Probleme beim Nähen dehnbarer Stoffe - Overlock anschaffen?

  • Hallo,


    vorweg möchte ich erstmal sagen, daß ich schon viel herumgelesen habe, aber trotz allem noch zu keiner Entscheidung gekommen bin. Daher würden mich eure Meinungen zu meinem Problem sehr interessieren, auch wenn es sicher eine schon tausendmal gehörte Standardfrage ist.


    Ich nähe seit 1,5 Jahren recht viel und habe mir damals als Anfängerin die Brother Innov-is 10 a gekauft (dafür habe ich eben auch mal einen kleinen Erfahrungsbericht geschrieben). An sich mag ich die Maschine sehr, nur - und das ist der Haken - eben nicht für dehnbare Stoffe. Ich mache aber recht viel mit Jersey und Sweat, und bin dann immer unglücklich, wenn nach viel Arbeit und Mühe ein welliges Etwas herauskommt... Die Maschine hat keinen verstellbaren Nähfußdruck, keinen Obertransport und keinen Differentialtransport. Nach einem Tip aus dem Laden habe ich noch einen Obertransportfuß dazugekauft, der das Bild aber nicht wirklich verbessert und auch nur Gerad- und Zickzackstich nähen kann, keinen Pseudooverlock- oder dreifachen Geradstich (die ich für dehnbare Stoffe verwende).


    Nun ist die Frage, ob ich mir etwas neues anschaffe - nur was? Natürlich habe ich über eine Overlock nachgedacht, was viele Probleme lösen würde, gerade bei Kindersachen, wo sowieso als Abschluß oft Bündchen dran sind. Nur wenn ich dann mal einen normalen Saum nähen will, muß ich ja doch wieder auf meine Maschine zurückgreifen und bekomme das unschöne Ergebnis in diesem Bereich. Noch zusätzlich eine Covermaschine kaufen möchte ich nicht, da ich schon jetzt wenig Platz habe und die Maschine für jede Verwendung ganz neu aufbauen muß.


    Was würdet ihr machen? Erstmal eine Overlock und mit den welligen Säumen leben? Oder eine neue Nähmaschine, die besser mit Jersey klarkommt? Oder beides?


    Leider habe ich hier vor Ort kein gutes Fachgeschäft, um einmal Probenähen und so vielleicht zu einer Entscheidung kommen zu können. Denn die Frage wäre ja auch, welche Maschinen in Frage kommen. Wichtig ist mir, gleich etwas "solides" zu kaufen, um nicht wieder in 1, 2 Jahren mit meinem Kauf unzufrieden zu sein, auch wenn's finanziell natürlich weh tut. Für meine alte Maschine würde ich ja wahrscheinlich beim Weiterverkauf nicht sooo viel bekommen. Außerdem fände ich es gut, wenn die Maschinen nicht so laut sind. Ich habe mich nun telefonisch beraten lassen, hier wurden mir als Nähmaschine die Brother Prime 100 und als Overlock die Bernina 800 DL empfohlen. Was haltet ihr davon? Ich bin wirklich über jede Meinung froh!


    Danke im Voraus und viele Grüße,
    Marit.

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  • Wenn es um den Platz geht, aber das Budget grundsätzlich da ist, dann gibt es auch Overlock-Cover-Kombimaschinen.
    Aber die wichtigste Grundlage fürs Nähen ist eine gescheite Nähmaschine, die alles kann.
    Wenn du dir jetzt eine gute solide Nähmaschine kaufst, dann kannst du auch erst noch auf die Overlock verzichten und diese in ein oder zwei Jahren dazukaufen, wenn du dann möchtest.
    Für das Geld, was die Bernina 800DL kostet, bekommst du schon sehr gute Nähmaschinen. Ich persönlich würde da mal bei Janome oder Elna schauen, die haben in dem Preisbereich ein tolles Angebot. Die MC5200 gibt es z.B. gerade sehr günstig als Auslaufmodell. Die bietet unheimlich viel für das Geld, was sie gerade kostet.

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  • Hallo Marit,


    eine Empfehlung finde ich schwierig - Du musst mit der Maschine nähen und Dich wohl fühlen, und niemand kann wissen, bei welcher Marke, welcher Maschine sich dieses Gefühl bei Dir einstellt, das musst Du ausprobieren. Mein Tipp wäre daher: Nimm Dir Zeit, fahre zu einem ggf. weiter entfernten Händler, der verschiedene Fabrikate führt, und probiere diverse Maschinen mit den Stoffen, die Du gern und häufig vernähst, in Deinem Falle also ganz besonders Jerseys, aus.


    Prinzipiell kannst Du Jersey auch ohne Overlock vernähen - ein verstellbarer Nähfußdruck kann dafür hilfreich sein, es gibt aber durchaus eine ganze Reihe NäherInnen, die auch ohne gut zurecht kommen, und trotzdem gute Ergebnisse erzielen - das ist oft eine Frage der Technik und Handhabung.


    Ich würde vermutlich an Deiner Stelle erst einmal nach einer soliden NäMa fahnden, mit der ICH gut zurecht komme auf den Stoffen, die ich gern vernähe. Eine Overlock ist eine schöne Ergänzung, da diese in einem Arbeitschritt versäubert und schneidet, aber man MUSS sie nicht haben - das entscheidende, zentrale Element ist und bleibt die NäMa!


    Wenn Platzmangel für Dich ein Thema ist, könntest Du, wenn es zusätzlich eine Overlock sein soll, auch über eine Coverlock nachdenken, die zwei Geräte in einem vereint.


  • Wenn Platzmangel für Dich ein Thema ist, könntest Du, wenn es zusätzlich eine Overlock sein soll, auch über eine Coverlock nachdenken, die zwei Geräte in einem vereint.


    Eine Coverlock covert doch nur. Wenn, müßte es eine Kombimaschine sein (Cover- und Overlock).


    Ich stimme Seewespe aber uneingeschränkt zu. Ich würde mein Geld auch erst mal in eine solide NäMa stecken, die möglichst alle Wünsche erfüllt.
    Ich liebe übrigens den verstellbaren Nähfüßchendruck. Gerade bei Jersey finde ich den toll.

    Kristina

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  • Eine Coverlock covert doch nur. Wenn, müßte es eine Kombimaschine sein (Cover- und Overlock).


    Das ist nicht korrekt, Kristina. Leider werden die Begriffe auch von Fachhändlern oft falsch benutzt.


    Es gibt


    Overlock-Maschinen - diese haben NUR eine Overlockfunktion,


    Cover Maschinen - diese haben NUR eine Coverfunktion,


    und Kombi Geräte. Diese heissen korrekt Coverlocks.

  • Ich schließe mich an: eine gute Nähmaschine ist die Basis. alles Andere ist Kür.


    Also auch von mir: Nähmaschine suchen, die zu Dir und Deinen Anwendungen passt. Die kann dann hoffentlich auch Jersey, Sweat und Baumwolle unfallfrei nähen. Und dann weiter sehen...


    LG
    neko

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  • Liebe Marit,


    ich würde dir gerne etwas anderes vorschlagen, bevor du eine Maschine kaufst.


    Versuche doch mal bei deinen Stoffen, die du vernähst, Vlies unterzulegen und probiere dabei verschiedene aus.
    Ich würde mit Klebevlies anfangen; es ist einfach zu fixieren, dann nähst du deinen Saum und kannst es vorsichtig auf der Rückseite abziehen. Wenn es dann immer noch wellt, probiere Tear strong aus, das ist ein steifes Vlies zum Ausreißen -ABER VORSICHTIG-. Manche nimmt auch Butterbrotpapier. Wichtig ist, dass der Stoff fixiert und nicht gestretcht wird.


    Es würde etwas Zeit brauchen zum Ausprobieren, man kann kleine Stücke Vlies kaufen, aber ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, gerade beim Sticken hat man oft das Thema, dass der Jersey-/Sweatshirt sich leicht wellt und dementsprechend fixiert werden muß.


    Wenn das dein Problem löst, wäre es die günstige und ressoucenschonende, zumal du ja ansonsten zufrieden bist und wenig Platz hast..:2cent: Kaufen kannst du dann immer noch, wenn es eine wäre, dann m.E. eine Näma.
    VG,


    P.S.: Man sollte sowieso auch unter Zierstiche Vlies unterlegen.
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    3 Mal editiert, zuletzt von essticktsichschön ()

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  • P.S.: Man sollte sowieso auch unter Zierstiche Vlies unterlegen.
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    essticktsichschön hat hier immens wichtige Tipps gegeben! Es ist gar nicht selten, dass Zierstiche, oder sehr eng gestellte Stiche wie beim Applizieren auch auf nichtdehnbaren Stoffen Probleme machen, gern wird dann Stoff gefressen. Vlies kann hier oft helfen.

  • Wenn du mit deiner Nähmaschine "eigentlich" zufrieden bist, dann würde ich zu einer guten Overlock als Zweitmaschine raten. Gerade jetzt, wo deine Kinder offensichtlich in einem Alter sind, wo sie noch gerne etwas von Mama Genähtes anziehen. Für ein Sweatshirt zum Bespiel, brauchst du keine normale Nähmaschine, das geht ganz mit der Overlock, weil am Saum ein Bündchen ist, Jogginghosen gehen auch total ohne normale Nähmaschine, aber auch für Säume an T- Shirts und Ärmeln gibt es eine Overlocklösung die gut aussieht! ... und bei der Overlock würde ich nicht sparen!


    Mir geht es jetzt so (meine Kinder sind erwachsen) dass ich oft daran zurückdenke, welche Mühe die Näherei ohne Overlockmaschine damals gemacht hat und wie toll es gewesen wäre, wenn ich die damals schon gehabt hätte ... Und nebenbei bemerkt ich nähe jetzt für die erwachsenen Kinder auch ganz viel auf der Overlock!

    Gruß von Ina



    Man wird alt wie 'ne Kuh und lernt immer noch dazu!:)

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  • Hallo,


    ich würde auch primär zu einer Nähmaschine raten, die Jersey prima nähen kann (ich bin da mit meiner Elna 5300 super zufrieden). Falls Du zusätzlich erstmal eine preiswerte Einsteiger-Overlock dazuhaben möchtest, käme die W6-Maschine in Frage. Die macht schöne Nähte.


    Obwohl ich hier eine wirklich gute Overlock stehen habe, nähe ich Jersey-Sachen an kniffligen Stellen noch mit der Nähmaschine vor, z.B. wenn die Ärmel von Shirts sehr ordentlich eingesetzt werden sollen. Und da bin ich immer froh, dass die Elna so toll Jersey nähen kann.


    LG

  • ....und bitte glaube nicht, dass ein Dreifach-Geradstich ein Soll für Jerseyverarbeitung ist - dieser Stich ist häufig völlig ungeeignet für den Zweck, da er den Stoff sehr stark dehnt.
    Auch ein Overlockstich ist nicht unbedingt nötig, da man Jersey nicht versäubern muss. Jeder Stich "zuviel" dehnt das Material immer mehr und wenn die Maschine eh schon Probleme hat, werden diese dadurch verstärkt.
    Wir nähen hier nur mit normalen Zick-Zackstich und das klappt eigentlich bei jeder Maschine - wenn auch bei manchen Maschinen mit etwas Tricks (die oben schon genannt wurden, wir nehmen gerne Papier oder auswaschbares Vlies untendrunter und/oder verwenden Sprühstärke zum stabilisieren)
    LG
    Ulrike

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  • Hallo,


    ich bin leider krank und über Ostern auch eine Weile weg, daher konnte ich die Beiträge bisher nur kurz überfliegen.


    Ich wollte aber schonmal vielen, vielen Dank euch allen für die ganzen Tips sagen, das ist echt großartig und hilft mir bestimmt weiter! Wenn ich wieder da bin, beschäftige ich mich intensiver damit.


    Viele Grüße und schöne Feiertage,
    Marit.

  • Hallo Marit!
    Ich würde auch erst mal mit den Stoffen ausprobieren und verschiedene Vliese, etc. testen. In welchen Situationen hast du das Problem mit den Wellen, wenn du Bündchen annähst, oder auch bei anderen Nähten?
    Vernähst du sehr dünne Stoffe, auch das kann ausschlaggebend sein. Bei sehr dünnen Jerseys bekomme ich bei meiner Maschine trotz zusätzlichem OBertransport mit dem dreifach Stich auch oft Probleme, da nehme ich statt dessen den ZickZackStich.

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  • Wie es Ulrike schreibt, Dreifachgradstich und Jersey, warum sollte man das tun?


    Ich würde zunächst einmal mit der vorhandenen Maschine einen ordentlichen Nähkurs besuchen in dem die Verarbeitung verschiedener Materialien erklärt wird, und wenn die Maschine es dann nicht kann, ja dann kann man sich nach einer neuen umsehen.


    Jersey ist etwas schwierig zu verarbeiten, aber mit den richtigen Stichen und vor allem der richtigen Stichlänge keine Problem (näht man den mit Stichlänge 1-2 wellt er mit jeder Maschine, bei Stichlänge 1 auch mit der Ovi).......


    Der Overlockstich an der Nähmaschine (meine näht ihn ohne Wellen und ohne verstellbaren Füßchendruck) ist IMHO häßlich und ebenfalls nicht notwendig.


    Trotz Overlockmaschine nähe ich Jersey wenn er ordentlich verarbeitet werden soll mit der Nähmaschine und leichtem Zickzack, denn so lassen sich die Nähte ordentlich ausbügeln.


    PS: der Dreifachgradstich ist ein Stretchstich, wunderbar für Stretchstoffe, da knackt niemals eine Naht..... Also den für Stretchjeans nehmen, z. B.., aber nicht für einfache elastische Stoffe bei denen gar nicht soooooo viel Zug auf den Nähten ist (selbst enge Jerseyhosen die ich zum Rock n'Roll getragen habe hielten jahrelang mit Zickzzackstich)


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    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!


  • Jersey ist etwas schwierig zu verarbeiten, aber mit den richtigen Stichen und vor allem der richtigen Stichlänge keine Problem (näht man den mit Stichlänge 1-2 wellt er mit jeder Maschine, bei Stichlänge 1 auch mit der Ovi).......


    Diese Aussage hinterläßt den Eindruck, als könnte man mit jeder Maschine schöne Jerseynähte hinbekommen. Kann ich nicht bestätigen. Ich habe 3 Maschinen. 2 machen ordentliche Nähte, bei der dritten wird es einfach nicht schön. Ich nähe Jersey seit Jahren und weiß worauf es bei den Einstellungen ankommt.


    Die ganzen Tipps mit Unterlegung von Papier, Vlies und ähnlichem bringen durchaus gute Ergebnisse. Wenn man aber wirklich viel Jersey näht ist das auf Dauer lästig. Da würde ich mich auch nach einer anderen Maschine umschauen wollen.

    Kristina

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  • Äh warte mal, ich bin da an einer anderen Stelle hellhörig geworden. Ich dachte bisher auch immer, wenn es sich wellt, liegts am versehentlichen ziehen oder am zu hohen Füßchendruck. Aber vielleicht sollte ich zusätzlich noch einmal mit der Stichlänge variieren?


    Der Tipp ist gut, nur das mit der Testreihe ist schwierig. Im Trockenlauf siehts nämlich immer gut aus ;) Ich verwende recht gerne den 3geteilten Zickzack zum absteppen und der wellt gerne mal. Obwohl ich schwören könnte, daß es vorher 'sauber' war. Aber da meistens gedehnt angenähte Bündchen im Spiel sind, tippe ich in der Regel auf versehentlich doch bisserl gezogen. Aber vielleicht ist es auch der Zickzack, dessen Stichbreite ich runtergestellt habe, damit er nicht so fett daher kommt. (von 5 oder so auf 3 bis 3.5) Das wirkt sich auf den ganzen Stich aus. Da mache ich demnächst mal eine Testreihe. Die Stichlänge habe ch nämlich gelassen.


    Ich glaube, so lange die Maschine nicht selbst denkt (also eher mechanisch als elektronisch geregelt wird) müßte man mit allen Maschinen alle Stoffe nähen können - ausreichende Durchschlagskraft und passende sonstige Hartware (Nadeln, Stichplatte, ggf. Sonderfuß wie Obertransport oder Teflon oder Rolle ...) vorausgesetzt.


    LG
    neko

    • Offizieller Beitrag

    Wellen entstehen auch wenn auf der Strecke, d.h. der Naht zu viel Garn ist.
    Deshalb: Schmaler Zickzack mit relativ großer Stichlänge.




    Zum Vergleich: Beim Stretchstich hast du die dreifache Menge Garn pro Strecke. Das muss ja irgendwo hin.
    Das Wellen ist dann sozusagen Notwehr vom Stoff.
    Wenn dann auch noch eine kurze Stichlänge gewählt wird, weiss der arme kleine Stoff echt nicht mehr was er machen soll und muss sich wegen Garnüberfütterung wellen.

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  • Hallo ihr alle,


    danke nochmal für die vielen Antworten! Inzwischen habe ich mir auch mal alles in Ruhe durchgelesen.


    Erstmal wegen der Stiche: Ich habe einen Nähkurs gemacht, wo ich genau das erklärt bekommen habe: Jersey mit Zickzack oder Pseudooverlock oder Dreifachem Geradstich (wenn stark belastete Nähte) nähen. Auch in einigen E-Books, nach denen ich genäht habe, stand das drin. Mir war nicht klar, daß hier ein Problem liegen könnte, aber es ist natürlich logisch, daß die Beanspruchung des Stoffs steigt, je mehr Stiche gemacht werden. In letzter Zeit habe ich fast immer den Pseudo-Overlock verwendet, weil ich den persönlich gar nicht häßlich finde; wenn man die Stoffe ordentlich aufeinander liegen hat, sieht das doch recht ordentlich aus. Meint ihr denn, Zickzack alleine reicht aus, auch z.B. für Nähte wie die Schrittnaht an Kinder-Sweathosen? Wobei ich das Wellenproblem leider auch beim Zickzackstich habe. Mit Stichlängen und -breiten habe ich schon viel herumexperimentiert.


    Als ich meine Maschine damals gekauft habe, war ich leider noch totaler Anfänger, und auch wenn ich wirklich viele Bewertungen gelesen habe vorher, war mir nicht so ganz klar, worauf es denn nun ankommt. Ich dachte, das sei eine ganz solide Maschine, die für mich auf jeden Fall ausreichen wird. Daß sie Jersey so schlecht näht, hatte ich z.B. gar nicht auf dem Schirm. Inzwischen kenne ich mich etwas besser aus und würde auch auf andere Sachen achten, aber als Einsteiger war ich mit den ganzen Infos und Fachbegriffen ziemlich überfordert...


    Die Wellen sind leider nicht nur an Bündchen oder bei dünnen Jerseys, sondern z.B. auch bei Sweat. Dort sogar recht stark, ich hatte das darauf geschoben, daß die Stoffe recht dick sind und daher der Druck durch das nicht verstellbare Nähfüßchen höher ist.


    Ein paar von euch hatten eine Coverlock ins Spiel gebracht - das wäre natürlich super, gerade auch, weil ich ja wenig Platz habe. Allerdings habe ich überall recht negative Bewertungen über solche Kombimaschinen gelesen und es daher schnell wieder verworfen. Hat denn jemand von euch eine und ist damit auch glücklich?


    Toll finde ich die Tipps, mit Hilfsmitteln wie Vlies, Papier oder Sprühstärke zu arbeiten. Das möchte ich auf jeden Fall ausprobieren, gerade auch an den Säumen. Vielleicht kann ich so doch noch etwas aus meiner Nähmaschine herausholen. Dann würde ich mich für die übrigen Nähte doch mal nach einer Overlock umschauen, denn bei allen Nähten Vlies o.ä. zu verwenden, ist mir etwas zu aufwendig, da ich momentan sehr viele Kindersachen nähe. Und das Argument, daß eine Overlock gerade dann praktisch ist, wenn die Kinder noch klein sind (und sich nicht gegen Mamas Nähversuche wehren...), finde ich ziemlich einleuchtend.


    Falls es eine Overlock wird: Welche würdet ihr empfehlen? Es wurde ja auch W6 genannt, ich hätte da nur etwas Angst, zwar günstig, aber am Ende dann doch zweimal zu kaufen. Oder stimmt das so nicht? Wichtig finde ich, daß ich wirklich etwas "Ordentliches" habe, was lange hält und auch mal repariert werden kann. Auch wäre es gut, wenn die Maschine nicht so laut ist. Empfohlen wurde mir ja wie gesagt die Bernina 800 DL.

    Ich habe mir aber auch mal eure Tips für Nähmaschinen notiert, langfristig werde ich da auch nochmal schauen. Und auf jeden Fall bei Gelegenheit mal zu einem Laden fahren, um die Maschinen auch testen zu können. Kann mir vielleicht jemand einen guten Händler in Hamburg oder Umgebung empfehlen? War bisher mit meinen Versuchen da nicht so zufrieden...


    Liebe Grüße,
    Marit.

  • Marit, wenn Du viel Jersey und Sweat nähst, ist meine Empfehlung eindeutig - Overlock. Dafür ist sie ja auch geschaffen.


    Eine Cover ist das I-Tüpfelchen und ganz klar, steht in der Anschaffung gang, ganz hinten. Ich habe aber eine und bis sehr froh, sie gekauft zu haben.


    Zu der Frage welche, kann ich Dir keinen genaueren Rat geben, als maschinen angucken und ausprobieren. Elna wured mir von einem Mechaniker empfohlen. W6 wurde hier vorgestellt. Ich selber hatte eine Janome und sie war mir treu 10 jahre lang. Bei einer Bekannten habe ich auf ihrer Pfaff genäht, ich fand sie super und hätte für mich auch gekauft. Ich aber habe mir jetzt eine Babylock gegönnt. Was soll ich sagen... Ein Traum, aber auch eine Stange Geld.

    Liebe Grüße
    Antonia

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