Die Friday for Future Demonstranten führen ihr Anliegen ad Absurdum.
Da demonstrieren die für ein besseres Klima genau auf den Straßen, auf denen in Düsseldorf die Fernbusse nach Erkrath, Haan und Langenfeld fahren und blockieren damit den ÖPNV. Durch solche hirnrissige Aktionen ziehen die sich doch nur den Zorn derjenigen zu, die mit dem ÖPNV in die Stadt rein oder aus ihr raus wollen.
Verrückt, genau so etwas haben wir an dem Wochenende in Salzburg erlebt. Jemand hatte einen runden Geburtstag und feierte das mit einem Essen in einem schönen Restaurant. Klar, wo wir wohnen, ist man nicht so verrückt und fährt am Freitagnachmittag mit dem Auto nach Salzburg, sondern überlegt, ob man nobel mit dem schönen Railjet der österreichischen Bahn fährt und 70 Euro für die erste Klasse zahlt, dann mit livrierten Obern seinen Kaffee bekommt und hervorragend funktionierendes WLAN hat oder 32 Euro Bayerticket mit dem Meridain fährt, der auch in Ordnung ist, aber natürlich weit nicht so schön wie eine österreichische Eisenbahn.
Aber egal, wir waren rechtzeitig in Salzburg, dass wir nur noch aus dem Hauptbahnhof heraus in einen der davor liegenden Obusse zu unserem Hotel hätten fahren müssen, geplant war auch noch kurz in die Boutique gegenüber zu gehen, die immer so schöne Sachen hat, dann sich anzuziehen, in den Obus, der praktisch fast vor unserem Hotel hält in das Restaurant zu fahren. Geplant!
Wir kommen aus dem Hauptbahhof heraus und hörten schon ohrenbetäubende Pfeifen, sahen massig Plakate und auf dem zentralen Busbahnhof vor dem Hauptbahnhof stapelten sich die Busse, denn die Fridays vor Future-Bewegung demonstrierte so intelligent - entschuldigt diesen böswilligen Klang, aber ich war echt sauer - dass sie nicht in einem ordentlichen Zug sondern hintereinander in einer Schlange liefen. Auch sehr ökologisch begleitet von mehreren Polizeiwägen mit Blaulicht.
Gut, vielleicht machten wir den Fehler, trotzdem in einen Bus zu steigen. Denn zwei waren abgefahren und der, den wir benötigten, war dann der nächste. Wir fuhren los, gerade einmal um die Ecke und dann standen wir wieder. Nur wir waren im Bus und kamen dann natürlich auch nicht heraus.
Statt gleich in die Innenstadt abzubiegen, denn die Demonstration hieß so in der Richtung Fridays for future gegen Black Friday, sind sie doch die ganze Straße heruntergelaufen, dann auch noch entlang des Mirabellgartens über den Markartplatz und erst dann zu den Einkaufsstraßen und möglichen publikumswirksamen Platzen.
Sie sind über die Hauptader der Obusse gelaufen und haben die blockiert. Klar, da fahren auch Autos, aber ganz viele Salzburger waren Obusse, weil es da auch ideale Angebote gibt a la, Hinfahrt zahlen, Rückfahrt umsonst, wer eine Wochenkarte hat, kann jemand anderen, der auch diese Strecke fährt, umsonst mitnehmen, etc.
Nur das ging alles nicht, dagegen konnten die Autos wunderbar auf den Straßen zum Black Friday im Outlet, in den Europapark zum Zib, etc. fahren, also alle Zufahren, die man auch leicht hätte blockieren können für die Autos zu den Einkaufszentren waren offen. Da wären zwar auch Obusse mit betroffen gewesen, aber eben nur einzelne und teilweise hätte man die Sachen auch noch mit der S-Bahn erreichen können.
Aber nein, sie legen sozusagen das Zentrum der Obusse still.
Soll ich nun bösartig sein? Wenn mir jemand sagen will, man soll etwas für die Zukunft tun, sie wären ein Vorbild, dann sollten sie aber auch bei der Organisation ein wenig Intelligenz und Nachdenken walten lassen.
Waren wir sauer. Wir kamen über eine Stunde später ins Hotel, Boutique und netter Ratsch mit der Besitzerin Ade (ok, das war kein Weltuntergang, aber man hatte das einfach für ein schönes Wochenende geplant), dafür in Windeseile umgezogen, uns vom Hotel ein Taxi holen lassen - gut dauerte etwas, aber dann konnten wir bequem über Schleichwege zum Restaurant fahren - mit den Obussen wären wir nicht hingekommen. Nicht, weil dort keiner hinfährt, sondern weil sie diese blockierten. Einer der Schleichwege war z. B. eine schmale öffentliche Straße am Kapuzinerberg, wo man immer sagt, warum ist die noch öffentlich, sie geht durch so schöne Natur, da reicht es, wenn nur die paar Anlieger in den alten Villen und deren Besucher dort fahren dürfen. Aber so fuhren wir halt dort entlang mit vielen anderen, weil die Demonstranten die vernünftige Straße samt Obusse blockierten und kamen noch zum rechtzeitig zum ersten Gang im Restaurant an.
Das war eine echte Geistesleistung der Bewegung. Jetzt hätte man noch sagen können, wenn alles Kinder gewesen wären, sie haben nicht richtig nachgedacht und noch nicht den Überblick. Aber inzwischen laufen und organisieren da viele Erwachsene mit. Also von solchen Leuten möchte ich dann nichts für die Zukunft vorgeschlagen bekommen. Die sollten erst mal in einem stillen Kämmerchen nachdenken, Zusammenhänge begreifen und dann vielleicht wieder in die Öffentlichkeit gehen.