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Beiträge von Hummelbrummel

    Nochmal zu Zwillingsnähten und "Parralellnaht":


    Ja, auf der rechten Seite hast Du mit einer Zwillingsnadel zwei parallele Nahtreihen.


    Aber die beiden Oberfäden teilen sich auf der linken Seite einen Unterfaden.

    Das sind also nicht wirklich zwei parallele Nähte.


    Die "Zickzacklinie" des Unterfadens sorgt für eine gewisse (!) Dehnbarkeit des Stoffs, weil die Oberfäden bei Dehnung quasi den Unterfaden strammziehen können. (Wobei der Stoff zwischen den "beiden" Nähten zusammengezogen wird.) (1)


    Doppelnähte an Jeans etc. sollen für mehr Stabilität sorgen: reißt die eine, dann hält noch die andere.

    Eine Zwillingsnaht an dieser Stelle ist mit Sicherheit wesentlich weniger haltbar:

    Reißt der Unterfaden, dann geht die ganze Naht auf.


    (Die (Kauf-)Jeans, die ich gerade trage, ist an den Innennähten mit der Overlock zusammengenäht, und dann doppelt (in zwei parallelen Reihen) mit dem Dreifachgeradstich abgehenäht.

    Dieser Stich ist ein kleines bisschen dehnbar und sehr haltbar.

    Früher hat man da Kappnähte genäht.


    (1) Noch eine Anmerkung:

    Bei der Cover ist das im Prinzip genauso, aber hier wird der Unterfaden mit so viel zusätzlichem Garn unter den Oberstichen "herumgeschlungen", dass er einfach sehr viel mehr Material für die Dehnung zur Verfügung hat.

    Das weiß ich doch :)


    Und auf meine Zwillingsnadelnäherei nebst einfacher Verstellung der Unterfadenspannung auf der wunderbaren Paff 260, zu der ich ganz nebenbei sogar zwei Spulenkapseln habe, habe ich schon oben hingewiesen. Hier nochmal.


    Aber trotzdem finde ich die Zwillingsnaht nicht optimal für einen T-Shirt-Saum, weil sie einfach nicht so elastisch ist, wie eine Covernaht, weil man viel rumtüfteln muss usw. egal ob bei einer neuen oder alten Maschine., und weil man ggf besser ein Vlies beom Nähen unterlegt oder andere Tricks anwenden sollte, um den Stoff nicht zu dehnen etc.


    Ja, ich weiß natürlich auch, dass man bei einer modernen Maschine mit Horizontalgreifer auch die Unterfadenspannung verstellen kann (und warum die Hersteller das nicht wollen), und habe das trotzdem auch schon gemacht.

    Aber wenn eine Maschine sowieso ein Sensibelchen ist und man wild an der Unterfadenspannung rumschraubt (was ich natürlich nicht tue) , dann hat man mitunter "viel Spaß" mit einer guten Neueinstellung.


    Der "Jojotest" geht beim Horizontalgreifer nicht wirklich schön, weil die Spule nicht in der Kapsel gehalten wird wie bei den Modellen mit Vertikalgreifer, man bräuchte eigentlich eine Unterfadenwaage. Oder man muss viel rumtüfteln, um das richtige Verhältnis zu bekommen.

    Tut man das für die perfekte Zwillingsnadelnaht, dann ist diese am Ende zwar so optimal, wie es bei einer Haushaltsnähmaschine möglich ist, egal ob alt oder neu, aber ich persönlich finde das Ergebnis trotzdem nicht optimal für einen Saum und nähe an dieser Stelle deshalb lieber einen Zierstich, den Dreifachzickzack (genähten Zickzack), oder einen umfunktionierten anderen Nutzsich, z.B. diesen.


    Jedenfalls macht es für mich überhaupt keinen Sinn, eine andere Haushaltsnähmaschine zu kaufen, um mit der Zwillingsnadel besser arbeiten zu können, als mit der oben angeführten Elna, nur weil die Nadel dann möglicherweise gerade steht. Eine Zwillingsnaht auf der Haushaltsnähmaschine bleibt halt immer eine Zwillingsnaht auf der Haushaltsnähmanschine, da wird nie eine Covernaht draus, egal, wie toll die Maschine ist und unabhängig von der Einfachheit der Unterfadenspannungseinstellung.


    Es kommt halt drauf an, was man braucht oder will oder was einem gefällt.

    Würde ich meterweise Biesen nähen, sähe ich das vielleicht anders. ;)

    Die passionierte Zierstichfanatikerin näht mit der Zwillingsnadel Zierstiche :)


    so oder so zum Beispiel.


    Trotzdem würde ich mir keine neue Maschine wegen der Möglichkeit, für Zwillingsnadelspielereien kaufen. ;)


    Für Jersey-Säume war ich persönlich mit dem Ergebnis auf meiner alten Pfaff so halbwegs einigermaßen zufrieden, meine neuen Janomes machten das für meinen Geschmack wegen der Nicht-Einstellbarkeit des Unterfadens wesentlich schlechter.


    Bei den mir zur Verfügung stehenden Zwillingsnadeloptionen auf alten und neuen Maschinen bevorzuge ich persönlich für Säume auf jeden Fall einen anderen Stich, der nur mit einer Nadel genäht wird (Beispiele für Zierstiche und fremdgenutzte Nutzstiche für diesen Einsatzweck habe ich oben schon verlinkt, weitere in meinem Blog unter dem Stichwort "genäht").


    Sich wegen der Zwillingsnadeloption für Jerseysäume eine neue Maschine zu kaufen macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn. (Dann lieber 'ne zusätzliche Cover, wenn man unbedingt diese Parallelnähte auf Jersey haben will.)


    Zum Nähalphabet:

    Wenn einem das wichtig ist, sollte man es vorher testen.

    Die Buchstaben auf der Janome 4120 (eine Maschine, die ich ansonsten mehrfach fast aus dem Fenster geworfen hätte, und von der ich mich schlussendlich wieder getrennt habe) haben mir sehr gut gefallen, entsprechend habe ich sie gerne genutzt.


    Die Nähschriften auf meiner modernen Pfaff P 5.0 und auf meiner alten Janome 10001 Näh-Stick-Kombi gefallen mir überhaupt nicht, weshalb ich sie auch nicht nutze.

    Danke für die Analyse zu den Stichen. In der Bedienungsanleitung sind schon Beispiele zu den Stichen angegeben. Es sind jedoch oft Beispiele gezeigt, die mir nie viel weiter geholfen haben, wie Socken oder eine Tischdecke usw.. Ich habe die Maschine jedoch noch nie so richtig ausgenützt - obwohl ich sie seit ungefähr 1985 habe. Deine Erklärungen haben mir wieder etwas weiter geholfen.

    Vielleicht versuche ich demnächst einfach mal ein Sweatshirt.

    Nimm doch einfach mal einen Fetzten Stoff (doppelt gelegt) und probiere alle Stiche nach Lust und Laune aus, in der Stoffmitte und/oder auch an den Rändern, ggf. mit veränderten Stichbreiten und Längen (idealer Weise mit den richtigen Fuß). Dann kommen schon die Ideen, und Du siehst, ob und was Du damit anfangen kannst.

    Zum Thema Overlock - must have oder nicht:


    Ich habe bis weit in die Zehner Jahre dieses Jahrhunderts auf der Pfaff 362 meiner Mutter genäht, die keinen Dreifach-Zickzackstich hat, und überhaupt als einzigen elastischen Stich den normalen Zickzackstich.

    Bei aller Liebe zu alten Maschinen generell und zu dieser im Besonderen: Die Verarbeitung von Jersey, Sweat und elastischen Fleecestoffen ist damit zwar möglich, aber nicht wirklich ganz prickelnd.


    Gerade beim Nähen von Kinderkleidung, Shirts, Nachtwäsche etc. aus den o.g. Stoffen versäubert die Overlock ja nicht nur, sondern man nudelt damit "einfach" (1) flott alle Schließnähte zusammen und hat dann Nähte, die auch die Bewegung und Dehnung mitmachen.

    Also für diesen Einsatzzweck finde ich die Overlock schon sehr praktisch.


    Wenn man nur oder sehr überwiegend Webware näht, braucht man sie m.E. nicht, und Kanten an Webware versäubere ich allermeistens auch mit dem Zickzackstich der Nähmaschine, obwohl ich eine Overlock habe.


    Es ist halt so:

    (1) Man muss eine Overlock schon auch richtig bedienen. Ich profitiere bis heute von der gründlichen Einweisung beim Händler beim Kauf 1996.

    Und man muss 4 Fäden händeln.

    - zum Zusammennähen von Shirts etc. nimmt man alle 4

    - zum Versäubern reichen drei, ggf je nach Geschmack auch 2 (was auch Garn spart). Dann muss man eine Nadel ausbauen, wozu man einen Schraubendreher braucht, den man suchen und hinterher wieder ordentlich aufräumen muss, evtl. die Farben umfädeln ...

    - dann muss man sich merken/notieren oder ein System entwicklen, um sich zu erinnern, welche Nadeln gerade drin sind und ggf, Jersey gegen Universal tauschen, wenn man nach dem T-Shirt zusammennähen die Bluse versäubert


    OK, ich hab das drauf und fädle und nadle meine Maschine in 5 Minuten um.

    Aber an der Nähma lege ich halt nur die Unterfadenspule rein, und lege los.

    Und gerade beim Versäubern ist da dann eh schon die Farbe drin, mit der ich gerade gearbeitet habe.

    Da siegt die Faulheit, bzw. finde ich die Overlocknähte auch nicht an jeder Versäuberungskante schön oder notwendig.

    Zu den verwendbaren Stichen:


    Versuch macht kluch. :)


    Probier doch den "Overlockstich" mal mit dem Fuß, der dafür in der Anleitung genannt wird, an einer doppelt gelegten Stoffkante aus. Dann siehst Du, ob er Dir hierfür taugt.

    (Stich Nr.5)


    Auch der "Netz-Stich" Nr. 4 könnte sich hierfür eignen, evtl auch als Stich zum Säumen (Coverersatz).

    Auch der linke Stich auf der roten Skala könnte sich hierfür eignen.

    Edit: Der nennt sich ja schon Trikotstich, möglicherweise ist es der, mit dem ich hier hübsch gesäumt habe.


    Mit dem "Dreifachgeradstich" (im Bild links oben grün, Zickzack aus drei Einzelstichen) kannst Du auf jeden Fall eine elastische Naht herstellen. Ich habe den auch schon zum Säumen von T-Shirts verwendet und als "Designelement" erklärt. Ich mag ihn für diesen Zweck, ist natürlich Geschmacksache.

    Den habe ich an meiner alten Pfaff immer sehr vermisst.


    PS: Wir sprechen hier schon vom Säumen von Jersey, Sweat, etc, oder? Webware kann man ja problemlos mit einem Gwerdstich nähen, oder mit einem unsichtbaren Blindstich, den Deine Maschine auch hat (Nr.2, grün).


    Ich könnte mir eigentlich vorstellen, dass die Bedienungsanleitung hierzu einiges hergibt.

    2.

    Für Bekleidung wäre es schön, wenn die Maschine Versäuberungsstiche, ähnlich wie eine Overlock das machen kann, um Schnittkanten gut zu versäubern. Zusätzlich wäre auch die Eignungen gefragt, gut vernähte Säume anzulegen, wie das eine Coverstich machen würde. Ob es dazu schon gute Alternativen bei den besseren Haushaltsnähmaschinen gibt, die sich mit der Verarbeitungsqualität einer speziell dafür vorgesehenen Maschine vergleichen lässt ?

    Als Ergänzung zu den anderen Beiträgen:


    Das kommt darauf an, was Du Dir darunter vorstellst.


    Eine annähernd identische Imitation von Overlock- und Coverstichen können übliche Haushaltsnähmaschinen meines Erachtens nicht, aber irgendwie vernünftige und/oder schöne Lösungen gibt es dafür schon, sei es mit der Zwillingsnadel (allerdings bei weitem nicht so elastisch wie eine Covernaht) oder mit anderen Stichen.

    Wenn ich an meine beiden modernen Maschinen denke, dann haben die auf jeden Fall Stiche, die sich für diese Einsatzzwecke eignen.


    Coveralternativen (Säume):


    Beispiel Zwillingsnaht

    Beispiele schlichte Altertnative für Saum (Foto 2-4 von oben)

    Beispiel Alternativnaht für Saum  (Drittes Foto von oben zeigt die Naht)


    Man muss auch sagen, dass das Handling einer Covermaschine geübt und gepflegt sein will, damit man ordentliche Nähte bekommt. Ich habe da inzwischen auch eine, aber mehr aus Neugier. Meine persönlichen Anforderungen ans Säumen hätte ich gut weiterhin mit der Nähmaschine erfüllen können.


    Overlock:

    Ich habe ja eine Overlock, aber manchmal nehme ich bei kleineren Sachen trotzdem schnell die Nähmaschine, die immer da steht, anstatt die Overlock aufzubauen.

    Gerade für das gleichzeitige Zusammennähen und Versäubern war ich positiv und angenehm überrascht über die Stiche, die meine Pfaff Performance 5.0 (und sehr viele andere Pfaffen ähnlicher Bauart) dafür haben, und die auch funktionieren. Davon habe ich allerdings keine Beispielbilder. Du kannst z.B. beim Händler "Nähpark" zu jeder Maschine in der Stichübersicht ansehen, welche Stiche sie kann.

    Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden:


    Du möchtest

    - mit einer Schrift aus Deiner Maschine

    - einen Text sticken, der

    - mehrere Zeilen umfasst, aber

    - Dein Stickrahmen ist zu klein,

    ja?


    Würde es denn von der Buchstabenfülle her gehen, eine Zeile in einem Rahmen zu sticken?

    In diesem Fall würde ich tatsächlich jede Zeile einzeln sticken und dazwischen umspannen.


    Mit der Rahmenschablone und dem Motivmittelpunkt kannst Du dann die Zeilenabstände genau definieren.


    Also z.B.:

    Deine Buchstaben sind 3cm hoch, du möchtest 1cm Abstand zwischen den Zeilen: einen Mittelpunkt markieren und von diesem jeweils 4 cm weiter (8, 12, 16 von ersten Punkt aus...) ebenfalls markieren.


    In der Maschine jede einzelne Zeile als einzelne Datei so ausrichten, und ggf drehen, dass der Text immer ganz links (oder z.B. unten - falls gedreht) anfängt und dann für jede Zeile neu am nächsten neuen Mittelpunkt einspannen.


    Wesentlich eleganter ginge es natürlich mit einer Schrift, die so klein ist, dass der ganze Text in einen Rahmen passt. Das ließe sich mit entsprechender (kostenloser) Software und passender Stickschrift (müsste gekauft werden, je nach Wunsch auch für "kleines Geld" zu haben) realisieren.

    (Beispiel und Beispiel)

    Oder mit der völlig kostenlosen, aber sehr einarbeitungsintensiven Software "Inkstitch".

    Mein "Standardgeschenk" zur Geburt ist seit sehr vielen Jahren ein großes Kapuzenbadetuch aus Frottee in guter Qualität. Früher habe ich immer eine handgestickte Borte mit dem Namen aufgenäht und das Tuch selbst genäht (wobei die ordentliche Einfassung mit Schrägband bei mir auch zeitaufwändig ist).


    Früher gab es keine großen Kapuzenbadetücher zu kaufen und diese Tücher wurden wirklich jahrelang genutzt. In manchem Badezimmer sah ich bei einem Besuch noch im Teenageralter der "ehemaligen Babies" die verwaschenen Tücher im offensichtlichen Gebrauch hängen, und bei manchen wurde ich auch Jahre danach noch darauf angesprochen. (Und der ein oder andere bekam/bekommt dann mal zum 18. ein neues ohne Kapuze und mit maschinegesticktem Namen ...)


    Heute kann man natürlich sowohl große als auch personalisiert bestickte Badetücher überall kaufen.


    Andererseits könnte man aber auch ein fertiges Tuch zum Kind oder zur Familie passend mit der Maschine besticken, dann ist es jedenfalls ein schnelles Geschenk.


    (Drei Beispiele für handgestickte Badetücher auf meinem Blog und ein Beispiel für ein maschinegesticktes)

    ... was den Begriff "Kone" angeht:

    Ich vermute, dass das Wort wieder mal stumpf und ohne weiteres Nachdenken aus dem Englischen übernommen und "eingedeutscht" wurde.

    Dort heißt cone so viel wie Kegel, Konus oder Zapfen (s.a. Conifere, grob übersetzt Zapfenmacher :cool: ...)

    ... und kegelförmig sind die Dinger ja irgendwie :pfeifen: ...

    Mir ist der Begriff der "Kone" als "Kern" für aufgewickeltes Garn schon sehr lange vertraut, insbesondere im Zusammenhang mit Handstrickapparaten, wo es "Konenwickler" verschiedner Art gibt. Heutzutage hat man ja eher Knäulwickler (ohne Kern), aber gerade bei den älteren Modellen waren das oft wirklich richtige Kegel (Konusse), auf die gewickelt wurde, teils sogar aus Holz.

    Ich bilde mir ein, "Kone" in diesem Zusammenhang auch schon in Anleitungen aus den 50er-, 60er-Jahren gelesen zu haben, aber vielleicht hat da auch einfach mein Gehirn die Begriffe selbstständig vertauscht und ich irre mich.

    Falls ich mal wieder darüber stolpere, dann berichte ich :)

    Die Botties "funktionieren" mit Gummisohle und Wollfilz.

    Allerdings ist die Form leider für mich nicht "barfußig" genug, also nicht für meine ziemlich breiten Latschen (die auch sonst selten in normalen Schuhen Platz finden), was mich bisher noch davon abhielt, das hier liegende Paar zu Schuhen zu verarbeiten.


    (Botties = Markenname für Sohlen zum Schuhe aus Textil dranmachen (häkeln, stricken nähen, https://botties.de).

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]