Hallo Nanne, rein aus Interesse.... warum "nope"? Erfahrung oder chemisches Wissen?
Liebe Grüße
Kersten
Ich bin zwar nicht Nanne, aber so wie ich das verstanden habe, funktioniert die Färbung vereinfacht ausgedrückt so:
Kommt das Farbpigment mit dem Fixierer (vermutlich Waschsoda o.ä.basisches Zeug) in Kontakt, dann läuft eine chemische Reaktion ab und sie bindet sich fest an die Cellulosefasern (Baumwolle, Leinen).
Die Reaktion läuft "warm" schneller ab als "kalt", findet aber auch "kalt" statt.
("Kaltreaktiv-Farben").
Die Farbe reagiert auch mit dem Fixierer selbst. Diese bunte Brühe (=Farbmoleküle+Wassermoleküle+Fixierermoleküle) hat dann kein Potential mehr, sich auch den Stoff zu binden, weshalb normalerweise das, was ausblutet, andere Stoffe (beigelegten Lappen) auch kaum oder nur sehr wenig färben dürfte, nur insoweit diese Reaktion noch nicht komplett abgelaufen ist.
Ich habe schon oft mit den großen Simplicol-Farben gefärbt. Man soll ja erst färben, dann Waschen. In diese Wäsche habe ich ab und zu noch weiße Stoffe dazugelegt, um noch Pastelltöne zu erhalten. In der Regel haben die aber selbst bei dieser ersten Wäsche direkt nach dem Färben nur eine "Ahnung" der Farbe abbekommen. Gerade bei Blau gefällt mir das.
Auf den "Expert"-Farben lese ich, dass die auch Wolle und Seide färben.
Bei Proteinfasern läuft die Reaktion im Gegensatz zu Kaltreaktivfarben (kalt + basisch)
mit Säure ab und braucht eigentlich hohe Temperaturen (heiß + sauer).
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Ab hier wird's Spekulation:
Es kann sein, dass in so einer universell einsetzbaren Farbe beide Sorten von Farbpigmenten enthalten sind und das Zufügen von Essig beim Nachwaschen dann die Färbekraft der anderen Komponente aktiviert hat. Das dürfte aber auf Baumwolle keine besonders tollen bzw. dauerhaft waschechten Ergebnisse bringen.
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Ich erinnere mich aber, dass ich bei meiner letzten Simplicol-Färbung – das war meine erste mit der neuen Produktreihe – dachte, dass ich das demnächst nicht mehr mache, sondern lieber komplett auf Procion umsteige, auch für Färbungen in der Waschmaschine. (Bisher habe ich die nur für Handfärbungen verwendet.)
Bloß warum? Ich glaub, ich fand die Farben im Gegensatz zu früher fahl und den Farbstoff weniger ergiebig, bin mir aber nicht mehr ganz sicher. Jedenfalls war ich von dem Ergebnis lange nicht so überzeugt, wie früher.)
Für Deinen Stoff hilft vermutlich nur: Solange spülen, bis das Wasser klar bleibt.
(Bei meinen Procion-Färbungen sind da auch oft viele Spülgänge nötig.)