Greifer bewegt sich nicht mehr [Toyota Jeans CB04T-J]

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,



    ich habe mich angemeldet, weil ich in einem anderen Thread las, wie fachkundig und erfolgreich ihr einer anderen Person mit einem NähmaschinenProblem geholfen habt - und nicht ganz so heimlich auf ein ähnliches Wunder hoffe.
    Als ich gestern endlich dabei war, mein Hoodie-Kleid fertig zu nähen, brach mir die Nadel. Sie hatte wohl genug von drei Lagen Sweat-Stoff.
    Ein kleines Stückchen fiel durch die Nähplatte.
    Ist wahrlich nicht meine erste gebrochene Nadel, da mich diese Maschine schon fast 15 Jahre begleitet. Leider half das normale Nadelwechseln allein nichts, die Maschine holte den Unterfaden nicht mehr hoch. Beim nochmaligen Öffnen und Säubern des Greiferkörbchens fand ich dann die Nadelspitze, wischelte den letzten Staub weg und wollte weiternähen, doch nichts! Es fühlte sich an, als würde die Nadel nicht mehr tief genug runter gehen, nach dem Durchschauen von ein paar Anleitungen im Netz scheint das aber nicht das Problem zu sein. (Habe extra noch Bilder angehängt.) Dreck ist auch keiner mehr drinnen.
    Es bewegt sich einfach der Greifer nicht mehr, selbst wenn ich das Handrad in aller Ruhe oder auch mal grob drehe... nichts. Mit der Hand reinfassend kann ich den Greifer oder das Greiferkörbchen (heißt das so? der Hartplastikteil in den der Greifer gesetzt wird) bewegen, aber sonst nicht. Üblicherweise müsste er ja von links nach rechts schaukeln und die Spule so bewegen, aber nichts passiert.
    Habe alles zigfach nochmal reingesetzt und angeschaut, aber soweit sieht alles normal aus.
    An die Mechanik hinter dem Greiferkörbchen, also da wo die Zahnräder sitzen werden, die die Bewegung vom Handrad/Fußpedal auch auf den Greifer übertragen, komme ich leider nicht ran. Dafür müsste ich die Maschine, glaube ich, großflächig auseinander nehmen, wofür mir leider (unüblichere Maschine in unseren Breiten) die Anleitung fehlt.


    Falls ihr eine Idee jenseits "bring sie zur Reparatur" habt (dafür fehlt mir leider das Geld, vermute mal das wäre teurer als 15€-20€...) oder Erfahrungen mit dem Problemfall, würde ich mich sehr über Hilfe freuen!
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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Hallo,
    bewegt sich denn die Nadel hoch und runter, wenn du am Handrad drehst?


    Wenn ja, dann ist irgendwo in der Mechanik des Greiferantriebs etwas locker oder gebrochen. Entweder die Zahnräder hinterm Greifer oder die Stange, die die Bewegung von der Armwelle auf die Greiferantriebswelle überträgt.


    Ohne Zerlegung der Maschine kommst du da nicht weiter.


    Übersichtsbilder von der Rück- und Unterseite der Maschine würden helfen abzuschätzen, wo man weitermachen kann.


    Eine Reparatur im Fachbetrieb wird zu teuer, für 15- 20,- Euro bekommst du da wahrscheinlich gerade mal ein freundliches Lächeln.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

    Einmal editiert, zuletzt von kledet () aus folgendem Grund: doppelten Gruß entfernt

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  • Hallo nochmal,
    eine kaputte Maschine hast du ja schon, viel schlimmer kann es also nicht mehr werden.
    Du kannst versuchen, den hinteren Gehäusedeckel abzunehmen. Eventuell sitzen unter dem Handgriff noch Schrauben.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Erfolg! (Ich glaube) Die Nähmaschine lebt wieder \o/


    Ermutigt von deiner Einsicht und meinem Trotz habe ich die Maschine von ihren Schalen und noch ein paar weiteren Schräubchen befreit. Dabei kam mir eine kleine schwarze Schraaube entgegengekullert. Es stellte sich raus, dass das weiße Zahnrad, das den Greiferkorb dreht zwar funktionierte, aber nicht mehr von der (an sich funktionierenden) Stange, die mit dem Handrad verbunden ist, angestubbst wurde. Nach etwas herumdrehen fand ich ein passendes Schraubenloch und habe die Schraube auf gut Glück reingedreht. (Allerdings sind an so einer nackten Maschine wirklich unheimlich viele Öffnungen, in die theoretisch Schrauben passen würden, meine Güte.)


    Habe keine Photos gemacht, weil es zu dunkel war und ich mir nicht zuviel Hoffnung machen wollte... aber siehe da, es klappt! (Zumindest schonmal ein Geradstich! Mehr ist noch nicht getestet.) Ufff! Vielen Dank für die Hilfe und Bestätigung.



    Allein eine Sache fiel mir beim Auseinandernehmen auf: An einigen größeren Bauteilen ist richtig viel ... Schmierzeug. Ich würde es nicht als Öl bezeichnen, es ist aber auch kein Harz. Es wirkt wie ehemaliges Öl, das gerne Bernsstein werden würde. Gehört das so? Nähmaschinenöl ist ja dünn wie Rapsöl, diese Schmiere hingegen ist fester und zäher als zu dicker Kuchenteig. Ich selbst habe diese Teile noch nie geölt gehabt und benutze auch nur dünnes Nähmaschinenöl. Nun frage ich mich, ob Toyota ehedem schlechtes Öl verwendet hat, das hart wird, mit der Zeit (und ich schleuingst abkratzen sollte), oder ich einfach noch keine Ahnung von solchen gröbeeren technischen Geräten habe und das so voll ok ist.



    Liebe Grüße~
    jay

  • Glückwunsch jay,
    dieses Schmierzeug ist eine Dauerschmierung, die für die Lebensdauer der Maschine reichen soll. Bei der üblichen Nutzungszeit solcher Billigmaschinen reicht es wohl weit über die Garantiezeit hinaus. Außerdem werden z. T. +/- selbstschmierende Sinterlager verwendet oder Metall-Kunststoff-Kombinationen.


    Dadurch sind diese Maschinen praktisch wartungsfrei und können in preisgünstige Kunststoffgehäuse gepappt werden, die dann auch noch nett aussehen. Früher hatten Maschinen über 20 oder gar 30 Ölstellen und die Mechanik war offen zugänglich, Ölflecken auf den ersten Nähten nach dem Ölen inklusive, wenn man nicht aufpasste. Diese Maschinen laufen bei guter Pflege (Öl!) immer noch.
    Außerdem wiegen moderne Maschinen viel weniger als früher. Die Toyota hat eine (!) Ölstelle und wird ca. 6 bis 8 Kg auf die Waage bringen, die alten Volleisenmaschinen wiegen 15 bis über 20 Kg mit Koffer und Anbaumotor.


    Wieder zurück zur Toyota. Schraube die Maschine noch nicht wieder zusammen, da erst die Einstellungen kontrolliert und evtl. verändert werden müssen.
    Stimmt der Transport zur Nadelbewegung? Stimmt das Greifertiming?


    Die Transporteur kommt ungefähr aus der Stichplatte hoch, wenn die Nadel den Stoff verlässt und senkt sich wieder ab, wenn die Nadel in den Stoff eintritt. Passt das?


    Dann den breitesten ZickzackStich nähen. Gibt es dort Stichaussetzer?


    Erst wenn das stimmt die Maschine wieder zusammenbauen.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Liebes Hobbyschneider_in-Forum,



    ich hatte vor 'ner Woche wieder ein Problem mit meiner Nähmaschine, das ich nicht lösen konnte und bei dem auch die Anleitung nicht half. Ich googelte es und landete in einem Forum, in dem jemand genau mein Problem hatte - und sogar die gleiche Nähmaschine! (Und das, obwohl ich im deutschsprachigen Netz bisher nie jemanden mit dieser alten Toyota gesehen habe!!)

    Nuuuun... beim Lesen stellte ich dann fest, dass ich selbst ja dieser jemand war :D Mein alter Beitrag in diesem Forum, Google hat ihn mir wieder untergejubelt.

    2016 hatte ich also genau das gleiche Problem schonmal: Der Greifer/Unterfaden bewegte sich nicht mehr. Auch jetzt, 2020 hatte der Greifer, nachdem er mit 8 Lagen Baumwolle nicht klar kam (was ein bisschen peinlich ist, für eine JEANS Nähmaschine..), die Arbeit eingestellt.


    Wenn das so weiter geht, werde ich 2024 das gleiche Problem wieder haben. Da ich bis dahin sicherlich wieder vergessen habe, wie genau ich es gelöst hatte, habe ich diesmal auch beim Reparieren Photos von Innen gemacht und werde das hier mal festhalten. Und möglicherweise hat ja auch mal jemand anderes das gleiche Problem und findet hier die Lösung.



    Zuerst habe ich das Gehäuse der Nähmaschine abgenommen. Sind einige Schrauben, auch unten in den Füßen, unter der Unterfadenklappe und von vorne über der Lampe, die gelöst werden müssen.


    Die nackte Maschine:


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    Wenn man die Schalen abzieht, fällt einem auch schon eine Schraube aus dem Gehäsuseinneren entgegen.

    Das Problem findet sich dann direkt hinter der Greifertrommel: Die herausgefallene Schraube müsste eigentlich die von links kommende Stange, die mit dem Nährad verbunden ist, bewegen und die Bewegung auf den Greifer übertragen. Durch die fehlende Schraube kommt aber die Bewegung nicht zu diesem weißen Plastikzahnrad, also bewegt sich nichts.


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    Leider kommt man auch gar nicht so einfach an das Loch ran, in das die Schraube muss, denn da sind noch einige andere Teile im Weg. Erschwerend kommt hinzu, dass das Loch im Zahnrad und das Loch in der Stange direkt hintereinander liegen müssen, weil die Schraube ja in beide gleichzeitig gedreht werden muss.

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    Am Besten funktionierte das, indem ich die Maschine auf die Vorderseite legte so lange am Nähhandrad einerseits und mit der Hand in der Greifertrommel andererseits, drehte, bis beide Löcher auf der mir nun zugewandten Unterseite der Maschine in einer Reihe lagen. Da ließ sich die Schraube dann leicht eindrehen. Schon ließ sich die Unterfadentrommel wieder drehen, wenn man am Handrad dreht.

    Dann musste ich "nur" noch die dort in der Gegend ebenfalls befindliche kleine Feder wieder einhängen (ich habe vergessen, ob man die für die Reperatur aushängen musste, oder das ein Fehler von mir war, würde es das letzte Mal lieber ohne versuchen, denn das Einhängen ist kein Spaß) und dann das Gehäuse wieder schließen.


    Das war es auch schon.

    Ich muss übrigens noch anmerken, dass die alte Toyota zwar anscheinend alle vier Jahre mal wieder streikt, aber mittlerweile seit 15-20 Jahren ansonsten noch brauchbar näht :). Hoffe sie hält noch durch, bis ich mal genug Geld für ein zeitgemäßeres Modell mit mehr Funktionen habe. Obwohl ich so eine dann vermutlich echt nicht mehr selbst reparieren kann, was auch wieder schade wäre.

  • DAS ist echt witzig!!!

    Hoffe Dein Maschinchen macht es noch viele Jahre!!!

    LG, Steffi

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

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  • Hallo und danke für die ausführliche Beschreibung. Es gibt Loctite Schraubensicherung, die ich vor dem Eindrehen auftragen würde, das Zeug kostet nicht die Welt und hat sich schon bezahlt gemacht, wenn man sich eine Zerlegung der Maschine ersparen kann.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Ich schlage dir vor, dir eine Bemerkung in deine Bedienungsanleitung zu machen.


    Eine Freundin von mir hat mal wegen ihre Handys die Hotline angerufen, da sie wieder mal keinen Empfang hatte. Die Dame sagte nur ganz trocken, das Problem hatten sie vor 2 Jahren schon mal...machen Sie ihr Handy mal aus und wieder an! Meiner Freundin war das peinlich. Sie hat ihr Handy nie aus, lädt es rechtzeitig auf und gut ist. Aber ab und zu müssen sich die Viecher mal neu einwählen. War ein uraltes normales Handy.


    In diesem Sinne...Freu mich, dass du über google zurück gefunden hast. :daumen:

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