Hier in NRW versucht man die Sonderschulen (Schulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf) zu schließen und sie in die Regelschulen zu integrieren. Unser Nachbarsjunge ist Autist und hat noch ein paar andere Besonderheiten. Nach einem Jahr in einer Schule mit Inklusion hat er doch noch einen Platz in einer Sonderschule ergattert. Die Umsetzung an der Regelschule war einfach nur grottig.
Und nein, es liegt nicht nur am Geld, es liegt auch vieles an den Lehrer ansich und deren Motivation.
In dem Punkt, den Ententante ansprich, bin ich auch ganz bei ihr. Vielen Lehrern sind leider auch von Seiten der Eltern aus die Hände gebunden. Nachsitzen, Strafarbeiten, mal den Hof fegen, weil man etwas verbrochen hat, sind unpopuläre Strafmaßnahmen, die sofort von Seiten der Eltern tropediert werden. Von daher hat leider auch in manchen Situationen die Lehrerschaft einen schweren Stand.
Es hakelt auf beiden Seiten, Lehrer wir Eltern. Und diese Zusammenarbeite, das aufeinander zugehen, gibt es kostenlos.
Wie schon geschrieben hat unser jüngster ADS und LRS. Seine erste Testung fand bei einem Schulpsychologen statt, was auf unser Bestreben hin durchgeführt wurde. Die Schule hatte daran kein Interesse, auch nicht die Rektorin, die mit eingebunden war. Es fanden Gespräche mit dem Schulpsychologen, den Lehrern und uns statt. Es wurden Zugeständnisse gemacht die dann nicht eingehalten wurden. Also ließen wir unseren Sohn auch noch bei einer niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychologin testen, da man ihm absprach LRS zu haben. Es ging uns um den Nachteilsausgleich. Bei dieser 2. Testung wurde auch ADS die Träumerleversion (er ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse, also nicht überdreht oder sonst etwas, Tagträumer eben) diagnostiziert. Die Schule forderte ein Attest, damit sie uns den Nachteilsausgleich bzgl. LRS gewähren könnten. Auch nach Vorlage des Attestes, worauf sie keinen Anspruch hat, gab es nur nach vielen zähen Verhandlungen einen kleinen Nachteilsausgleich, weil die Schule sich auf den Standpunkt stelle, unser Sohn hätte keine LRS.
Das traurige daran ist, wir sind mit genau diesem Werdegang nicht allein. Es geht hier bei uns um die weiterführende Schule in die auch die Rektorin eingebunden war. Aber vielleicht läuft da bei euch in Bayern anders.