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Kreatives Nähen mit Flüchtlingen

  • Aber logo! :saint: Tolle Sachen nähen Deine Damen daraus. Zum Rumliegen in meinem Nähzimmer sind die Stoffe dann doch einfach viel zu schade.


    Jetzt hab ich mal noch eine Frage: Ist es bei Euch immer so kalt im Raum? Die Damen und auch die Kinder haben immer ihre Jacken an. Das fällt mir jedesmal wieder auf.

    Schöne Grüße


    Spotzal-81

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Hach Karin, ich hab jetzt in meiner Nähgruppe eine Frau mittleren Alters, die kaum Nähen kann, obwoh sie in einer Behindertenwerkstatt in der NÄherei arbeitet. Und da habe ich dann an dein Nadelmäppchen gedacht. Ich nähe die sie demnächst mal mit ihr - ich danke dir für diese Inspiration! Wir nähen aber mit der Maschine.


    Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und das Baby steht dir ;).

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  • @spotzal: mir ist eigentlich immer warm, und meine Freundinnen haben sich auch nie beschwert. Die Frauen tragen oft lange Jacken, aber ich glaube, dass ist mehr aus Prinzip. Die Kinder sind oft zu warm eingepackt, die Babies habe ich schon manchmal aus ihrem Schneeanzug ausgepackt, wenn sie mit rotem Kopf und nassgeshcwitzten Haaren im Kinderwagen liegen. Da ernte ich aber schonmal böse Blicke von den Müttern.

    NiNa; Ja, für das Nadelbuch klopfe ich mir noch heute heimlcih auf die Schulter, das war eine meine besseren Ideen! Ein ideales Anfängerprojekt, verbraucht nur minimal Stoff, und die Frauen marschieren immer ganz stolz und glücklich ab, wenn wir es mit Nadeln bestückt haben.

    Was das Baby berifft, da kommen schon mla Omagefühle auf. Ich habe aber meinen Söhnen versprochen, sie nicht zu bedrängen,sondern mir immer mal ein Baby auszuleihen.

    Gruß von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Das zeichnet Dich total aus, Karin. Außerdem bringt es ja nichts, die eigene Brut für die Folgegeneration unter Druck zu setzen. Als ich meine erste Schwangerschaft verkündete, meinte mein jüngerer Bruder aufatmend: "Boah, das nimmt uns allen jetzt total den Druck raus!" So hatte ich das gar nicht betrachtet.

    Und Ersatzomas sind sowieso die allerbesten. - Ich schließe mich der Ausage an: Babies stehen Dir einfach.

    Ich habe keine Wespentaille. - Ich habe eine Hummelhüfte.

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  • Hallo zusammen,


    vom letzen Mittwoch gibt es nicht so viel zu berichten, und erst recht keine gescheiten Fotos. Wir hatten nur 6 Frauen da, das mistige Wetter und eine Erkältungswelle haben anscheinend ihre Opfer gefordert. Entsprechend waren die Kinder schlecht drauf, einige waren kränklich und haben gequengelt.

    Da meine Freundin Moni jetzt öfter dabei ist, läuft es mit den Kindern besser, weil sie mehr Muse hat, sich mit den Kleinen zu beschäftigen. Die Kleine vom Foto in der letzten Woiche hat auch wieder sehr geduldig Perlen gefädelt, zum Schluss hat Moni noch ein bisschen mitgeholfen, damit die edle Perlenkette fertig wurde.DSCI0801.JPG


    Um die anderen bei Laune zu halten, haben wir schnell ein Stoffreste-Bärchen improvisiert. DSCI0798.JPG


    Die liebe Schokofee hat mich wieder mal geschafft, egal, wie oft ich ihr erkläre, dass sie nicht am Stoff ziehen soll, oder ihr zeige, dass sie den Faden festhalten soll, damit er nicht aus der Nadel schlüpft, oder dass sie nicht nur einfach die Nadel, sondern auch alle anderen Häkchen einfädeln muss, sobald ich ihr den Rücken kehre, hat sie doch wieder einfach drauf los genäht und Fadensalat produziert. Dabei stört sie auch nicht besonders, dass sie mal eine meterlange Naht mit großen Schlaufen auf der Unterseite produziert hat, und wenn sie es dann bemerkt, weil die Maschine schließlich streikt, dann meint sie nur: "Karin, Makina kaputt." Die Gute ist einfach unbelehrbar. Die Singer 404, mit der sie meistens näht, ist allerdings auch ein bischen schwieriger einzufädeln, das nächste Mal gebe ich ihr eine andere Maschine. da macht sie zwar genau so oft Chaos, aber für mich ist es vielleicht etwas einfacher, es wieder in Ordnung zu bringen.

    Karima hat erzählt, dass sie jetzt schon seit 8 Monaten in der Erstaufnahme in Hanau sind. Daher nehme ich an, dass demnächst wieder eine größer Gruppe auf Transfer gehen wird und wir wieder mehr neue GEsichter bekommen.

    Karima meinte dann aber nur ganz trocken: "aber hier gutt, Karin gutt, Barbara gutt, Vivian gutt, Lina gutt , Nähmaschine gutt". Das ist doch schon mal sehr nett!


    Schönen Sonntag wünscht euch Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Hallo zusammen,

    jetzt habe ich zwei Wochen nicht berichtet, und es ist einiges passiert. Letzte Woche hatten wir noch eine Menge Kinder, auch drei Jungs, die die Mutter nicht alleine in der Wohnung zurücklassen konnte, weil sie alleinerziehend ist. Die wurden dann zwar von Barbara mit dem Auffädeln von Schlüsselanhängern beschäftigt, aber am Ende des Tages haben wir dann festgestellt, dass sie eine Schranktür zerbröselt haben. Sie waren mit dem „Mädchenkram“ nicht so gut zu beschäftigen, vielleicht war bei dem Mistwetter auch der Bewegungsdrang zu groß, aber wir kamen mal wieder überein, dass männliche Wesen außerhalb des Krabbelalters für unsere Veranstaltung nicht mehr zugelassen werden. DSCI0811.JPG


    Aber gestern war alles anders. Auf einmal waren gar keine Kinder mehr da. Karima mit ihren süßen beiden Mädels ist nämlich vergangen Montag auf „Transfer“ gegangen. Da sie das letzte Woche noch nicht wusste, kamen wir gar nicht mehr dazu, uns zu verabschieden. Das tat mir schon sehr leid, denn die drei waren mir doch mal wieder ans Herz gewachsen, sie waren ja auch schon seit dem vergangen Sommer da. Die Mädels waren auch ausgesprochen süß. Und sie haben sich in Sportsfield auch sehr wohlgefühlt, die Atmosphäre in den Kasernengebäuden ist so ein bisschen wie auf dem Dorf, es gibt keinen Verkehr, die Kinder spielen zwischen den Häusern. Hoffentlich kommen sie an einen Ort, wo die kleinen auch wieder Spielkameraden und Karima Freundinnen findet.


    Sie hat letzte Woche noch für die kleine Kausa ein Hemdchen aus dem Meerschweinchen-Jersey genäht,DSCI0808.JPGund für sich ein gemütlich weites Oberteil für die Schwangerschaft.

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    Und die größere Tochter hat eine neue Leggins aus dem ganz kuscheligen Bärchensweat.

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    Diara aus Somalia brauchte mal wieder Hijabs, sie liebt kräftige Farben und möchte am liebsten einen Hijab von jeder Farbe DSCI0804.JPG

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    Diese Woche wurde es dann aber ein Rock, endlich mal kein Hijab. Sie hat es aber auch immer eilig, eine Stunde nähen, dann muss sie weiter zur Arbeit in der Kantine. Eine Betreuerin hat mir erklärt, dass Diara sich dafür verantwortlich fühlt, den anderen Bewohnern das Mülltrennungssystem zu erklären, sie bewacht die Abfallbehälter und zeigt allen, welche Abfälle wohin gehören.

    Diese junge Frau aus Äthiopien kam mit einem lustigen Anliegen, sie hatte sich die Korsage aus der Kleiderkammer geholt und wollte die enger nähen. DSCI0820.JPGMadeleine vom Spitzenparadies würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen bei unserer Vorgehensweise, wir haben den Verschluss an der Rückseite abgetrennt, den Stoff abgeschnitten und den Verschluss wieder angenäht. Dadurch ist das Rückenteil wesentlich schmaler als das Vorderteil, aber besser ging es eben nicht. Die Körbchen sind der schmalen Person viel zu groß, ich habe ihr geraten, sie mit Socken auszustopfen, was sie total lustig fand. DSCI0821.JPG

    Mizgin war noch immer nicht so fit, sie ist schon eine Weile ziemlich erkältet, aber sie hat eine angefangene Tunika (Winke winke Schiaparelli) für sich fertig gemacht, aus dem Reststoff will sie noch eine Hose dazu machen.

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    Berivan, die schon seit drei Wochen immer Perlen auffädelt, ließ sich heute auch mal zum Nähen überreden und nähte ein Täschchen, und es stellte sich heraus, dass sie gut mit der Maschine umgehen kann.

    Dann bekamen wir noch Besuch von Conny, einer Helferin aus der Kleiderkammer, die die schöne Singer-Nähmaschine mitbrachte. Weil nicht so viel los war und nicht alle Maschinen belegt waren, zeigte Barbara Conny noch, wie man so ein Kosmetiktäschchen näht. So hatte auch unser Besuch ein schönes Erfolgserlebnis.

    Jetzt schau ich mal, ob die wunderschöne Singer 215 auch näht.

    Eine schöne Restwoche und ein tolles Wochenende wünscht Karin

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  • Das Foto werde ich ausdrucken und meiner ehemaligen Nachbarin schicken; sie wird sich freuen, dass ihr UFO endlich vollendet ist und jemandem nützt! :)

    Mein Freizeit-Motto: Alles kann, nichts muss.

    Aber ich werde mich freuen, wenn ich in 2018 ca. 75m meiner Stoffvorräte vernähen könnte. :D

  • Hi Karin,

    hast du die Amysa Nähmaschine noch? Wenn ja, könntest du mir die Bedienungsanleitung einscannen? Wir in unserer Nähgruppe haben diese auch stehen und ich hätte gerne die Bedienungsanleitung. Ich hab sie online nicht kostenlos gefunden...

    LG

    Nina

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  • Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Ein kleines Hallo aus der Versenkung.


    Lange habe ich nichts von mir hören lassen, viel ist geschehen in den letzten Monaten. Entschuldigung, aber meine Zeit läuft so schnell dahin. Unsere Flüchtlingsfamilie (Patenfamilie ) ist in einen 20 km entfernten Ort gezogen. Sie hatten im Dezember eine Ausstellung begleitet von der Uni in Göttingen.


    Unsere Nähgruppe ist sehr geschrumpft, viele die beim Nähen anwesend waren sind in andere Orte gezogen. Nun nähen wir aber regelmäßig jede Woche Montag. Da in letzter Zeit vieles von den Stoffen vernäht wurde, die ich hier von Ulrike und anderen bekommen habe, möchte ich es hier gern zeigen


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    Lena hat sich immer wieder gefreut, wenn sie aus den gespendeten Stoffen auswählen konnte und auch die Stoffmenge für sie gereicht hat.


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    Tamara hat für ihre Enkeltochter genäht

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    Zahra hat sich aus dem super schönen und dicken Frotteestoff einen Bademantel genäht.DSC01382.JPG

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    Claudia ht etwas genäht, ihre Töchter sind beide schwanger.


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    Im November, haben wir alle die in der Flüchtlingshilfe genäht haben, für unsere liebe Denise, die zum 5ten Mal Mama geworden ist für ihren Neugeborenen den ersten Jungen in der Familie, diese Dinge unten genäht.genäht. Denise hat mich und Claudia immer an unseren Nähtagen unterstützt.


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    An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz, ganz lieb bei euch bedanken. Durch eure großzügigen Stoffspenden ist das erst möglich geworden.


    Da wir nun aber nicht mehr so viele sind die Nähen, reicht unser Bedarf bestimmt noch für eine lange Zeit .

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  • Hallo zusammen,


    ich habe drei Wochen lang nichts berichtet, aber nicht, weil bei uns nichts los ist, sondern nur weil ich irgendwie nicht dazu komme.

    In den letzten Wochen ist fast unsere gesamte Gruppe ausgetauscht, fast alle bisherigen Näherinnen sind auf „Transfer“. Aber es kommen ja immer wieder neue dazu. Zur Zeit haben wir viele Nähanfängerinnen, das ist recht betreuungsintensiv. Dafür sind die Stoffmengen, die verbraucht werden, mal nicht so groß, da wieder Nadelbücher, Täschchen und Haarbänder und anderer Kleinkram genäht wird, anfängertaugliche Sachen eben. DSCI0845.JPG

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    Schokofee ist noch da, hat aber anscheinend ohne Karima keinen großen Zug mehr. Eine andere afghanische Frau mit zwei Teenagertöchtern ist dafür sehr eifrig, die drei nähen am liebsten Kissen für die ganze Familie.

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    Anfang Januar waren wir Ehrenamtlichen zu einem Neujahrsempfang eingeladen, da kam ich mit einigen Frauen ins Gespräch, die die Kleiderkammer betreiben. Die Leiterin ist eine ganz tolle Frau, sie besitzt eine Ballettschule, aus der sie sich aber etwas zurückgezogen hat, um das Geschäft an ihre Töchter zu übergeben.

    Sie hat mir erzählt, dass sie ganz am Anfang auch eine Nähmaschine in der Kleiderkammer hatte, damit bei Bedarf Kleidung verändert werden konnte. Da hatte sich dann ein Mann gemeldet, der sagte, er sei Schneider. Er sollte ein paar Hemden enger nähen, das hätte aber nur so recht und schlecht geklappt. Und binnen einer Woche war die Nähmaschine kaputt.

    Das bestätigt meine Erfahrung, dass man Nähmaschinen nicht einfach unbeaufsichtigt zur Verfügung stellen kann, weil sie doch sehr empfindlich sind, und erklärt auch, warum ich die meiste Arbeit damit habe, von Maschine zu Maschine zu flitzen und dafür zu sorgen, dass alles „rund“ läuft. Und ich bin stolz darauf, dass meine Altertümchen brav weiter laufen.

    Zwischenzeitlich habe ich auch mal die Kleiderkammer besichtigt, es ist einfach toll, was da aufgebaut wurde. Das ist ein richtiges kleines Kaufhaus.

    Ein großes Problem ist nach wie vor, dass viele Menschen wirklich Abfall und unbrauchbares Zeug in die Kleidercontainer schmeißen. Leider werden die Container oft alles einfache Möglichkeit der Müllentsorgung genutzt, und das macht den Frauen dort viel Arbeit, und manchmal wird es tatsächlich auch eklig, wenn die Klamotten aus den Tüten noch total verdreckt sind.

    Wir haben vereinbart, dass sie die Frauen, die Kleidung abändern wollen, zu uns schicken, und davon wird auch Gebrauch gemacht. So hatten wir ja kürzlich die Korsage, die wir gemeinsam enger genäht haben, und letzte Woche einen transparenten Rock mit Gummibund, den wir blickdicht abgefüttert haben.

    Aber auch das hat einigermaßen (natürlich quick and dirty) geklappt und die Besitzerin war zufrieden.


    Ein paar junge Frauen hatten letzten Mittwoch richtig schöne Erfolgserlebnisse und haben sich total über ihre ersten selbstgenähten Täschchen gefreut.

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    Meine neuen Kamsnaps in STernform werden warhscheinlich de rRenner.


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wüscht Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Hallo, ihr Lieben,


    ich stelle fest, dass ich hier schon eeeewig nchts mehr geschrieben habe, und das tut mir leid. Der Grund dafür ist, dass bei uns in letzter Zeit wirklich wenig los ist.

    Es kommen nur relativ wenig neue Flüchtlinge an, und darunter sind auch nur recht wenig Frauen. Außerdem sind es verhältnismäßig viele junge Leute aus Afrika, die waren nach unserer ERfahrung immer mehr daran interessiert, vorhandene Kleidung abzuändern, weniger am neu Selbernahäen.

    Ein weiterer Grund ist aber auch, dass in der Erstaufnahemeinrichtung durch die Spende von Serviceclub wie Rotary, Lions oder Inner wheel eine Nähwerkstatt eingerichtet wurde, wo jetzt eine Iranische Schneiderin beschäftigt wurde, um mit den Menschen dort zu nähen. Die junge Frau, sehr nett und sehr kompetent, hat jetzt wesentlich mehr Zeit, mit den Frauen (und auch ein paar Männern) Nähkurse zu halten. Das witzige daran ist, dass man sie zwar mit Nähmaschinen ausgestattet hat, aber nicht mit allzuviel Material. Daher haben wir schon einige unserer Stöffchen an Farah, die Schneiderin, weitergegeben, nachdem wir uns davon überzeugt haben, dass sie dort gut und sinnvoll verwendet werden. Möglicherweise ist unser ehrenamtlicher Einsatz jetzt ein "Auslaufmodell", aber da immer noch ein paar Frauen zu uns kommen, machen wir vorerst weiter. Seit zwei Wochen kommt auch ein junger Mann dazu, und weil immer nur ein paar Frauen da sind, durfte er auch mitmachen, ER ist ein ganz schmales Kerlchen und näht sich mit viel Energie und Begeisterung Pullis und Sweatshirts enger.

    Seid versichert, dass ich die Stöffchen, die aus euren Spenden noch vorhanden sind, einer guten und sinnvollen Verwendung zuführen werden, auch wenn ich im Moment nicht weiß, wie lange wir noch dort bleiben werden.

    Vielleicht finden wir auch einen neuen Wirkungskreis, denn die Arbeit mit den Frauen hat uns sehr viel Spaß gemacht, und mir würde wirklich etwas fehlen, Und solange es noch etwas zu berichten gibt und wir noch dort tätig sind, werde ich auch von Zeit zu Zeit berichten.


    Ein bisschen wehmütige Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

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  • Hallo in die Runde,

    ich bin euch ja noch einen Bericht schuldig, wie es zuende gegangen ist, bzw jetzt doch wieder weiter geht bei uns.

    Nachdem unsere Nähfrauen nach und nach zu der iranischen Schneiderin abgewandert waren, und zu uns nur noch kamen, um sich Stoffe zu holen, beschlossen wir gemeinsam mit der Johaniter Unfallhilfe, die das Erstaufnahmelager leitete, uns mit Farah zusammenzutun. Wir haben bis Ende Mai unser Materiallager geräumt und alles zu Farah in den neuen Nähkeller geschafft. Und als wir gerade damit fertig waren und alles schön aufgeräumt und verwahrt war, kam die Nachricht, dass "unser" Erstaufnahmelager geschlossen wird. Aufgrund der gesunkenen Flüchtlingszahlen hatte das Land beschlossen, einige Lager wieder zu schließen, und dieses Mal war eben Hanau dran.

    Das ging dann alles Ratzfatz, und binnen 6 Wochen waren alle Bewohner umverteilt, das Lager leer geräumt und leider auch die meisten fest angestellten Mitarbeiter arbeitslos. Für die tat es mir ja besonders leid.

    Damit die Sachen nicht unter die Räder kommen, habe ich dann erst mal unser geamtes Materiallager zu mir nach Hause geschafft. Mit dem Erfolg, dass ich meinen Keller erst mal nicht mehr betreten konnte, weil wir ja Hals über Kopf alles in Kisten gestopft und zu mir nach Hause geschafft hatten.

    Und so habe ich beschlossen, dass ich ja allein aus diesem Grund mir ein neues Betätigungsfeld suchen muss.

    Das habe ich jetzt auch gefunden.

    Gleich neben der Erstaufnahme nutzt die Stadt einen Teil der ehemaligen Kaseren als Flüchtlingswohnungen. Dort gibt es auch einige durch ehrenamtliche Helfer betreute Beschäftigungsangebote. Unter anderem einen größeren Wohncontainer, in dem eine kleine Nähwerkstatt eingerichtet ist.

    Betreut wird diese von einem Ingenieur in Rente, der zwar nicht nähen kann, aber dafür recht gut an alten Nähmaschinen rumschrauben, und einer der Bewohnerinnen , einer afghanischen Frau. Und jetzt noch von uns.

    Ich werde, zusammen mit meiner Freundin Moni, weiterhin an einem Nachmittag in der Woche dort die Nähmaschinen betreuen und wir können unsere Erfahrungen und unser Material dort gut einsetzen. Wir haben jetzt den Vorteil, dass die Frauen schon länger dort leben, und auch schon ein wenig, mache sogar schon recht gut Deutsch können. Das ist natürlich auch ein Teil des Plans, dass dort mehr Deutsch gesprochen werden soll, als wenn die afghanischen Frauen überwiegend unter sich bleiben.

    So habe ich nach einer kleinen Sommerpause letzte Woche dort angefangen, und wir haben nun schon die ersten Dinge zusammen genäht. Ratet mal was: Origamitaschen. Die kommen immer gut an. Mit einer jungen Frau aus Syrien, die mir versichert hat, noch nie Handarbeiten gemacht zu haben, denn zuhause habe das immer ihre Mutter und jetzt ihr Ehemann gemacht, ist die erste Tasche entstanden, und sie war dann doch beeindruckt, das ihr das einigermaßen gelungen ist. Sie will wiederkommen und ihre Schwägerin mitbringen.

    Schön fand ich, dass auch zwei Frauen, die wir noch aus der Erstaufnahme kannten, jetzt in dieser Unterkunft leben und wieder den Weg zu uns gefunden haben.Das war eine herzliche Begrüßung.

    Ich war abends total gut drauf, denn unsere Nähnachmittage hatten mir doch schon gefehlt. Ich freue mich , dass wir weitermachen können.

    Vielleicht gibt es dann wieder ein bisschen zu erzählen.

    Liebe Grüße von Karin

    Die mit der Nähkampf-Ausbildung

  • Mensch Karin, das nenn ich mal eine Wendung! Das freut mich richtig für dich und Moni. Ich bin mal gespannt, was es bei euch in den nächsten Wochen zu berichten gibt.

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  • Liebe Karin,

    An dich habe ich in der Zwischenzeit auch mal gedacht - danke für deinen Bericht!

    Das macht Mut, vielleicht mache ich auch etwas Ehrenamtlich im Bereich Nähen. Wenn mein laden geschlossen und alles abgewickelt ist.

    Derzeit habe ich noch voll zu tun, aber in gut drei Wochen ändert sich das massiv.

    Ich finde es toll, dass es für euch weitergeht!

    LG Ulrike

  • Sehr schön! Wäre ja auch ein Unding, wenn deine Talente brach liegen müssten!

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  • Toll Karin, daß es so gut weiter geht bei Euch!!

    Wir haben ja im Kinderheim jetzt auch in den Ferien Pause gemacht.

    Erstens ist unser Domizil ja in einer ausgebauten Bodenkammer untergebracht,ich wäre gestorben bei der Hitze) und 2. hatte ich selbst jetzt so viel Arbeit, ich hätte es garnicht geschafft,mich um die Kinder zu kümmern.

    Gestern war ich dort, um ihre Schulbücher einzuschlagen und ich habe mich sehr gefreut,daß sie gefragt haben,wann wir endlich wieder anfangen ,zu nähen.

    Es sind ja wieder neue Kinder da,vielleicht bekomme ich auch wieder Zuwachs in meiner Gruppe.

  • Das freut mich auch für Euch, dass Ihr einen neuen Weg gefunden habt.


    Ich habe Deine Berichte immer gerne gelesen.


    LG


    funkie

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