Schnittkonstruktion mit Software

  • Hallo,



    ich glaube ich habe mal hier irgendwo gelesen dass jemand mit Inkscape Skripten seine eigenen größenanpassbaren Schnitte konstruiert. Leider finde ich dazu in der Suche nichts mehr.


    Mich würde das sehr interessieren, ich habe selber jetzt bisher nur das Buch "Pattern making for fashion design" gelesen und ein bischen angefangen zu konstruieren, aber da habe ich mir gedacht, dass die Frickelei auf Papier doch eigtl. nicht sein muss wenn man eine vernünftige Software hätte. Auf gut Glück irgendein teures Programm zu kaufen und dann festzustellen dass man garnicht frei konstruieren kann wäre mir in meiner jetzigen Situation zu teuer.


    Im Grunde suche ich zur Zeit einfach jemanden der Erfahrung hat mit diesen Programmen und mir vllt. ein paar Einblicke geben kann wie man damit arbeitet und ob es da überhaupt irgendein Programm unter 300 Euro gibt das einem mehr Arbeit spart als macht. (Ich setze mal die Verfügbarkeit eines Plotters mit dem man die Schnitte wieder aus dem Programm raus bekommt voraus. Trotzdem muss man aber so ein Programm auch erstmal bedienen lernen selbst wenn man schon Schnittkonstruktion beherrscht.)


    Oder falls jemand weiss an wen ich mich wenden muss wenn ich was über Schnittkonstruktion mit Inkscape Skripten lernen möchte wäre das auch sehr interessant für mich.



    Liebe Grüße,


    Sabine

  • Hallo nochmal,


    ich versuche es einfach mal etwas ausführlicher und offener:


    Zu meiner Person: Ich bin Informatikerin und trage mich zur Zeit mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen im Bereich Schnittmustersoftware.


    Von absoluter Wichtigkeit ist mir die Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit -- die ist anscheinend selbst bei teurer Software nicht immer so gegeben. Da ich eine Einzelperson bin muss ich mich bei den Features der Software auf exakt das Wesentliche einschränken, dieses dann aber so gut umsetzen dass man alles ohne größere Umstände damit erledigen kann ohne sich ewig mit Installation und Bedienung rumzuärgern.


    Ich bin kein gieriger Mensch, mein Ziel wäre im Grunde nur, in 2 Jahren davon bescheiden leben zu können (Preise von 500 Euro für teilweise antike Schnittmustersoftware halte ich für übertrieben). Nach meinem Abschluss bewerbe ich mich zur Zeit bei IT-Unternehmen zwecks Vollzeitanstellung, aber die Versuchung sich stattdessen selbstständig zu machen ist sehr groß.


    Falls jemand dazu
    - Kommentare oder Tips hat, oder
    - mir gern sagen würde für welche Funktionen er/sie gern bereit wäre etwas (und speziell auch in welchem Rahmen) zu zahlen, oder
    - mir im Saarland kleine Einblicke in die Arbeit mit den gängigen Software-Lösungen geben kann (mir geht es vor allem um die Arbeitsabläufe und wie zufriedenstellend die Benutzerinterfaces für Euch in der Praxis sind)
    würde ich mich freuen.


    Möglicherweise hätte ich auch Interesse an einer Gründungspartnerin oder einem Gründungspartner mit sehr guten Schneiderkenntnissen. Ich bin im Grunde eher Einzelkämpfer, aber wie jeder andere Mensch auch bin ich weder allwissend noch bin ich in allen Fähigkeiten die man für so eine Selbstständigkeit braucht perfekt. Prinzipiell nützlich wäre jemand
    1) der sich an regelmäßige Termine (z.B. Skype o.ä.) halten kann die wir miteinander ausmachen,
    2) der meinen Fortschritt kontrolliert,
    3) der in der Lage ist die Software regelmäßig auszuprobieren und
    4) der Verbesserungsvorschläge zur Software fundiert und klar (auch in Bezug auf die Funktionalität von Konkurrenzprodukten) artikulieren kann, sowie
    5) der an die Idee glaubt und mir ab und zu erzählen kann wie toll es sein wird wenn wir das Projekt umgesetzt haben.
    Kapital ist grundsätzlich für diese Idee nicht nötig -- wenn ich jemanden auf diese Reise mitnehme dann jemanden der seine Zeit und Erfahrung mit einbringt, so wie ich es auch tue. Genaue Modalitäten verhandelbar. Wenn es einen solchen Menschen gibt hätte ich gern Kontakt zu ihm oder ihr. :)


    Liebe Grüße,


    Sabine (sabineschmaltz at gmail punkt com)


    PS: Es kann gut sein dass das im falschen Forum ist, das Thema Schnittkonstruktion passt zwar grundsätzlich aber der eigentliche Zweck der Anfrage ist doch etwas spezieller. Falls es ein Unterforum gibt wo dieses Post besser passt, bitte einfach verschieben.

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  • Hallo Sabine,


    sorry, Deinen ersten Post habe ich irgendwie übersehen. Ich denke, das Thema "Schnittkonstruktions-Software" ist für einige interessant.


    Ich denke, die Grundfrage ist, was soll das Programm können soll!


    Es gibt ja schon ein paar Möglichkeiten, nach den eigenen Maßen einen Schnitt zu erstellen (Golden Pattern, Lekala, ...). Allerdings sind diese weniger geeignet, eigene Ideen umzusetzen. Dafür sind die Kosten relativ gering.


    Die "großen" Programme sind allerdings weniger für den Endverbraucher entwickelt und eher für den professionellen Einsatz gedacht.


    Vielleicht kannst Du mal kurz skizzieren, wie Du Dir Deine Software vorstellst.


    Auf jeden Fall ist es ein spannendes Thema.

  • ich glaube ich habe mal hier irgendwo gelesen dass jemand mit Inkscape Skripten seine eigenen größenanpassbaren Schnitte konstruiert. Leider finde ich dazu in der Suche nichts mehr.


    Aber wenn man Google entsprechend füttert kommt da schon was, meine ich.
    Was da kommt, verstehe ich allerdings nicht so wirklich ... ich bin froh mit Inkscape ein Quadrat zeichnen zu können :o

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  • Hallo Sabine,


    dann will ich auch mal was dazu schreiben ...


    Zu meiner Person: Ich bin Informatikerin und trage mich zur Zeit mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen im Bereich Schnittmustersoftware.


    Finde ich eine wirklich tolle Idee :applaus:



    Von absoluter Wichtigkeit ist mir die Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit -- die ist anscheinend selbst bei teurer Software nicht immer so gegeben. Da ich eine Einzelperson bin muss ich mich bei den Features der Software auf exakt das Wesentliche einschränken, dieses dann aber so gut umsetzen dass man alles ohne größere Umstände damit erledigen kann ohne sich ewig mit Installation und Bedienung rumzuärgern.


    Na ja, hier kommen wir schon in einen schwierigen Bereich, so die Lücke zwischen Stakeholder, Marketing und Branchenkenntnisse. Für wen soll den die Schnittmuster-Software gedacht sein, also wer ist Deine Zielgruppe?


    DIE Hobbyschneiderin dürfte es in diesem - schwierigen Thema - als homogene Masse kaum geben, erlebe ich selber immer wieder überrascht. Ich konstruiere meine Schnitte komplett selber und liebe dabei die Arbeit mit Papier, Kurvenlinealen und Stiften und hasse das Zusammenkleben von 40 Seiten DIN A4 Ausdrucken, viele andere machen das aber viel lieber, als nur einmal zum Stift zu greifen. Nur dazwischen müsste die Software und insbesondere das GUI grundverschieden sein.


    Aber Du willst ja Geld verdienen und das nicht als Hobby machen? Geld verdienen wird man eher im professionellen Bereich, denke ich mir. Sehe ich die Profiprogramme bei meinen Kunden, z. B. GraVis, da stehe selbst ich mit offenem Mund staunend davor. Könnte ich mit ein wenig Einarbeitung auch sicher verwenden, aber ganz ehrlich, würde ich gar nicht wollen.


    Also Schnittkonstruktion mit Software ... aber WER ist Deine Zielgruppe.



    Btw. ich füge das mal an dieser Stelle an. In der Softwareentwicklung reden wir immer von Benutzerfreundlichkeit & Co. und meinen damit die Seite der Eingabe, Erfassung, halt die CRUD-Operationen, schicke und schnelle GUI usw. ... ich kenne aber kaum Diskussionen und Lösungen über die Ausgabeseite. Klar bei einer Faktura klickt man Drucken an und die Rechnung fällt aus irgendeinem Drucker und gut ist, deluxe wird es dann schon, wenn aus einem ESCPOS-Drucker automatisch Versandetiketten fallen oder bei der Inventarisierung die Etiketten für Artikel. Aber mehr????


    Für mich ist aber bei der Frage Schnittkonstruktion mit Software die Ausgabe Seite viel, viel entscheidender! Ich habe wohl kaum das Geld für mein Hobby mir einen A0+-PLotter hinzustellen (und auch nicht den Platz, wenn ich mal ein Sofa kaufen sollte), ich werde definitiv NICHT 30 DINA4 Blätter zusammenkleben wollen und wenn ich Samstags Abends mit der Konstruktion fertig bin, dann ich will ich auch nicht den Schnitt an Deinen Plot-Service-Anbieter schicken und DI per Post die Rolle bekommen, dann will ich spätestens SO Morgen zuschneiden.


    Überzeug mich mal, dass ich Deine "nur" 500,- Euro ausgeben soll, in dem Du mir aufzeigst, wie mein Schnitt aus dem Rechner auf den Zuschneidetisch kommt? Ich weiss, DIESE Frage ist böse, aber hey, wir reden über Business, da ist ca. 89% böse




    Ich bin kein gieriger Mensch, mein Ziel wäre im Grunde nur, in 2 Jahren davon bescheiden leben zu können (Preise von 500 Euro für teilweise antike Schnittmustersoftware halte ich für übertrieben). Nach meinem Abschluss bewerbe ich mich zur Zeit bei IT-Unternehmen zwecks Vollzeitanstellung, aber die Versuchung sich stattdessen selbstständig zu machen ist sehr groß.


    Ich finde das ehrt Dich, wirklich meine ich ernst, wo findet man heute noch jüngere(?) Menschen, die eine Idee haben und NICHT gierig sind :Daumen:


    ABER ganz ehrlich ... vergiss es, such Dir eine Anstellung in einem Unternehmen, was Du ethisch vertreten kannst und geh arbeiten!


    Wir reden über BUSINESS, wir reden noch dazu über Software-Business. Ich denke, jeder der erfolgreich sein will als Selbständiger, als Einzelkämpfer MUSS gierig sein, es geht sonst nicht anders. Kannst Du kaufmännisch Kalkulieren, Businessplan schreiben, halt das ganze Zeug, was man heute braucht? Ich hatte vor 28 Jahren einen Computer und 4 Disketten mit MS Basic drauf ... die Kunden standen Schlange und Kalkulieren hatte man keine Zeit zu, das lief einfach. Heute nicht mehr und schon gar nicht in dem Bereich, wo Du hin willst.


    "Bescheiden davon leben" ... das klingt für mich nach einer nur zu gut bekannten Milchmädchenrechnung, "ich würde gerne 3.000 brutto pro Monat verdienen" ... hm, das wären also 12 Lizenzen a 250,- Euro ... das klappt schon. Selbst, wenn man sagen würde, "oh, ich habe Steuer und Sozialabgaben etc. vergessen" nehmen wir mal 24 Lizenzen hinkt das.



    Schau Dir mal erfolgreiche Privatanwender Apps/Anwendungen an, gibt z. B. bei Apple immer wieder nette Vorträge, über erfolgreiche Apps und wie die Kunden gewinnen. Icon ist schlecht ... ca. 50% weniger Klick aus die App überhaupt, ... Text, Screenshots, etc. doof ... drastisch weniger Umsatz ... usw.


    Ich kalkuliere gerade diverse kleine iPhone-Apps und die sind pillepalle gegen Dein Vorhaben, und ich denke, da laufe ich locker mit dem Faktor 3-4 an Aufwand neben der eigentlichen Erstellung des Programms.



    96 Lizenzen pro Monat!



    Btw. wie willst Du eigentlich die zwei Jahre überleben, bis Du die Software im Markt hast :confused: ... Venture Capital, Kredit von Mutti???? ... das zurück zahlen ...


    192 Lizenzen pro Monat :eek:




    Ich bin im Grunde eher Einzelkämpfer, aber wie jeder andere Mensch auch bin ich weder allwissend noch bin ich in allen Fähigkeiten die man für so eine Selbstständigkeit braucht perfekt


    Einzelkämpfer so, so ... 192 neue Kunde pro Monat ... das mind. 200 Anrufe mit "Hilfe ... DAS geht nicht", böse Emails, Geld zurück Forderungen und wenn Du nicht pronto reagierst, dann gibt es die MINUS-5-Sterne Wertung und spätestens danach sind 192 Lizenzen pro Monat Illusion.


    Ein normaler Monat mit 40h Woche - klar, die ist für einen Selbstständigen eher ein Running Gag - hat 172 Arbeitsstunden. Sollte jeder der Kundenkontakte auch nur eine halbe Stunde dauern, bleiben Dir noch 72h übrig. Davon gehen noch Fakturierung, Buchhaltung, Mahnwesen, Steuererklärungen, ... runter, Marketing, der Plotter will auch schon wieder nicht drucken, ... ich denke Du wirst dann die eigentliche Arbeit, sprich das Programmieren SA und SO machen müssen :eek:




    Wenn Du schreibst, dass Du nach Deinem Abschluss überlegst, Dich selbständig zu machen ... hast Du jemals schonmal richtig gewerblich gearbeitet????


    Ich hatte letze Jahr eine Praktikantin, Master in Informatik, promoviert gerade ... hatte schon diverse Anstellungen und auch verantwortliche Projekte an der Uni ... eigentlich hätte ich erwartet, dass sie es hätte können und wissen sollen. Im Zuge des Praktikums wollten wir / wollte sie eine iPhone-Anwendung marktreif durch entwickeln von der Idee bis zum (theoretischen) Verkauf. Das war ehrlich schon fast niedlich, wie sie am ersten Tag den Rechner einschaltete und die Entwicklungsumgebung starten wollte :D ... am zweiten Tag wieder ... am Ende der ersten Woche hat sie dann zumindest vorsichtig gefragt, was sie denn noch vergessen hätte und ob wir vielleicht heute mit der Entwicklung anfangen könnten , durfte sie dann zur Belohnung :cool:, obwohl sie eigentlich noch lange nicht so weit gewesen wäre.




    Ich weiss, dass was ich hier schreibe ist böse, gemein, unterstellend, zerstört möglicherweise Träume, ... einfach realistisch :rolleyes: Wenn Du das gelesen hast und immer noch lächelnd und hoch motiviert vor Deinem Rechner sitzt und Dir denkst, dem alten Sack werde ich es zeigen, DANN hast Du den ersten erfolgreichen Schritt hin zu Deinem eigenen Business getan ;)



    Thorsten, der nach 31 Jahren in der Softwareentwicklung (schon in der Schule für die Schule) und 27 Jahren Selbständigkeit (schon vor dem Studium) und als Mathematiker sich manchmal fragt, ob er in Zukunft nicht lieber geile etaProof-Radjacken nähen und verkaufen sollte :o

  • Thorsten, der nach 31 Jahren in der Softwareentwicklung (schon in der Schule für die Schule) und 27 Jahren Selbständigkeit (schon vor dem Studium) und als Mathematiker sich manchmal fragt, ob er in Zukunft nicht lieber geile etaProof-Radjacken nähen und verkaufen sollte :o


    Sollte er! :D vielleicht wird man nicht reich dabei, aber bestimmt glücklicher. (von einem der die Naturwissenschaft gegen die Nähnadel getauscht hat ;)

    m@rtin
    Erbsus Mechanicus Martinui


    Und täglich frisch: Kluger Leute schlaue Sprüche!


    Das perfekte Alter liegt irgendwo zwischen
    ›junger Ignorant‹ und ›alter Besserwisser‹.

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  • Ich denke, das Thema "Schnittkonstruktions-Software" ist für einige interessant.


    Ich denke, die Grundfrage ist, was soll das Programm können soll!


    Ich stimme dir voll und ganz zu. Ein zu großer Funktionsumfang wäre verwirrend... und wenn eine wichtige Funktion fehlt dann würde man dumm da stehen und die Software taugt nichts.


    Zitat


    Es gibt ja schon ein paar Möglichkeiten, nach den eigenen Maßen einen Schnitt zu erstellen (Golden Pattern, Lekala, ...). Allerdings sind diese weniger geeignet, eigene Ideen umzusetzen. Dafür sind die Kosten relativ gering.


    So in etwa ist auch mein Eindruck. Man kann zwar sich da größenanpassbare Schnittmuster kaufen, aber eigene frei erstellen kann man mit der "günstigen" Software nicht.


    Zitat


    Die "großen" Programme sind allerdings weniger für den Endverbraucher entwickelt und eher für den professionellen Einsatz gedacht.


    Vielleicht kannst Du mal kurz skizzieren, wie Du Dir Deine Software vorstellst.


    Auf jeden Fall ist es ein spannendes Thema.


    Grundsätzlich stelle ich mir die Software so vor, dass sie sich vom Funktionsumfang erstmal auf das Wesentliche konzentriert, also dass man Schnittkonstruktion basierend auf Maßen die man eingibt machen kann. D.h. man sollte
    1) frei konstruieren können nach üblichen Konstruktionsmethoden (Schnittpunkte bilden, Winkel anlegen, Kurven zeichnen), z.B. für Taschen, oder die Erstellung von neuen Grundschnitten, etc.
    2) mitgelieferte Grundschnitte verändern können um eigene Designs zu machen
    3) PDF exportieren können (z.B. um dann das Konstruierte in ein eBook zu packene)


    An der Stelle ist 2) der Knackpunkt, also dass man ein intuitiv erlernbares Interface schafft womit man bestehende Schnitte verändern kann. Klar ist dass Schnittkonstruktion mit Software nicht für jeden was ist (ist es ja auch ohne Software nicht :)).


    Was ich persönlich halt toll fände wäre wenn man ein Schnittmuster von jemandem bekommt und dann noch im Programm z.B. eine Full-Bust-Alteration machen kann bevor man sich den Schnitt ausdruckt oder plotten lässt. Es gibt ja tolle Leute die super Schnittmuster machen und in eBooks günstig verkaufen und da gibts bestimmt viele die in der Lage wären das auch in der Software einzugeben oder eingeben zu lassen.

  • Aber wenn man Google entsprechend füttert kommt da schon was, meine ich.
    Was da kommt, verstehe ich allerdings nicht so wirklich ... ich bin froh mit Inkscape ein Quadrat zeichnen zu können :o


    Hm stimmt, du hast recht, man findet schon prinzipiell was zu Inkscape und zum Zeichnen von Schnittmustern damit. Interessant wäre ob hier jemand sowas tut und wie er/sie da ran gegangen ist und wie genau die Person das macht. Und vor allem: was waren die ausschlaggebenden Gründe dafür? Ist es die mangelnde Verfügbarkeit einer preisgünstigen Software? Gibt es noch andere Gründe?

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  • @Thorsten/haegar: Wow, danke für deinen ausführlichen, vernünftigen und hilfreichen Post. Leider bin ich grad auf dem Sprung, ich werde aber wenn ich wieder da bin noch antworten.


    Bzgl. Träume zerstören mach dir keine Gedanken, Träume die bei dem ersten Kontakt mit der Realität zerschellen waren nicht dafür gemacht zu überleben. ;) Davon hatte ich schon viele.. und bisher sitze ich in der Tat noch frohen Mutes hier und denke es schaffen zu können. :)

  • Hm stimmt, du hast recht, man findet schon prinzipiell was zu Inkscape und zum Zeichnen von Schnittmustern damit. Interessant wäre ob hier jemand sowas tut und wie er/sie da ran gegangen ist und wie genau die Person das macht. Und vor allem: was waren die ausschlaggebenden Gründe dafür? Ist es die mangelnde Verfügbarkeit einer preisgünstigen Software? Gibt es noch andere Gründe?


    Also mir ist jetzt so ganz bewusst hier im Forum noch niemand begegnet, der mit Inkscape konstruiert.


    Woran das liegt, dass nicht alle oder zumindest sehr viele damit arbeiten oder überhaupt konstruieren? Haegar hat es ja schon gesagt: die Welt der Hobbyschneider ist bunt. Guck dich mal um: etliche hier nähen gar keine Konfektion sondern sind Quilter oder nähen ausschließlich Deko. Die haben gar keine Verwendung für ein Programm mit dem man Schnittmuster für Kleidung konstruieren kann. ein "blutiger Anfänger" wird sich auch zunächst vermutlich noch nicht so für das selber Konstruieren interessieren. Dann gibt es welche, denen das grundsätzlich zu kompliziert erscheint. Etliche sagen sich: "Warum soll ich konstruieren? Die Schnitte von yxz passen mir immer perfekt. Ich muss das Rad nicht neu erfinden". Andere wieder (so auch ich) fänden die konstruktion zwar grundsätzlich interessant aber weil man sich da ja erst mal "reinwurschteln" muss, lässt man es dann doch, weil man eben nicht so viel Zeit hat.


    Gäbe es ein günstiges Programm, bei dem ich einfach nur 5 bis 10 Maße eingeben muss und dann frei herum spielen kann, bis ich mir was interessantes "gebastelt" habe, würde ich schon über den Erwerb dieses Programmes nachdenken. Das ausdrucken von 30 Din A 4 Seiten schrekct mich nicht ab und wenn doch, so habe ich auch Zeit zu warten bis da der Bogen per Post von einem Plotterservice kommt (ich bin sowieso immer sehr langsam)


    Aber nun bin ich nicht das Maß aller Dinge und am Ende würde ich es vielleicht doch nicht kaufen, weil es dann doch nicht ganz so ist, wie ich mir persönlich das wünschen würde. mit anderen Worten: verflucht schwierige Sache, die du da vor hast ;)

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  • Also mir ist jetzt so ganz bewusst hier im Forum noch niemand begegnet, der mit Inkscape konstruiert.


    Nur um das noch mal ganz klar zu sagen, ich habe div. Vektorgrafikprogramme und bin seit den frühestens Jahren z. B. Anwender von Altsys / Altus Freehand, zeichne und konstruiere damit auch relativ viel, käme aber nie auf die Idee, meine Schnitte auf diesem Wege zu machen und selbst wenn der Plotter 1m neben mir stehen würde.


    Es ist einfach etwas ganz anderes einen richtig großen Bogen Papier vor sich liegen zu haben und wirklich 1:1 zu zeichnen, die 3, 4 Stützpunkte zu sehen und (zumindest ich mit meiner schlimmen Vergangenheit :rolleyes:) direkt die Kurve vor sich zu sehen, die dadurch gelegt werden kann. Mittlerweile sehe ich auf Anhieb, dass an einigen Stellen zwar eine Stetigkeit gegeben ist (logisch) aber die Veränderungen der Kurvenradien nicht mehr stetig ist, das gibt spätestens beim Nähen dann unschöne Knicke ... kann man natürlich auch mit den Kurvenlinealen ausgleichen, bis es einfach "harmonisch" wirkt, was wohl das gleich bedeutet, nur nicht formal richtig ausgedrückt ist :nerd:


    Ich liebe einfach die Arbeit mit Papier und Stift :herz:



    Bei einem sehr renommierten Herrenausstatter wurde in den letzten Monaten übrigens auch wieder umgestellt. Bisher wurde sehr viel mit Gravis konstruiert, geplottet und dann nur mit Hand korrigiert, der neue Chef in dem Atelier hat aber wieder entschieden, dass alles immer neu und per Hand konstruiert wird. Unterm Strich deutlich bessere Ergebnisse mit deutlich weniger Aufwand.

  • Was Thorsten freundlicherweise so ausführlich geschildert hat, kann ich 100%-ig unterschreiben. Vor allem, was die Zielgruppe betrifft. Hier hat Marion einen Einblick gegeben, was der zukünftige Anwender erwarten würde.
    Ich habe mich selbst vor einiger Zeit nach einer guten Konstruktionssoftware umgeschaut und bin letztlich, entsprechend meinen Anforderungen, bei Gravis gelandet. Es gibt zwar auch noch einen amerikanischen Anbieter, da hätte man aber zum Basisprogramm noch einige Module dazu kaufen müssen, was am Ende auf einen ähnlichen Preis gekommen wäre wie Gravis.


    Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass eine Software die Kenntnisse in der Materie nicht ersetzen kann. Das erlebe ich im meinem zweiten Beruf (und auch als Moderatorin) oft genug: Die meisten Anwender meinen, wenn sie einen Webeditor haben, können sie schöne/gute Webseiten erstellen, scheitern aber an Grundsätzlichem, weil sie keine Kenntnis von der Beschreibungs- und/oder Scriptsprache haben oder wie das Netz überhaupt funktioniert. Das kann das Programm nun mal nicht abnehmen. Genauso wird das bei Schnittkonstruktionssoftware sein: Die bringt nicht viel, wenn man keinen Schimmer hat, wie Schnittkonstruktion funktioniert. Deshalb wird sie auch zum überwiegenden Teil professionell genutzt.


    Ich konstruiere selbst (auf Papier) und habe nur deshalb nach einer Software gesucht, um die entwickelten Schnitte zu digitalisieren um sie dann gradieren zu können. Verschiedene Größen immer wieder neu zu zeichnen ist natürlich recht zeitaufwändig. Dabei gehe ich davon aus, dass die Software mir die entsprechenden Berechnungsgrundlagen bietet - die Änderungen muss ich selbst vornehmen und damit auch wissen, was ich tue. Daher schätze ich die mögliche Zielgruppe als sehr klein ein.


    @ Marion

    Zitat

    Gäbe es ein günstiges Programm, bei dem ich einfach nur 5 bis 10 Maße eingeben muss und dann frei herum spielen kann, bis ich mir was interessantes "gebastelt" habe, würde ich schon über den Erwerb dieses Programmes nachdenken.

    Genau das funktioniert halt nicht und selbst wenn, die Software, die das kann, wäre sauteuer. Sei mir nicht böse (es ist einfach ein sehr anschauliches Beispiel), aber das ist die Annahme vieler User, Software habe "Zauberkräfte" und tut etwas, was man selbst nicht kann.


    Genau wie Thorsten käme ich auch nicht auf die Idee, in einem Vektorprogramm zu konstruieren. Nicht so sehr wegen des "Papierfeelings", sondern weil es Zeitverschwendung ist, digital zu konstruieren, auszudrucken, zusammenzukleben, nachzumessen und zu kontrollieren und Probe zu nähen. Auf dem Papier spare ich mir Schritt 2, 3 und 4. :D Software lohnt sich echt nur, um Arbeitsschritte zu sparen.


    Ich würde die Wahnsinnsarbeit der Programmentwicklung sehr genau gegen den möglichen Erfolg abwägen, so reizvoll, wie die Idee auch sein mag. Und unterschätze nicht den Aufwand der Werbung für dein Produkt, werben muss einem auch ein bisschen liegen.

    Grüße,
    Claudia


    Mein Blog

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  • Ich fände es interressant mit einer Software in deutscher Sprache Schnitt zu erstellen.


    O. T.
    Ich arbeite mit dem amerikanischen Garment Designer ( 200 €) . Ein recht komfortables Programm für den Hobbybereich.

    Liebe Grüße Andrea


    Freundschaft ist wie eine Tür, die niemals zu ist.
    Manchmal klemmt sie, manchmal knarrt sie,
    aber immer ist sie offen.

  • @ Marion
    Genau das funktioniert halt nicht und selbst wenn, die Software, die das kann, wäre sauteuer. Sei mir nicht böse (es ist einfach ein sehr anschauliches Beispiel), aber das ist die Annahme vieler User, Software habe "Zauberkräfte" und tut etwas, was man selbst nicht kann.


    Man beachte meinen Einsatz des Konjunktivs! ;)
    Keine Sorge, zumindest mir ist das durchaus klar, dass das so nicht funktioniert.
    Ich habe mich mal eine ganz Zeit lang intensiv mit Stickmusterprogrammen auseinandergesetzt. Auch da trifft man auf solche Erwartungen wie "Ich lade mir die 'Mona Lisa' in das Programm, drücke auf 'Stickmuster' und dann habe ich ganz automatisch und ohne weitere Arbeit ein perfektes Stickmuster derselben"
    Auch das funktioniert leider ebenso wenig wie mein heimlicher Wunschtraum, dass ich einen Text nur noch so ganz grob und unvollständig denken muss, um dann ein fertiges Buch als Word Datei zu haben ;) (wär aber cool)

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  • marion

    Zitat

    Man beachte meinen Einsatz des Konjunktivs! ;)


    Ist klar, das hatte ich dir ja auch nicht unterstellt. Deswegen schrieb ich ja auch: Nicht böse sein! Es hatte sich aber als Beispiel so schön angeboten. Leider wird das aber von vielen zu oft angenommen, was zu großem Unmut über die Software führt (nicht immer zu Recht). Ich glaube, mit deinem Wunschtraum stehst du nicht alleine da. Ich denke mir auch die dollsten Klamotten aus, die wenigsten setze ich um, weil's immer so lange dauert (der lästige Kleinkram halt). :D Aber im Kopf ist alles schon fertig!

    Grüße,
    Claudia


    Mein Blog

  • marion


    Ist klar, das hatte ich dir ja auch nicht unterstellt. Deswegen schrieb ich ja auch: Nicht böse sein! Es hatte sich aber als Beispiel so schön angeboten. Leider wird das aber von vielen zu oft angenommen, was zu großem Unmut über die Software führt (nicht immer zu Recht). Ich glaube, mit deinem Wunschtraum stehst du nicht alleine da. Ich denke mir auch die dollsten Klamotten aus, die wenigsten setze ich um, weil's immer so lange dauert (der lästige Kleinkram halt). :D Aber im Kopf ist alles schon fertig!


    Hach ja ... was bei mir im Kopf alles schon fertig ist *seufz* ;)


    Aber dieseer Unmut, den du da beschreibst, ist wohl so ein ganz generelles Problem. Auch wenn wir inzwischen überall die "Digital Natives" um uns herum haben, wir haben auch noch genügend Menschen, die noch immer glauben, dass der Computer grundsätzlich alles und jedes geradezu lächerlich einfach macht und da kommen dann schon mal so abwertende Bemerkungen wie "Pf! Ist doch kein Kunst. Das ist doch alles mit so einem Grafikprogramm gemacht"
    Dabei steckt in der Beherrschung solcher Programme jede Menge Arbeit drin (und die Kreativität ist auch nicht im Programm enthalten ;) )
    Ohne meinen PC wäre ich aufgeschmissen. Aber ich kann jetzt nicht behaupten, dass mir damit jede Arbeit abgenommen wird.

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  • Stimme zu, die generelle Community rund ums Hobbyschneidern ist extrem divers. Etwas bauen das jedem gefällt geht also grundsätzlich schon mal gar nicht.


    Wenn Du gerne und erfolgreich auf die gute alte handwerklich-traditionelle Art konstruierst, dann gibt es denke ich auch garkeinen Grund, Dir eine Software nahelegen zu wollen. Das wäre ja wie wenn ich einem Vogel ein Flugzeug verkaufen will... :D


    Zielgruppe dieser Software wären also eher
    1) Personen die gern mal sich an das Thema konstruieren rantasten würden, aber nicht so den Zugang finden (weil man ja bei den gängigen Systemen allein für die Grundschnitte schon mehr als 10 Konstruktionsschritte pro Teil hat) und auch erstmal nicht viel Geld für ausgeben möchten, sowie
    2) Personen die bereits jetzt von Hand konstruieren und gern professionell aussehende Schnittmuster für andere erstellen wollen (z.B. für ihre e-Books) die sie dann verkaufen können



    Zitat


    Btw. ich füge das mal an dieser Stelle an. In der Softwareentwicklung reden wir immer von Benutzerfreundlichkeit & Co. und meinen damit die Seite der Eingabe, Erfassung, halt die CRUD-Operationen, schicke und schnelle GUI usw. ... ich kenne aber kaum Diskussionen und Lösungen über die Ausgabeseite. Klar bei einer Faktura klickt man Drucken an und die Rechnung fällt aus irgendeinem Drucker und gut ist, deluxe wird es dann schon, wenn aus einem ESCPOS-Drucker automatisch Versandetiketten fallen oder bei der Inventarisierung die Etiketten für Artikel. Aber mehr????


    Für mich ist aber bei der Frage Schnittkonstruktion mit Software die Ausgabe Seite viel, viel entscheidender! Ich habe wohl kaum das Geld für mein Hobby mir einen A0+-PLotter hinzustellen (und auch nicht den Platz, wenn ich mal ein Sofa kaufen sollte), ich werde definitiv NICHT 30 DINA4 Blätter zusammenkleben wollen und wenn ich Samstags Abends mit der Konstruktion fertig bin, dann ich will ich auch nicht den Schnitt an Deinen Plot-Service-Anbieter schicken und DI per Post die Rolle bekommen, dann will ich spätestens SO Morgen zuschneiden.


    Kann ich gut verstehen. Glaube aber auch, dass es noch viele Jahre dauern könnte bis jemand ein Gerät erfindet das dieses Problem löst. Das beste was ich voraussichtlich erreichen kann ist eine Zusammenarbeit mit einem günstigen Plotter-Service und der Möglichkeit direkt aus dem Programm heraus zu bestellen.


    Zitat


    Überzeug mich mal, dass ich Deine "nur" 500,- Euro ausgeben soll, in dem Du mir aufzeigst, wie mein Schnitt aus dem Rechner auf den Zuschneidetisch kommt? Ich weiss, DIESE Frage ist böse, aber hey, wir reden über Business, da ist ca. 89% böse


    Wird schwer bis unmöglich solang ich nicht das Zaubergerät oder eine gute Lösung fürs Wochenend-Plotten finde. :) Aber wie Du ja auch sagst, die Community ist sehr divers und es gibt Leute die fertige Schnittmuster kaufen genauso wie es Leute gibt die anpassbare (a la Lekala und Co.) Schnittmuster kaufen, sowie Leute die mit Skripten die Funktionalität teurer Konstruktionsprogramme im kleinen für den Hausgebrauch nachbauen.


    Ich denke bei der Idee im Grunde auch an mich selber, ich hab keine Zeit/Muße die vielen A4 Papiere zusammenzukleben und ich würde gern Sachen konstruieren, hab aber im Moment absolut keinen Platz für ne größere Zettelwirtschaft.


    Wenn es nen Anbieter gäbe wo ich konstruieren kann und dann einfach bestellen und das Schnittmuster kommt frei Haus, ich würds wahrscheinlich zumindest mal ausprobieren (es sei denn das ist so BWLisiert worden dass man total abgezockt wird). Was ich durch das Eingeben der Maße und der folgenden automatischen Erstellung des Grundschnitts spare ist halt etwas Zeit und ich gewinne die Sicherheit dass ich auch keinen dummen Fehler gemacht habe weil ich die Anleitung nicht richtig verstanden habe.


    Mein Eindruck bezüglich Schnittkonstruktion ist, dass es den eher etwas lästigen Teil (Grundschnitt konstruieren und anpassen) gibt und den supermegatollen spaßigen Teil (aus Grundschnitten richtige Schnitte zu designen und zu sehen wie sich die Änderungen am Schnittmuster auf das genähte Ergebnis auswirken). Möglicherweise liege ich falsch, das kann ich grad nicht sagen, aber im Moment erscheint mir das grad so schlüssig.


    Zitat


    Ich finde das ehrt Dich, wirklich meine ich ernst, wo findet man heute noch jüngere(?) Menschen, die eine Idee haben und NICHT gierig sind


    Ich glaub die gibts öfter als man denkt, aber die meisten bauen Luftschlösser, kriegen nichts fertig und wenn sie dann einen BWLer ins Boot holen der das Projekt antreibt dann wird alles massiv kommerzialisiert und auf maximalen Gewinn optimiert -- auf Kosten der Community die man sich hätte um das Produkt schaffen können und die dann wieder Multiplikatoren geschaffen hätte mit denen man wirklich groß geworden wäre. Ich bin mittlerweile 30 und hatte aber immer das Glück dass meine Luftschlösser rechtzeitig abgeschossen wurden.



    Wenn man von einem Lizenzbasierten Modell ausgeht stimmt das. Ich bin selber auch ein Freund von anti-optimistischen Rechnungen... ich hasse es negativ überrascht zu werden. Und ich hab nicht vor einen Kredit aufzunehmen. Allenfalls dann wenn die Software fertig ist und ich expandieren wollte.


    Zitat


    Einzelkämpfer so, so ... 192 neue Kunde pro Monat ... das mind. 200 Anrufe mit "Hilfe ... DAS geht nicht", böse Emails, Geld zurück Forderungen und wenn Du nicht pronto reagierst, dann gibt es die MINUS-5-Sterne Wertung und spätestens danach sind 192 Lizenzen pro Monat Illusion.


    Ein normaler Monat mit 40h Woche - klar, die ist für einen Selbstständigen eher ein Running Gag - hat 172 Arbeitsstunden. Sollte jeder der Kundenkontakte auch nur eine halbe Stunde dauern, bleiben Dir noch 72h übrig. Davon gehen noch Fakturierung, Buchhaltung, Mahnwesen, Steuererklärungen, ... runter, Marketing, der Plotter will auch schon wieder nicht drucken, ... ich denke Du wirst dann die eigentliche Arbeit, sprich das Programmieren SA und SO machen müssen :eek:


    Ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt.. Ich habe nicht die Absicht das komplette Geschäft allein zu betreiben. Outsourcing von allem was ich nicht persönlich leisten kann (sei es aus Zeitgründen oder mangels Qualifikation) ist selbstverständlich. Schwiegervater ist selbstständiger Unternehmensberater.


    Mit dem an sich schlecht gewählten Ausdruck Einzelkämpfer wollte ich im Grunde zwei Sachen sagen,
    1) dass ich die Fähigkeit und die Motivation habe die Entwicklung des lauffähigen Prototypen der Software ohne Unterstützung durch weitere Programmierer durchzuführen
    2) dass ich kein Ideen-Schaumschläger bin der jetzt durch die Welt zieht und versucht Leute zu überreden, die ganze Arbeit zu machen. :)


    Die Geschichte von der Praktikantin ist süß und zeigt ganz gut was so bei der universitären Ausbildung anscheinend oft vernachlässigt wird. Klar muss man Faktoren wie Entwicklungsumgebung, genutzte Technologie, Einarbeitungszeit mit kalkulieren. Genauso wie man damit rechnen muss dass man den überwiegenden Teil der Entwicklungszeit damit verbringt, das ganze zu polieren, benutzerfreundlicher zu machen etc. Und dann muss man noch ab und an kurz innehalten und nachrechnen ob das was man da grade tut nicht evtl. von jemand anderem günstiger und in viel kürzerer Zeit erledigt werden könnte (nachdem man den Kommunikationsoverhead in Betracht gezogen hat).


    Zitat


    Ich weiss, dass was ich hier schreibe ist böse, gemein, unterstellend, zerstört möglicherweise Träume, ... einfach realistisch :rolleyes: Wenn Du das gelesen hast und immer noch lächelnd und hoch motiviert vor Deinem Rechner sitzt und Dir denkst, dem alten Sack werde ich es zeigen, DANN hast Du den ersten erfolgreichen Schritt hin zu Deinem eigenen Business getan ;)


    Ja, das ist im Grunde so das was ich mit "Einzelkämpfer" meinte. Die unbedingte Einstellung mit dem Kopf durch die Wand zu müssen (und im Regelfall zu gewinnen). ;)


    Zitat


    Thorsten, der nach 31 Jahren in der Softwareentwicklung (schon in der Schule für die Schule) und 27 Jahren Selbständigkeit (schon vor dem Studium) und als Mathematiker sich manchmal fragt, ob er in Zukunft nicht lieber geile etaProof-Radjacken nähen und verkaufen sollte :o


    Mach das doch. Dass das Wort "geil" hier vor den Radjacken steht und nicht vor der Softwareentwicklung könnte was bedeuten. :daumen:


    Die Frage ist doch nur ob Du es durchziehen würdest bis es Erfolg hat, wieviel Geld du damit verdienen willst, und ob es in deinem Umfeld (oder auch hier online) Leute gibt die dich unterstützen.


    Liebe Grüße,


    Sabine

  • Andere wieder (so auch ich) fänden die konstruktion zwar grundsätzlich interessant aber weil man sich da ja erst mal "reinwurschteln" muss, lässt man es dann doch, weil man eben nicht so viel Zeit hat.


    Hm, im Endeffekt bin ich Dir da sehr ähnlich was das angeht. Ich verschieb das auch immer mal wieder so aus angenommenen Zeitgründen. Ich glaub im Endeffekt gibt es eine Marktlücke für eine Software die einem hilft Schnittkonstruktion zu lernen und die einem die Einstiegshürde kleiner macht. So mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen evtl.


    Zitat


    Aber nun bin ich nicht das Maß aller Dinge und am Ende würde ich es vielleicht doch nicht kaufen, weil es dann doch nicht ganz so ist, wie ich mir persönlich das wünschen würde. mit anderen Worten: verflucht schwierige Sache, die du da vor hast ;)


    Klar da hast du recht, aber es gilt immer: wenn es einfach wäre gäbe es das vllt. ja schon. :)

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  • Hm, im Endeffekt bin ich Dir da sehr ähnlich was das angeht. Ich verschieb das auch immer mal wieder so aus angenommenen Zeitgründen. Ich glaub im Endeffekt gibt es eine Marktlücke für eine Software die einem hilft Schnittkonstruktion zu lernen und die einem die Einstiegshürde kleiner macht. So mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen evtl.


    Dieses Inkscape ist da ein gutes Beispiel bei mir. Jetzt wo hier die Rede davon war, hab ich das Programm halt auch mal wieder gestartet. Das hab ich mir vor längerer Zeit mal runtergeladen. Was ich da jetzt genau wollte, weiß ich schon gar nicht mehr. Ich kann mich auch noch vage daran erinnern, dass ich etliche youtube Videao als Tutorials dazu angeguckt habe und dann auch erste eigene Schritte gegangen bin. Aber dann gab es eben andere Dinge, die zu erledigen waren und ich hatte keine Zeit mich weiter darum zu kümmern und sehr viel anders sieht es nun auch noch nicht aus. Langer Rede kurzer Sinn: als ich das Programm vorhin gestartet habe war es so ähnlich als hätte ich das noch nie zuvor gesehen. SO macht das natürlich wenig Sinn


  • Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass eine Software die Kenntnisse in der Materie nicht ersetzen kann.


    Sehe ich auch so, gegensätzliches zu behaupten wäre Schaumschlägerei. :)


    Zitat


    Genau wie Thorsten käme ich auch nicht auf die Idee, in einem Vektorprogramm zu konstruieren. Nicht so sehr wegen des "Papierfeelings", sondern weil es Zeitverschwendung ist, digital zu konstruieren, auszudrucken, zusammenzukleben, nachzumessen und zu kontrollieren und Probe zu nähen. Auf dem Papier spare ich mir Schritt 2, 3 und 4. :D Software lohnt sich echt nur, um Arbeitsschritte zu sparen.


    Macht Sinn, bei deinem Kenntnisstand und Geschick lohnt sich Software genau dann wenn sie wirklich effektiv Arbeitsschritte spart und die Features hat die Du brauchst (in dem Fall nur digitalisieren, also parametrisierte Schnittkonstruktion, und gradieren). Im Endeffekt also genau das was meine Software können sollte. :)


    Ich glaube halt, dass die großen Verlage immer mehr unter Druck geraten durch das Internet (bisher sind die großen Schnittmusterverlage nur noch nicht hinreichend herausgefordert worden) und dass das Internet gerade für kleinere selbstständige Schneiderbetriebe so viel Möglichkeiten bietet was den Verkauf eigener Schnittmuster angeht. Wenn ich das richtig verstehe bist Du ja auch in genau dem Bereich tätig. Finde ich extrem interessant.

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