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Frage: Belastungsgrenze einer Haushaltsnähmaschine

  • Bei mir steht eine Juki, das 2. upgrade nach einer mechanischen Carina Creativ und einer Janome 4100 LE.


    Zwischendurch hatte ich mir aus Jux und Neugier noch die kleine W6 (1516?) gekauft, die ich meiner Schwiegertochter überlassen habe. Außerdem habe ich - ebenfalls aus Neugier - noch eine BerninaRecord 730, die aber fein in ihrem Köfferchen schläft, weil ich sie eigentlich auch nicht brauche.
    Die Singer-Tretmaschine meiner Oma hab ich völlig unsentimental entsorgt, weil sie mir im Wege stand und ich lieber komfortabel nähe :o ...


    Die Analyse von Ralf finde ich sehr interessant - das Verhältnis der NäMa-Preise zum Monatseinkommen.
    Zu Omas Zeiten war die Nähmaschine wirklich eine Anschaffung für's Leben, denn es war immer was zu reparieren und zu flicken. Mit der Nähmaschine wurde Geld gespart.
    Allerdings wäre meine Oma nie auf die Idee gekommen, etwas anderes als haushaltsübliche Textilien auf ihrer Nähmaschine zu nähen. Abgerissene Taschenhenkel und Kartoffelsäcke reparierte mein Opa mit der Sattlerahle, der Hund trug ggf. ein Kettenhalsband oder gar nix, die lederne Hundeleine hielt ewig ...


    Ich nähe auch nur Kleidung, allerdings bis hin zu schweren wollenen Wintermänteln, aber das haben meine bisherigen Maschinen alle anstandslos gemacht, und ich hatte nicht das Gefühl, sie zu überlasten.


    ...hm, und ich weiß nicht, ob ich wirklich 30 Jahre mit der selben Maschine nähen möchte ;) !
    Meine technische Neugier ist doch ziemlich ausgeprägt :D

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

  • Zitat

    ...hm, und ich weiß nicht, ob ich wirklich 30 Jahre mit der selben Maschine nähen möchte !
    Meine technische Neugier ist doch ziemlich ausgeprägt


    Ja, DA bin ich auch ganz weit vorne. Wann immer hier eine Maschine erwähnt wird, google ich sie sofort und überlege, ob die nicht evtl. auch zu mir passen würde.


    Ich denke, das Ganze hat einfach was von nostalgisch verklärtem "Hach ja, damals..."
    Aus diesem Grund habe ich mir vor vier Jahren nochmal einen alten Panda angetan, weil ich an den ähnlich romantische Erinnerungen hatte wie an meine Gemüsemarktmaschine. Reinsetzen und losfahren. Ist nix dran an so einem Hutschefiddel, dann kann auch nix kaputt gehen. Gott war ich froh, als ich das Ding wieder los war (ich habe ihn verschenkt). Ein tolles Auto, aber absolut nicht mehr das, was ich jetzt will.


    So ist´s bei den Maschinchen auch. Wenn mir jetzt nochmal so eine Gemüsemarktmaschine über den Weg laufen würde, würde ich vermutlich verträumt zwei Nähte nähen, dann den abgerissenen Faden wieder einfädeln (würde ohne Brille nicht mehr gehen), den Stoff wieder aus der Stichplatte zubbeln, das verkantete Handrad vergeblich drehen und dann wieder reumütig zu meiner Computermaschine zurückkehren :D

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  • Doggy, jetzt hast Du aber vergessen mit der Fadenspannung zu kämpfen :-).


    Ja, bisher habe ich meine Nähmaschinen auch gekauft, weil ich was neueres wollte, und nicht weil sie's nicht mehr tun :-).

  • Ich habe damals - vor 30 Jahren! - auch völlig sorgenfrei an meiner Unterspulenkapsel rumgeschraubt. Dabei, meine Mutter hatte mir eine echte Pfaff zum Geburtstag geschenkt. Obwohl sie selber niemals nie freiwillig nähen würde. War ein Einsteigermodell. Und im Handbuch stand auch, das man besser nichts an der Unterspulenkapsel verändern sollte. Aber die Fadenspannung war sowas von merkwürdig. Da hab ich irgendwann den Schraubenzieher gezückt. Hat aber auch nix geholfen. Dass ich damit zum Händler gehen könnte, damit der sich das mal anschaut, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.


    Als dann vor 6 Monaten nach fast 30 Jahren Pause meine Bernina ins Schlafzimmer einzog, fiel meinem Mann die Kinnlade runter als ich sie eingeschaltet habe. Er kannte noch das Rattern und Dröhnen von der Maschine seiner Mutter. "Ist die aber leise!" rief er begeistert. Wir sollten also auch nicht vergessen, dass man in den guten alten Zeiten nicht mehr viel hören konnte, wenn die Maschine lief. Da hatten auch die Nachbarn noch was von. Aber auf der Nähma seiner Mutter hab ich noch ein Täschchen für die standesamtliche Hochzeit genäht. Da hatte die Maschine sicher 25 Jahre auf dem Buckel und regelmäßig gewartet wurde die bestimmt nicht. Okay, hat man auch an der Fadenspannung gemerkt. Aber meine Schwiema hat nur mit den Schultern gezuckt und weiter ging's.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Öhm, wenn ich unten bin, und oben stickt Ruby, denke ich schon "zum Glück wohne ich selbst unter mir"
    das rattert ganz schön......
    (hab' 'ne Treppe mitten in der Wohnung mit 2 Zimmern "obendrauf")

  • Habe gerade Deinen Maschinenpark bewundert mit den tollen Utensilos und den Edeldosen! Ja, Stickis sind ziemlich laut! Erinnert dann direkt an alte Zeiten!

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Danke, die "Edeldosen" sind einfach nur mit besticktem Stoff ummantelt ;-),
    und die beiden Nähmaschinen verkaufe ich einer lieben Freundin, sind Erinnerungsfotos ;-).
    Das Geratter der Sticky im Oberstübchen hat mich an die Züge unten in der Straße erinnert ;)

  • Es gab zu jeder Zeit gute und schlechte Nähmaschinen. Was sich aber dramatisch geändert hat, sind die Materialien. Seit der Siegeszug der technischen Stoffe in den 60er Jahren begonnen hat, sind viele alte Nähmaschinen schlicht überfordert, wenn es über den Geradstich hinaus geht. Pfaff hat als einer der letzten damals noch exististierenden deutschen Hersteller Ende der 50er Jahre darauf mit der Einführung des genähten Zickzackstiches reagiert, der dann als Trikot oder Stretchstich bekannt wurde. Dieser Stich wurde mit einer geänderten Steuerscheibe bei der Pfaff 260 Reihe realisiert. Aber diese Lösung half zwar ein wenig beim Thema Elastizität bei den neuen Geweben, gegen das Rutschen und das seifige Verhalten untern Nähfuß brachte das allerdings nicht viel. Und so kam dann 1968 die Pfaff 1222 mit dem IDT auf den Markt, die nachhaltig eine Verbesserung mit diesen Materialien brachte. In den folgenden Jahren kursierte bei den Nähmaschinenhändlern der Spruch, versuche nie einer Pfaff-IDT Kundin eine Nähmaschine ohne Obertransport zu verkaufen, sie bringt sie garantiert zurück. Das mag übertrieben gewesen sein, doch ein wahrer Kern ist dabei.


    Derzeit befindet sich die Industrie wieder in so einem Umbruch, viele Menschen versuchen Kunststofftextilien zu vermeiden, der Bedarf an naturnahen Materialien nimmt zu, aber diese Materialien sind meist auch fester und stärker. Somit müssen die Nähmaschinen heute wieder stabiler in der Grundkonstruktion sein, da mehrere Lagen Baumwolle, oder Canvas, dichte Wollgewebe höhere Ansprüche an die Mechanik stellen. Das zweite ist natürlich, das auch viele nicht mit Bekleidung verbundene Nähprojekte realisiert werden sollen. Die Reaktion seitens der Industrie ist ja erkennbar, Singer mit seiner Heavy Duty Nähmaschine, die Toyota Jeans - Modelle, um nur mal 2 Beispiele zu nennen.


    Und zu guter Letzt sollen natürlich eigentlich alle Nähmaschinen eierlegende Wollmilchsäue zum günstigsten Preis sein. ;)

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

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  • Da gebe ich dir schon Recht, allerdings sehe ich das als Käufer etwas anders als die Industrie.
    Früher wurden Maschinen nicht nach den Mininalanforderungen gemacht sondern es wurde im größten Modell gezeigt, was man als Firma alles kann. Die Modelle darunter waren dann je nach Preis, den man bezahlen wollte/konnte abgespeckt, aber leistungsmäißg von Motor etc. her, war das relativ gleich. Natürlich hatte eine Nähmaschine früher auch eine andere Bedeutung. In vielen Familien benötigte man eine Nähmaschine, weil genähte Kleidung günstiger war. Da war es dann egal, ob man eine Bluse oder einen Mantel nähte. Das musste die Maschine können das war gar keine Frage. Und sie konnten sowohl ganz feine als auch sehr dicke Stoffe nähen. Lernen musste man, dass man den Stoff dann entsprechend unterschiedlich führt.


    Seit so den Neunzigern wurde jedes Schräubchen angeschaut, wie man da Geld sparen kann und man war auf das Minimum aus. Das wurde dann für den Käufer als anpassen auf seine Wünsche verkauft. Nur wenn sich die Wünsche dann änderten, brauchte man eine andere Maschine. Ich könnte mich heute noch ärgern, dass ich keine Kamera dabei hatte, wenn ich meine Tasche in einem Nähmaschinengeschäft öffnete und meinte, mich interessiert nicht die Vorführung von ihnen mit ihren Stoffen, sondern ich muss wissen, wie ihre Maschine diese Sachen näht. Dann wurde es hektisch. "Das geht nur mir dieser Nadel und dem Füßchen", "dafür müssten sie das noch dazu kaufen" und wenn sie dann Panik bekamen, wenn ich Leder vier- oder Jeans achtfach faltete, nachdem ich vorher hauchdünnen Seidenorganza nähen wollte: "Das näht doch heute niemand mehr" - Hallo, ich nähe das. "Das hat noch keine Nähmaschine für zu Hause gekonnt" Doch, meine Singer von 1962 und die Privileg meiner Mutter von 1967 können das sogar heute noch. Meine Singer Ende der 70er Jahre ist bei Leder etwas empfindlicher, aber es klappt. Wenn ich dann allein gesehen habe, wie sie das selbst an ihren Maschinen versuchen wollten, fragte ich mich, wie die geschult wurden. Füßchen so weit hinten ohne Ausgleich selbst bei vierfach Jeans, dass es ganz schief war. Mit tat der Transporter schon beim ansehen leid.


    Weitere Sache: Viele bewegliche Teile wurden durch Kunststoff ersetzt. Klar, es gibt heute Kunststoff, der teilweise sogar mehr kann und stabiler ist als Metall, nur ist der auch weit teurer als Metall und wird in Nähmaschinen nicht verwendet. Für mich muss eine Nähmaschine auch als Nutzer zu öffnen sein. Nach meinem jahrelangen Frust, weil ich schon gerne eine moderne Maschine gehabt hätte, hat mir dieser Beitrag von Stefan wieder Mut gemacht. Endlich wieder einmal viel Metall! Dazu keine hochgezüchteten Billigcomputerkomponenten sondern einfach Teile, die Käferpotential haben, also nicht schon absehbar kaputt gehen. Ich bin beruflich aus dem IT-Bereich, deshalb diese Einschätzung. Ich konnte es kaum glauben.


    Endlich sah ich eine Maschine, die wieder Universalpotential hatte. Ich will mit meiner Maschine alles nähen können, was an Bekleidung so möglich ist. Moderne Stoffe für Skibekleidung genauso wie althergebrachte, heute ökologisch genannte. ;)
    Dicke, dünne. Meine Maschine muss mir die Freiheit geben und es muss möglich sein, dass ich mit ihr umgehen kann wie manche Männer mit ihren Autos. :D Ich muss sie zerlegen und selbst warten können und dann entscheiden, wann ich sie einmal professionell überholen lasse. Nicht irgendwelche Wartungszeiträume, sie eventuell gar nicht mehr aufbekommen oder dadurch die Garantie verlieren, etc.


    Ich beschreibe das immer so, dass ich eine Nähmaschine wie einen Computer sehe. Da gibt es welche, die nutzen ihn wie ein Fernseher. Anstellen und darauf nur machen, was man damit kann. Dann gibt es diejenigen, die keine Nerds sind, aber dennoch ihren Computer entsprechend einrichten und an sich anpassen. Die auch kein Problem haben, wenn sie einmal einem kleinen Fehler auf dem Grund gehen.
    Ich habe das Gefühl, viele Jahre lang und eigentlich bei ganz vielen Herstellern auch bis heute geht man davon aus, dass es nur "Fernseher-Nähmaschinenkunden" gibt. Selbst die teuersten Maschinen vieler Hersteller sind so ausgerichtet. Dabei stelle ich fest, wenn Hobbynäherinnen dann sehen, dass es auch anders geht, wollen sie zu gerne auch eine Maschine haben, an die man selbst etwas Hand anlegen kann. Das gibt einen Sicherheit, man kennt mit der Zeit aus und wenn dann irgendetwas an der Maschine sich komisch anhört, gerät man nicht in Panik, sondern kann den Fehler mindestens schon einmal einkreisen, vielleicht sogar auf den Grund gehen und ihn beheben. Das findet man dann nicht nervig sondern eigentlich interessant und freut sich dann, wenn alles wieder klappt.


    Zu der Ausgangsfrage:
    Also was da beschrieben wird, sehe ich auch nicht annähernd in der Nähe der Belastungsgrenze. Ich habe die Nähmaschine für mein Hobby und wenn ich an einem Wochenende meinem Hobby frönen will, dann muss die Maschine auch schon einmal 10 Stunden rattern, unterbrochen nur von Essen und typischen Sachen wir Nähte bügeln, neu stecken, etc. Wenn das nicht geht, dann sind nicht meine Nähgewohnheiten daran schuld, sondern die Maschine. Wenn mir jemand sagen würde, auf der Maschine sind maximal 2 Stunden täglich Nähzeit eingeplant, dann würde ich dem etwas sagen und gleichzeitig fragen, wo das steht. Ich weiß z.B. bei anderen Elektrogeräten wie Küchengeräten muss das auf dem Gerät stehen, z.B. auf dem Smoothiemaker einer Freundin steht maximal 10 Minuten an Stück Laufzeit, sogar bei einem Handrührgerät habe ich so eine Zeitangabe schon gesehen.
    Wenn das da nicht steht und die Maschine in die Knie geht, fände ich interessant, wie das im Streitfall ausgehen würde.

    Einmal editiert, zuletzt von nannerl () aus folgendem Grund: Tippfehler beseitigt

  • Es gab zu jeder Zeit gute und schlechte Nähmaschinen. Was sich aber dramatisch geändert hat, sind die Materialien. Seit der Siegeszug der technischen Stoffe in den 60er Jahren begonnen hat, sind viele alte Nähmaschinen schlicht überfordert, wenn es über den Geradstich hinaus geht. Pfaff hat als einer der letzten damals noch exististierenden deutschen Hersteller Ende der 50er Jahre darauf mit der Einführung des genähten Zickzackstiches reagiert, der dann als Trikot oder Stretchstich bekannt wurde. Dieser Stich wurde mit einer geänderten Steuerscheibe bei der Pfaff 260 Reihe realisiert. Aber diese Lösung half zwar ein wenig beim Thema Elastizität bei den neuen Geweben, gegen das Rutschen und das seifige Verhalten untern Nähfuß brachte das allerdings nicht viel. Und so kam dann 1968 die Pfaff 1222 mit dem IDT auf den Markt, die nachhaltig eine Verbesserung mit diesen Materialien brachte. In den folgenden Jahren kursierte bei den Nähmaschinenhändlern der Spruch, versuche nie einer Pfaff-IDT Kundin eine Nähmaschine ohne Obertransport zu verkaufen, sie bringt sie garantiert zurück. Das mag übertrieben gewesen sein, doch ein wahrer Kern ist dabei.


    Moin,


    ich habe derlei schon oft in Foren gelesen und ein paar Mal in Nähmaschinengeschäften gehört und ich habe jedesmal ein Verständnisproblem, weil ich einfach mit dieser Näherei nicht groß geworden bin und das jetzt lerne wie ein Erwachsener die vierte Fremdsprache in Businesskursen.


    Stretchstoffe sind meiner Ansicht nach ein paar Jahrzehnte älter als es zur Nähmaschinenverkäuferlegende gehört. Strickstoffe gibt es schon ewig, Fein- und Doppelripp auch, und auch technische Elastikfäden mindestens seit den 20er Jahren. Zum Nähen war offenbar immer gerade das nötig, was die Nähmaschinenindustrie serienfertig auf dem Markt hatte. Anfangs hat man den Stoff ein bisschen gestreckt beim Nähen, da ging das mit dem Steppstich. Dann wurde es einfacher mit dem Zickzack. Als Zickzack mit Zwischenstepp möglich wurde wurde das auch augenblicklich unverzichtbar. Und jetzt lassen sich Stretchmaterialien nicht mehr ohne dreifach genähten Steppstich verarbeiten.


    Macht nichts. Selbstverständlich kann eine Pfaff 30 oder eine Singer 15 mehrfach genähten Zickzack. Oder eine Singer 12. Oder... Jeder Hersteller hatte seine eigenen Zubehörsysteme, und wenn die Technik grundsätzlich gleich war (low shank, vertical shaft) dann war der Krempel auch herstellerübergreifend austauschbar. Sich heute antiquarisch das Grundgerät zu beschaffen, das System wegzulassen und dann Einsatzmöglichkeiten zu vermissen ist natürlich auch möglich. Allerdings gibt es auch das Zubehör antiquarisch.


    Pfaff IDT kenne ich als unstabile bröselige Plastikangelegenheit, die bei dünnen Stoffen nicht mehr bietet als jeder x-beliebige Obertransportfuß zum Nachrüsten wie sie seit mindestens 70 Jahren angeboten werden und heute ab 6 Euro zu haben sind. Bei dicken Materialien und/oder kräftigem Zupacken zerbröselt IDT umstandslos, weil die Plaste zu dünn und ohne Elaste sind. Kein Vergleich zum robusten Obertransport einer 145 oder einem Puller.


    Wenn ich mir das historische Nähmaterial anschaue mit Seide, Vorhängen, Samt, Brokat, Wollstoffen, Leinwand- und Köperbindung, Helanca, Batist (wie ich inzischen gelernt habe kein südamerikanischer Diktator), Organza (keine Volksbefreiungsfront), Vorhangstoffen, Sackleinen, Weißwäsche et und cetera glaube ich nicht, dass die Anforforderungen an eine Nähmaschine zu irgend einem Zeitpunkt schlagartig zugenommen haben. Abgenommen haben allerdings die Zubehörangebote. Vergleicht mal die Singer attachments mit heutigen Angeboten. Klar kann fehlendes Zubehör das Anwendungsspektrum einschränken.


    Die aktuellen Modelle sind vielseitiger und/oder besser für dünne Stoffe geeignet? Wo jedesmal frenetisch bejubelt wird, wenn irgendwo der Nähfußdruck einstellbar ist? Wenn Hersteller sich über die fehlende Einstellmöglichkeit verbal hinwegschummeln mit Formulierungen wie "Nähfußdruck über Feder angepaßt"? Diese Einstellmöglichkeit war mal selbstverständlicher Standard. (Nicht dass die Prospektschummelei ganz neu wäre: Im Prospekt der Elna 1 wird auch sehr anschaulich mit Foto gezeigt, wie elastisch eine Zickzacknaht in Trikotstoffen ist. Die Maschine hat aber gar keinen Zickzack.)


    Im 19. Jahrhundert sind doch die Geräteturner nicht nackt vom Hochreck abgegangen, weil die unelastischen Nähte ihrer Turnhemden bei schwungvollen Kunstturnfiguren jedesmal aufgerissen sind.


    Ich glaube, dass die Marketingabteilungen alle paar Jahre den Interessenten die gleichen Möglichkeiten mit immer neune Geräten anbieten. Logisch, mit Geräten, die 120 Jahre halten und dann mal abgestaubt werden müssen ist nur einmal Geld zu verdienen. Mit einem Plastik-IDT immer wieder.


    Ist doch hypsch: Die Ideal von 1891 ist jetzt einmal gründlich durchgeölt und mit neuem Riemen voll einsatzfähig, und bei neuen Geräten heißt es Öl könne den Kunststoff angreifen, die müssen zum Service in die Werkstatt.


    Gruß
    Ralf C.,


    der historische Nähbücher als Begleitlektüre zu neuen Nähprospekten empfiehlt.

    Nähmaschinen sind wie Raubtiere; man kann sie nicht bezwingen, aber wenn man sie geduldig beobachtet kann man mit ihnen auskommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ralf C. Kohlrausch () aus folgendem Grund: Tippfehler

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  • Eines sollten wir bei dieser Diskussion nicht vergessen, die Qualität der Stoffe ! Ich habe auf meiner Veritas, welche knapp 50 Jahre alt ist, bisher alles nähen können, vorausgesetzt man kann mit der Maschine in allen "Lebenslagen" umgehen. Dabei stelle ich immer wieder fest, daß neuere Stoffe sich schwerer verarbeiten lassen als ältere aus besseren Garnen bzw. anderen Verarbeitungsprozessen. Wenn ich an die Hus 1250, auch schon 25 Jahre in meinem Besitz, denke, na ja, bei einigen Dingen, z.B. sehr dünner Stoff oder Knopflöcher, tut sie sich sich ganz schön schwer, trotz mitgelieferter Hilfsmittel. Beide Maschinen sind bestens gewartet, die Hus vom Fachmann, die Superoldie von mir. Das Problem dünner Stoff habe ich mal angesprochen beim Fachmann, mit Nähproben von beiden Maschinen - Ergebnis war nur ein 'Grinsen' und die Bemerkung, ich sei anspruchsvoll ...

  • Ich habe in meinem Post nur geschrieben, das ab den 50er/60er Jahren vermehrt Kunststofffasern verwendet wurden und die Firma Pfaff daraufhin den genähten ZickZackstich in der 260er Serie mit den Automaten verwendet hat. Das Pfaff dann diesen Stichtyp Stretchstich genannt hat, sagt ja nichts darüber aus, das es schon früher Trikotwaren, fälschlicherweise oft auch als Stretch bezeichnet, gegeben hat.


    Der wesentliche Unterschied zwischen Trikotware und den Kunsttextilien ist, das die Trikotware auf Grund ihrer Webart ihre Elastizität erhält und weniger durch das Herstellungsmaterial. Das hat sich mit Einzug von Perlon, Nylon, Kunstseide, Elasthan, Viskose und anderen eben sehr verändert. Daraus eine Henne / Ei Fragestellung zu machen?


    Was den IDT betrifft, unsere Maschinen im Atelier, die zum Teil aus den 80er/90er und später stammen, sind durchweg solide Maschinen, bei denen zumindest der IDT und das Chassis nicht aus bröseligen Kunststoff besteht sondern durchweg aus Metall.
    Allerdings die Haushaltsmaschinen von Pfaff mit der Pfaff 145 beim Obertransport zu vergleichen? Da habe ich dann Verständnisprobleme, vor allem, da die Fragestellung um die Belastbarkeit von Haushaltsmaschinen ging.


    Ein Hinweis in eigener Sache. Da in letzter Zeit einige Personen hier im Forum anscheinend allergisch auf mich reagieren, werde ich mich in Zukunft wieder deutlich rarer machen. Bei Fragen per PN stehe ich gerne zur Verfügung, aber jede meiner Aussagen in Zitatform auseinander zu pflücken und oft genug, in diskreditierender Form zu kritisieren, halte ich weder für mich noch für das Forum für dauerhaft Erfolg versprechend.
    Und bevor jetzt von Meinungsfreiheit usw. losgepoltert wird, Meinungsfreiheit ja und immer gerne, aber der Ton macht die Musik.
    Meine Aussagen zu fachlichen Fragen beruhen auf dem aufmerksamen Lesen der Fragen unserer Threaderöffner und einer fast 100jährigen Familienerfahrung im Textilbereich von der Produktion bis zum Design. Mit diesem Hintergrund versuchte ich hier dem einen oder der anderen Antworten bzw. Hilfe zu geben. Dazu gehört sicherlich auch, eventuelle Kaufentscheidungen in Richtung solide vielleicht anfänglich teurer zu stupsen, denn die Erfahrung zeigt meistens, zu billig gekauft wird meist doppelt bezahlt. Das der eine oder andere User technisch versiert genug ist, um sich selbst zu helfen mit ein wenig Anleitung ist sehr erfreulich, aber nach einigen Jahren Forenerfahrung nicht als selbstverständlich zu erwarten.
    Mit Stefan steht zumindest für die Maschinen ab den 70er Jahren weiterhin ein mehr als kompetenter Fachmann zur Verfügung. Für die Eisenschweine, naja, da wird sich bestimmt jemand finden lassen. ;)


    In diesem Sinne bedanke ich mich bei Fans (die mich über die Jahre mit "Danke" verwöhnt haben) und Feinden (die mir jetzt wieder mehr Zeit für meine Eisenschweine verschafft haben).
    Allseits immer eine gute Schlinge und genug Faden unterm Nähfuss.


    Euer Foucault

    m@rtin
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    • Offizieller Beitrag


    Im 19. Jahrhundert sind doch die Geräteturner nicht nackt vom Hochreck abgegangen, weil die unelastischen Nähte ihrer Turnhemden bei schwungvollen Kunstturnfiguren jedesmal aufgerissen sind.


    Mal ein kleines OT:
    Meine Oma :herz:, Jahrgang 1901 hat geturnt.
    Barren, Bodenturnen und so.
    Hochreck war für Damen nicht angemessen.
    Ich hab nach ihren Tod eines ihrer Sportkleider entsorgen müssen ( es lebte leider schon).
    Da war nicht ein einziger elastischer Stoff dabei.
    Leinenfutter auf dickem festen Baumollköper, aaaber...
    jede Naht hatte einen gefältelten Zwischeneinsatz aus Batist, desses Grad der Öffnung mit einem Schnürsystem definiert wurde.


  • Ein Hinweis in eigener Sache. Da in letzter Zeit einige Personen hier im Forum anscheinend allergisch auf mich reagieren, werde ich mich in Zukunft wieder deutlich rarer machen. Bei Fragen per PN stehe ich gerne zur Verfügung, aber jede meiner Aussagen in Zitatform auseinander zu pflücken und oft genug, in diskreditierender Form zu kritisieren, halte ich weder für mich noch für das Forum für dauerhaft Erfolg versprechend.
    Und bevor jetzt von Meinungsfreiheit usw. losgepoltert wird, Meinungsfreiheit ja und immer gerne, aber der Ton macht die Musik.
    Meine Aussagen zu fachlichen Fragen beruhen auf dem aufmerksamen Lesen der Fragen unserer Threaderöffner und einer fast 100jährigen Familienerfahrung im Textilbereich von der Produktion bis zum Design. Mit diesem Hintergrund versuchte ich hier dem einen oder der anderen Antworten bzw. Hilfe zu geben. Dazu gehört sicherlich auch, eventuelle Kaufentscheidungen in Richtung solide vielleicht anfänglich teurer zu stupsen, denn die Erfahrung zeigt meistens, zu billig gekauft wird meist doppelt bezahlt. Das der eine oder andere User technisch versiert genug ist, um sich selbst zu helfen mit ein wenig Anleitung ist sehr erfreulich, aber nach einigen Jahren Forenerfahrung nicht als selbstverständlich zu erwarten.
    Mit Stefan steht zumindest für die Maschinen ab den 70er Jahren weiterhin ein mehr als kompetenter Fachmann zur Verfügung. Für die Eisenschweine, naja, da wird sich bestimmt jemand finden lassen. ;)


    ...in letzter Zeit ist es auffallend...es schleichen sich neue Mitglieder hier ein die "musikalisch begabt" sind...sie treffen einfach den Ton nicht ;) ...und glänzen mit "fiktivem Fachwissen"...


    ...ich habe in meiner beruflichen Laufbahn gelernt solche "Spezialisten" an mir abperlen zu lassen...und wenn es dann allzu bunt wird, drücke ich mich sehr klar, anständig aber unmissverständlich aus...entweder liest der "Betroffene" es so wie es gemeint ist und lernt was daraus...oder wenn nicht, ist es eh egal..."denkresistent" sage ich dem...aber die Freude an den verschiedensten hier vorkommenden Maschinen, Techniken und anderen hier helfen und sie vor einem "Absturz" und teurem Lehrgeld bewahren zu können, ist es mir alleweil Wert...die "besonderen Beiträge" filtere ich "virtuell" aus!


    Foucault...
    ...vielleicht überlegst Du es Dir noch einmal...ich fühle mich sonst so einsam und verloren ;) ...und bei der "Schnittmenge der 50/60er-Maschinen" bräuchte es schon einen noch versierteren Kenner als ich es bin :confused: ...die Eisenschweine sind einfach "nicht so mein Ding", bei denen bin ich einfach zuwenig zuhause...

    Gruss aus der Schweiz
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von stefan ()

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  • Foucault,


    ich schieb Dir ´ne Portion Ruhrpott-Chuzpe rüber. Lass Dich doch von sowas nicht entnerven - Du hast Deine Ansichten, die Du auch begründen kannst. Wer meint, Dich deshalb persönlich angehen zu müssen, entlarvt sich doch nur endgültig als armes Würstchen. Man kann sich immer auch darauf einigen, sich nicht zu einigen, und solange der Mensch an sich, die Persönlichkeit, nicht in Frage gestellt wird, ist alles prima. Die, die das nicht können oder wollen ignoriert man einfach, und wendet sich interessanteren Dingen und Menschen zu.


    Kopf hoch, und bleib, bitte!


  • Stretchstoffe sind meiner Ansicht nach ein paar Jahrzehnte älter als es zur Nähmaschinenverkäuferlegende gehört. Strickstoffe gibt es schon ewig, Fein- und Doppelripp auch, und auch technische Elastikfäden mindestens seit den 20er Jahren.


    Da man Jersey noch vor 20 Jahren KAUM als Meterware kaufen konnte ist es nur logisch, dass nicht alle Haushalts-Nähmaschinen dafür gebaut wurden.


    Meine Großtante, die als gelernte Schneiderin bis Ende der 80er auf Maß genäht hat, hat während ihres Berufslebens nicht einmal einen Jersey als Meterware im Laden gesehen (sagte sie mir Ende der 90er im Alter von fast 80)


    Ich habe in meinem Post nur geschrieben, das ab den 50er/60er Jahren vermehrt Kunststofffasern verwendet wurden und die Firma Pfaff daraufhin den genähten ZickZackstich in der 260er Serie mit den Automaten verwendet hat. Das Pfaff dann diesen Stichtyp Stretchstich genannt hat, sagt ja nichts darüber aus, das es schon früher Trikotwaren, fälschlicherweise oft auch als Stretch bezeichnet, gegeben hat.


    Und wir drehen die Uhr vor, und treffen auf die ganzen Möchtegerns bei Facebook die den Dreifachgradstich als perfekten Stich für Jersey vergöttern (und dabei die überdehnten und welligen Nähte nicht sehen, welche mitnichten vom falschen Nähfußdruck, sondern vom völlig falschen Stich kommen).


    Stretchstiche für Stretchstoffe (gewebt mit Elastan), Zickzack für Wirkware, das wollen die wenigsten verstehen.....



    Ein Hinweis in eigener Sache. Da in letzter Zeit einige Personen hier im Forum anscheinend allergisch auf mich reagieren, werde ich mich in Zukunft wieder deutlich rarer machen.


    Bitte nicht, lass Dich nicht von unfreundlichen Möchtegerns vertreiben (pflege einfach Deine Ignorierteste, manch einer hat Dein Wissen schlichtweg nicht verdient!). Auch ohne eine alte Maschine zu nutzen lese ich Deine Beiträge immer wieder gerne (und irgendwann komme ich vielleicht doch noch dazu die Tretmaschine in Betrieb zu nehmen....)

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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    • Offizieller Beitrag

    Stretchstiche für Stretchstoffe (gewebt mit Elastan), Zickzack für Wirkware, das wollen die wenigsten verstehen.....


    Das kann man gebetsmühlenartig wiederholen, es stösst auf taube Ohren.
    Solange die Leut sich nicht mit dem Material auseinander setzen, das sie verarbeiten, sich nicht mit der Anatomie einer Naht und der Funktion einer Nähmaschine auseinander setzen (wollen).

  • Ich habe das auch lange nicht kapiert - den Unterschied zwischen Stretchstoffen und Wirkware. Darum ist das Forum hier so wichtig, weil man von wirklich erfahrenen Näher/innen und Mechaniker/innen erfährt, was wie geht. Ich bin immer wieder glücklich, wenn ich auf Eure Perlen der Weisheit stoße. So manches habe ich schon mit Copy-Paste zur Erinnerung in mein digitales Näh-Notizbuch gesteckt.

    Liebe Grüße von
    Birgitt


    :nerd:

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  • Ich finde es interessant, wie sich dieses Thema, ausgehend von einer einfachen Frage, was eine Haushaltsnähmaschine üblicherwiese aushält und ob 2 Stunden pro Tag okay sind, zu einem Diskussionpodium rund um die Verarbeitung von Stoffen und die verschiedenartigen Nähmaschinen, die aus der technischen Entwicklung, den neuen Baumateralien und jeweiligen Anweendungsgebieten entwickelt. Das finde ich mal ganz vom GRund her gut, denn kann/soll/darf seine Meinung kund tun.


    Anerkennen muss man, dass hier im Forum einige wirkliche erfahrene Mitglieder gibt, die nicht nur ihre eine erarbeitete Erfahrung, sei es Nähmaschinentechnik, Schnittwissen, Stoffverarbeitung, Materialkunde usw gerne und stets kostenfrei an diejenigen weitergeben, die echtes Interesse an der jeweiligen Materie haben, sondern eben auch unendlich viel Zeit für eigentlich fremde Menschen investieren. Dafür sollten wir allen einfach mal danke sagen.


    Die meisten sind Mitfahrer, zu denen ich mich auch zähle. Sie provitieren von den Fragen anderer, lesen probleme durch, machen sich ihre Notizen und lernen daraus, aber sie melden sich selten zu Wort und wenn dann haben sie ein Problem, das sie selbst nicht lösen können. Letzlich ist das Forum eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und des Wissens. Und es gibt die Aufspringer, wie ich sie nenne, die weder mit tiefgreifender ERfahrung, noch mit Sachverstand glänzen, sich aber gerne und oft bei Themen zu Wort melden, oft einfach nur um mitzumischen. So lange diese Aufspringer ihre Meinung sachlich kund tun, kann darüber, auch gerne kontrovers, diskutiert werden. Meint der Aufspringer er habe die Weisheit mit dem Löffel gefressen, obwohl einige Experten ihre Aussage nicht nur durch Erfahrung, sondern auch durch Quellen belegen können, wird es schwierig. Missklänge entsehen dann, wenn ein Trompeter versucht die erste Geige zu spielen und dabei in den Bogen bläst, um mal bei dem Vergleich von Stefan zu bleiben. Echte Fachleute können nämlich auch problemlos zugeben, wenn sie sich einmal getäuscht haben sollten und das verringert weder ihr Ansehen, noch das Vertrauen in deren Fähigkeiten. So, das musste jetzt mal raus, ich verziehe mich jetzt wieder in die stille Mitleserschaft.

    :kaffee:Gruß aus Franken


  • Stretchstiche für Stretchstoffe (gewebt mit Elastan), Zickzack für Wirkware, das wollen die wenigsten verstehen.....


    Zu allererst: Diese Aussage möchte ich nicht in Frage stellen. Ich möchte nur verstehen, warum.


    Bis jetzt habe ich verstanden/glaube ich zu verstehen: Bei einem dehnbaren Stoff, muss die Naht dehnbar sein, sonst reißt sie. Das erreiche ich entweder durch einen elastischen Nähfaden oder durch die Wahl eines entsprechenden Stiches. DASS dabei nicht jeder Stich für jede Variante geeignet ist, sehe ich - spätestens nach dem Ausprobieren - WARUM leider nicht immer. Manches ist offensichtlich, aber eben nicht alles. Ich probiere also aus, welche Stichlängen-/-breiten-Einstellung ich wählen muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ich habe des Öfteren Bedenken, zu fragen, muss ich ehrlich sagen... :(


    Und trotzdem frage ich jetzt: welche Stiche zählen den zu den Stretchstichen? Für mich war das bisher der Oberbegriff für alle Stiche, die für dehnbare Stoffe geeignet sind.
    Was ist mit diesem Stich, der aussieht wie ein Blitz? Ich kenne ihn unter dem Namen "Stretchgeradstich". Also demnach nicht für Jersey? Die Anleitung meiner NäMa nennt ihn "Geradstich dehnbar" und empfiehlt in für "gerade Stiche auf dehnbaren Stoffen wie Strick und Jersey". Also doch für Jersey? Ich steppe damit jedenfalls Halsausschnitte am Shirt ab, das funktioniert wunderbar.


    LG Silvia

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