Du konstruierst ein Rückenteil im Bereich der Schulter immer mit 'nem Abnäher (naja, fast immer, es gibt da wohl ein paar besondere Ansätze, die ohne auskommen...)
Diesen Schulterabnäher, der die Rundung des Schulterblatts nachformt, kann man im Lauf der Konstruktion wieder "entfernen".
Meist dadurch, das man den Abnäherinhalt aufteilt: Ein Teilchen wird einfach eingehalten (die rückw. Schulternaht ist länger, als die vordere. Das sind ein paar mm meist nur.)
Einen Teil schiebt man üblicherweise in's Halsloch, und wenn dann noch was übrig ist, in's Armloch.
So.
Nu kann man aber jeden Abnäher nicht nur einfach paralell verschieben (seitwärts - Hals- und Armloch hier), sondern auch drehen.
Um seine Spitze herum in jede beliebige Position - auch so, das er senkrecht auf die hintere Mitte zuläuft (senkrechte: 90 -Grad-Winkel)
Und diesen gedrehten Abnäher kann man auch wieder schieben - hier dann im Armloch hoch und runter, bis er schön auf die geplante Passennaht passt.
Ich würd sagen, 1 /3 Abnäher liegt im Hemdrücken unterhalb der Passe, 2/3 drüber - die Nähte, die die Passe an's Rückenteil wieder annähen, sind die Abnäherschenkel.
Am einfachsten: Konstruier den Schulterabnäher.
Überleg Dir, wo Du Deine Passenabteilung haben willst - gerade Linie, schon mal anskizzieren. und ein paar cm weit einschneiden (Länge vom Schulterabnäher)
Schulterabnäher einschneiden, zulegen - im Armloch öffnet sich an der Einschnittstelle ganz automatisch Dein Abnäher wieder. Und jetzt liegt er in der Passennaht. Schön ausrunden, weich zusammenlaufen lassen.
Alleine durch die Rundung wirst Du etwas unterschiedliche - minimal! - Längen für Passenunterkante und Hemdrückenrestoberkante haben.
Wenn gewünscht, in die Hemdrückenoberkante zusätzliche Weite einfügen...
(*grins* Falls da noch ein Rundrücken oder 'ne nach vorn gedrehte Schulter zu kommen, wird's spannend.
Zumindest den Rundrücken kriegt man aber relativ einfach in den passenansatz versteckt.)