um auf das simple Sweatshirt zurückzukommen: extra Bündchenmaterial muss nicht sein. Ich nehme den gleichen Stoff wie für's Shirt oder einen anderen farblich passenden. sichtbare Besätze können auch durchaus aus Webstoff (eventuell Schägschnitt) sein.
Zu den Schnittvorlagen: ich hab zwar eine sehr grosse Sammlung, nähe aber überwiegend nach mehreren erprobten, weil u.a. korrekt ausgemessen, Basisschnitten. Die lassen sich mit wenig Aufwand schnitttechnisch abwandeln: Halsausschnitt, Ärmelform bzw. - weite, Gesamtlänge oder Ärmellänge, Seitenschlitze, mit Bündchen, ohne Bündchen, mit Verschluss oder ohne.
Ähnliches gilt für Hosen, die sind allerdings passformsensibler, die Schrittnaht muss passen (deren Länge sagt nichts über die Passform aus), falls ein Hohlkreuz vorhanden ist, muß die hintere Mittelnaht angepasst werden und und und.
Röcke können wiederum relativ einfach verändert werden, auch hier ist ein Basisschnitt sinnvoll, der dann wiederum nach Geschmack, Mode und vor allem dem eigenen Stil angepasst werden kann.
Fang mit einfachen schlichten Schnittvorlagen an (Fertigschnitt oder Heft), hier sind zum Beispiel die Arbeitsanleitungen von Burda recht informativ. Auch wenn sie früher deutlich besser waren als heutzutage.
Je mehr die Figur der zu benähenden Person vom Standardmaß abweicht, desto mehr Änderungen an der Schnittvorlage sind notwendig, desto einfacher ist es aber auch, mit schlichten Schnittvorlagen anzufangen: z.B. wenige Teilungsnähte, nicht figurbetont (das muß deshalb kein "Sack" sein), keine aufwändigen Schnittdetails.
Ansonsten brauchst Du einen vernünftigen Stoff (Gewebe oder Wirkware), gutes Nähgarn, passende Nähnadeln für die Maschine, die Nadeln abgestimmt auf Stoffart und dessen Gewebedichte und vor allem Probeläppchen, anhand derer Stichlänge und -art wie auch die Fadenspannung auf das Projekt abgestimmt werden. Die Maschine selbst sollte sauber geputzt (Transport, Kapselspule, Einfädelwege, Spannungsscheiben) und geölt sein.
Und das Wissen, daß trotz bester Vorbereitungen auch mal was irreparabel schiefgehen kann. Das gehört dazu und passiert hin und wieder auch versierten Hobbyschneiderinnen. Ebenso gehört das auftrennen unpassender Nähte dazu. Kalkulier das ein, es ist kein Drama.
Vor Ort kaufen ist besser als online-Bestellungen: du kannst dich zu Stoff und Zubehör, auch zur für dich geeigneten Schnittmustervorlage beraten lassen und kriegst auch meist das passende Zubehör an Kurzwaren: Garn, Nadeln, Knöpfe/ Reissverschluss, Verstärkungen (falls notwendig) wie Vlies- oder Gewebeeinlagen.
Meine bescheidene Meinung nach über 60 Jahren Schneiderei und Näherei:-)
Trau Dich
Kerstin
