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Lammfell und Wildleder vernähen

  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe ein gebrauchtes Sitzlammfell für einen Reitsattel und möchte dieses umfunktionieren zu einen Reitpad. Ich habe noch einen großen Wildleder Rest, womit ich das Lammfell zusammen nähen will. Dazu muß ich das Wildleder erstmal mit der glatten Seite mittig mit der Lederseite des Lammfells vernähen. Die Lammfellseite liegt dann unten auf dem Transporter. Hier streikt dann aber meine Maschine. Ich hatte das Nähen mit einem Fell Rest ausprobiert, da ging das nähen problemlos, aber das Lammfell ist wohl um einiges dichter, als der Fellrest.

    Wenn die Fellseite oben ist, läßt es sich vernähen, allerdings sehe ich dann nicht, ob ich genau in der Mitte nähe und ich brauch auch noch geschwungene Nähte (also nicht nur gerade drüber), wo später Polsterwatte rein soll, die schon sehr genau da sein müssen, wo ich sie haben will. Meine Nähmaschine ist eine Singer Heavy Duty 6335m. Das Nähen habe ich mit einer 90iger Ledernadel sowie einer Jeansnadel ausprobiert.


    Hat jemand Tipps für mich, wie ich das genäht bekomme, dass das Lammfell unten auf dem Transporter liegt?

  • ... du könntest versuchen, dünnes Papier unterzulegen ...


    Aber, so als Reiterin i.R. ;) , eigentlich halte ich nicht viel von solchen Experimenten.

    Du brauchst doch eine druckfreie Mittelnaht, um die Rückenlinie des Pferdes nachzumodellieren, sonst wirft es am Ende Falten und macht böse Druckstellen ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Darum will ich mittig drüber nähen. 3 gerade Linien für den Wirbelkanal und die Seiten geschwungen, ungefähr wie eine S-Form, werden dann ausgepolstert. Ich möchte es dem Labona-Reitkissen von unten nachempfinden. Es soll auch nicht für stundenlanges Reiten sein, sondern für Sparziergänge, wo ich zwischendurch mal für 10 Minuten drauf sitze. Im Winter muß ich selber gehen, sonst erfriere ich.

  • ... ah, ich verstehe.

    Ich dachte, es sollte eine Satteldecke werden - aber du meinst ein bareback-Pad, ja?

    Wie willst du das festgurten?


    ... ich bin immer mit "englischen" Sätteln geritten ;) ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • Mit einem Deckengurt und Klettverschluß. Den nähe ich dann an den Seiten fest und polstere den Gurt eventuell noch mit Handtuchstoff oder so. Da habe ich mich noch nicht genau festgelegt.

    Ich hab als Test nur mit dem blanken Lammfell drauf gesessen und gemerkt, dass Wildleder auf seinem Rücken kaum rutscht. Nur beim runter hüpfen kommt es mit runter und rauf muß ich eine gute Höhe haben, sonst verrutscht es auch. Da das Pad dann eh nur für "kurz mal drauf" sein soll, sollte ein Deckengurt reichen. Könnte natürlich auch sein, dass es nicht funktioniert, aber ausprobieren möchte ich es unbedingt. Ich mache auch seine gebisslosen Trensen alle selber, weil die gekauften nie so sind, wie mein Pony oder ich es mögen.

  • .. klingt einleuchtend :herz: ...

    wie gesat: versuch es mal, Papier unter das Lammfell zu legen - z.B. Zeitungspapier - das kannst du dann hinterher herausreißen.


    ... und wenn es geht, den Nähfußdruck etwas straffer einstellen ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • ciao,

    wenn zum Angurten der Deckengurt zu unstabil sein sollte,

    könntest Du es mit einem Voltigiergurt probieren.

    Die geben dem Sitzkissen sehr guten Halt, ich habe meinen Friesen mit sehr hohem Widerrisst gerne zwischendurch mit Blanket geritten, da war der Vol-gurt sehr nützlich.

    Bedeutet Posterwatte = Füllwatte??

    Falls ja würde ich DAS nochmal überdenken und nach geeignetem Polstermaterial suchen.

    z.B. Heidschnucken-Rohwolleflies bzw. überhaupt Rohwollflies wäre meine Notlösung oder Du suchst nach Rosshaar...???

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • @Devil's Dance

    Sicher, dass der Nähfuß straffer sein muß? Ich mußte ihn sehr viel lockerer stellen, als ich versucht habe, mit Fellseite nach oben zu nähen, was ja funktioniert hat, nur halt nicht gerade.


    @Dolce vita

    Meiner hat eine flachen Widerrist, der sehr breit ist. Und mir geht es darum, einen Sattelgurt zu vermeiden, weil mein Ponymann die nicht so gerne mag. Allerdings ist mir eingefallen, das ein Baumwollhandtuch zum Abpolstern des Deckengurtes ja gar nicht geht, weil ein Handtuch ist nicht stretchig.

    Die Füllwatte bzw. es ist ein Schaf-Vlies bzw. das war der Name dazu, für mich ist es einfach Watte aus 100% Schaf. Riecht man auch leicht. Ich persönlich schwitze extrem in Kunstfasern, daher möchte ich sowas auch nicht unbedingt auf dem Rücken meines Ponys haben.


    Aproppo, ich habe eine schöne Baumwollschabracke und wollte mir da noch Taschen drauf nähen. Für eine Trinkflasche 0,75ml und einen Apfel, Brot, Müsliriegel, Karotte, also paar Kleinigkeiten.


    Welcher Stoff eignet sich für solche Taschen am besten? Am besten einen Stoff, den ich aus Sachen schneiden kann, die ich schon habe. Regenjacke, Softshell, Baumwollhandtuch? Wobei, wenns regnet ist ein Baumwollhandtuch nicht so gut oder eine alte Tasche dran nähen, sofern sie von der Größe her passt?

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  • Rohwolle = Schafvlies ist perfekt zum Polstern!

    Für die "Aufnähtaschen" würde ich den Regenjackenstoff nehmen ...

    Zitat

    @Devil's Dance

    Sicher, dass der Nähfuß straffer sein muß? Ich mußte ihn sehr viel lockerer stellen, als ich versucht habe, mit Fellseite nach oben zu nähen, was ja funktioniert hat, nur halt nicht gerade.

    ...also, wenn Fell unten und Papier drunter, würde ich meinen: ja ...

    Aber probier es aus ;) ...

    Wäre schön, wenn du dann mal berichtest, ob und wie du es hinbekommen hast ...

    ... für später Suchende ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • Ahh, stimmt, das kann sein, dass der Fuß mit Papier drunter dann strammer gestellt werden muß. Heute werde ich wohl nicht mehr dazu kommen, aber morgen teste ich das gleich mal aus mit dem Papier. :)

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  • ciao,

    dachte mir schon das nicht die normale "Füllwatte" gemeint war,

    für die Aufnähtaschen würde ich mich für Softschell entscheiden,

    schön leicht und saugt sich bei Regen nicht so schnell voll....


    zum Abpolstern des Deckengurtes: statt Handtuch wäre vielleicht strechiger Fleece-od. Shirtstoff (winterqualität also etwas dicker) tauglich?

    gruss Dolce vita

    Die besten Pausen sind nicht lila, sondern italienische Momente!

  • Leider habe ich das Nähen bisher nicht hinbekommen. Da ich umdisponiert habe und das Fell anders befestigen möchte, wollte ich nun 5mm Wollfilz mit 1mm Wildleder vernähen und das dann innen polstern. Die Maschine scheint das zu schaffen, aber irgendwie passen meine Einstellungen an der Maschine wohl nicht, sodass entweder nach kürzester Zeit die Nadel kaputt geht, haut dann unterwärts irgendwo drauf und die Spitze ist dann verbogen oder der Faden reißt oder ich habe unterwärts Schlaufen.

    Ich nutze ein Polyestergarn, welches mir als Ledergarn verkauft wurde mit Stärke 60, was das auch bedeuten mag. Als Nadel hatte ich eine Mikrotex, eine Ledernadel Stärke 90, eine Jeansnadel Stärke 100. Alle kaputt, jetzt mußte ich erstmal neue Nadel bestellen. Woran könnte das noch liegen? Falsche Einstellungen an der Maschine?

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  • Ich war mehr als 40 Jahre Handnäherin in einem Pelzgeschäft. Ich käme nie auf die Idee Leder oder Fell auf einer gewöhnlichen Nähmaschine zu nähen. Dazu gibt es Industrienähmaschinen. Wenn ich für mich Leder genäht habe dann mit der Hand. Nicht mal Kürschnernadeln habe ich benutzt weil diese das Leder einschneiden.


    Versuchs 50er Garn. Pelznähen. Les dich da mal durch, dann wäre noch Polstern interessant.

    Liebe Grüsse, Doris



    Man kann`s anziehen

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  • Zwei Lagen Puschenleder wird sie bestimmt schaffen, wahrscheinlich auch mehr. Eventuell sogar mehr als andere Nähmaschinen in dieser Preisklasse, aber es bleibt eine Haushaltsnähmaschine, die halt nur bedingt für Leder geeignet ist.
    Zwischen Werbesprech, zugesicherter Eigenschaft und Verhalten im Alltag können Welten liegen.

    Wenn Nadeln brechen oder verbiegen, dann sind sie zu dünn für's Nähgut, das Nähgut ist zu dick/hart oder am Nähgut wurde gezogen, das sind die häufigen Ursachen.

    Die Maschine muss das Material alleine transportieren!

    Die Profis nehmen dann Maschinen mit Nadel- oder Dreifachtransport.
    Falls es nur um ein Teil geht, ist es eventuell einfacher, damit zum Sattler oder Polsterer zu gehen, der hat die passende Maschine da.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • So ein Mist. Ich hatte mir extra Videos angeschaut, ob das auch funktioniert. Weil ich später dann auch von meinem Pony gebisslose Trensen nähen wollte, die ich bisher immer mit Conway Schrauben verschraubt hatte. Da hatte ich am Anfang ein 2mm dickes Fettleder drunter und einmal drüber genäht und das ging ohne Probleme. Allerdings schreit die Maschine komisch, wenn ich den Unterfaden aufspule, das macht sie beim nähen nicht. Auch klappt nicht jeder erste Anlauf beim Unterfaden aufspulen. Als wäre die nicht richtig justiert. Hab sie allerdings online gekauft, da ich vor Ort keinen Nähmaschinen Laden gefunden habe.

  • oder der Faden reißt oder ich habe unterwärts Schlaufen.

    Schlaufen auf der Unterseite kommen von zu niedriger Oberfadenspannung.
    Es kann auch sein, dass Fehlstiche als Schlaufen sichtbar werden, da müsste man mal genau auf die Naht schauen.

    Wenn ich mal dickeres Leder nähe, dann ist die Oberfadenspannung und der Nähfußdruck meist am Anschlag, damit eine brauchbare Naht entsteht.


    Allerdings schreit die Maschine komisch, wenn ich den Unterfaden aufspule, das macht sie beim nähen nicht. Auch klappt nicht jeder erste Anlauf beim Unterfaden aufspulen. Als wäre die nicht richtig justiert.

    Beim Spulen ist ja der größte Teil der Mechanik abgekoppelt und der Motor dreht dann eventuell höher, das ergibt dann ein anderes Geräusch.
    Ob das "Schreien" deiner Maschine fehlerhaft ist, kann man so schlecht beurteilen.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • hast du in der Unterfadenspule auch das dicke Garn benutzt? Das können Haushaltsnähmaschinen in den meisten Fällen nicht vernähen. Unten sollte (fast) immer normales Nähgarn aufgespult werden, oben dann das Dicke und die Fadenspannung dann hochstellen.

    Es gibt spezielle Maschinen, die das können, da muss dann aber die Spannung der Unterfadenspule entsprechend verstellt werden.

    Ganz ehrlich, ich glaube deine Projekte wie Decke und Halfter mit Leder und in dieser Stärke sind mit einer Haushaltnähmaschine kaum zu schaffen.

    Ich habe eine Bernina, die sind bekannt für viel Kraft. Aber der würde ich solche Sachen nur gelegentlich zumuten und wäre mir auch gar nicht sicher, ob das klappt.

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