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Herrenhüte - welche kulturelle/gesellschaftliche Bedeutung zu Beginn des 20.Jhr?

  • Hallo zusammen!


    Ich fürchte, dass ich da erst mal ein wenig ausholen muss.


    Aaaaaalso: mein Sohn ist im Rahmen seiner Hausarbeit im Bereich der Literaturwissenschaft auf eine Frage gestoßen, bei der er sich gerne eine paar Anregungen von den Kultur- und Modewissenden holen würde.


    Die Frage über er die er da sinniert, lautet: Welche gesellschaftliche oder kulturelle Bedeutung hatte der Herrenhut im Bürgertum zu Beginn des 20. Jahrhunderts (so rund um 1910) und was insbesondere der Verlust desselben für eine Bedeutung oder Folgen hatte?


    War es beispielsweise so zu verstehen, dass der Mann ohne Hut nicht vollständig bekleidet war? Und wenn ihm der Hut nun vom Wind weg geweht wurde, stand er dann quasi "nackt" da?


    Wenn ihr dazu etwas wisst, wäre das toll. Und noch toller wäre es, wenn jemand eine Quelle weiß, also ein Buch oder ein Zeitungsartikel oder ähnliches :o


    Wenn es jamnd wissen möchte, kann ich natürlich auch gerne erklären wie es zu dieser etwas eigentümlichen Frage kommt ;)


    Ich sage jetzt schon mal herzlichen Dank für jede Info ..... natürlich auch im Namen meines Sohnes



    PS: Ich hoffe, dass der Thread jetzt hier im "3 P Unterforum" richtig ist

  • Das ist eine interessante Frage. Zu der ich leider nichts quellenmäßiges beitragen kann.


    Sondern nur eine Beobachtung mit Fragezeichen meinerseits: auf alten Filmdokumenten sieht man häufig, wie in besonderen historischen Momenten Männer ihre Hüte in die Luft werfen. Ich habe mich da schon immer gefragt, ob die die jemals wieder bekommen ... Wo doch so ein Hut damals sicher einen gewissen Wert hatte ...


    Vielleicht ist das ja noch einmal ein Aspekt, auf den sich dein Sohn in der Hausarbeit beziehen kann.

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  • Oh ja, danke!
    Das ist auch ein interessanter Aspekt.


    Was mir da noch einfällt. Der Hut war ja oft auch ein Statussysmbol .... im 20. Jahrhundert dann eher weniger. Aber manches hat sich bis dahin erhalten. so zum Beispiel das "Hut ziehen". Damit hatte dann auch der Rangniedere zu beginnen.


    du siehst .... wenn wir lange genug darüber nachdenken, kommt was zusammen ;)

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  • in meinem Buch (schätzungsweise 30er Jahre; ich zeigte mal den Strickbadeanzug daraus) gibt es eine Tabelle zu welchen Anlässen welcher Hut getragen wurde. Es richtet sich an Familien mit Hausangestellten und gesellschaftlichen Verpflichtungen.

    "lass die Sonne rein ... "

    ... und Grüße

    Doro :laola:

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  • Auch wenn es rein sachlich absolut nix beiträgt: ich liebe Männer mit Hüten, das hat Stil :)


    Ein interessantes Thema, da stimme ich Aficionada zu. Leider kann ich nicht mit entsprechender Literatur dienen.

    Grüße
    Susanne

  • Also, laut Ingrid Loschek ("Mode im 20. Jahrhundert) gehörte in der Zeit "Vorabend des Ersten Weltkriegs" der Hut zur Garderobe des Mannes:


    Zitat

    Auf der Straße war der Herr ausschließlich mit Hut anzutreffen ...


    Die verschiedenen Hutmodelle wurden je nach Tageszeit oder Anlass getragen. Ein Mann ohne Hut im Bürgertum würde wohl nicht unbedingt nackt angesehen worden, sondern eben nicht vollständig angezogen.

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  • In Kästners kleinem Mann (das ist allerdings erst 1963; aber Kästner schreibt da aus der Tradition) trägt der Bürgerkönig Bileam der Nette Hut und Krone integriert.

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  • Interessant ist vielleicht ja auch der Aspekt, dass Männer beim Fotografen die Hüte abnahmen und in den Händen hielten, etwa wie hier bei einer Hochzeitsgesellschaft um 1910.


    Der Hut war wohl dann eher ein Kleidungsstück des Unterwegsseins.


    Ob das möglicherweise etwas mit dem Anlass zu tun hat? Ich habe Bilder gesehen aus einer Hüteausstellung und da wurde noch gesagt, dass es wichtig war, dass der Mann einen Hut trug.

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  • in meinem Buch (schätzungsweise 30er Jahre; ich zeigte mal den Strickbadeanzug daraus) gibt es eine Tabelle zu welchen Anlässen welcher Hut getragen wurde. Es richtet sich an Familien mit Hausangestellten und gesellschaftlichen Verpflichtungen.


    Hut scheint auch oft etwas mit sozialem Status zu tun gehabt zu haben, daher wohl so eine Tabelle, oder?


  • Der Hut war wohl dann eher ein Kleidungsstück des Unterwegsseins.


    Das wohl auf jeden Fall - schließlich ist es bis heute (zumindest in meiner Welt :o ) unhöflich, als Mann eine Kopfbedeckung in der Wohnung zu tragen. Der Herr setzt den Hut beim Betreten des Hauses ab, bei den Damen gehört er zur Frisur ;)

    Vorläufige To-Sew-Liste:


    Babykleidung in Größe 50 für 2 kleine Winter-Babymänner...

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  • Das wohl auf jeden Fall - schließlich ist es bis heute (zumindest in meiner Welt :o ) unhöflich, als Mann eine Kopfbedeckung in der Wohnung zu tragen. Der Herr setzt den Hut beim Betreten des Hauses ab, bei den Damen gehört er zur Frisur ;)


    Genau! Danke, das ist auch ein toller Aspekt!

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  • schließlich ist es bis heute (zumindest in meiner Welt :o ) unhöflich, als Mann eine Kopfbedeckung in der Wohnung zu tragen. Der Herr setzt den Hut beim Betreten des Hauses ab, bei den Damen gehört er zur Frisur ;)


    In katholischen Kirchen gilt das ja auch noch: Männer nehmen die Kopfbedeckung ab, Frauen dürfen sie tragen.

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  • bei so einem ungezwungenen Picknick dürfte das Hut anlassen auch nicht gerade korrekt gewesen sein. Nur nachher auf dem Nachhauseweg braucht man ihn dann. Was sollen sonst die Leute denken, denen man begegnet.

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  • In katholischen Kirchen gilt das ja auch noch: Männer nehmen die Kopfbedeckung ab, Frauen dürfen sie tragen.


    in evangelischen Kirchen ist das auch so normal.


    Und im Klassenzimmer wird die Baseballkappe auch ungern gesehen.

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