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Verkaufen? Wie berechnet ihr die Sachen, die ihr verkauft?

  • Selbst wenn sie ein Gewerbe haben üben sie keinen erlernten Beruf sondern ein Hobby aus.


    Nein! Die haben dann eben eine Tätigkeit, die sie ursprünglich als Hobby betrieben haben zu einer gewerblichen Tätigkeit gemacht ... oder eben zu ihrem Beruf.


    Wo steht denn geschrieben, dass man nur seinen erlernten Beruf ausüben darf?
    Ich habe seit meiner Ausbildung nie wieder genau das gemacht, was ich gelernt habe. Trotzdem war nichts davon ein Hobby (auch wenn das manchem Arbeitgeber vielleicht so gefallen hätte)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Anonym09,


    der Schneidermeisterzwang wurde Anfang 2012 bereits aufgehoben, d.h. jeder kann sich nun in diesem Bereich selbständig machen. Ob ers kann, steht auf einem anderen Blatt - denn wenn ich sehe, wer sich ne Aldimaschine kauft und dann 5 Tatütas zusammengetackert hat, schon meint, er braucht nen Dawandashop - dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln.


    Ich bin jetzt seit über 16 Jahren in diesem Bereich - also Stoffe und Nähmaschine selbständig. Und ich behaupte mit Fug und Recht, ich weiß was ich tue. Aber ich habe leider keine Schneiderlehre gemacht - was ich heute noch bedauere. Und trotzdem meine ich schon, dass ich mich von so mancher "Bastelmutti" bei Dawanda um Welten unterscheide.... das nur mal so am Rande.


    Und ich habe damals bereits beim ersten Teddybär, der nicht für die eigene Familie gedacht war, ein Gewerbe angemeldet - und ich bin STOLZ darauf! Stolz, alles legal zu machen, meinen Teil beizutragen - zum Familieneinkommen und auch für die Solidargemeinschaft - denn ich zahle meine Steuern und meine Beiträge für IHK und wo auch immer! Dafür weiß ich aber auch, dass ich auf Hilfe zählen kann, sollte ich sie brauchen - rechtliche Stolpersteine gibts weiß Gott genug....


    Und nein, für Teddybären braucht man keine Schneider-Ausbildung :2cent:


    Und noch etwas - die Seite heißt Anne Liebler & Friends - und mir war nicht bewußt, dass die Mitglieder hier, die ein Gewerbe (die meisten hier mit "gewerblicher Verbindung" haben einen Dawanda-Shop) haben, hier nicht willkommen wären. Unser Wissen in allen anderen Bereichen ist schließlich auch gern gesehen, unser gewerblicher und legaler Status, Geld mit unserem "Hobby" zu verdienen, ist es dagegen nicht?


    Und ja - ich liebe es, meinen Lebensunterhalt mit etwas zu verdienen, das mir Freude macht, was ich mit meinem ganzen Herzblut machen kann - und das einmal vor gaaaanz langer Zeit mein Hobby war. Wieviele können das behaupten?


    Schade, dass immer wieder nach Erfahrungen und Meinungen und Ratschlägen gefragt wird - und wenn dann Antworten kommen, wie man legal durchs Schneider-Leben gehen kann - dann will man das nicht hören und es wird auf die bösen Gewerblichen eingehackt. Sehr schade, das..............

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  • Hallo,


    ich habe ebenfalls mein Hobby zum Beruf gemacht - wenn das auch so gar nichts mit Stoffen, Nähmaschinen usw. zu tun hat. Und einen solchen Beruf gibt es nicht zu lernen :-))
    Und es ist mein Beruf, den ich liebe und der mir meinen Lebensunterhalt sichert. Und es ist mein persönlicher Traum Hobby und Beruf so vereinen zu können... aber es ist so auch kein reines Hobby mehr...


    Ein Titel dafür fällt mir nicht ein, muss ich auch nicht haben - so ist es sicherlich auch bei Leuten, die selbstgenähte Deko-Sachen verkaufen - Schneiderinnen sind die sicherlich deswegen nicht, dazu gehört schon ein bisschen mehr (u.a. eine dreijährige Ausbildung). Aber im Laufe der Jahre können auch diese sich eine Menge an Wissen aneignen und wenn es zum Leben reicht oder als netten Nebenverdienst - warum nicht???


    Nervig sind doch nur die, die meinen ich nähe also verkaufe ich um mein Hobby zu finanzieren - ohne irgendwelche Regelungen zu beachten und nicht akzeptieren zu wollen, dass sie gewerblich handeln.
    Sobald jemand verkauft oder halt in einer Form damit Geld verdient und sei es noch so gering ist es eben kein Hobby mehr, sondern ein Beruf oder Nebenberuf oder wie man es auch immer nennen will. Es ist nur die ideale Konstellation mit seinem Hobby, also dem was man gerne tut auch noch Geld zu verdienen - eine Idealkonstellation, wie ich finde!


    Lieben Gruß
    Trixie

    Einmal editiert, zuletzt von Schiff1212 ()

  • Zitat

    Wer von Euch ist denn gelernte Schneiderin und übt ihren Beruf aus?


    Ich bin gelernte Schneiderin und habe meinen Beruf zum Hobby gemacht:D. Denn wo gibt es in D noch Arbeitsstellen für Schneiderinnen? Ganz abgesehen davon, das die Bezahlung grottenschlecht ist.:mauer:

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

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  • 12 Stunden auf einen Weihnachtsmarkt Verkäuferin incl Auf und Abbau betrugen die Einnahmen 7,-€ , minus Standgebühr 4,-€ blieben 3 .-€ Plus , abzüglich der Spritkosten, Hin und Rückfahrt, Materialkosten und Arbeitszeit der Näharbeiten und Besetztung des Standes .So und nun sagt mir noch einer ich bin Millionärein geworden :-)))) übrigens habe ich ein angemeldetes Gewerbe und versteure meine Gewinne. LG Josefa


    das ist normal. Auch auf Mittelaltermärkten, aber der geht ein ganzes WE. Aber so ein Markt kann man mitmachen, um bekannt zu werden. Nachher hat man Kundschaft während des Jahres (oder im Onlineshop). Als Eintagsfliege lohnt es jedenfalls nicht. Kundschaft muss man sich heranziehen.


    Aber meckern gehört zum Handwerk. Das tun auch die, die das jahrelang durchziehen. Und ganz ehrlich, würden sie weitermachen, wenn am Ende es sich nicht lohnt? Irgendwie.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:


  • Und eine ungelernte Arbeitskraft wird nirgends so viel verdienen wie die gelernte Arbeitskraft, weil letztere wahrscheinlich effektiver arbeitet und ein breiteres Wissen hat.
    Das sollte in eine Kalkulation mit einfließen.


    ich gehe jetzt mal von meinem Beruf aus. Ich habe auch ungelernte Kollegen. Klar verdienen die weniger (müssen auch weniger; haben weniger Verantwortung), aber sie arbeiten trotzdem regulär mit allem, was ein Arbeitgeber da muss. Da redet auch niemand von Hobby.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Wie gut, dass hier im forum hobbyschneiderinnen mit und ohne Selbständigkeit mitwirken.


    Schön finde ich auch, dass es Leute gibt, die ihre Träume verwirklichen.


    http://www.spiegel.de/karriere…eruf-machen-a-801207.html


    Den Artikel finde ich lesenswert.



    Ich habe in meinem erlernten Beruf 15 Jahre gearbeitet.


    Ich profitiere auch heute noch von dem erlernten. Inzwischen arbeite ich an ganz anderer Stelle und mache wieder eine Ausbildung dafür und bin sehr glücklich damit.

    2 Mal editiert, zuletzt von charliebrown ()

  • Jennifer, Trixi und Charliebrown, ihr seid eben die Ausnahmen, von denen ich schrieb.
    Und ihr meldet Euch zu Wort :)
    Es gibt noch die vielen Anderen, die nicht richtig nähen können und trotzdem versuchen zu verkaufen, wie ihr richtig erkannt habt.


    Andererseits.....Bügelfee hat den Beruf gelernt und kann nicht davon leben.
    An was liegt es?


    Erstaunlich was im Laufe der Diskussion alles zur Sprache kommt.

    :)

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  • ........ und Charliebrown, ihr seid eben die Ausnahmen, von denen ich schrieb.
    Und ihr meldet Euch zu Wort :)


    UUps.., sorry, nur zur Klarstellung, dass niemand was anderes annimmt, ich bin nur Hobbyschneiderin und nicht mal besonders gut;).



    Zitat: charliebrown
    Ich habe in meinem erlernten Beruf 15 Jahre gearbeitet.
    Ich profitiere auch heute noch von dem erlernten. Inzwischen arbeite ich an ganz anderer Stelle und mache wieder eine Ausbildung dafür und bin sehr glücklich damit.


    Sollte nicht heißen, dass ich schneidern gelernt habe...
    auch von anderen Berufen kann man fürs Leben profitieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von charliebrown () aus folgendem Grund: Ergänzende Erklärung

  • Jennifer, Trixi und Charliebrown, ihr seid eben die Ausnahmen, von denen ich schrieb.
    Und ihr meldet Euch zu Wort :)
    Es gibt noch die vielen Anderen, die nicht richtig nähen können und trotzdem versuchen zu verkaufen, wie ihr richtig erkannt habt.


    Andererseits.....Bügelfee hat den Beruf gelernt und kann nicht davon leben.
    An was liegt es?


    Erstaunlich was im Laufe der Diskussion alles zur Sprache kommt.


    ICH habe nie geschrieben, dass ich vom nähen lebe - nein, ich habe sogar sehr deutlich geschrieben, dass ich in einem völlig anderen Bereich selbstständig bin.

    Warum eine Schneiderin nicht davon leben kann - guck Dir doch an, was die Leute bereit sind zu bezahlen für Handarbeit und wir sind wieder beim Thema, dabei sei auch Dawanda und ihren ich verkaufe billig, weil hobbymäßig Leuten gedankt... (natürlich nicht nur...)

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    • Offizieller Beitrag

    Ja, bei Trixi und Charliebrown muss ich auch unterschreiben.


    Danke für dein Lob, aber wirklich Leben oder eine Familie ernähren könnte ich nicht. Wie gesagt, ich liebe meine Arbeit und es bleibt auch was übrig, weil ich kalkulieren kann :rofl: Aber bei den Preisen auf dem Markt, kann man davon leider eben kein Familieneinkommen erzielen - wenn mein Mann nicht so gut verdienen würde, könnte ich das nicht machen.


    Deshalb lach ich mich ja immer tot, wenn so ein Neuling daherkommt, der gerade mal ein paar gerade Nähte hingekriegt hat und dann meint, er muss mich und meine Kollegen kopieren - weil man damit das schnelle Geld machen kann. Das bringt mich immer auf die Palme.


    Genau wie das "ist doch nicht so schlimm, dass alles so ein bisschen illegal zu machen".... Ich hoffe, es ist im Laufe der Diskussion klar geworden, dass es a) eben kein Kavaliersdelikt ist, b) die Gemeinschaft geschädigt wird (Steuerhinterziehung!) und c) es die Preise kaputt macht, die uns ehrlichen die Möglichkeit nimmt, mit ehrlicher Arbeit unser Geld zu verdienen.


    Und nein, Konkurrenz belebt in diesem Falle nicht das Geschäft. Das gilt für nur diejenigen Kollegen, die es genauso ehrlich, ernsthaft und mit gewerblich-größerem Hintergrund tun. Wir sind außerdem eine gute Gemeinschaft - ich habe sehr viele Kollegen, mit denen ich mich auch über das Gewerbliche Arbeiten austausche. Da sind viele "große" Namen dabei - die man über Jahre und Jahrzehnte kennt.


    Und damit sind eben nicht die ganzen "Bastelmuttis" bei Dawanda gemeint, die abends mal schnell was zusammentackern um es am nächsten Tag grottenschlecht gemacht, wenns geht noch vom Design komplett abgekupfert, dunkel fotografiert, ohne Präsentation und ohne vernünftigen Preis bei Dawanda in einen Shop hauen.


    :2cent:

  • So langsam wird es wirklich herablassend.
    Zum Einen ist es eine riesen Diskussion, dass man nichts verkaufen darf ohne Gewerbeschein,
    zum Anderen sollten es die "Bastelmuttis" doch sein lassen, Dinge zu verkaufen, weil sie keine Ahnung haben.


    Niemand ist perfekt und ich denke aus manch einer "Bastelmutti" ist eine erfolgreiche Verkäuferin geworden.
    Und die, die es eben nicht können, werden bald damit aufhören, weil es sich nicht lohnt und sie nichts verdienen.


    Manchmal frage ich mich, was das hier noch für einen Sinn hat?!

    Ich kann, weil ich will, was ich muss


    Immanuel Kant


    Und zum Schluss, grüße ich alle, die mich kennen
    Stephi :)

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    • Offizieller Beitrag

    Der Sinn ist, sich einmal alles durchzulesen und den eigenen Standpunkt dabei zu finden, der allerdings wissend die unterschiedlichen Betrachtungsformen, Erfahrungen, gesetzlichen Notwendigkeiten und das Für und wider abgewogen zu haben.


    Diese Entscheidung ist dann eine sehr umfassende, aber sie ist und bliebt eine Persönliche.
    Und davon wird man nicht von "außen" sondern von "innen" geleitet.


    Insofern ist nun mehr oder weniger alles gesagt. Danke für euren intensiven Diskussions- und Austauschwillen.

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