WearableElectronic: Blinklichter auf Stoff?

  • Hi,


    ich hab im Forum gesucht, aber nix gefunden. Kann doch nicht sein, dass hier noch niemand mit "Strom" genäht hat?

    Zubehör hab ich einiges: leitendes Nähgarn, aufnähbare LEDs, aufnähbarer Microcontroler

    es fehlt ein Batteriehalter, aber da würde ich erstmal eine USB-Powerbank nehmen.


    Aber Ideen? Ich hab ne nette Stofftasche gesehen, auf der blaue Stern-LEDs aufgenäht waren. Hübsch. Aber weiter? Mein Problem ist vorallem das Waschen. Waschbar ist das mit den aufgenähtem Faden nicht. Aber T-Shirt unwaschbar ist auch nicht möglich.

    Hab jetzt an eine Applikation (vorne oder hinten) gedacht (also auf der Brust), wobei ich dann den inneren Stoff aufschneiden und die Hardware da rein tun könnte. Aber was für eine Applikation und ist das dann durchleuchtend? Oder mit Klett von innen ein Stück Stoff, auf dem das aufgenäht ist dranheften. Aber wie kaschiert man den Klett dann auf der Vorderseite? Wäre zB hübsch mit ner TeufelchenStickerein und blinkenden Augen.


    Den Faden hab ich bisher immer im Heftstich verarbeitet gesehen. Könnte mir das aber auch gespannt und dann mit nem schönen Zierstich überstickt vorstellen.

    Was darf man denn mit dem leitendem Garn machen, bzw nicht machen, um die Leitfähigkeit zu erhalten?


    liebe Grüße

    Carmen

  • Anzeige:
  • Ich habe mal auf der Munic fabric Start Messe einen Stand von einer Hochschule gesehen, die alle möglichen Versuche mit Bekleidung gezeigt haben.


    Mit Licht und Sensoren aller Art, Kleidung hat z.b. auf Berührung reagiert. Es ließ sich sich Beleuchtung anschalten.

    Die müssten doch wissen, wie das geht. Wobei waschbar war das glaube ich nicht.


    Leider weiß ich nicht mehr wer das war, müsste im Januar 2017 gewesen sein. Ich habe im Herbst alle Unterlagen entsorgt.


    Vielleicht findest du etwas auf der Website der Messe?

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


  • Ich finde das Thema interessant, aber im momentanen Stand noch nicht wirklich für Bekleidung geeignet. Strom wird über Batterien erzeugt, meist Knopfzellen, nur das etwas blinkt und zappelt.


    Dazu das Problem der agressiven Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Hautausdunstungen, die aktuell noch die Installationen angreifen können sowie Probleme bei Wasserfestigkeit und Waschbarkeit.


    Dann die Frage, wo liegt der Sinn? Damit nur etwas nett blinkt, also als modisches Designobjekt finde ich es absolut überflüssig. Da werden zu viele Ressourcen und auch nicht unproblematische Stoffe benötigt. Klar sind die beim Laufenden blinkenden Schuhsohlen der Turnschuhe bei Kindern und Jugendlichen der Hit, aber diese müssen dann als Problemmüll entsorgt und aufwendig recycleten werden. Die Vorteile wie die Sichtbarkeit bei Nacht können auch durch weniger verbundene Materialien, die man sich umhängt oder ansteckt gewährleistet sein.

    Ich habe bei Makern einmal eine Jacke mit biegsamen Solarzellen gesehen, die das Handy in eine Jackentasche per Induktion geladen hat.


    Auch das ist für mich mehr ein nettes Spielzeug. Denn auch da war natürlich die Waschbarkeit, bzw. Reinigung nicht gegeben. Dann fließt fast direkt am Körper Strom. Ich bin wirklich keine Ökotussi oder Strahlungsangsthase. Aber im Moment sehe ich in dem Bereich Wearables noch keinen Mehrwert zu bekannten anderen Möglichkeiten.

    Ob das im medizinischen Bereich sinnvolle Möglichkeiten gäbe, ich weiß nicht, da könnte ich es aktuell am ehesten sehen.


    Ich beobachte es aktuell interessiert und hoffe, da wird ein sinnvoller Einsatz gefunden.

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


  • Hi,


    rufie: oft fängt was mit Spiel-Spass-Bequemlichkeit an, und irgendwann gibts dann auch sinnvolle Anwendungen. Aber in irgendeinen Bereich muss sowas ja erstmal getestet und optimiert werden. Genauso wie das Teufelswerk - elektrische Glühbirne-

    Warum bestickt man den Mode? Warum gibts Patchwork/Quilt? Bunte Farben? ...

    -> weil es Spass macht!


    So, zurück zu wearables.

    ulrike: ich suche eher praktische Erfahrungen. So Design-Zeugs ist wie Laufstegmode: im wahren Leben nicht brauchbar. Highheels kombiniert mit Winterjacken o.ä.

    Ich wollte schon Anwendungen fürs wahre Leben. Möglichst keine Knopfzellen und wirklich verwendbar.

    Hab mich mal an eine Tasche gewagt und Bilder in die Galerie hochgeladen. Ich hoffe das klappt jetzt mit dem Einfügen:

    fertige Tasche mit LED-Blick-Schaltung in der Fronttasche

    schaltung

    Leider ist die Tasche etwas unscharf. Ich hab ein Stickdesign genommen, das bei meiner Maschine dabei war und hab 4 Kreise mit Satin-Stich eingefügt. Diese nach dem Sticken ausgeschnitten. Damit ich es waschen kann, hab ich die Schaltung auf dicken steifen Filz gemacht. Die Vordertasche ist doppelt, aber ganz unten innen nicht festgenäht. Darüber kann die Filzplatte eingeschoben werden. Strom kommt über einen Powerbank/USB. Die LEDs wechseln ihre Farben.


    Fürs erste Projekt bin ich ganz zufrieden. Mal abwarten, wie lange die verdrahtung hält.


    Ein neues Projekt hab ich noch nicht geplant. Spannend finde ich grad einen Sensor, der UVA/UVB Strahlen mißt. Mal überlegen, ob ich mir den kaufe.


    liebe Grüße

    Nanna


    Ah noch was zur Hardware: 4 Neo-LEDs, Adafruit Flora, leitender Faden.

  • Disaster

    Hat das Label FRAGE hinzugefügt.
  • Warum gibts Patchwork/Quilt?

    Quilts haben vom geschichtlichen her den Sinn des Wärmens unter der Rüstung gehabt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es Asiaten oder Araber waren, die das zuerst machten.

    Patchwork ist durch die Siedler entstanden, die auch das kleinste Fizzelchen Stoff nutzen mussten.

    Später wurde das dann zusammengeführt. In irgendeinem Land gab es einen Kälteeinbruch, ich denke sogar es war die Insel Großbritannien. Da wurde dann beides zusammengeführt.


    Warum bestickt man den Mode?

    Das war ein Standeszeichen. Der Adel, später bei den Bürgern drückte es Reichtum aus und im Militär auch den Stand, aber auch die Dazugehörigkeit.


    Heute ist es weitgehend "nur noch" Spaß, aber diese Dinge hatten früher einen einen gesellschaftlich anerkannten Hintergrund.


    Heute habe ich manchmal das Gefühl, dass man den Spaß nimmt und um das dann zu legitimieren versucht man auch noch einen Sinn über den reinen Spaß hinaus zu finden.


    Spaß ist natürlich ok, muss man haben, aber inzwischen schaue ich da auch irgendwie nach Belastung anderer oder der Umwelt. Nicht ökotussimäßig, aber es muss passen. Für mich passt im Moment nicht, Zeit und Arbeit in so etwas zu stecken, das dann nach dem ersten Waschen mit hoher Wahrscheinlichkeit schon wieder Schrott ist.


    Die Beispiele von dir mit herkömmlichen Handarbeiten sind langlebig. Das ist es, was mir bisher an den Beispielen im Hobbybereich fehlt.


    ABER:

    Irgendwie läuft mir allerdings das Thema nach deinem Posting zwar nur sehr spärlich, aber mehr als vorher über den Weg. Vielleicht schaut man einfach nur mehr hin. ;)


    Im aktuellen Heise Make Magazin ist hinten bei den Büchertipps ein Buch vorgestellt worden, das interessant klingt. Da gab es wohl vier Jahre lang ein Forschungsprojekt von der Universität für angewandte Kunst Wien, Abteilung Industriedesign, gegeben zu haben. Da war auch die Frage, was aus Elektronik, die aus gehandarbeiteten Sachen hervorgeht, gemacht werden könnte. Ich finde dazu diese Bilderstrecke interessant. Ob es helfen würde, ob es was bringt, egal, aber ich finde auch interessant, wie sie das ins Handarbeiten integrieren mit konkreter Strickanleitung dazu.

    Es heißt zwar, das Buch ist eher schwer zu lesen, also wohl nichts für die Couch so zwischendurch, nur haben das Maker geschrieben, die zu 90 und mehr Prozent einen anderen Hintergrund haben als wir. Ich denke, ich schaue es mir auf jeden Fall einmal an.

    https://amzn.to/2GDchHe [Anzeige] (Link zum Buch, muss schauen, ob das mein Buchhändler vor Ort leicht bekommt)


    Ist schon lustig, wenn man sich seinen Computer sticken könnte. Hier ein näheres Bild, wie schön so eine Computer sein könnte.

    Oder all unsere Fäden zur Musikaufnahme. Mit meiner Wollmenge hätte ich dann wohl mindestens die gesamten itunes. ;)


    stitchingworlds Den Bereich finde ich interessant, weil man da sieht, wie sie an der Projekt herangegangen sind und für jemanden, der jetzt schon selbst ausprobieren will trifft man weiter unten auch auf Material, das vielleicht für einen brauchbar sein könnte.


    Dann bin ich jetzt einmal gespannt, vielleicht stickst/strickst/nähst du dir deine nächste Nähmaschine. :S

    LG rufie


    Der einzige Geschmack, der einem Menschen wirklich Befriedigung geben kann,

    ist sein eigener (Philip Rosenthal)

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


  • ...


    ABER:

    Irgendwie läuft mir allerdings das Thema nach deinem Posting zwar nur sehr spärlich, aber mehr als vorher über den Weg. Vielleicht schaut man einfach nur mehr hin. ;)

    ...

    Mir geht's auch so, seit ich neulich die ersten Beiträge hier gelesen habe.

    Gedanken dazu, wie die elektrischen Verbindungen waschmaschinengeeignet zu fertigen wären, habe ich zwischendurch auch schon gehabt. Nach den vielen schönen Links von rufie fällt es mir nun richtig schwer die Gedanken davon zu lassen. Dann werde ich mich wohl mal ans experimentieren begeben. ;)

    Liebe Grüße aus der Mitte vom Pott
    Thomas

       

    Offline ist der neue Luxus ;)

  • Und nicht alles was man macht muss geschichtlich irgendwie gerechtfertigt werden, oder ;)? Denn wäre die Menschheit so drauf würden wir heut noch mit Fellen in Höhlen hocken. Man muss ja nicht alles mögen und machen, aber ich finde Experimentierfreudigkeit einfach nur herrlich. Und nunja dass nicht jeder Schuss gleich ein Treffer ist, ist auch klar. Auch beim "normalen" nähen ganz ohne Technik geht mal was in die Hose, wird mal ganz unökologisch was für die Tonne produziert. Von dem her-ich schau hier ganz gespannt zu und hoffe auf weitere Berichte von nanna2 ;), sonst kann ich leider nix sinnvolles beitragen.

  • Weniger Werbung? Kostenlos registrieren und vollen Zugriff auf alle Bereiche erhalten!


  • Hi,

    danke Rufie für die vielen Links. Da muss ich mich mal in Ruhe durchwühlen. Von dem Buch hab ich auch schon gelesen (wahrscheinlich auch in der Make ;) ). Falls du es mal in Händen hast, würde mich ein Bericht auch sehr interessieren.

    Es gibt noch nix neues fertiges. Nur Tests. Ich bin die Einzigste in unserem FabLab, die eine Stickmaschine hat, aber sehr viele kreative Köpfe. Eine Mama möchte die alte Weihnachtsbeleuchtung in ein T-Shirt umwandeln. Ich hab ein bisschen ausprobiert, wie man die Löcher für die Lämpchen am besten mit einer normalen Nähmaschine ins Shirt bekommt. Hinterbügelt und meine alte Lochstichplatte benutzt. Geht. Gibts die Lochstichplatten eigentlich noch zu kaufen? Oder ein Bild mit Flex draufbügel, das sollte man auch problemlos einschneiden können. Batteriepack in den BH? ;)


    Was mir grad vorschwebt: ein Capi (bestickt oder beplottet), UV-Sensor (letzte Make) auf den Schirm. Display unter dem Schirm. Batteriepack innen ins Capi. Das arbeitet grad in meinem Hirn. Aber dieses WE ist Nadelwelt. Würde mich freuen, wenn es da ein paar Ideen gibt.


    Gesehen hatte ich noch Armbänder (aus Ducktape): Aus Stoff (fände ich schöner) hätte wieder das Wasch-Problem. Schön wäre das schon, weil die Kinder Löten üben könnten und so ein Armband doch etwas Ansporn ist.


    liebe Grüße

    Carmen

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]