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Weißwäsche, was kann man damit alles machen?

  • Zitat

    Heften verhindert das Einnähen von Falten, nicht jedoch Wasch-/Schleuderfalten.


    Schleudern würde ich einen Quilt niemals. Höchstens gaaanz leicht anschleudern.



    Edit: Ihr habt recht, das brettige kommt beim Maschinenquilten, habe ich vergessen zu erwähne, besonders wenn man auf dem Longarm ein kleines, dichtes Muster wählt.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

  • Hui, da ist man am Wochende weg und schon wird hier ganz viel gepostet. Sehr interessant.


    zu Ulli:
    Dein Quilt ist klasse und deine Worte motivieren mich. Ich habe schon bei der Frage nach dem Garn geschrieben, dass ich es nun anpacken werde und hoffe, ich bleibe weiter mutig.


    zu Cornelia:
    Ich habe im August Zeit und bin dann immer zwei Wochen in meiner alten Heimat, da werde ich einmal die Sache mit den Museen vor Ort anpacken. Ich denke, ich werde vorher schon einmal per Mail/Telefon Kontakt aufnehmen.


    Die Frage die mit dem Waschen/Bügeln eine Weißquilts aufkam und die Diskussion danach finde ich interessant. Also generell halte ich mich da an meine Patentante, die immer meinte, wenn man solche Sachen wäscht, immer mit ganz viel Wasser. Das ist ein Sie hatte damals in ihrer Waschmaschine die Möglichkeit, mehr Wasser einzustellen. Meine heutige hat zwar auch eine Taste, aber es ist trotzdem viel weniger Wasser. Glücklicherweise habe ich für solche Sachen noch eine ältere Maschine stehen. Dort habe ich die alte Weißwäsche schon hin und wieder gewaschen. Ich weiß gar nicht, ob es wirklich nötig wäre, denn ich habe sie auch schon einmal in den Trockner gegeben (Sachen nur einfacher Stickerei). Ganz wichtig ist, dass man die Wäsche wirklich noch feucht herausnimmt und ich habe immer Tennisbälle, bzw jetzt sollche schwereren Noppenbälle im Trocker bei solcher Wäsche.
    Dann ist es eigentlich egal, ob ich sie doch die Heißmangel laufen lasse oder ich habe auch einmal etwas mit Hohlsaumstickerei, da war sogar Leinen mit dabei, mit der Dampfbügelstation bearbeitet. Das bekommt man wieder glatt.


    Jetzt allerdings der Haken: Das war noch die Weißwäsche, also noch nichts Gequiltetes.
    Ich weiß aber, als ich damals die schönen Reste zu Oberteilen zusammenstückelte und nähte, damit habe ich schon in meiner Teeniezeit begonnen, hatte meine Mutter nur ein Dampfbügeleisen von Braun. Da sah man dann zwar, dass es gebügelt war, aber es war eben nicht so schön glatt. Sie hat dann meine genähten Teile immer mitgenommen, wenn wir meine Patentante besuchten. Feucht gemacht, durch die Heißmange meiner Patentantel, alles war wieder wunderbar glatt.


    Jetzt kommt hier auch die Diskussion mit dem Vlies auf. Ich muss sagen, diese alten Stoffe werden natürlich nur wieder richtig schön, wenn man sie sehr heiß behandelt und deshalb dachte ich sofort an ein Baumwollvlies, denn die anderen Vliese werden diese Termperaturen nicht aushalten. Oder wie seht ihr das?
    Irgendwie widerstrebt es mir auch ein bisschen, wenn man hochwertigste, geliebte, alte Baumwolle, vielleicht noch hin und wieder Baumwolle/Leinen hat, dass dann innen Plastik ist.


    Übrigens, auch wenn ich weiß, dass man immer verpönt angeschaut wird. Es lohnt sich alte Weißwäsche wirklich zu kochen, und zwar dann, wenn die 95° bei heutigen Maschinen erreicht sind, die Maschine auszustellen, zu warten, etwas zurückzustellen und dann mit dem Programm weiterzumachen. Die Wäsche kühlt etwas ab, wird dann noch mal auf 95° erhitzt. Das können heute leider nur noch wenige Waschmaschinen, bei meinem letzen Waschmaschinenkauf erinnere mich noch gut an das irritierte Gesicht der Verkäufers, aber ich habe dann einen Einzelhändler gefunden, wo die Senoirchefin noch verstand, was ich wollte und mir sogar zwei Maschinen anbieten konnte, die trotz all dem Computer in der Maschine das noch konnten.


    Wenn man sich überlegt, dass früher Weißwäsche per Hand einen Tag bearbeitet wurde und vor allem auch immer Temperaturschwankungen da waren, wundert es mich nicht, wenn man heute nach 2 Stunden angeblich 95° Programm, wobei heute viele die 95° oft nicht mal mehr erreichen, nicht dasselbe Ergebnis herauskommt.
    Es ist halt keine chemisch veredelte Baumwolle, sondern noch Natur. Das hat mit der heutigen Bio-Baumwolle auch nichts zu tun. Das weiß ich von einer Freundin, deren Mann bei einem großen Deutschen Textilhersteller in dem Bereich arbeitet.


    Mir stellt sich jetzt auch die Frage, auch wenn man Baumwollvlies hat, also moderne, bearbeitete Baumwolle, kann man dann da dieselben Sachen mit machen, die man nur mit der Weißwäsche machen würde, also beim Waschen/Bügeln?

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

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  • Ich habe heute meinen Weißquilt gewaschen
    40 Grad, keine Schonwäsche und mit 800 Touren geschleudert


    auf den Bildern ist er noch nass, also gerade frisch auf der Leine, daher die Zugfalten ;)
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    Rückseite
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    Als er trocken war, war kaum ein Knitter zu sehen
    also keine Angst, es geht völlig problemlos


    Ich würde den allerdings niemals bügeln, denn grade das plastische ist ja so schön :)

  • DAs hat ja super geklappt. Welches vlies hast du verwendet?

    Liebe Grüße
    Ulli

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  • Ich gestehe, ich habe Poly drin :o
    Ich wollte es so plastisch wie möglich und die natürlichen Vliese sind nicht so bauschig
    Deshalb wasche ich auch nur bei 40 Grad und nicht heißer
    Meine Decke "wohnt" seit ca. 2 Jahren in meinem Bett und wird abends für die Füße über die normale Decke und sonst als Tagesdecke verwendet
    Also wird sie nicht wirklich schmutzig ;) und wird nur alle paar Monate gewaschen

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  • Das mit dem Poly ist für mich kein Problem. Mein Quilt ist noch ncht gewaschen. Wird auch nur als Abdeckung fürs Bett genutzt. Allerdings auch manchmal von den Katzen, aber erstaunlicherweise zeigen sich da keine Spuren. Aber auch er muß mal gewaschen werden. Nachdem ich innen ein Baumwollvlies habe, wird er nicht so schön aus der Waschmaschine kommen. Das Vlies wird etwas schrumpfen und der Oberstoff wird schrumpelig ausschauen. Da habe ich etwas Bedenken, ob er mir dann noch gefällt. Eigentlich sollte das jetzt nicht mein Problem sein, er gehört ja meiner Tochter. ;)

    Liebe Grüße
    Ulli

  • Ich finde die Diskussion hier sehr spannend. Für jemanden, der seit der Kindheit nähnt, hauptsächliche Bekleidung, dem es egal ist, ob dicksten Wollmantel oder Brautkleid samt passenden Anzug für den Bräutigam, Skibekleidung, seine Schnitte seit dem Teenageralter selbst entwirft, etc. ist ein Quilt komplettes Neuland.


    Wenn man so einen Weißquilt als Tagesdecke fürs Bett macht, wie dick sollte da das Vlies sein?


    Baumwollvlies ist so 8 mm (Hobbs) - 13 mm (Freudenberg 277) dick. Jetzt hat sich eine Freundin, die in Amerika lebt und selbst mit Quilts nichts am Hut hat, bei einer dauerquiltenden Nachbarin erkundigt und dort ist wohl ein Vlies aus 80% Baumwolle und 20 % Kunstfaser der Hit. Aber das wäre nur umgerechnet 4 mm dick. Ich habe daraufhin noch einmal geschaut und es gibt bei uns das Vlieseline 279 80% Baumwolle, 20 % Polyester auch als Packung 220 x 270 cm aber es ist nur 3 (!) mm dick.
    Dann gibt es noch etwas von der Warm Company, Warm and Blush, da habe ich die Dicke noch nicht gefunden.


    Nächstes Mysterium für mich: Da heißt es immer Schonwaschgang und maximal 30° Wäsche beim reinen Baumwollvlies.
    Da bin ich nun doch etwas irritiert. Ich muss meine alte Baumwolle immer wieder einmal waschen, damit sie nicht wieder vergilbt. Ganz egal, ob Gilb durch dunkle Lagerung oder Gilb durch Sonne. Nach Buttermilch und Salzbad sind die Stoffe nun schon länger stabil gegen Vergilbung, nur werde ich nervös, wenn ich mir die Arbeit eines Weißquilts mache und dann weiß, dass ich ihn nur bei maximal 30 Grad waschen kann. Da braucht man nämlich mindestens 60°. Das Bett steht so, dass da schon viel Sonne auf die Tagesdecke fällt.


    Ein Bekannter von meinem verstorbenen Patenonkel aus der Textilindustrie meint, sie stellen Baumwollvlies her. Es ist eigentlich ein technisches Vlies. Aber nicht wenige Frauen, die dort selbst arbeiten oder deren Ehemänner, nutzen es für Quilts und sind begeistert. Es wäre leichter als das von Freudenberg, allerdings ein wenig fester, das würde man aber nicht spüren, sondern hätte etwas mit der Herstellungsweise zu tun. Man kann es bedenkenlos kochen.
    Das gibt es nun in 10 mm und 20 mm.


    Jetzt werden einige sicherlich schmunzeln, aber meine bisherige Vlieserfahrung beschränkt sich auf Steppjacken und Skimode. Ich würde nun sofort den 20 mm dicken Vlies nehmen und jubeln, weil ich denke, dann wird die Tagesdecke so richtig dreidimensional.
    Also er ist 160 g/m² schwer, das 3 mm dicke Vlies 279 aus BW/Poly hat 140 g/m², Warm and Blush sogar 180 g/m².


    Irgendwie werde ich aus dem Ganzen nicht schlau. Welche Dicke/welches Gewicht nimmt man nun für einen Quilt, der als Tagesdecke dienen und möglichst plastisch sein soll?


    Nachtrag: Ich würde nämlich gerne die Materialien bestellen und mich dann todesmutig :D ins Zuschneiden und Nähen stürzen. Ich würde gerne wie Ulli 13 das gemacht hat, in der Quilt as you go Methode nähen.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

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  • Liebe Rufie,


    das Vlies aus der Textilindustrie finde ich interssant. Da Du nach der quilt as you go Methode arbeiten möchtest, wäre es sicher in Ordnung, wenn das Vlies dicker ist. Ich habe mir bei meinen ersten gar keine Gedanken um das Vlies gemacht und mit Polyestervlies gearbeitet. Diese Quilts sind jetzt 8 Jahre alt und sehr oft bei 60° C gewaschen worden (soweit man der Waschmaschine trauen darf). Diese Quilts sind wirklich noch top und in Gebrauch. Für eine Tagesdecke würde es mich auch nicht stören, dass man unter Polyester evtl. mehr schwitzt. Was die Microplastikbelastung angeht, bin ich allerdings ins Grübeln geraten, das war mir damals auch nicht so bewusst. Der Vorteil beim Polyestervlies ist eindeutig, dass es nicht einläuft und auch den Wäschetrockner ohne Probleme verträgt. Bisher ist es auch nicht durchgefusselt.


    Für meine neueren Quilts habe ich Luna Vliese verwendet und zwar entweder 100% Viscose oder 100% Baumwolle. Davon habe ich bisher nur den Quilt mit dem Viscose Vlies gewaschen. Das Vlies läuft deutlich ein. Es waren 3% angegeben, aber ich würde sagen, dass es deutlich mehr war. Ich hatte das Quilttop mit 220 cm zugeschnitten und nun sind es nur noch 203 cm oder 204 cm. Das Quilten mag zwar auch einen Anteil am Schrumpfen haben, aber ich plane nun deutlich mehr Überlänge ein. Das Luna Vlies ist dünn vermutlich die angegebenen 3 mm, was ich zum Quilten in einem Stück sehr angenehm finde. Es fusselt allerdings auch beim Quilten die Maschine deutlich zu, was das Polyestervlies nicht macht. Für eine Decke zum Einkuscheln finde ich die Naturvliese angenehmer. Ich mag die Haptik der Naturvliese (vor allem nach der ersten Wäsche) sehr gern.


    Vielleicht hast Du die Möglichkeit Dir von den verschiedenen Vliesen (unterschiedliche Marken und Materialien) kleinere Stücke (bei Luna z.B. Crib Size und bei den anderen 0,5 Meter) zu besorgen und erstmal ein paar Teststücke zu Quilten und zu Waschen. Z.B. Kissen, die Du dann noch verwenden kannst. Dann bekommst Du ein Gefühl dafür, was Du magst. Die Vliese in kleinen Größen kosten nicht übermäßig viel und Du musst nicht viel Geld in ein großes Stück Vlies investieren, das Du am Ende im Quilt vielleicht nicht magst.


    Als ich mit dem Quilten anfing, war ich noch nicht hier im Forum und hatte mir das meiste selbst zusammengesucht. Da habe ich dann auch einfach Material verwendet, das leicht zu beschaffen war. Manchmal ist es einfacher, wenn man sich nicht über alles den Kopf zerbricht. Aber wenn man schon mal dabei ist sich den Kopf zu zerbrechen, macht Versuch vermutlich klug ;).


    Mich würde übrigens auch die Quelle für das Baumwollvlies aus der Textilindustrie interessieren, wenn man dort als Privatkunde auch welches beziehen könnte.

  • Ein 2 cm Vlies zu Quilten bzw. das Ergebnis finde ich total unschön.


    Bis zu 1cm Dicke ist das Quilten super angenehm, man kämpft nicht mit unnötigen Wellen und Falten.


    Die Idee von Needles mit Testvliesen ist sehr empfehlenswert.


    Ich mache das immer wenn ich ein neues Vlies teste. Da nach dem Heften des Sandwiches immer am Rand irgendwo Vlies übrig bleibt nutze ich dies für ein Kissen, Platzset oder kleines Täschchen dass ich nach Fertigstellung mindestens 2mal Wäsche, bevor es an den richtigen Quilt geht. So bekommt man ein Gefühlt von Schrumpf und Zerknittern.


    Übrigens ist ein gebügelter Quilt zwar zunächst etwas platt, das gibt sich aber nach Ausschütteln und erster Nutzung. Das plastische geht auf keinen Fall verloren!


    Zum Waschen:


    Auch wenn ich keine alte Weißwäsche habe, vergilbte weiße Stoffe, sei es von Deo oder einfach Grauschleier kannte ich früher auch. Seit dem Umstellen meines Waschpulvers ist meine weiße Wäsche auch nach 40 Grad Wäsche wieder weiß, ohne jegliche Vorbehandlung. Ich nutze Denk Mit Sensitiv Vollwaschpulver.



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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Bei meinem Quilt fällt ein leichtes vergilben gar nicht so auf, da meine Stoffe eh von der Farbe unterschiedlich sind.Das ergibt sich automatisch beim Verwenden von unterschiedlichen Stoffstrukturen, wie Leinen und Baumwolle. Ich habe auch beim Sticken und Nähen leichte Beigetöne verwendet.

    Liebe Grüße
    Ulli

  • Stimmt, es gibt sehr viele unterscheidliche weiß Töne, die dann in einem Quilt erst richtig auffallen, man bemerkt das vorher gar nicht.
    Vollwaschmittel, ab und zu ein Säckchen Backpulver oder diese oxi-Dinger dann passt das schon.
    Dieser Gilb vom Liegen, den hat man ja nur, wenn die Teile keine Bewegung haben.
    Ein Quilt, der jeden Tag bewegt wird und in Verwendung ist, bekommt diese Streifen erst gar nicht.


    Mein Vlies war ziemlich dick, sicher kanpp 2 cm, und ich persönlich finde das wunderschön.
    Ich würde niemals ein ganz dünnes nehmen, weil mir das nicht gefällt.
    aber das ist halt reine Geschmackssache

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  • nachtrag,
    ich habe es aber komplett von Hand gequiltet, in die Maschien hätte ich das nicht stopfen wollen, das ist sicher ein richtiges Gewurschtel.
    Wobei, meine Teile waren ja nur 20x20, dann geht das sicher auch, wenn man lieber mit der Maschien quiltet ;)

  • Ach ja...... so einen Weißquilt würde ich auch gern mal machen. Sammle schon viele Jahre alte Weißwäsche.
    Ich verarbeite auch öfters alte Weißwäsche zu romantischen weißen Kissen. Sie kommen als Geschenk sehr gut an.
    Meist verwende ich ein Motiv von den sogenannten Paradekissen und "veredle" das neue Kissen noch mit einem gestickten Monogramm und geklöppelte Spitze.
    So altes, schon tausendmal benutztes altes Leinen nehme ich gern für Lavendelherzen und auch zum Besticken für Kissen. Es lässt sich wunderbar besticken und ist so schön weich.

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  • Needles, danke, du sprichst so wahre Worte.


    Also wenn ich Bekleidung nähe geht das so: Ich sehe oder fühle einen Stoff, habe sofort eine Idee, dann wird sie umgesetzt. Ganz egal, ob ich früher wusste, wie man das machte. Raffungen, Wendejacken, ein Corsage-Abendkleid für eine gute Freundin, die eine natürliche, riesige Oberweite hat, das sie ohne jeden BH sogar auf einem Ball anziehen konnte. Oder zu Studentenzeiten mein Schlafsofa aufmöbeln, sprich neu beziehen. Knallrot und dann Knöpfe eingezogen, so Richtung Chesterfield-Sofa. Alles lange vor Internetzeiten und dem damit verbundenen schnellen Wissen.


    Ich denke einfach auch der Respekt vor den Stoffen meiner Vorfahren lässt mich tausendmal grübeln. Ich will das nicht verpfuschen. Mein aktueller Gedanke: Wie mache ich das mit den Paradekisseneinsätzen? Wirklich nur Weißquilt, oder diese Teile dann rot hinterlegen, wie die Inlets der Paradekissen auch waren, gut, auch rosa, aber diese Farbe mag ich nicht.
    Dann das grundsätzliche Design. Sollte ich solche Teile quilten, dass in der Mitte dann in Anlehnung an früher das Kuvert so eine Raute entsteht? Wild durcheinander oder genau geplant? Irgendwie macht mich das langsam hibbelig, denn normalerweise habe ich ganz schnell ein Bild vor Augen, können auch mal zwei oder drei sein. Dann da rüber schlafen und am nächsten Tag weiß ich, wie es aussehen soll.
    Hier stochere ich noch im Nebel. Eigentlich will ich lieber heute als morgen anfangen, doch vielleicht sollte ich nun einfach etwas ganz anderes machen und darauf vertrauen, dass es irgendwann im Gehirn blitzt und dann weiß ich, was ich will.


    Ich habe den Bekannten nun gefragt, ob ich Teststücke haben kann. Das geht. Also werde ich es nun einfach einmal probieren.


    Zu deiner Frage, ob man als Normalsterblicher das Vlies kaufen kann: Die haben leider weder einen Werksverkauf noch kann man ihre Sachen sonst irgendwo als Privatkunde kaufen. Es gibt wohl nur die Möglichkeit für Leute, die dort arbeiten, Material zu kaufen, allerdings auch begrenzt. Da gibt es wohl irgendeine betriebliche Vereinbarung.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

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  • Ich habe mich anfangs auch nicht recht ran getraut. Aber bei der "Quilt as you go" Methode macht das nichts. Du kannst die Teile immer wieder austauschen, bevor du sie zusammen nähst. Ich hattte zuerst auch kein Bild vom Quilt, das hat sich erst während des Nähens ergeben. Die Paradekissenteile habe ich mit champagnerfarbiger Bettwäsche unterlegt, war ein schöner Kontrast.

    Liebe Grüße
    Ulli

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  • Liebe Rufie,


    mir ist schon klar, wo Dein Respekt vor dem Projekt herrührt und ich kann es auch verstehen :herz:. Du hast jetzt eigentlich 2 oder eher 3 Möglichkeiten.


    1. Du lässt alles im Schrank liegen und wartest auf einen Geistesblitz.
    Allerdings glaube ich nicht so recht, dass dieser dann so schnell von alleine kommt.


    2. Du fängst einfach an.
    Das wird sicher viel Überwindung kosten.


    3. Du machst erstmal ein Quiltprojekt zum Warmwerden.
    Da Du Dich bereits um Probevliese gekümmert hast, drängt sich das doch quasi auf ;). Dann bekommst Du schon mal ein Gefühl für die Sache und vielleicht einen Plan. Aber auch dann braucht es noch ein bisschen Überwindung.


    Mein schlimmstes Projekt bezüglich Schneidehemmung waren Patchworkkissen aus alter Kleidung einer verstorbenen Bekannten. Ich hatte mich angeboten diese als Erinnerung zu machen und hatte dann auch starke Hemmungen, die Kleidungstücke anzuschneiden. Die Blusen, Röcke und T-Shirts kannte ich zum großen Teil noch an ihr und sie fehlte mir ohnehin und dann hatte ich noch das Gefühl ich könnte es nicht passend machen und dann wäre alles verloren. Die Kissen sollten für die engsten Angehörigen sein und ich war mir einfach nicht sicher, ob diese wirklich im passenden Stil machen würde. Der Stil meiner Bekannten unterschied sich deutlich von meinem. Aber ich wollte das gern machen. Wirklich helfen kann man den Angegehörigen in der Trauerphase kaum, wenn man nicht sehr eng befreundet ist. Hingehen und Trösten kam in dem Fall nicht wirklich in Frage, aber ich dachte mir, dass eine solche Erinnerung eine schöne Sache ist. Ich hatte es also angeboten und nach ein paar Monaten bekam ich dann einen Sack mit Kleidung, die ich dafür verwenden konnte. Mit dem Hinweis, dass es schön sei, wenn ich 2 Kissen daraus nähen könnte (diese beiden Kissen waren nicht für die Beschenkte gedacht, aber sie dachte nie zuerst an sich). Nach den ersten Schnitten in die Sachen und nachdem die ersten Einlagen auf T-Shirts gebübgelt waren, ging es quasi wie von selbst. Ich habe am Ende 5 Kissen genäht, weil ich diese 5 Angehörigen kannte und ihnen allen ein Kissen schenken wollte, die Kleidung reichte glücklicherweise dafür. Angeschnittene Reste der Kleidung habe ich natürlich entsorgt, das wollte ich ihr ersparen. Nur ein unangetastetes Kleidungsstück blieb übrig, das habe ich dann zurückgeben. Die Beschenkte, die ein Kissen für sich und 4 zum Weiterverteilen von mir bekommen hat, hatte Tränen in den Augen. Natürlich kamen diese Tränen auch, weil es ein so schwerer Verlust war, aber sie hat sich wirklich sehr über die Kissen gefreut, das konnte ich deutlich spüren. Sie hat sich auch nochmal bei mir gemeldet und mir erzählt, wie sehr sich die anderen Beschenkten gerfreut hätten, natürlich ging es auch dort nur gemischt mit Tränen, aber das ist eben ein Teil der Trauerarbeit. Ich glaube, ich habe es sogar geschafft mich am Stil meiner Bekannten zu orientieren und meinen Geschmack außen vor zu lassen - auch das ging quasi von allein, als ich mich auf die Arbeit eingelassen habe. Das ist nun schon eine Weile her und ich hoffe/denke, dass die Kissen nun eine wirklich schöne Erinnerung sind. Ich habe übrigens keine Bilder von diesen Kissen, das ist eine sehr persönliche Sache und gehört nicht hier ins Forum. Auch wenn ich sehr hoffe, dass es in nächster Zeit keinen solchen Anlass mehr geben wird, würde ich es jederzeit wieder machen - auch in dem Wissen, dass es mir immer schwer fallen würde.


    Ich denke, dass auch bei Dir die Schneidehemmung massiv abnehmen wird, wenn Du erstmal angefangen und ein paar Schnitte gemacht hast. Du hast zumindest den Vorteil, dass Du nur Deinen eigenen Geschmack treffen musst und vermutlich weniger Trauer mitspielt. Wenn du erstmal mit einem einfacheren Laken anfängst, wäre der Verlust, der im schlimmsten Fall entstehen könnte, vermutlich tragbar. Dann kannst Du lockerer an die Sache herangehen und siehst im besten Fall, dass es die richtige Entscheidung war anzufangen und der Rest geht dann viel leichter. Ich denke, die Weißwäsche ist bei Dir umgearbeitet immer noch besser aufgehoben als im Originalzustand im Schrank oder in einem Musseum. Zumindest hätte meine Oma sich mehr darüber gefreut, wenn die Sachen in der Familie geblieben wären.


    Die Frage, ob Du Teile des Quilts rot hinterlegen solltest, würde ich verneinen. Das liegt nicht daran, dass ich den Effekt nicht mögen würde, sondern hat vor allem praktische Gründe. Du möchtest den Quilt gern heiß waschen und weiße Wäsche könnte vermutlich hin und wieder Vollwaschmittel (also welches mit Bleiche) vertragen, das mögen rote Stoffe eher nicht. Rot neigt auch eher zum Ausfärben und könnte das schöne Stück im schlimmsten Fall ruinieren. Mit hellem rosa hätte ich da deutlich weniger Bedenken, aber das magst Du nicht. Den von Ulli angesprochenen Champagnerton finde ich gut. Alternativ könnte ich mir auch helles grau oder blau vorstellen. Ich würde aber blassere Töne nehmen, die färben nicht so sehr aus und sehen auch nach einer Bleiche nicht furchtbar aus.


    Zum Quiltmuster: Die Idee mit der Raute in Anlehnung an das frühere Kuvert finde ich gut, allerdings würde ich schauen, dass ich mich an den ausgeschnittenen Elementen orientiere. Nur Rauten um die einzelnen Elementen kann sehr gut und modern, aber auch streng aussehen. Wild gemustert? Darunter kann ich mir nicht soviel vorstellen. Ich denke es muss am Ende zusammenpassen, das kann es durchaus auch mit verschiedenen Quilt-Elementen. Hier wurden schon tolle Beispiele gezeigt und das Netz bietet noch unendlich viele weitere Inspirationsquellen, aber letztlich sollte das Ergebnis auch etwas von Dir widerspiegeln. Du wirst eine Möglichkeit finden. Wenn Du erstmal ein paar Probestücke gequiltet hast, bekommst Du ein Gespür dafür, was Dir gut und sicher von der Hand geht und auch was Dir am besten gefällt.


    Ich bin auch ein Mensch, der sich vieles zutraut, wo viele gesagt hätten, dass ist gewagt, aber meist hat es gut geklappt. Bei Kleidung habe ich auch von Anfang an Schnitte geändert und im Zweifelsfall eben ein Probestück gemacht. Bei Quilts finde ich bloß genaues Arbeiten wichtig. Die Planung lässt sich wunderbar auf Papier oder auch am PC machen. Ein paar Probestücke fürs Quilting sind eine gute Übung. Bei kleineren Stücken ist das Quilten übrigens nicht so kompliziert ;). Du hast bei der quilt as you go Methode übrigens die Möglichkeit die Blöcke ein klein wenig größer zu machen und erst nach dem Quilten ordentlich passend zuzuschneiden, dann hast Du am Ende auch nach dem Quilten noch die passende Größe.


    Danke übrigens für die Information zum Vlies. Dann ist das für mich natürlich keine neue Option. Ich bleibe dann wohl erstmal bei den Luna-Vliesen, die sind zwar nicht so dick, aber ich mag sie.

  • Salut Needles,


    danke für die Idee mit den Kissen. Du hast recht, die Bilder wären für ein Forum zu persönlich. Aber ich kann mir etwas darunter vorstellen.


    Bunt durcheinander? Mache ich gerade. Allerdings ganz lieselig. Andererseits stelle ich mir BUNT bei einem Weißquilt schwierig vor. ;)  rufie: Gut aufpassen, daß sich die Muster und Stickereien nicht gegenseitig die Glorie nehmen, sondern ab und an auch "ungemusterte" Stücke einsetzen. Es wäre sonst schade um die Mühe, die sich Deine Vorfahren mit ihrer Aussteuer gegeben haben...

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Ich habe Monate nachgedacht, bevor ich begonnen habe mit dem Quilt
    Teilweise habe ich sogar davon geträumt ;)


    begonnen habe ich dann mit geschenkten Sachen, zu denen ich keine direkten Bezug hatte bzw. mit löchrigen Sachen und erst dann die Teile von der Omi und den Großtanten genommen


    bezüglich quilten,
    ich habe immer einen "glatten" Block und einen "gemusterten" (wobei gemustert nur für die Struktur steht) abgewechselt. Bei den glatten habe ein schlichtes viereck gequiltet und bei den andern je nach Musterung die Konturen quasi nachgezeichnet. Ich weiß nicht, ob man das auf den Fotos erkennen kann.

  • An alle, die mir noch Tipps und Hinweise gegeben haben (Rosenfreundin, deimeline, Glückssachen, Ulli - ich hoffe, ich habe nun niemanden vergessen) und mich motivieren.


    Ich habe nun einmal meine Vliesreste ausgepackt, das sind natürlich Polys bzw. reine Wolle für Bekleidung und ein wenig experimentiert - mit einem aktuellen Baumwolllaken, dass einen dummen Fleck hatte, der sich gegen jede Fleckentfernnung erfolgreich wehrte :p
    Also plastischer wird es natürlich mit 2 cm hohen Vlies, allerdings hat das einen Haken:
    Wenn ich solche Blöcke nähe wie deimeline, wo die verschiedenen Muster und Stickereien im Vordergund stehen, sieht der 2 cm Vlies viel schöner aus, weil einfach plastischer. Bei der Baumwolle des Lakens sieht auch ein maschinengesticktes Ornament schöner aus.
    Wenn ich nun aber solche Blöcke nähe wie Ulli, wo gerade die keinen Teile wichtig sind und Faltungen, dann sehen die auf 2 cm Vlies, wenn man sie quiltet (zumindest mit der Maschine), nicht so edel aus. Also das mit der Hand zu quilten, nein, das ist nicht meines. Auich wenn ich so eine Handarbeit extrem bewundere. Aber ich bin nun mal Nähmaschinensüchtig und wenn meine Vorfahren von wo auch immer zuschauen und mich handquilten sehen würde, die würden laut lachen und wissen, dass ich den nie fertig bekäme.


    Das Dumme ist nur, ich will beides in dem Quilt haben. Also Blöcke in Richtung deimeline und Ulli. Aber ich denke, ich muss mich für ein Vlies entscheiden. Es wird wohl das dünnere werden, denn auch die Streifen zum Verbinden der Blöcke gehen mit dem dünneren Vlies einfacher.


    Heute kommen mir Ideen. Die Streifen werde ich mit einem Zierstich in der Mitte nähen. Übrigens, der sieht auf dem dünneren Vlies besser aus und vor allem ist er leichter zu nähen. Ich habe nun ein Cuvert hier liegen und nehme das wohl als Ausgangspunkt. Sprich schneide die Raute mit der Stickerei als Streifen aus und integriere das in den Quilt. Das innere der Raute könnte ich mir aktuell so vorstellen, dass ich die Raute immer wieder aufgreife. Außen dann quadratische Blöcke und vielleicht auch Rechtecke.


    Wo ich im Moment noch überlege, ist wie und wie viele der "Träume süß" - Teile ich integriere. Ich habe so viele, teils eingewebt in Bettlaken, teils gehäkelt/gestickt aus Paradekissen, dass ich einen Rand um den Quilt damit machen könnte. Andere Alternative: Ich suche mir den schönsten aus, das wäre ein gestickter und platziere ihn oben in der Mitte oberhalbt dem Cuvert. Aktuell gefällt mir das besser, denn eine Tagesdecke mit so vielen Träume süß/süss am Rand ist vielleicht etwas unpassend. Außerdem hätte ich da Träume süß von Jugendstil bis 50er Jahre, mal gerade, mal schräg geschrieben uns das wirkt dann irgendwie unruhig.
    Außerdem würde ich in Richtung von zwei Ecken gerne die gestickten Engel mit der Trompete nehmen.


    Auf jeden Fall kann ich sagen, jetzt bin ich im Lauf. Wäsche und Spitzen sind über den Boden verteilt, dazu Bleistift und Papier, der Papierkorb in Wurfnähe. Dazu meine geliebten Bücher The Art of Manipulatin Fabric, Shadow Folds und ein altes geerbetes Buch von 1882: Gestalten mit textilem Material.


    Sprich jetzt gehts los. Aktuell macht das Designen Spaß und wenn ich nun ein Stück in der Hand halte, überlege ich, was ich nun am besten ausschneide und nicht mehr, da kannst du doch nicht reinschneiden. :D
    Ich tauche dann mal in die Tiefen meiner Kreativzimmerbodens ab. Ich bin einfach ein Bodenkind. Da habe ich einen 2,50 x 1,20 großen Zuschneidetisch, aber planen und vorarbeiten kann ich am besten, wenn ich am Boden sitze.
    Ich habe jetzt 1 1/2 Tage Zeit, da wird schon was draus.

    LG rufie


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