Frage zum hypothetischen Eröffnen eines Dawandashops und das Drumherum

  • Hab erst mal die Überschrift in Ordnung gebracht :o

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

    Einmal editiert, zuletzt von Anouk ()

  • Vor einem guten Jahr hatte ich mich auch mit dem Thema beschäftigt, nachdem meine Janome und ich uns aneinander gewöhnt hatten und die ersten (und zweiten) wirklich hübschen Dinge entstanden.


    Bei mir war der Blickwinkel eher auf "nebenberuflich", also mit dem, was ich gerne mache, auch was verdienen. Meine drei Hauptjobs - Ehefrau, Mutter und KochWaschBügelAufräumRaumpflegeSekretariatsFahrdienst :D - mache ich schließlich ehrenamtlich.


    Gewerbe- und Kammeranmeldung war klar, dass das Finanzamt am Ende vom Jahr rund ein Viertel haben will, auch, aber mein Problem und Entscheidungspunkt war die Krankenkasse. Als Familienversicherte darf man nur 405 € (2015) hinzuverdienen, ohne die Familienversicherung verlassen zu müssen. Und als mir just in dieser Entscheidungsphase ein Minijob angeboten wurde, war klar, dass die Neben-Selbständigkeit dann nicht zusätzlich geht.


    Also nähe ich wirklich nur für meine Familie und mich und manchmal für gute Freunde - und vielleicht ist das für mich auch die bessere Lösung.

    Jeder Tag in meinem Leben ist ein weißes Blatt, das nur darauf wartet, beschrieben zu werden ...

    Einmal editiert, zuletzt von Stickmami () aus folgendem Grund: Tippfehler

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  • ...


    Wenn du Gewinn machst, muss das immer versteuert werden - egal ob §19 oder nicht ;)


    Jein ;) Die Einküfte werden bei der Berechnung der EK-Steuer herangezogen. Da liegt der Freibetrag aktuell bei gut 8.300,-. Gewerbesteuer fällt erst ab 24.500,- an. Wenn Du also wirklich nur ein Kleinunternehmer bist und alle Aufwendungen erfasst, kannst Du die Steuerlast mit der Umsatzgrenze 17.500,- zumindest im 1. Jahr vermutlich mit 0,- berücksichtigen. Natürlich dürfen keine weiteren Einkunftsarten vorhanden sein.


    DaWanda bietet hier gut HIlfestellung und Infos an, gerade bei Formulierungen der AGB, etc.


    Es ist aber für meinen Geschmack auch so, dass der "Gründungsaufwand" spürbar ist und ich nur mit dem Kopf schütteln kann, weil sich auf besagter Plattform auch gerne Leute äußern, die noch nicht ein Mal Umsatz von Gewinn unterscheiden können...

  • Ich verfolge aufmerksam diesen thread. Wie seht ihr das, wenn auf Weihnachtsmärkten oder Künstlermärkten selbst genähte oder gestrickte Sachen verkauft werden? Diese Sachen sind auch mit Verkaufsabsicht hergestellt worden. Es treffen die gleichen Vorraussetzungen zu: Gewerbeschein,.... wird benötigt. Oder seht ihr das anders?

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  • Wenn du auf dem Markt verkaufst brauchts du einen Gewerbeschein...



    Du brauchst in dem Moment einen Gewerbeschein indem du zum Zwecke des Verkaufs hergestellte oder erworbene Waren verkaufst...Egal ob bei Dawanda , auf dem Weihnachtsmarkt , am Straßenrand oder mit einem Bauchladen.
    Dabei ist auch irrelevant was für eine Meinung man persönlich dazu hat oder wie man es sieht.


    Es gibt Gesetze dazu und an diese sollte man sich halten....Es ist wie mit jedem Gesetz: Brichst du es und wirst erwischt, fällt das unter "Selber Schuld".

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

    3 Mal editiert, zuletzt von Anouk ()

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,


    selbstverständlich braucht das auch einen Gewerbeschein mit allem, was dazu gehört. Wie oft man im Jahr etwas verkauft, ist erst einmal nicht entscheidend.


    Eine Ausnahme wäre da nur, wenn es ein Verein ist - also wenn die genähten Sachen für und von z.Bsp. einem Frauenverein dort verkauft würden. Dann erhält der "Hersteller" den Erlös ja auch nicht - sondern der gemeinnützige Verein. Da braucht man dann natürlich keinen Gewerbeschein.


    Was ich auch immer ganz besonders lustig finde - im Zusammenhang mit: "ich mach das ja nur einmal im Jahr auf dem Weihnachtsmarkt", sind dann die Aussagen dass es Liebhaberei ist und das Finanzamt das garnicht wissen will oder man das so als Liebhaberei beim Finanzamt angeben soll :rofl:


    Es gibt die "Liebhaberei" beim Finanzamt. Aber erstens kann man sein Gewerbe nicht als solche anmelden und zweitens teilt einem das Finanzamt schon mit, wenn man als Liebhaberei abgestempelt wird. Und glaubt mir, das will keiner!!!


    Denn dann hat man alle Pflichten eines Gewerbes mit allen Ausgaben, die da auf einen zukommen. Man ist also ganz normaler Gewerbetreibender, darf aber seine Unkosten nicht mehr absetzen! D.h. machtt man Verlust, darf man ihn nicht absetzen (was wichtig ist, wenn man noch einen Hauptverdiener in der Familie hat!) - macht man aber Gewinn, muss man diesen trotzdem versteuern! Man muss nur eine GuV abgeben - was ich als Gewerbetreibende eh machen muss - also von der Liebhaberei hat man eigentlich nur Nachteile........

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  • ...das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen:
    Der Handarbeitszirkel unserer Kirchgemeinde will zum Erntefest Handgearbeitetes zugunsten der Altarrestaurierung verkaufen/versteigern und fragte mich, ob ich was beisteuern könnte ...
    Das geht dann also OHNE, ja?

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    ja, das geht ohne. Denn du spendest im Prinzip ja deine Arbeit und dein Material. Das wäre ja noch schöner, wenn man das nicht mehr dürfte ;)


    Was davon allerdings dennoch betroffen ist: wenn du Spielzeug verkaufst - also Kuscheltiere o.ä. - die brauchen dennoch ein CE-Kennzeichen! Das ist wichtig!

  • Wenn du allerdings eine tombola daraus machen willst brauchst du wieder Sondergenehmigungen :P

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • :rolleyes: ...Deutschland, deine Bürokratie! :rolleyes:


    Ja.
    Ich kann einerseits Jennifers Standpunkt nachvollziehen, daß es irgendwo nicht sein kann, daß ein gewerblicher Verkäufer mit allem Drum und Dran zig Auflagen hat und sich jemand anders nicht dran hält. Andererseits würde ich mir wirklich wünschen, man könnte gerade bei kleinen Nebenjobs einfach mal ein-zwei Jahre lang ausprobieren, ob sich der ganze Aufwand überhaupt rentiert, ohne daß man zig Rechtberater/Scheine/Eintragungen braucht und einen Haufen Geld dafür investieren darf. Quasi eine Art Mikrogewerbe. Durch diese Bürokratiehürden hier und dort wird der Gründungsaufwand ziemlich in die Höhe getrieben. Mir fallen aus dem Stegreif mindestens drei Ideen ein, die sich in diesem Bereich bewegen würden (und nur eine davon hat mit dem Nähen zu tun), aber der Aufwand, der damit verbunden ist - nee, ich lass es.

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  • Vielen Dank! Das ist echt interessant! Wie oft ist mir schon geraten worden, meine Sachen zu verkaufen. Ich glaube, in dem Bereich herrscht sehr viel Unwissenheit, aber auch ein "Nicht akzeptieren wollen von bestimmten Gesetzen und Regeln". So will ich es mal nennen. Ja, es ist illegal.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    weißt du - das ist immer das Tollste, warum jemand sich selbständig machen "sollte". Weil Bekannte und Freunde die Sachen so süß finden und sagen, "verkauf es doch".


    Ich habe in 18 Jahren Selbständigkeit noch KEINEN EINZIGEN Artikel an so eine Person verkauft! Denn entweder sind sie entsetzt, wenn sie sehen, dass es so ein aufwändiges Shirt nicht für 1,99 Euro gibt - auch nicht für Freunde - oder wenn sie es dann plötzlich kaufen sollen/können, haben sie kein Interesse mehr.


    Just my :2cent:


    Komisch nur, dass 99% der Leute, die sich aus so einem Grund selbständig machen, plötzlich feststellen, dass man ja für Kunden und Verkäufe hart arbeiten muss und sind dann maßlos enttäuscht, weil sie die erste Million nicht machen, weil die Freunde plötzlich nicht bei einem kaufen :ironie:


    Ich weiß nicht, wie oft ich genau diese Story beim Fratzenbuch schon gelesen habe.....

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  • Also das mit dem CE-Zeichen geht mir nicht aus dem Kopf. Das würde ich gerne noch einmal genauer beleuchten... soll heißen: Alles Andere kann ich überblicken, aber diese CE-Sache nicht. Die spukt dann hier rum und läßt mir keine Ruhe.


    Hat jemand einen Link dazu (gerne IHK) der nicht gleich in ein Gründerseminar für Nichtgründer, sondern Wissbegierige führt?


    Was muß man CE-Certifizieren lassen, wie muß man das machen (also z.B. exemplarisches Probeteil und was darf sich dann am Rest ändern), wer macht das? (Der Auto-TÜV ja wahrscheinlich erst einmal nicht)


    Ich zieh die Frage zurück, Google liefert neben vielen Geschäftemachern (Beratungsfirmen) auch scheinbar sinnvolle Texte.


    LG
    neko

    • Offizieller Beitrag

    Neko, da gibts einen wunderbaren Verein, die sich der Sache mit der Aufklärung verschrieben haben:


    Wir machen Spielzeug e.V.


    Dort werden wirklich alle Fragen rund ums CE erklärt.

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  • Ja.
    Ich kann einerseits Jennifers Standpunkt nachvollziehen, daß es irgendwo nicht sein kann, daß ein gewerblicher Verkäufer mit allem Drum und Dran zig Auflagen hat und sich jemand anders nicht dran hält. Andererseits würde ich mir wirklich wünschen, man könnte gerade bei kleinen Nebenjobs einfach mal ein-zwei Jahre lang ausprobieren, ob sich der ganze Aufwand überhaupt rentiert, ohne daß man zig Rechtberater/Scheine/Eintragungen braucht und einen Haufen Geld dafür investieren darf. Quasi eine Art Mikrogewerbe. Durch diese Bürokratiehürden hier und dort wird der Gründungsaufwand ziemlich in die Höhe getrieben. Mir fallen aus dem Stegreif mindestens drei Ideen ein, die sich in diesem Bereich bewegen würden (und nur eine davon hat mit dem Nähen zu tun), aber der Aufwand, der damit verbunden ist - nee, ich lass es.


    Wenn man sich erfolgreich selbständig machen will und auch auf Dauer, gehört aber diese Bürokratie immer dazu und es hört auch nicht auf.
    Ich habe diesbezüglich in den letzten 20 Jahren sehr viel Lehrgeld bezahlt.
    Nicht, weil ich nicht gemeldet war, sondern weil ich vorher auch nicht wußte, was da noch alles auf einen zukommen kann.
    Ich würde mir heute ( das ist jetzt mein 21. selbständiges Jahr) sehr gut überlegen, ob ich mich noch einmal selbständig machen würde.
    Es kommen so viele unvorhergesehene Sachen dazwischen, die schonmal die ganze Planung über den Haufen werfen können.
    Bei mir z.B. war das ganz simpel privat-nach der Scheidung mußte ich plötzlich mit meinem Geschäft meine Töchter allein großziehen, weil der Herr Papa nicht gezahlt hat.
    Aber davon können sicher alle Selbständigen hier ein Liedchen singen.


    Also-eigentlich lohnt es sich doch, das Gewerbe nebenberuflich anzumelden.Die Verluste halten sich doch in Grenzen, wenn es nicht klappt.


    Oh je-ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu weit weg vom Thema....

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  • Das sehe ich ähnlich und auch für den optimalen Aufbau einer Freiberuflichkeit: irgendetwas, das die Basis sichert und darauf kann man dann aufbauen, sich umorientieren, oben drauf verdienen usw.


    Das kann eine geldbringende Anlage sein, ein Partner, einige Großkunden, mit denen man immer rechnen kann...


    Aber mal eben mit: "Ach, ich nähe so gern und absofort näh ich den ganzen, lieben langen Tag und vertick das Zeug dann auf XYZ..." und deswegen kündige ich jetzt mal meinen Job, gehts ziemlich sicher schief.


    Gerade auch WEIL das so viele andere auch machen und können. Wenn man die einzige wäre, die wüßte, wo bei einer Nadel der Faden rein muß und wie man zwei Stücke Stoff aneinanderklebt....dann wäre das was Anderes. Aber so ist das halt ein Hoch-Risiko-Geschäft mit gigantischer Konkurrenz.


    LG
    neko

    • Offizieller Beitrag

    Und dazu kommt, dass der Markt ziemlich zusammengebrochen ist, gerade WEIL Dawanda es fördert, sich als Bastelmutti dort herumzutreiben.


    Durch die vielen vielen schwarzen Schafe (ja, das muss man so sagen, es ist einfach so!) sind die Preise so dermaßen im Keller, dass Handmade erstens nicht mehr geschätzt wird und zweitens ein ehrlicher Gewerbetreibender, der seine Hausaufgaben gemacht hat und rechnen kann (sprich: ordentlich kalkulieren kann und nicht nur das Material wieder raushaben will), keine vernünftigen Preise mehr erzielen kann.


    Mag verbittert klingen - bin ich zeitweise auch. Mir als Gewerbetreibender wird nicht nur von Vater Staat, sondern auch noch der EU (CE ist z.Bsp. keine dt. Regelung, sondern EU-Recht) usw. immer mehr an Auflagen gemacht, die ich umzusetzen habe.


    Ich bin wie oben erwähnt bei der IT-Rechtskanzlei gemeldet. Ich bekomme dort immer ein Update, wenn sich etwas ändert, was genau mein Gewerbe betrifft. Darüber habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht - und seit ich dort gemeldet bin (ist schon eine ganze Weile), bekomme ich ca 1-2x pro Woche ein Update, wo ich welche neuen Gesetzestexte beachten muss und irgendwelche Updates in meine Shops hochladen muss. Mache ich es, schützt mich die Kanzlei vor Abmahnungen - tue ich es nicht, verwirke ich diesen Anspruch. Ich bin also regelmäßig damit beschäftigt, meine Rechtstexte zu pflegen :mauer: Dieser Service kostet natürlich - monatlich. Die Arbeitszeit zahlt mir auch keiner! Schon garnicht jemand, der ein Shirt für unter 10 Euro kaufen mag.


    Ja, das kann durchaus in manchen Zeiten auch verbittert machen. Denn neben allen Auflagen bekomme ich nur noch den Preisverfall von Handmade-Produkten mit, weil eben jemand, der es nicht mit einem Gewerbeschein macht, sich einen Kehrricht um all diese Auflagen schert und ja "nur sein Hobby finanzieren" will, der nicht auf Rücknahme und Gewährleistung achtet, keine Kammern, keine Steuern, etc. pp. zahlt - ja, der macht mir mein Leben zur Hölle - denn ich bin ehrlich mit den Angeboten und stehe für meine Shops gerade - und muss davon leben!!!


    Das kann ich aber nicht - nicht mehr. Es lebe der Bastelmutti-Dawanda-Boom :2cent:

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