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Beiträge von formgeben

    Hofenbitzer kann ich auch nur wärmstens empfehlen: du hast im Prinzip alles, was Müller&Sohn auch anbietet, aber für deutlich weniger Geld und teilweise besser erklärt. Man muss sich aber trotzdem reinhängen und mit der Materie ausführlich beschäftigen. Wenn du viel für deine Enkeltochter nähst, ist das Buch keine große Hilfe (außer Schnitttechnik zu verstehen). Kinder haben andere Proportionen und können nicht 1:1 aus der Damenschnitttechnik übernommen werden. Da kenne ich aber, außer Müller & Sohn keine günstige Alternative.

    Wie Crusadora schon schrieb, es gibt da kein "richtig" oder "falsch". Man kann die eigenen Vorlieben berücksichtigen, effektives Arbeiten und mögliche Änderungen. Ich würde, vorausgesetzt, der Schnitt passt, mit Nahtzugabe arbeiten: man kann die Schnittteile auflegen und besser auf dem Stoff positionieren und auch im Voraus ziemlich präzise den Stoffverbrauch ermitteln, wenn alle NZG und Säume schon an der Schablone angezeichnet sind. Auch minimale Änderungen (etwas Weihnachtsgold oder so) sind möglich, wenn man an den entsprechenden Stellen etwas den NZG beigibt. Sollten sich eine größere Änderung durch Veränderungen der Figur ergeben, hat sich die Schablone eh erledigt. ;)

    Ergänzend zu Annes Vorschlag ist zu sagen, dass es bei einer engen Hose fast nicht möglich ist, diese faltenfrei hinzubekommen. Du wirst meistens unter dem Po Querfalten haben und auch teilweise am Knie. Das ist notwendig, weil zum Sitzen und Treppensteigen Mehrlänge gebraucht wird. Bei den Beinen sieht es so aus, als ob der Oberschenkel zu lang, bzw. die schmale Stelle am Knie zu tief ist. Aber das musst du ausprobieren, indem du etwas aus der Länge am Oberschenkel wegsteckst und dann mal ein paar Treppenstufen rauf gehst. Wenn es beim Anheben des Beines hinten am Po nach unten zieht, dann ist die Mehrlänge nötig.

    Devil's Dance: britisch ist auch leicht abfallend. Wenn ich es richtig verstanden habe aber eher Richtung Pagodenschulter. Also dass zum Armansatz hin die Schulter wieder ein klitzeklein bisschen steigt. Die Armkugel ist etwas ausgeprägter als bei den Italienern und Amis. Basti hat das Ganze noch ein bisschen auf die "Spitze" getrieben.

    Das ist ja das Schwierige, was ich eben ja auch gefragt habe. Beim Aufbügeln des Naht- oder Lisierbandes versuche ich den Stoff möglichst nicht zu dehnen. Und das mache ich gleich am Anfang, bevor alles zusammengenäht wird. dann wird der Stoff auch noch nicht so beansprucht. Dies gilt aber für andere Kleidungsstücke, wie z.B. ein Kleid. Das Nahtband stabilisiert dann das Ärmelloch. Mehr soll es ja auch nicht.

    Der Kettstich ist tatsächlich das Sahnehäubchen bei der Verarbeitung. Immerhin zeigst du hier ein maßgeschneidertes Sakko, das quasi für alle Ewigkeiten halten soll. Bei Kleidungsstücken, die mehr der Mode unterworfen sind und entsprechend schnell wieder entsorgt werden, ist ein Naht- oder Lisierband ausreichend. Es kommt ja auch auf das Modell und den Stoff an.

    Die Frage hat sich mir in dem Zusammenhang gestellt, da ich gemerkt habe, dass die Hände unterschiedlich kräftig sind. Je nach dem in welche Richtung ich mit der Hand nähe, fällt das Ergebnis unterschiedlich aus. Auf kurzen Strecken fällt das kaum ins Gewicht, aber je länger die Strecke ist, umso größer sind die Abweichungen. Gerade beim Armloch arbeitet man ja einmal nach hinten und einmal nach vorne. Ich jedenfalls. Und selbst wenn ich mich bemühe beim Kettstich möglichst gar nicht zu ziehen, fällt es trotzdem unterschiedlich aus.

    Eine Unklarheit zu dem Einhalten des Armlochs, bzw. des Armlochumfangs hätte ich noch: Du hast dir ja eine Schablone aus dem Schnitt gefertigt, anhand derer der Umfang genau zu ermessen ist. Deine Erfahrung (und nicht nur deine) ist, dass das Messen am Armloch selbst sehr ungenaue Werte ergibt. Bei der Anprobe kann die die Mehrweite im rückwärtigen Armloch noch ermittelt werden. Nun kann man die, wie du gezeigt hast, ja noch durch Abstecken einhalten. Wenn aber rund um das Armloch ein strammer Kettstich geführt wird, ist die tatsächliche Armlochweite ein bisschen Zufall, oder? Und dann muss das ja auch an beiden Armlöchern gleich sein, oder sollte zumindest. Gibt es da zuverlässige Möglichkeiten das zu steuern, oder ist das wie bei den handgestickten Knopflöchern: Wenn man's 1000x gemacht hat, kann man's?

    Ich finde es ja sehr interessant und spannend, dass du mit Näherungswerten beim Einhalten arbeitest. Bisher habe ich mir die Einsatzpunkte anhand der prozentualen Einhalteweite ermittelt und eingezeichnet. Beim nächsten Ärmel werde ich das auch mal versuchen. Solange der Ärmel ja nur geheftet ist, kann ja nix passieren. ;)


    Ich jieper ja schon nach der Armkugelausformung.


    Und vielen Dank, dass du dein Wissen hier so bereitwillig teilst.

    Die Beule ist nicht schlecht gebügelt, sie ist auch nicht eine Beule, die mit dem Schnitt zu tun hat, es ist schlicht und einfach ein Nähfehler. Der Übertritt ist zu lang. Es kann sein, dass der Reißverschluss schief eingenäht wurde oder zu hoch angesetzt ist. Ansonsten finde ich die Hose eigentlich ganz chic. Ein Probemodell sollte trotzdem vor dem guten Stoff gemacht werden, um zu kontrollieren, ob der Sitz im Schritt okay ist.

    Also, beim ersten Video bekomme ich das Gruseln, wenn ich sehe, wie der mit der Schere in der Kragenspitze rumstochert. Da ist wirklich Fingerspitzengefühl angesagt, ansonsten ist man ruckzuck durch Spitze durch. Das finde ich nicht empfehlenswert.
    Die Faltmethode beim zweiten Video geht nur so lange gut, wie man ziemlich rechtwinklige Kragenecken hat. Ist die Ecke spitzwinkliger, geht das nicht mehr. Die Fadenmethode habe ich vor kurzem auch gesehen und werde sie bei nächster Gelegenheit mal probieren. Allerdings ist das wirklich nur eine Hilfe, die Ecke schön auszuformen. Voraussetzung ist aber trotzdem, meiner Meinung nach, die präzise Nähweise und der richtige Rückschnitt. Ich verringere ca. 1 cm vor der Ecke den Stich auf 1,5, nähe bis kurz vor die Ecke, drehe den Kragen mit der Nadel im Stoff, nähe 2 Stiche quer, drehen den Kragen wieder weiter und nähe einen weiteren Zentimeter mit dem feinen Stich. Anschließend vergrößere ich die Stichlänge wieder auf normale Länge. Der Rückschnitt mache ich so, dass die Nahtzugaben in der gedachten Mittelhalbierenden gegeneinander stoßen, sich also nicht überlappen. An der Spitze selbst bleiben knapp 2 mm stehen. Bisher habe ich die Spitze mit der stumpfen Rundung des Griffes meines Nahttrenners ausgeformt, es geht auch eine Häkelnadel, aber never ever mit der Spitze der Schere! An diesem Punkt kann der Faden vielleicht hilfreich sein.

    Noch mal eine kurze Rückmeldung zu dem Stickprojekt: Es ist nicht in der Versenkung verschwunden. Als erstes habe ich den Schnitt entwickelt, um zu wissen, wie viel Platz ich für die Stickerei zur Verfügung habe. Dann ging es an die Auswahl des Textes und nach einigem Hin und Her hatte ich mich für Imagine von John Lennon entschieden. Nach weiterem Verschieben, Umbrechen, Verkleinern und Vergrößern, stellte ich fest, dass der Text ein Tick zu lang ist. :( Also muss ich mir etwas Neues suchen. Für den ersten Test möchte ich Soluvlies nutzen - wobei ich festgestellt habe, dass es sich wirklich sehr schnell auflöst. Bei der Hitze der letzten Zeit kann man das Zeug mit schwitzigen Händen nun gar nicht anpacken ohne festzukleben.
    Und nun kommt noch ein Umzug obendrauf, so dass ich wohl vor Mitte/Ende Oktober nicht mehr dazu komme. Aber es ist, wie gesagt, nicht vergessen. ;)

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