Nochmal zu Zwillingsnähten und "Parralellnaht":
Ja, auf der rechten Seite hast Du mit einer Zwillingsnadel zwei parallele Nahtreihen.
Aber die beiden Oberfäden teilen sich auf der linken Seite einen Unterfaden.
Das sind also nicht wirklich zwei parallele Nähte.
Die "Zickzacklinie" des Unterfadens sorgt für eine gewisse (!) Dehnbarkeit des Stoffs, weil die Oberfäden bei Dehnung quasi den Unterfaden strammziehen können. (Wobei der Stoff zwischen den "beiden" Nähten zusammengezogen wird.) (1)
Doppelnähte an Jeans etc. sollen für mehr Stabilität sorgen: reißt die eine, dann hält noch die andere.
Eine Zwillingsnaht an dieser Stelle ist mit Sicherheit wesentlich weniger haltbar:
Reißt der Unterfaden, dann geht die ganze Naht auf.
(Die (Kauf-)Jeans, die ich gerade trage, ist an den Innennähten mit der Overlock zusammengenäht, und dann doppelt (in zwei parallelen Reihen) mit dem Dreifachgeradstich abgehenäht.
Dieser Stich ist ein kleines bisschen dehnbar und sehr haltbar.
Früher hat man da Kappnähte genäht.
(1) Noch eine Anmerkung:
Bei der Cover ist das im Prinzip genauso, aber hier wird der Unterfaden mit so viel zusätzlichem Garn unter den Oberstichen "herumgeschlungen", dass er einfach sehr viel mehr Material für die Dehnung zur Verfügung hat.