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Spannendes Maschinenraten




    Für einen Euro und am langen Arm- an beiden langen Armen- nach Hause gestemmt, gezerrt und gewuchtet ( wiegt eine Tonne das Ding) habe ich eine halbe Stunde für eine sonst kaum 10 Minutige Strecke gebraucht und am Ende echt Sterne gesehen.Der Muskelkater heute ist unbeschreiblich.



    Ich habe die Maschine grob gereinigt und geölt... oder anders gesagt das Gröbste an Dreck beseitigt . Vorsichtig das Handrad betätigt und am Gehör die Stellen der Schwergängigkeit lokalisiert , mich mit dem Gedanken tröstend ,daß ich auf jeden Fall den Schrottwert herausbekomme wenn ich das Falsche täte und betend der Motor möge mir nicht um die Ohren fliegen wenn ich ihn den ans Netz anschließe.


    wie ihr lest, ich bin noch da:)8



    Alter Unterfaden war noch drin ( CB Greifer)und gammeliges Garn im Kästchen. Das einfädeln wirkte auf den ersten Blick etwas abendteuerlich , erfreut stellte ich jedoch fest dass man mit der Zeit über die Jahre und den Maschinen ein Verständnis für eine logische Reihenfolge entwickelt. Mich selbst bejubelt...:tanzen:
    Frei nach dem Motto:nur die Harten komm'n in' Garten habe ich sodann den Erstbesten Lappen gegriffen und probegenäht...Dafür sieht die Naht echt nicht schlecht aus .....und ich habe ja eine Schwäche für Maschinen mit Chromteilen



    Nun ging es an die Identifizierung. ENG Mannheim kennt google nicht :/


    IDENTIFIZIERT WURDE (nach Bilder Vergleich im Netzt):

    • NELCO S-750 made in Japan
    • Verstellbare Nadelposition( Schieber links) Im Gegensatz zur Nelco S-700,genannt "deluxe Zig-Zag"
    • Zick-Zack Funktion
    • CB Greifer
    • Die Nadel wird von Links eingefädelt
    • Verstellbarer Füßchendruck
    • Doppelter Garnrollenhalter
    • Rückwärtsnähen.
    • Versenkbarer Transporteur
    • Flachkolbennadeln.
    • Rucksackmotor.


    Nelco ist aber keine Marke an sich. Das Maschinenmodell wurde unter diversen Markennamen und mit leichten unterschieden im Design vertrieben.


    Der Modellname unter dem Gerät J-A38


    Desktop37.jpg



    Wer weiß mehr?


    Liebe Grüße
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

    4 Mal editiert, zuletzt von Anouk ()

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  • Dieses Teil muss es unter 1000 Namen geben, davon habe ich auch 2 oder 3 Modelle als Veritas und als Ideal hier herumstehen( die eine ist richtig grausig golfrasengrün). Diese Transportversenkung mit den 3 Stufen ist entweder von Brother oder Maruzen entwickelt worden. Dazu kommt noch die Drückerfuß Schnellverstellung. Aber insgesamt ein dankbares Maschinchen mit viel Kraft, müsste ein 90 Watt YDK-Motor dran sein. Übrigens hat Adler in den 60er Jahren mit der Adler Riccar sich ebenfalls bei diesem Hersteller bedient, wenn auch mit eigenem Design beim Gehäuse.


    Das Deluxe ist genauso wie Superzickzack oder Vollzickzack nur ein Marketingtrick, es gab tatsächlich einige Maschinen, die keine Nadelverstellung hatten. Deluxe, Super und Voll waren dann mit diesem Feature ausgestattet.

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

    2 Mal editiert, zuletzt von Foucault () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neuer Ordner1-001.jpg büschen weniger.


    Weißt du wie alt sie etwas sein könnte?


    LG
    Anouk

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    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
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  • Ich schätze mal Anfang bis Mitte der 70er, vorher waren noch Pfaff 260, Bernina Record und Favorit vom Design akut und Ende der 70er kamen schon die Singer Futura auf den Markt. Ich kann es aber nicht beschwören. Die erwähnte Grüne wurde als Privileg von Quelle verkauft. Und baugleich auch als Veritas aus der DDR.

    m@rtin
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  • ach so spät doch...Egal! ich mag sie trotzdem :D

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    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Ich glaube mich zu erinnern dass meine ersten Nähwerke auch auf so einer Maschine entstanden. Also nach der Tretmaschine. Das war so Anfang der 70-iger Jahre und die damals sehr moderne Maschine stand bei einer Nachbarin. Es war eine Veritas. An diesen vorderen Drehknopf erinnere ich mich noch sehr genau.

  • ...und wenn mich meine Rechereche nicht in die Irre führt...war der Hersteller J-A38 gemäss der japanischen Nomenklatur die Koyo Sewing Machine Company Osaka/Japan...im Auftrag von The Standard Sewing Equipment of NY / USA...welche die weltweite Distribution besorgte...


    ...und ja...diese Maschine wurde 1968-72 hergestellt...war also eine der letzten Bauserien von Koyo...


    ...diese "Koyo-Maschinen" wurden unter den Marken "UNIVERSAL", "DOMESTIC", "WHITE" und "NELCO" in den USA vertrieben...in Europa eben auch unter Privileg, ENG etc. ...


    ...warum die als Veritas zu Zeiten DDR geliefert wurden?...ist mir absolut schleierhaft...ausser Veritas hätte die Lizenz gekauft und diese Maschinen-Typen in Wittenberge gefertigt...aber das müssten die alten Veritas-Profis sagen können...


    Gruss aus der Schweiz
    Stefan




    ...Koyo als Unternehmen gibt es noch...aber Nähmaschinen gehören nicht mehr ins Produkteportfolio...

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

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  • Wofür Stand denn ENG?

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    Matth. 5,1 - 7,29

  • ...ich vermute, dass EGN und noch ein paar andere Marken die Brands der jeweiligen Handelsunternehmen/Distributoren waren...so wie Privileg von Quelle, die diese Maschinen OEM einkauften...


    ...die Bezeichnung S-750 obiger Maschine wurde z.B. von NELCO unverändert übernommen...die vertrieben dieses Modell unter NELCO S-750...auch UNIVERSAL nannte die so...wie gemäss der Typenplatte auf obigem Foto EGN auch...

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

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  • Es ist auf jeden Fall ein Massives Teil, Ich habe vom " Nach Hause tragen" mörderischen Muskelkater am ganzen Körper

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  • ...Anouk...freue Dich über diese "aus dem Vollen geschnitzte Koyo"...ich habe hier in CH noch nie ein solches Teil gesehen und auf dem Tisch gehabt...deren Innenleben würde mich schon interessieren... ;)

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

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  • ja oder Stefan muß mal Göttingen besuchen :D

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    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Veritas war auch mein erster Gedanke...auf alle Fälle sind die sehr robust und nehmen nichts übel...du hast ja gesehen: die näht immer noch...aber ich kann dir nachfühlen...schwer sind die wirklich

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  • Mit diesen Veritas bzw. DDR Nähmaschinen ist es eh immer sehr interessant. Quelle und Neckermann konnten damals Nähmaschinen aus der DDR "importieren" und bekamen im goldenen Westen die Mehrwertsteuer zurückerstattet.
    Mit dieser gewollten politischen Subvention hatten andere Hersteller es allerdings sehr schwer bei den Versandhändlern Fuß zu fassen, Pfaff entwickelte zum Beispiel einige Maschinen mit ganz eigenständigen Designmerkmalen exclusiv für Neckermann,
    um irgendwie einen Zugang zum Versandhandel zu schaffen.


    Das führte wohl in den Handelsabteilungen der DDR zu einigen Problemen, zum einen wollte man unbedingt diese Geschäfte mit dem Westen, zum anderen existierte neben dem Eigenbedarf auch eine Aufteilung der Produktions- und Entwicklungskapazitäten für den damaligen Ostblock.
    So sollte die CSSR Augenknopfloch-Teilautomaten mit und ohne Querriegel; ZickZack-Nähmaschinen, Wäscheknopf-Teilautomaten und 2-Nadel-DS-Flachbett-Nähmaschinen herstellen.


    Die DDR wiederum war für Altin-Textima Nähmaschinen mit Unterklassen und Mechanisierungseinrichtungen, die Textima-Überwendlich-Nähmaschine Klasse 8515, die Textima-Rechtsarm-Spezialnähmaschine für die Ärmelverarbeitung, die VERITAS-ZickZack-Haushalt-Nähmaschine und jetzt wird es spannend, diverse Nähmaschinenteile wie Greifer, Nähfüsse, u.a. Verschleißteile nach INTERNATIONALEM Standard zuständig.


    Die UVR (Ungarn) sollte wiederum diverse Kurznaht-Teilautomaten, Knopfannähautomaten und Blindstichautomaten herstellen.


    Um das ganze allerdings noch etwas spannender zu machen, passierte in der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) in den 60er Jahren folgendes: Um sich gegen die zunehmende Invasion vor allem japanischer Nähmaschinen zu schützen, taten sich die ansonsten nicht wohlgesonnenen Nähmaschinenhersteller zusammen und erreichten, das entsprechende Schutzzölle auf die Einfuhr gewisser Nähmaschinen aus Asien erhoben wurden. Die deutsche Nähmaschinenindustrie versuchte damit ihre recht hochpreisigen Maschinen zu schützen, die Italiener wiederum waren bisher gezwungen ihre Maschinen gerade auf dem deutschen Markt preislich so tief anzubieten, das sie fast nichts dran verdienten. Durch diese Schutzzölle wurden die italienischen also teurer, da sie nicht mehr in Konkurrenz zu den Asiaten standen. Waren aber im Vergleich zu Pfaff, Adler und Co gerade zu billig und gar nicht mal schlecht. Deswegen tauchen dann auch sehr viele Necci, Rimoldi und Borletti in deutschen Landen auf.
    Die deutschen Hersteller hatten mit dieser Regelung eigentlich nur den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Durch den fortwährenden Zukauf der mehrwertsteuer-verbilligten DDR-Nähmaschinen bei den Versandhändlern wurde die Situation für die hiesigen Hersteller nicht besser, wie die Geschichte zeigt.


    Und da im Handel bekanntlich nichts heilig ist, die DDR weiterhin nach Ungarn, Polen, CSSR usw. liefern mußte, gleichermaßen aber die Japaner gerne ihre Maschinen auch wieder loswerden wollten, dürfte die folgende Schlußfolgerung wahrscheinlich nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt sein. Entweder importierte die DDR die japanischen Nähmaschinen und verkaufte sie weiter oder sie kamen über den Umweg von Groß-Britannien zu uns. Immerhin gehörte Grund und Boden von Wittenberge immer noch Singer und Singer kassierte bis zum Schluß Miete von der DDR. Und wer hat in Schottland ein klitzkleines Nähmaschinenwerk?


    Nähmaschinengeschichte ist fast so spannend wie Harry Potter lesen, hinter jeder Ecke lauert ein anderes Geheimnis. :D

    m@rtin
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  • Woher weisst du sowas alles?????? *neidischguck*


    :D der Trend zum Zweitbuch ist bei mir seit knapp 50 Jahren ungebrochen. Aber ich denke mir geht es wie Stefan, man verbeisst sich in ein Thema, sucht und stochert erstmal mit Hilfe des Internet, und vertieft dann seine Spuren in entsprechender Literatur. Frag mich jetzt bitte nicht, wie hoch sich bei mir die Bücher stapeln, aber ich bin leider schon auf Bodenlagerung ausgewichen. Irgendwann muß ich wieder Ablagen bauen.:rolleyes:

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


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