Hilfe, Knopflochautomatik versagt bei dickem Stoff

  • Hallo ins Forum,


    mein Wintermantel ist kurz vor der Vollendung, ich habe mindestens 20 Probeknopflöcher genäht mit meiner Pfaff ambition 1,5, eins schöner als das andere. Und was passiert: Der Ernstfall funktioniert nicht, die Maschine transportiert nicht richtig. Der Unterschied zu den Probeknopflöchern: der Stoff ist mit Einlage gebügelt, was ihn noch etwas dicker macht. Was soll ich tun, Fadenspannung rauf oder runter, anderes Garn, oder habt ihr Ideen. Knopfloch mit der Hand nähen traue ich mir definitiv nicht zu.
    viele Grüße
    Bettina

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • kannst du eventuell den Nähfußdruck verringern?


    LG
    Anouk

    The 3 Laws of The Multispheres...


    #1: If it's supposed to move and doesn't: WD-40.
    #2: If it moves and it's not supposed to: Duct Tape
    .#3: Everything else: Baking Soda.


    Matth. 5,1 - 7,29

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  • Ich schau mal in der Anleitung. Übrigens vielen Dank für den Staffierstich! Ich habe einige Nähbücher befragt, das I-net sowieso, aber nirgends ist es so toll illustriert.
    Grüße
    von
    Bettina

  • Hallo Bettina,


    wenn meine Maschine bei dickerem Stoff streikt, lege ich immer ausreißbares Stichvlies unter das Knopfloch. Das hat bisher immer gut funktioniert.


    Liebe Grüße
    Marlies

    Wer sich heute freuen kann, sollte nicht bis morgen warten :)

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  • Wenn an dem Knopfloch der gesamt Mantel dran hängt, dann ist das natürlich für die Maschine ein bisschen schwer zu transportieren. Da musst du dann drauf achten, dass du den gesamten Mantel anhebst, damit dessen Gewicht den Transport nicht beeinträchtigt.

  • Danke erstmal für die Antworten.
    Ich sollte es vielleicht etwas genauer sagen: das Problem ist, dass das Knopfloch bei den dicken Stofflagen viel zu kurz genäht wird und manchmal auch festhängt. Den Nähfußdruck verringen hat beim ersten Versuch das Problem gelöst, beim nächsten Versuch dann schon wieder nicht. Marion, das Problem tritt auch bei den Probeknopflöchern auf, sobald der Stoff 3-lagig ist. Es ist ziemlich nervenaufreibend, der Nähmschine - dank Knopflochautomatik - beim Nähen zuzusehen und nicht eingreifen zu können. Nähfußdruck verringern scheint ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, vielleicht zusammen mit Stickvlies (muß ich noch kaufen) die Lösung des Problems.


    Danke für die Hilfe
    Bettina

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  • Probier es doch mal mit einer sogenannten Hebamme.


    Das ist ein kleines Kunststoffwerkzeug, das man hinter oder seitlich unter den Nähfuß steckt, um unterschiedliche Stoffdicken auszugleichen. Die Nähmaschine transportiert nämlich am besten, wenn der Nähfuß möglichst waagrecht steht und nicht "bergauf" nähen muss.


    Liebe Grüße,
    Triple M

    Liebe Grüße an alle im Forum,
    Triple M

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ziemlich nervenaufreibend, der Nähmschine - dank Knopflochautomatik - beim Nähen zuzusehen und nicht eingreifen zu können. Nähfußdruck verringern scheint ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, vielleicht zusammen mit Stickvlies (muß ich noch kaufen) die Lösung des Problems.


    Danke für die Hilfe
    Bettina


    Hallo Bettina,


    wenn Du kein Stickvlies im Haus hast geht auch Backpapier oder Küchenrolle.


    Eine Hebamme kann man sehr gut aus einer alten Krankenkassenkarte o.ä. selbst herstellen. Je mehr Erhebungen sie hat um so besser.


    Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein. Ich wünsche Dir aber viel Erfolg.

    Liebe Grüße


    Sonja

    Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben. Der sichere Weg zum Erfolg ist immer, es doch noch einmal zu versuchen. Thomas A. Edison

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  • Ich habe es gerade noch mal probiert, nachdem es im Probestoff mit Reduktion der Fadenspannung und Stickvlies mehrfach geklappt hatte. Verdammt, schon wieder nichts. Ich kriege es jetzt langsam mit der Angst zu tun, mir meinen Mantel zu versauen. Die Schrottknopflöcher bzw. Knopflochraupen bekommt man ja nicht mehr weg, oder? Im Handarbeitsgeschäft, in dem ich den Stickvlies gekauft habe, sagte man mir, ich könnte die Knopflöcher auch in einer Änderungsschneiderei machen lassen. Das überlege ich jetzt...


    Viele Grüße
    Bettina

  • Ich kriege es jetzt langsam mit der Angst zu tun, mir meinen Mantel zu versauen. Die Schrottknopflöcher bzw. Knopflochraupen bekommt man ja nicht mehr weg, oder?


    Oh Bettina!


    Helfen kann ich nicht, nur solidarisieren! Es gibt einen Grund, warum ich das Thema "Knopflöcher von Hand genäht" eröffnet habe.. Genau das war, ist und bleibt auch meine Sorge.


    Auf die Änderungsschneidereivariante war ich noch nicht gekommen..

    Dirk - des Teufels nackter KofferNÄHER 2.0 ...

    (Alt und müffelig.)

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  • solange das Knopfloch nicht aufgeschnitten ist, kannst Du die Raupen wieder auftrennen. Mühselig, aber machbar. Wenn Du beim nähen des Knopflochs Vlies untergelegt hast, tust Du Dich beim trennen leichter, weil Du zwischen genähter Raupe und Vlies trennen kannst und nicht die im Stoff versunkenen Stiche, die oft schwer zu erkennen sind und man dabei häufig das Gewebe zerschneidet.


    Zur ungleichmäßigen Raupe bzw. schlechter Transport: wenn die Stofflagen zu dick sind sind, helfen alle Hilfswerkzeuge nicht.
    Dann ist einfach Zeit für ein handgenähtes Knopfloch oder für Paspel- oder verstürzte Knopflöcher. Oder man wählt eine andere Verschlußart. Nicht umsonst sind bei Kaufmänteln aus schweren bzw. dicken Stoffen Paspelknopflöcher eingearbeitet. Sie sind nicht schwer zu machen und können durchaus aus einem anderen, deutlich dünneren Stoff als dem Mantelstoff gearbeitet werden. Was vom dekorativen her dem Ganzen auch mehr Pfiff verleihen kann.


    Ist das Stoffgewicht der Grund für schlechten Transport, solltest Du die Auflagefläche vom Flachbett vergrößern. Entweder durch einen größeren Anschiebetisch (gibt's z.B. bei Berninamaschinen und ist für Quilter gedacht, ich quilte nicht, nutze aber die große Fläche für viele Arbeiten) oder Du nimmst eine ausreichend große dünne Sperrholzplatte (oder auch Acryl), schneidest den Ausschnitt für den Freiarm aus, versiehst die Platte mit Füßchen (Holzblöcke o.ä.) oder legst sie auf mehrere Stapel Bücher in passender Höhe. Kanten schleifen nicht vergessen!


    Die Änderungsschneiderei ist natürlich auch eine Möglichkeit :)


    Kerstin

  • Hallo,



    auch bei Knopflochautomatik kannst du das Knopfloch manuel nähen. Ich hatte bei meiner Hus da auch Probleme. Manuel ging es besser.


    Do-it

    Viele Grüße
    Do-it


    Wer nähen kann, ist klar im Vorteil.

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  • Paspelknopflöcher eingearbeitet. Sie sind nicht schwer zu machen


    Kerstin


    Hallo Kerstin,


    also Paspelknopflöcher gehen definitiv über meinen Horizont. Ich habe mir heute das Kapitel im Burda-Nähbuch zu Gemüte geführt und habe nichts verstanden. Verstürzt hörte sich irgendwie freundlicher an, kannst Du mir sagen oder einen Link nennen, wie diese Knopflöcher gearbeitet werden?
    viele Grüße
    Bettina

  • von der rechten Seite her sehen beide Arten ähnlich bis gleich aus. Die Vorgehensweise ist etwas unterschiedlich. Ich will auf die Schnell versuchen, eine Beschreibung zu liefern. Einen link müsste ich suchen, das dauert.
    Also verstürzt:
    Du markierst auf der rechten Oberstoffseite die exakte Länge und Position des Knopflochs. Am besten auch gleichzeitig am Beleg. Eine sehr gute Markierung kriegst Du durch heften: mit Reihgarn oder andersfarbigen Heftstichen per Nähmaschine.
    Das spätere Knopfloch ist großzügig auf der linken Stoffseite mit Einlage verstärkt - entweder hast Du den Beleg schon bearbeitet oder nur die Partie um das Knopfloch herum. Großzügig heißt: mndestens 2 cm in jeder Richtung. Nimm dann einen Stoffzuschnitt, meistens ein Rechteck, das etwas größer ist als die aufgebügelte Einlage um's Knopfloch herum. Den steppst Du auf der rechten Stoffseite (= Oberstoff, außen) auf das Knopfloch, etwa 3 bis 5 mm neben dem späteren Einschnitt und ein paar Millimeter länger als den Einschnitt. Du hast vorher Länge und Einschnitt auf diesem Läppchen markiert und es am besten an seinen Außenkanten festgeheftet. Vom Ende des späteren Einschnitts schneidest Du in einem 45° Winkel bis ganz knapp an die beiden parallel liegenden Stepplinien. Dann der Einschnitt exakt auf der markierten Linie. Durch diesen Einschnitt wendest Du das Läppchen nach innen zu linken Seite, auch durch den Beleg, bei dem die Markierung ebenfalls aufgeschnitten ist. Je nach Dicke des Stoffs und Breite der nun entstandenen unechten Paspel mußt Du an den Enden des Einschnitts kleine Fältchen legen. ALLE Stofflagen gemeinsam durchheften und von rechts knappkantig neben dem Loch absteppen. Das verstürzte Stoffstück kannst Du nun etwas in Form schneiden, versäubern oder schmal einschlagen und an den Kanten mit feinen Stichen auf der linken Stoffseite oder am Beleg fixieren. Heftfäden ziehen. Du hast gebügelt: nach dem wenden und nach Fertigstellung.
    Ein verstürztes Knopfloch heißt auch "falsches Paspelknopfloch". Beim "falschen" verwendest Du EIN Stoffstück, beim echten Paspelknopfloch setzt Du an beiden Seiten des Einschnitts zwei schmale Stoffstreifen an.
    Du kannst ein verstürztes Knopfloch auch auf der rechten Seite arbeiten: aus anderem Stoff = anderes Material, andere Farbe. Du kannst die Form wählen, wenn es außer funktionell auch dekorativ sein soll: den Zuschnitt in Kreisform, oval, als Raute, als Herzchen, Blattform beispielsweise. Da machst Du Dir besser eine Pappschablone für die Form, mit einem etwas breiteren Einschnitt in der Mitte (als Knopflochschablone), damit kannst Du dann alle Formen gleichmäßig zuschneiden.


    Verständlich? Probier's mal auf Reststücken aus. Du wirst sehen, es ist nicht schwer, nur etwas arbeitsaufwändig. Aber das Ergebnis sieht gut aus.


    Grüße
    Kerstin

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  • Danke, Kerstin, für die ausföhrliche Anleitung. Ich glaube, ich habe sie kapiert (obwohl ich den Eindruck habe, ein besonders schwerer Fall von Nähanleitungen-Legasthenikerin zu sein.) Allerdings habe ich, um meine Nerven zu schonen, und außerdem ist es verdammt kalt mittlerweile, das gute Stück in eine Änderungsschneiderei gebracht. Die Schneiderin fand das auch überhaupt nicht seltsam, sondern meinte, dass der Stoff für eine Haushaltsnähmaschine zu dick sei.
    Nun, das dauert einige Tage, in der Zeit kann ich ja üben für mein nächstes Projekt.


    Viele Grüße
    Bettina

  • hier noch eine bebilderte Anleitung für die verstürzten Knopflöcher (= falschen Paspelknoplöcher) http://sewvintage.wordpress.com/?p=1269&preview=true
    hier eine für ein Paspelknopfloch mit 2 Paspelstreifen: http://www.pfaff.com/at/8134_8310.html


    Für erste Versuche sollte man sich einen wenig fransenden Stoff aussuchen. (Die Ecken der Einschnitte kann man übrigens mit farblosem Nagellack sichern.)


    und eine Variante, die ich noch nie ausprobiert habe: http://machwerke.blogspot.co.a…tung-fr-geschummelte.html


    //edit, ps: und noch eine Anleitung für besonders schön und sorgfältig gearbeitete Paspelknopflöcher:
    http://stichelbeere.blog.de/20…_claire_shaeffer~2507600/
    http://stichelbeere.blog.de/20…elknopfloch_teil~2544222/

    Einmal editiert, zuletzt von ju_wien () aus folgendem Grund: ergänzt

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