Gibt es eine allgemeingültige Reihenfolge der Nähte?

  • Hallo!


    Nun näh ich zwar schon seit ca. 3 Jahren, aber erst seit diesem Jahr habe ich mich an Kleidung herangetraut.


    Was ich bisher fabriziert habe, gefällt mir auch ganz gut.
    Allerdings wird gerade ein gewisser Unwille zu nähen immer größer. Der kommt daher, dass ich mich krampfhaft an die Anleitung halte und sozusagen ohne Sinn und Verstand nähe ;) Stumpf eine Zeile nach der nächsten abarbeiten - das gefällt mir auf Dauer nicht! Also werde ich jetzt mein Gehirn einschalten (hoho!) und die Anleitungen hinterfragen.


    Wie frei ist man in der Reihenfolge der Nähte? Gibt es so ein allgemeingültiges "von oben nach unten und von links nach rechts" oder so? Oder ergibt sich die Reihenfolge schlicht aus dem Aufbau des Kleidungsstückes (erst Abnäher an die Hose, dann Taschen usw.)? Ist das "Learning by doing" oder kann man einen Schüttelreim auswendig lernen, der ganz grundsätzlich immer passt?


    So, und jetzt werde ich zwei Schlafanzüge für meinen Sohn nähen. Sie liegen seit einer Woche fertig zugeschnitten da, echt unnötig :rolleyes: Aber jetzt schnapp ich mir die Anleitung und nähe Zeile für Zeile für Zeile :eek:


    Beste Grüße!


    Lila

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  • Lila, eigentlich gibt's da kein "Gesetz" außer der Logik oder meinetwegen auch Zweckmäßigkeit:


    z.B. eine Bluse: erst Abnäher, dann Schulternähte, Seitennähte, dann Kragen und Belege (ich mache auch schon dann die Knopflöcher u. ggf. den Saum)
    ... dann die Ärmel zusammennähen, säumen (wenn man die Länge bestimmt hat - m.E. reicht provisorisch anstecken) und einsetzen.


    ...dafür braucht man keine "Anleitung", wenn man logisch denkt...


    So kann man sich das im Laufe der Zeit für jede Art von Kleidungsstücken überlegen und merken ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Noch zur Eränzung: Bei flachen Armkugeln (z.B. bei Pullovern), kann man auch erst die Schulternähte schließen, den Ärmel festnähen und Ärmelnaht und Seitennaht in einem Rutsch schließen.


    Säume mache ich immer zum Schluss, da dann die Länge noch angepasst werden kann.


    Letztlich ist es wirklich eine Sache der Logik und ein wenig nach den eigenen Vorlieben (s. z.B. Säume bei mir bzw. Devil's Dance). Es wird natürlich mit mehr Erfahrung immer leichter. Ich überfliege Anleitungen meist einmal um zu sehen, ob es bei den Schnitten etwas Besonderes zu beachten gibt (z.B. Taschen, die nur einseitig gebraucht werden). Bei komplizierteren Dingen (z.B. Reverkragen) lese ich sie aber doch mal genauer.

  • ...für bestimmte Details (z.b. klassischer Hosenverschuss mit Übertritt und RV oder Paspeltaschen) gibt's außerdem auch youtube sehr gute Anleitungsvideos, die manchmal leichter zu verstehen sind als wortreiche Beschreibungen :) ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • Ich arbeite gerne (Polo)Knopfleisten bevor ich den ganzen Rest mache.So muß ich schlimmsten Falls nur das Vorderteile austauschen wenn ich Murks mache.


    Auch hintere Hosentaschen mache ich gerne dran, bevor ich den Rest zusammen nähe.
    LG
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

  • Und ich hebe mir die Abnäher so lange wie möglich auf, damit ich sie gleich prüfen kann oder direkt am Körper abstecken (und entscheiden, wie groß sie *wirklich* sein müssen).


    Also Abnäher bei mir möglichst spät, irgendwann nach Schulter- und Seitennaht (sofern möglich), bevor ihm irgendeine andere Naht 'in die Quere' kommen kann (z.B. der angesetzte Rock vom Kleid, bzw. das Schößchen der Bluse oder der untere Saum der Bluse). Ärmelanpassung/Ärmeleinpassung muß man logicher Weise oft auch mit bereits genähten Abnähern machen, sonst kann es Überraschungen geben.


    Mit etwas Gefühl kann man die Reihenfolge oft etwas abändern. Auch zum Beispiel wenn man zwischen Overlock und Nähmaschine wechselt oder die Fadenfarbe wechseln muß (farbig abgesteppte Nähte) oder wenn man nicht für jede Naht einzeln das Bügeleisen neu auf- und abbauen will.


    Bisserl mitdenken hilft aber auf jeden Fall, wenn man sich entschließt, die Reihenfolge zu ändern.


    LG
    neko

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  • Und ich schließe bei Shirts immer erst die Schulternaht und versäubere dann mit einem gedehnten Jerseystreifen nach der Viertelmethode. In vielen "handmade" Ebooks steht das allerdings anders, da wird oft erst eine Schulternaht geschlossen, dann ein Schrägstreifen angebracht und dann die andere Schulter geschlossen. Das finde ich allerdings unschön, weil man dann die Nahtzugabe auf der Schulter sieht und ich bekomme das auch nicht gleichmäßig genug gedehnt. Trotzdem machen das viele anders und vermutlich funktioniert das bei denen dann besser als bei mir. Eine "Vorschrift" gibt es dafür nicht.

    Liebe Grüße aus der Pfalz!
    Susanne


    Mein Blog

  • Das mit der einen Schulternaht mache ich, wenn ich dem Teil keine allzu lange Lebenserwartung zugestehe. Also so ein schnell-mal-Flink-Shirt, Lebenserwartung 1-2 Jahre, einfaches Material. Oft auch nur ein Schnittmustertest. Oder Kinderkleidung (da ist der Weg nicht so lang und man hat nicht so viele Möglichkeiten mit dem dehnen daneben zu liegen).


    Die Naht wird am Ende mit ein paar Stichen auf die Seite genäht, wenn man das richtig erwischt, sieht man das von außen nur noch, wenn man genau hinsieht und leicht in den Ausschnitt schielt.


    LG
    neko

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  • Ich arbeite gerne (Polo)Knopfleisten bevor ich den ganzen Rest mache.So muß ich schlimmsten Falls nur das Vorderteile austauschen wenn ich Murks mache.


    Und das sagst du erst jetzt? Inzwischen hab ich mein vergeigtes Teil von unlängst natürlich in die Tonne gekloppt. Dass du mir das verheimlichen musstest! ;););)

  • Und das sagst du erst jetzt? Inzwischen hab ich mein vergeigtes Teil von unlängst natürlich in die Tonne gekloppt. Dass du mir das verheimlichen musstest! ;););)


    so weit ich mich erinnern kann hatte ich das mit dem austauschbaren Vorderteil in der Diskussion um dein "vergeigtes Teil" zur Sprache gebracht...Aber neeeee ,auf mich hööööört ja keiner Tzzzzzzzzzzzz! :D

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    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Ich versuche, die Teile so lange wie möglich "flach" zu halten. Also, alles was geht, am flach liegenden Stoff zu nähen.
    z.B. wie hier auch schon beschrieben, die hinteren Hosentaschen bei Jeans an die Hinterhose, wenn sie noch "flach" liegt oder Verschlüsse an Shirts.


    Letzten Endes nähe ich in der Reihenfolge zusammen, wie es mir am besten in der Hand liegt.
    Bei Shirts mit flachen Armkugeln, 1. Schulternaht, 2. Armkugel/Armloch, 3. Seiten und Ärmelnaht in einem.
    Geht aber auch 1. Schulternaht, 2. Seitennaht, 3. Ärmelnaht, 4. Armkugel.


    Jeans. 1. Seitennähte, 2. innere Beinnähte, 3. Schrittnaht,
    geht aber auch 1. Schrittnaht hinten, 2. Schrittnaht vorne, 3. Seitennähte, 4. innere Beinnähte in einem Rutsch.


    Ganz nach Belieben und wie Du Dich sicher beim nähen fühlst.


    LG, Gertie

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