Ergänzung: Das Nadelsystem 130/705H wird halt in Haushaltsnähmaschinen verwendet, denn es hat den DAU-tauglichen Flachkolben.
Man kann diese Nadel nicht falsch einsetzen.
Naja, es gibt immer wieder Leutz, die auch DAS schaffen, aber die meisten Hobbynäherix setzen diese Nadel richtig ein, da der Flachkolben die Orientierung vorgibt.
Dieser Flachkolben wird aber mit zunehmender Nadelstärke dicker. Legt mal eine 70er und eine 100/110er Nadel nebeneinander und vergleicht!
Das hat zwei Vorteile: Zum einen ist dadurch der Abstand Nadel<->Greiferspitze immer konstant und zum anderen kann man den Nadelkloben so "eng" bauen, dass halt nur Nadeln bis Stärke 100 oder 110 reinpassen.
Dadurch schonen die Hersteller die mehr oder weniger fragile Mechanik vor Überlastung, denn dicke Nadeln brauchen mehr Kraft als dünne.
Versucht mal, eine 120er oder 130er Nadel vom System 130/705H in eine Haushaltsmaschine zu bekommen.
Im Profi-Bereich ist das anders: Da nimmt man Rundkolbennadeln, denn die Leutz wissen, was und womit sie tun.
Auch kann man bei empfindlichen oder störrischen Stoffen die Nadel ein paar Grad nach links oder rechts verdrehen und dadurch die Stichsicherheit erhöhen.
Da wird ja nicht mit 650 bis 1.000/min, sondern teilweise mit über 5.000 Stichen/min genäht, da kommt es auf Zehntel und Hundertstel an.