Meiner Meinung nach liegt Wellenbildung hauptsächlich am Stoff.
(Und gerade bei hochelastischem Material kann es sein, dass der Stoff sich sofort nach dem Nähen wieder zusammenzieht, so dass keine Wellen erkennbar sind, wohingegen mancher Baumwolljersey die Wellen nach einer Wäsche verliert und manch ein anderer sie lebenslänglich behält.)
Als ich mir 96 die Overlock kaufte, wurde mir erklärt, der Differentialtransport sei das Zaubermittel gegen Wellen und Kräusel an unerwünschter Stelle. (Und man könne beides damit auch mit Absicht erzeugen.) Deshalb sei diese Maschine besonders für Stretch, Sweat und Co geeignet. Diese Aussage hat sich in meiner Erfahrung bestätigt.
Solange ich die Pfaff 362 nutzte, um an der Overlock genähte Sweats und Shirts fertigzustellen, habe ich an Säumen etc. beim Nähen Butterbrotpapier untergelegt und später wieder rausgefuzzelt. Damals wusste ich noch nichts von Stickvlies, das sich viel besser rauslösen lässt, oder gar von wasserlöslichem Vlies. (Auch der Sinn des verstellbaren NFD, den diese Maschine auch hat, war mir damals nicht bekannt.)
Das Unterlegen von Stabilisator ist meiner Erfahrung nach durchaus eine sinnvolle und praktikable Nähtechnik gegen Wellenbildung.
Aber wenn man viel stretchiges näht, ist es natürlich etwas lästig und ich bin immer froh, wenn es ohne geht, dafür gerne mit gelockertem NFD (Janome) oder Obertransport (Pfaff).
Der Differemtialtransport an der Overlock schiebt und zieht den Stoff übrigens gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten (und zwar nur von unten), ist also grundsätzlich ganz anders als an einer Haushaltsnähmaschine.