Jeansjackenschnitt vergrößern: Denkfehler?

  • Ist immer doof, wenn keine Maßtabellen mit Körpermaßen dabei stehen.

    Da hilft dann ausmessen an den Hauptrundmaßen (geht hier nicht, zumindest nicht für die Oberweite) und die Erfahrung.


    Hmmm... Kaufgröße vs. Nähgröße: Das füllt in wohl allen Nähforen seitenweise Threads....

    Und zur Kaufgröße auch noch etwas: wo kaufst Du üblicherweise?
    Eine 50 bei Ulla Popken eine ganz andere Größe als bei C & A ist...


    (K.A. was ich für eine Kaufgröße hab - ich hab für mich schon ganz ewig keine Klamotte mehr fertig erworben.)

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  • Kaz


    Sodele, bin zurück. Hier war ja schwer Betrieb! :)


    Ich schreibe zwei Posts: diesen hier als einen Näh-Passform-Psycho-Philosophischen ;) und nachfolgend einen, wo es sich wieder um deine Jacke dreht.


    Ich habe keine belastbaren Statistiken zum Thema, aber mindestens 70-80% der Frauen, die ich beim Nähen kennengelernt habe, tun dies entweder ausschließlich oder haben es zumindest angefangen, weil sie so frustrierende Erfahrungen mit der Passform und Auswahl von Konfektionsware gemacht hatten.

    Das bedeutet übrigens nicht, dass dies immer mit Größe 44 aufwärts einhergeht - man kann ohne Probleme vom Umfang her eine 38 sein und in der dreidimensionalen Ausformung des Körpers sowie einigen körperlichen Besonderheiten nichts finden, was passt.


    Dass du dich entschieden hast, aktiv was gegen den Frust zu unternehmen und selbst zu nähen, ist also goldrichtig!


    Schnittmusterhersteller stehen aber vor demselben Problem wie Konfektionshersteller: Sie müssen Gewinn machen, also verkaufen. Daher orientieren auch sie sich an Reihenmessungen, die alle paar Jahrzehnte durchgeführt werden. Wer aus der Reihe tanzt, findet also auch keine sofort aus dem Tütchen, Magazin oder eBook perfekt passenden Schnittmuster.

    ABER: Unser großer Vorteil ist, dass wir uns die Schnitte auf den Leib schneidern, sie an unsere dreidimensionale Form anpassen können!


    Leider ist das Wissen um Passform nicht so einfach aufzuschreiben, Nähen war jahrelang auch ein bisschen trutschig mit überschaubarer Zielgruppe und viele Nähkurskursleiterinnen und selbst Schneidermeisterinnen können meiner persönlichen Erfahrung nach nicht immer alles lösen.


    Ich möchte nochmal auf anderem Wege verdeutlichen, vor welchem Dilemma Konfektions- wie Schnittmusterhersteller stehen. Und ich komme im zweiten Post auf diese Hirngymnastik zurück.


    • Stell' dir einen Liter Wasser (oder Wein oder Bier ;)) vor. Dieser Liter Flüssigkeit kann in jede beliebig geformte 1-Liter-Flasche gefüllt werden. Es gibt einige Konventionen bezüglich der Form von Flaschen, die wir als "normal" empfinden. Aber wenn einem Designer danach ist, könnte er eine total wild, "abnorm" geformte Flasche machen - und es wäre immer noch eine 1-Liter-Flasche.
    • Letztlich sind unsere Körper auch nur Volumen - wenn auch ein bisschen mehr als 1 Liter. ;) Und unsere Anatomie bringt einige Einschränkungen mit sich. Aber das Prinzip gilt nichts anderes: Wir können identisches Volumen haben, aber total anders geformt sein.
    • Ein Konfektions- oder Schnittmusterhersteller arbeitet natürlich nicht mit Volumen, sondern mit Umfang. Und wie du wahrscheinlich gemerkt hat, selten öfter als mit drei Maßen: Brust, Taille, Hüfte. In welchem genauen Abstand diese Umfangmessungen gemacht werden, wie Muskeln, Knochen, Fett- und Bindegewebe den Körper zwischen diesen drei Umfängen formen, können sie nicht wissen. Aber für die Passform hat genau das große Bedeutung!
    • Selbst der Umfang aber sagt nichts über die Verteilung aus! Am deutlichsten wird das beim Brustumfang. Nimm drei Frauen mit jeweils Umfang 96 cm:
      Die erste hat einen breiten Brustkorb + Rücken und Körbchengröße A.
      Die zweite hat einen schmalen Brustkorb + Rücken und Körbchengröße D.
      Die dritte hat einen "normal" breiten Brustkorb + Rücken und Körbchengröße B.
      Ergo wirst du für jede der drei den Umfang anders auf Vorder- und Rückenteil verteilen müssen. Und das ist nur ein einziger Umfang und nur ein simples Beispiel ... und schon verwirrend individuell. :) Ahnst du nun, warum es so schwierig sein kann, gut sitzende Kleidung zu finden, egal wieviele Zentimeter jemand irgendwo misst? Und warum wir alle miteinander keine Aliens sind, sondern nur sehr individuell geformte Frauen? Kein Konfektions- und Schnittmusterhersteller kann das leisten. Nur gute Maßschneider. Oder wir Hobbyschneiderinnen!

    Und deshalb geht's nun zu deiner Jacke!

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Bevor ich die neuen Bilder kommentiere, noch zwei Hinweise.

    1. Viele Wege führen nach Rom. Ich kann dir nur sagen, wie ich es machen würde, erhebe aber nie den Anspruch, dass das die einzige Möglichkeit ist, um eine gute Passform zu erreichen.
    2. Ich bin Laie. Es mag sein, dass Profis mein Zeug lesen und mit den Augen rollen. ^^

    Also, wie Needles schon schrieb, sind die Fotos viel besser! Wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich die Schulterpartie und das Halsloch noch nicht gut sehen kann, obwohl ich reingezoomt und auch aufgehellt habe. Und ich persönlich passe dort gerne von Beginn an nahe am Optimum an, weil Oberteile letztlich immer von der Schulter aus fallen. Wenn du dort noch mal ein höher auflösendes Foto machen könntest ... falls du's übers Herz bringst, schneidest du die Nahtzugaben des Halsloch sso weit wie nötig ein, um sie glatt umzuklappen und festzustecken, bevor du auf den Auslöser drückst. :)


    Unter der Annahme, dass die Jacke dort okay sitzt:

    Mein erster Eindruck ist, dass du zwar am Rückenteil mehr Weite brauchst. Aber du brauchst sie weniger in der rückwärtigen Mitte oder an den senkrechten Teilungsnähten - die verlaufen mMn gut, und es scheint auch kein Zug auf ihnen zu sein.

    Sondern du brauchst die Weite v.a. von der Achsel abwärts zwischen Seitennaht und senkrechter Teilungsnaht. Auf den seitlichen Fotos sieht es jedenfalls so aus, als würde die Seitennaht oben direkt unter der Achsel richtig (= mittig) sitzen und erst dann nach hinten ziehen. Ist das so, wenn du in den Spiegel schaust?


    Das ist quasi die nächste Ebene der Hirngymnastik von oben: Es reicht für eine gute Passform oft nicht zu wissen, dass du hinten was zugeben musst - entscheidend ist wo. Weil auch bei gleicher Breite des Rückenteils auf verschiedenen Höhen die dreidimensionale Form von Frau zu Frau verschieden ist ...


    Was du jetzt auch schon korrigieren kannst: Den Verlauf der Schulternaht.

    Siehst du, dass von hinten betrachtet Stoff am Schultergelenk schlaff herunterhängt und sich in 1-2 lose leicht diagonale Falten beim Armloch legt?

    Diese Falten sollten weg. Entweder, indem du ein Schulterpolster einbaust - was bei einer Jeansjacke mMn merkwürdig aussähe, aber grundsätzlich in Jacken, Blazern und Mänteln möglich, üblich und dann auch entsprechend im Schnitt durch Zugaben berücksichtigt ist.

    Oder indem du die Schulternaht schräger nähst, als der Schnitt vorsieht. Würde meine stark bevorzugte Variante sein. :) Stecke dafür die Naht so ab, wie deine Schulter natürlicherweise fällt. Die Falten sollten dann weg sein.


    Damit fürs erste genug!

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Schiaparelli ()

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  • Einen wunderschönen guten Morgen.


    Okay, das ist so interessant. :) Das ist auch bei mir der Grund, wieso ich seit ich 16 bin mit dem Nähen angefangen habe - ich hab einfach eine besondere Körperform, da gibt es i.d.R nichts für mich in normalen Läden. Was für mich grundsätzlich ein Problem ist. Liebend gerne würde ich mir all meine Klamotten auf den Leib schneidern - wenn ich denn wüsste wie. :denker: Ich werde mich da in Zukunft mal informieren. Ein paar Bücher holen oder sowas. Nähkurse.

    Das hier zu lesen ist schon super interessant und es ist toll das mal von der "anderen" Seite zu sehen. Bis jetzt hab ich das immer so interpretiert, das ich halt eben "falsch" bin. Aber jeder ist anders, und die Schnittmuster Hersteller müssen Gewinn machen, was bleibt ihnen also anderes übrig, als alle, mehr oder weniger, über einen Kamm zu scheren?



    Zurück zur Jacke.

    Apropos Bücher, ich hatte mir gestern fix ein Buch über Maßschneidern angesehen und da ist mir das was du mit der Seitennaht ansprichst, auch aufgefallen - dort steht, diese sollten immer gerade zu Boden laufen. Tun sie aber nicht, weshalb ich gestern Abend schon die Seitennaht korrigiert und gerade vom Armloch nach unten gezogen habe. Ich hoffe, das war so okay?

    Ich hab nochmal fix Bilder für dich gemacht, einmal mit dem Halsausschnitt, abgesteckt und eingeschnitten, darauf siehst du auch die neuen Schulternähte die ich abgesteckt hatte, so das nichts mehr falten wirft. Die einzigen "Kanten" die man dort an den Seiten noch sieht, ist der Stoff der überenander gesteckt natürlich etwas dicker ist als der Rest.

    Hoffe, wie immer, das die Bilder so gehen, und wünsche einen angenehmen Tag und hübschen Start ins Wochenende. :thumbup:


    tumblr_p3vp97Jtic1vino86o1_1280.jpgtumblr_p3vp97Jtic1vino86o3_1280.jpgtumblr_p3vp97Jtic1vino86o2_1280.jpg

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  • Hallo Kaz ,


    ich würde gerne noch Fotos von der Seite sehen. :) Auch, weil du dort geändert hast. Könntest du noch jeweils ein Bild von links und rechts machen?


    Und kannst du dir im Spiegel anschauen. wie die Schulternähte verlaufen? Sie sollten auf der Schulter mittig, dort wo die höchste Rundung ist, verlaufen. Weder von der Mitte nach vorne oder hinten ziehen, oder nach vorne oder nach hinten versetzt* sein.


    Bei der Rückenansicht sehe ich die Schulternähte nicht, aber von vorne wirkt es, als seien sie eben dorthin gerutscht: Nach vorne. Was auch das zu klein aussehende Armloch bedingen kann.

    Sind die Schulternähte vorne oder nur bei den Fotos verrutscht? Das kannst nur du im Spiegel beurteilen.


    Sollte es so sein, dann würde sich beim Nach-Hinten-Zuppeln nämlich auch das Halsloch hinten etwas tiefer legen. Und das fände ich gut, denn das Halsloch passt hinten prima von der Breite her, aber in der Mitte scheint es etwas hoch zu schieben.

    Sollte das an nach vorne geschobenen Schulternähten liegen, brauchst du nichts weiter tun. :) Sollte es nach oben schieben, obwohl die Schulternähte korrekt liegen, dann musst du den Kragen in der Mitte ein bisschen tiefer ausschneiden und nach links bzw. rechts in die gut sitzende Linie bringen.


    Dann zum Armloch, das Aline angesprochen hat.


    Siehst du auf der linken Seite die zwei Schrägzüge, die links von der Teilungsnaht vom Schulterblatt Richtung Achsel ziehen (also von Mitte rechts nach unten links)? Das tun sie vermutlich, weil der Armausschnitt nicht tief genug ist.


    Ich würde folgendes machen:

    Nachdem du die Fotos von links und rechts gemacht hast, trennst du die Seitennaht unter der Achsel für ca. 3-4 Zentimeter auf. Das sollte den Platz nach unten schaffen.

    Aber: Ich würde danach vom Armloch aus ein paar Zentimeter der waagerechten Naht Passe - Seitenteil öffnen und das Seitenteil verlaufend, also keilförmig unter die Passe schieben.

    Dort vermute ich anhand der Rückenansicht, dass das Seitenteil zu lang ist. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausdrücke .... Wäre der Stoff hell und hättest du in einer Kontrastfarbe quer über den Rücken eine waagerechte Balance-Linie eingezeichnet, dann glaube ich, dass sie dort oben am Seitenteil nach unten abkippen würde. Das sollte sie aber nicht, sondern weiterhin waagerecht verlaufen. Dafür muss man sie um soviel anheben, bis sie in der Waagerechten ist. Und das erreichst du, indem du die Passennaht etwas öffnest und den zu langen Betrag drunterschiebst.

    Deshalb finde ich für Probemodelle helle Stoffe besser, die Symptome sind sichtbarer und besser zu diagnostizieren. ^^


    Sind alle Klarheiten beseitigt?


    * Die letzte Variante kann manchmal zwar vom Designer so gewollt sein, dann muss man das natürlich auch bei der Anprobe berücksichtigen. Aber die Schnittkonstruktionszeichnungen, die du gestern verlinkt hast, sehen nicht so aus, als wenn das so gewollt wäre.

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  • Heyho,


    Das mit der Schulternaht verwirrt mich ein bisschen - ich kann nur sagen, das sie jetzt, nach all den anpassungen, einigermaßen in der mitte zu sitzen scheint. Vorher ist sie wegen dem Seitenteil nach vorne gerutscht, nehme ich zumindest mal an.


    Einmal die Bilder ohne angepasstes Seitenteil in der Naht passe, mit eingezeichneter, gerader Seitennaht.

    ohnepass1.jpgohnepass2.jpg


    Und einmal mit all den angepassten Änderungen.

    pass1.jpgpass2.jpg


    Ich muss ganz erlich sagen, das die jetzt schon viel besser sitzt. :) Wenn man sie nun vorne zuschließen kann, bin ich komplett zufrieden. :p

    Eine Frage habe ich allerdings noch, und zwar: Ich hab ja jetzt einige Nähte angepasst, umgeklappt, reingesteckt - nachher, wenn alles soweit zu stimmen scheint, wie nehme ich denn dann die Schnitteile davon neu ab? Einfach gerade hinlegen und möglichst genau versuchen, die Teile auf Schnittpapier zu übertragen?


    Lieben Gruß,


    Kaz

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  • Jo.


    Aber bis dahin basteln wir noch ein bisserl. Von geht vorn zu sind wir ja noch ein paar cm weg, , und ich glaub, an der Länge wäre eine nachjustierung auch nicht ganz schlecht...


    So im Alleingang ist so 'ne Anpassorgie echt nicht einfach.

  • Hallo Kaz ,


    du bist echt fleißig! :)


    Ich gucke mir die Bilder morgen früh genauer an und antworte dann, wie ich vorschlagen würde weiter vorzugehen.


    Was du unbedingt besorgen solltest - sorry, dass ich nicht früher daran gedacht habe, es zu schreiben:


    Einen teilbaren Reißverschluss in ca. 40-60 cm Länge. Nimm den billigsten, den du bekommen kannst. Farbe egal, Breite egal, Material (Metall, Kunststoff) egal. Nur die Länge sollte ungefähr stimmen.

    Wenn du eine alte Jacke mit einem solchen RV hast, die du sowieso nicht mehr trägst, kannst du auch ihn auch raustrennen und verwenden.


    Bei Probeteilen vorne einen RV zu verwenden, statt mühsam bei jeder Anprobe die Stoffkanten sauber aufeinanderzustecken, spart dir enorm viel Zeit. Und Nerven!


    Außerdem wäre es gut, wenn du ein Klebeband zur Hand hättest: Paketklebeband, Malerkrepp, Isolierklebeband - irgendwas in der Richtung. Tesafilm ist ein bisschen zu schwach. Falls du sowas besorgen musst: Auch hier reicht so billig wie möglich und eine kleine Menge (Rolle).


    Was du außerdem schon machen kannst: Schneide dir aus einem anderen gewebten Stoff - am besten kontrastfarbigen - sechs rechteckige Stoffstücke zurecht.

    Die Längskanten sollen im Fadenlauf geschnitten, alle Streifen ca. 10 cm breit sein. Länge: 2 Streifen à 40 cm, 4 Streifen à 55 cm. Es kommt nicht auf den genauen Zentimeter an, aber so in etwa sollte es passen.


    Bis morgen!


    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

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  • Moin!


    Die Fotos nach der Änderung an der Passe zeigen mMn, dass wir auf der richtigen Spur sind. Hast du noch ein Foto von deiner rechten Seite vor der Passenänderung? Falls ja, bitte posten. :)


    Zu den Passennähten:

    Auf der rechten Seite würde ich das seitliche Rückteil noch ein wenig mehr unter die Passe schieben; da sieht man noch eine waagerechte lose Falte.

    Dann solltest du die neuen äußeren Passen-Nähte nähen, damit du die Nadeln los bist und nichts ver- oder rausrutschen kann.

    Links gefällt mir das richtig gut! Da würde ich nichts ändern.


    Kannst du nochmal eine Aufnahme von hinten machen und posten?


    Zu den Seitennähten:

    Die sind noch nicht ganz senkrecht - sieht man deutlich auf der rechten Seite beim blauen seitliche Rückteil, das zieht noch nach hinten. Sprich: Da fehlt hinten noch Platz. Auf der Seite sehe ich auch noch waagerechte Spannungsfalten im hinteren Seitenteil (auf Höhe bzw. kurz unter der Achsel und abwärts), die aber auch an der Haltung beim Knipsen liegen können. Das kannst du im Spiegel, wenn du den Arm nicht so stark bewegst, besser beurteilen.


    Trenne die Seitennähte von unten mal um gute 10 cm auf und mach' von jeder Seite ein Bild. Erstmal nur offen lassen.


    Zum Vorderteil:

    Das wird eine größere Operation, aber mit der von dir gezeigten Hartnäckigkeit werden wir vorankommen.


    Zunächst nähst du den Reißverschluss ein. Der ist nur fürs dieses Teststück zur schnelleren Anprobe! Die endgültige Jacke bekommt selbstverständlich eine Knopfleiste.


    Auf den Vorderansicht-Fotos glaube ich zu erkennen, dass die Knopfleiste angenäht ist. Stimmt das?

    Falls ja: Bitte abtrennen.

    Falls nein: Hast du die vordere Mitte (VM) auf dem linken und rechten zentralen Vorderteil markiert?

    Falls ja: Fein.

    Falls nein: Bitte markieren.


    In jedem Fall kontrollieren, dass die Markierungen im Fadenlauf sind und nicht irgendwie schräg.

    Dann den RV mit großen Stichen einnähen (damit du ihn schnell raustrennen kannst, falls er versetzt werden muss), und zwar so, dass

    • der hochgezogene Schieber am Halsloch endet. Wo der RV unten anfängt, ist egal; bei einem kürzeren (40 cm) wird das oberhalb der Taille sein.
    • die Markierungen der vorderen Mitte über der RV-Raupe aneinanderstoßen. Wenn das nicht gehen sollte, im geringstmöglichen Abstand einnähen.

    Wenn du soweit bist, melde dich. :)

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  • Jo.


    Aber bis dahin basteln wir noch ein bisserl. Von geht vorn zu sind wir ja noch ein paar cm weg, , und ich glaub, an der Länge wäre eine nachjustierung auch nicht ganz schlecht...


    So im Alleingang ist so 'ne Anpassorgie echt nicht einfach.


    Definitiv, längentechnisch. Kommt zwar in der theorie noch ein 6cm Streifen unten ran, aber zu kurz wäre mir das trotzdem noch.


    Wohl wahr. :denker:



    Schiaparelli


    Moin Moin,


    gerade bin ich dabei alles umzusetzen und in einen neuen Post zu packen. Hab allerdings noch eine Frage.


    Wegen auftrennen der Seitennähte, meinst du die, die ich wirklich genäht habe, oder quasi die ich senkrecht eingezeichnet habe?



    Bevor ich was einschneide und das war falsch...


    Der Post mit allen Änderungen folgt dann bald, kümmere mich eben nur um die Knopfleiste und RV. :)

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  • Geht beides - es wird sich eine Lücke auftun. Die genähten sind aber einfacher für's Keil zwischensetzen.


    Diese "Basteljacke" wird sozusagen so 'ne Art Frankenstein's Monster. Nähte und ohne Ende, alles gestückelt... :steckenpferd:


    (Wegen der Länge: die kommt auch nicht unten dran, sondern so ungefähr auf Taillenhöhe... gibt auch noch mal Nähte. Auch wenn die Jacke nicht tailliert ist, hängt sie zu hoch.)

  • Jupp, nehm ich dann einmal die Seitennaht! Danke dafür.


    So und nicht anders muss es sein. *drückt den Elektrohebel nach unten* Sie leeeeeeebt... :evil:...irgendwann, hoffentlich.


    Okay, ich hab keine Ahnung was du meinst, aber ich vertrau dir einfach mal. :whistling::thumbup:

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  • Soo.


    Ich arbeite das mal der Reihe nach ab.


    Ein Foto vor der Anpassung hab ich leider nicht mehr. :( Die sind nun aber festgeheftet nachdem ich die eine Naht nochmal angepasst hatte.:thumbup:

    tumblr_p3xhepOPjN1vino86o1_1280.jpg


    Einmal die Rückseite, mit eingeschnittenen Seitennähten.

    Und die Seiten:

    tumblr_p3xhepOPjN1vino86o3_1280.jpgtumblr_p3xhepOPjN1vino86o2_1280.jpg,




    VM ist makiert und nun an den RV genäht. Knopfleisten sind ab. Soooo.

    Der Abstand ist so gering wie's geht sodass er noch frei beweglich ist.



    Ich glaube das war's soweit schon. :)

  • Hej! Es geht voran! :)


    Ich bin nur etwas irritiert, dass noch Stecknadeln an der Passe sind. Hast du das schon festgenäht? Dann können die raus. Wenn noch nichts genäht ist: Vollenden und dann erst mit dem Rest der Jacke weitermachen.


    Zu den Seitennähten:

    Wie Aline schon beschrieben hat, springen die geöffneten Abschnitte der Naht keilförmig auf, und zwar um den Betrag, den du an der Stelle brauchst (ist grob vereinfacht, aber reicht für gerade eben als Erklärung.) Diese kleinen tortenstück-förmigen Keile sieht man hervorragend, wenn der Stoff des Probeteils und das Untendrunter kontrastreich sind - daher gestern meine Bitte, etwas Helles anzuziehen. Und du siehst genau das auf deinen Seitenansichten! :)


    Wir sind mit den Seitennähten noch nicht fertig, wenden uns aber erstmal den vorderen Teilungsnähten zu, um dort Raum zu schaffen.


    Bei dieser Gelegenheit empfehle ich, dass du spätestens jetzt dir Musik einlegst, bei der du automatisch mitgroovst und gute Laune kriegst! Denn nun kommt unter Umständen eine ziemliche Frickelarbeit ... da ist man um jedes Molekül körpereigenen Glücksbotenstoffs dankbar.... ^^


    Zum Vorderteil:

    Laut Schnitt hast du unterhalb der Passe drei Schnitteile. Nennen wir sie der Klarheit halber Vorne, Mitte und Seite, okay?

    Das macht auf jeder Körperhälfte also zwei vordere Teilungsnähte (Vorne-Mitte und Mitte-Seite) und eine Seitennaht (vordere Seite-hintere Seite).


    Die Seitennähte sind schon gute 10 cm offen. Und nun verfährst du mit den vier vorderen Teilungsnähten genauso!


    Also: Von unten um gute 10 cm öffnen. Insgesamt hast du jetzt an 6 Nähten unten Öffnungen bzw. Schlitze, die dir einiges Bewegungsfreiheit geben, weil sie keilförmig aufspringen können.


    Deshalb nun der erste, vorläufige Trommelwirbelmoment: Jacke anziehen und versuchen, ob du den RV einhaken kannst. Erstmal nur einhaken, nicht zuziehen!

    Falls nein: An allen 6 Schlitzen nochmal ca. 2 cm öffnen. Wieder anprobieren, versuchen den RV einzuhaken. Falls nötig diese Trippelschritte wiederholen.


    Wenn der RV einhakt: Ihn vorsichtig einige Zentimeter hochziehen, soweit eben möglich. Wenn er noch nicht bis oben hin zugeht: Macht nichts! Keine Gewalt, du willst keine Nähte "sprengen", sondern sie kontrolliert öffnen.

    Darauf achten, dass die Jacke sich nicht nach oben schiebt, sondern schön unten bleibt. Auch wenn sie noch zu kurz ist.

    Fotos machen: Von vorne, beiden Seiten, hinten.


    Viel Erfolg bis hierhin! :)

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  • Soo.

    Nabend.

    Ich hab die Nähte jetzt 10cm +2cm eingeschnitten, in dem Bild hab ich den RV leider etwas zu hoch gezogen und er ist etwas zu lang, sieht man ja. Aber einhaken grundsätzlich geht schonmal. Auch wenn ich das verlangen hatte, immer weiter nach oben zu schneiden damit ich sie komplett zu machen kann. Wäre das dann der nächste Schritt?


    Die Falte oben an der Schulter im Bild wo ich nach links gerichtet stehe einmal ignorieren, das ist nur die umgeklappte nahtzugabe die ich blöd geheftet habe und immer wieder nach außen klappt. :)


    tumblr_p3xzeyoHtk1vino86o1_1280.jpgtumblr_p3xzeyoHtk1vino86o3_1280.jpgtumblr_p3xzeyoHtk1vino86o2_1280.jpgtumblr_p3xzeyoHtk1vino86o4_1280.jpg

  • Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der RV so lang sein könnte. Aber das macht nichts. Wir kriegen das schon hin. :) 


    Mach' mal an den Seitennähten weitere 5 cm auf. Und dann an allen 4 vorderen Teilungsnähten bis kurz unterhalb oder bis zur Brusthöhe. Das wirst du sehen, ob du den RV dann schließen kannst.

    Wenn ich mir die Passe nämlich von vorne angucke, dann wirkt es so, als ob sie ganz okay ist*, der Halsausschnitt ggf. sogar zu weit ist. In jedem Fall müssen wir nur bis zu dem Punkt auftrennen, an dem du vorne mehr Platz brauchst. Nicht darüber hinaus. Und es sieht für mich so aus, als ob dieser Punkt ungefähr auf Brusthöhe oder kurz darüber ist.


    * Ich würde vorne wie hinten das Ärmelloch oben ein bisschen weniger breit zeichnen und dann in die vom Schnitt vorgesehene Rundung auslaufen lassen. Aber das erst, wenn du die Jacke schließen kannst.

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  • Leider war das der einzige den ich noch hatte - momentan habe ich zu dolle Asthma um in die Stadt zu fahren und einen neuen zu organisieren. Bitter kaltes Wetter tut der Lunge nicht gut. *seufzt*:mauer:


    Gut, ich fummele jetzt einfach solange, bis ich den RV schließen kann. Melde mich gleich. :)

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