Meine Mutter hatte sich 1964 eine Pfaff 362 Automatik gekauft.
Als ich 1974 eine Nähmaschine für's Studium brauchte, kaufte sie sich eine neue Singer mit der "magischen Spule" und ich bekam die alte Pfaff.
Meine Mutter hat die Entscheidung später sehr bereut.
Hätte sie 1964 eine neue Singer gekauft dann würde die vielleicht immer noch nähen. Denn mechanisch waren diese Singer noch sehr gut.
Später war die Singer dann sehr innovativ, aber der nicht jeder kam mit dem Bedienkonzept klar, außerdem stieg der Plastikanteil in den Maschinen spürbar an.
Ab Ende der 1950er und in den 1960er Jahren kamen immer mehr Nähmaschinen aus Japan und die waren damals deutlich billiger als die deutschen Modelle.
Zunächst fusionierten deutsche Hersteller (Anker-Phoenix, Gritzner ging in Pfaff auf), kauften Maschinen aus Japan zu (Riccar wurden als Adler angeboten, Janome als Dorina oder Pfaff) und stellten später dann die Produktion ein.
Pfaff hielt noch lange dagegen, aber auch dort wurden die Maschinen plastikhaltiger und weniger haltbar als noch die Modelle aus den 1950/60er Jahren.
Auch bei Pfaff gab es in den 1970er Jahren Modelle, die längst nicht so haltbar sind wie die älteren 230/332/260/360 usw.