollkommen Hupe, ob diese während des Transports


    a) weitere Schäden davon trägt
    b) andere Waren beschädigt.


    Er hat schliesslich einen Persilschein.


    Die beschädigte Bank befindet sich also nunmehr auf der Reise, immerhin. Ich informiere den Händler entsprechend, und hoffe zaghaft auf Lieferung der Ersatzbank. Eine hochkomplexe Angelegenheit, denn die Firma DHL unterhält viele Filialen mit vielen Subunternehmern. Die mengen offenbar munter bunt durcheinander in der Speditionsgemüseauftragssuppe herum. Leider informieren sie sich allerdings nicht gegenseitig über das, was sie da so mengen, und so erfolgt bei uns ein Anruf von einer Telefonnummer, wie uns unbekannt ist. Eine Nachricht wird nicht hinterlassen. Mehrfache Versuche zurück zu rufen, schlagen fehl, obwohl wir einmal tatsächlich jemanden an die Strippe bekommen, der sich jedoch mit seinem Privat-, nicht mit einem Firmennamen meldet, so dass leider nicht offenbar wird, dass es sich hier um einen Anruf von DHL handelte. Zudem weiss der gute Mann von nix, kann nix, und will auch nix, schon gar nicht freundlich sein. Weshalb also der sicher gut gemeinte Versuch, uns dieses Mal telefonisch über einen anstehenden Liefertermin zu informieren, ins Leere läuft.


    Zwei Tage später erreicht uns ein Schreiben von diesem DHL - Sub, den wir dann dank Absender-Daten als den ominösen Anrufer entlarven können. Er informiert uns darüber, dass wir am 17. April von 09:00 - 15:00 vor Ort zu sein hätten, damit in diesem an einem Werktag und für berufstätige Menschen doch LOCKER darstellbaren Zeitfenster die Werkbank nunmehr geliefert werden könne.


    Ich lege Termine um, so dass das Ganze koordiniert mit meinem Herzliebsten tatsächlich gewährleistet ist, und nehme mal wieder Freizeit.


    Am Tag des Geschehens habe ich morgens sehr früh einen Termin, bin aber pünktlich um 08:55 Uhr zuhause. Dort schaue ich geistesgegenwärtig - ich hatte da so ein merkwürdiges Gefühl - in den Briefkasten, und finde darin einen Zettel. Man sei um 08:33 da gewesen, hätte aber leider niemanden angetroffen, und daher: ällerbätsch.


    Mit meiner Contenance ist es nun nicht mehr weit her, ich bin sauer. Stinksauer. Sämtliche Terminschiebereien und Freizeit-Investitionen für nix, die Dumme bin wieder einmal ich. Ein Anruf in der verantwortlichen Zweigstelle von DHL ergibt, dass DIESE von dem Schreiben mit Zeitfenster gar nichts wusste. Da haben einfach zwei Subunternehmer munter denselben Kunden beatmet, nur eben leider, leider ohne sich abzustimmen.


    Das sollte man bei Patienten vielleicht auch mal versuchen, die Exitus-Rate könnte sich dadurch möglicherweise potenzieren!


    Die Spedition, die ich an der Strippe habe, betont, wie leid ihr das Ganze täte, aber der Fahrer, tja, der sei ja nun schon ganz woanders (wir erinnern uns - der hat an jedem Ort nur 1,5 Minuten Zeit, dann muss er weiter), und er käme auch auf dem Rückweg nicht mehr in unsere Gegend. Pech eben.


    Es ist klar, was nun folgt: Ich darf am kommenden Montag wieder Termin-, und Freizeitstunden-Lotto-spielen, um vor Ort zu sein, damit dann, vielleicht, und auch nur, wenn nicht möglicherweise irgendwo im gigantischen DHL Gefüge eines der Rädchen, weil so ein toller Tag ist, mal anders herum dreht, und damit wieder alles GANZ anders läuft.


    Fazit also für eine simple Transaktion, die eine Menge Euronen kostet:


    Bislang FÜNF Termine, für die teilweise Freizeit genommen werden musste.
    Jede Menge Ärger.


    Und gestern trudelte dann als Sahnehäubchen sozusagen ein nettes Schreiben ein, das mich daran erinnern wollte, dass doch die gelieferten Bänke langsam einmal zu bezahlen wären. Der Händler hat den buchhalterischen Aspekt seines Geschäfts nämlich ebenfalls an einen Sub ausgegliedert, und natürlich weiss besagter Buchhalter so gar nichts von Beschädigungen und geplatzten Terminen, die dafür sorgen, dass die Mahnung, die er schreibt, sich auf einen bislang noch gar nicht gelieferten Artikel bezieht.


    Aaaaaarrrggghhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! neue_smileys_21.gif


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  • :eek:
    Also ehrlich, ich bewundere deine Geduld, Seewespe! Das ist doch wirklich eine Sauerei! Der Künde wird zunehmend zum Deppen gemacht! Das macht doch keinen Spaß!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

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  • :eek:
    Also ehrlich, ich bewundere deine Geduld, Seewespe! Das ist doch wirklich eine Sauerei! Der Künde wird zunehmend zum Deppen gemacht! Das macht doch keinen Spaß!


    Nein, das macht keinen Spass, Ina. Wäre jetzt bei dieser Transaktion Lieferung kostenfrei, würde ich vielleicht nicht mucken, aber ich zahle ja für dieses Chaos auch noch ein gutes Geld. Als DHL telefonisch meinte, ich solle mich mal nicht so anstellen, einfach die Bank mit der Palette verzurren, und dazu zur Not eben Spanngurte benutzen, die dann auf Nimmerwiedersehen in DHL Eigentum übergehen, dachte ich wirklich, ich höre nicht richtig. DHL hätte den Transport ohne eine Händlerfreigabe tatsächlich nicht vollzogen. Der Schaden an der Bank war im übrigen vermutlich ein Transportschaden, verursacht durch den Spediteur, und eben möglicherweise genau aus diesem Grund: Weil die Ware im LKW nicht richtig gesichert war, obwohl fest mit der Palette verbunden. Wenn man sich anschaut, wie die Dinge verladen werden, kann man ahnen, wie so etwas passiert: Die einzelnen Frachtstücke werden offenbar nicht jeweils verzurrt, sondern einfach nur mittels Hebebühne und Rollwagen in den LKW bugsiert, dann Weiterfahrt.


    Ich bin nun sehr gespannt, wie sich der morgige Termin gestaltet.

  • Ich drücke dir mal auf alle Fälle fest die Daumen!
    Mit DHL haben wir bei einer normalen Lieferung, bei der nichts "quer" läuft, immerhin noch ganz gute Erfahrungen gemacht, aber sobald irgend etwas anders ist als geplant und wir mussten reklamieren, begegnete uns alle nur möglichen Pampigkeiten.


    Aber, nicht die Hoffnung aufgeben!

    Gruß von Ina



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