....hm
...ehrlich?
Der einfachste Schritt in Richtung Nachhaltigkeit wäre doch, sich wieder quantitativ zu beschränken, wieder hochwertige Sachen so lange zu tragen, wie sie halten, ggf. auch mal eine Kleinigkeit zu reparieren (Knopf annähen, eine offene Naht wieder zunähen...), anstatt wegzuschmeißen.
Eben. Die nachhaltigste Mode ist die, die wir nicht kaufen. Und wenn wir ganz ehrlich sind auch die, die wir nicht nähen.
Nachhaltigkeit fängt in unseren Köpfen an.
Natürlich verändert sich Mode. Aber die "Farbe der Saison"? Echt jetzt? Muss das sein?
In den letzten Tagen habe ich immer wieder gelesen, dass der Handel darüber klagt, dass beinahe die gesamte Frühjahrskollektion eingestampft werden muss, weil das Frühjahr quasi ausfiel, zumindest aufs Kaufen bezogen. Und deswegen müssen die Klamotten vernichtet werden? Ist zu befürchten, dass nie wieder ein Frühjahr kommt?
Ja, ja, ich weiß schon. Das Lagern bis zum nächsten Frühjahr kostet mehr als das ganze "Gelump" wert ist und die Kollektion für kommende Jahr ist mindestens schon auf den Webstühlen, wenn nicht schon weiter. Aber es ging hier ja nicht um Wirtschaft sondern um Nachhaltigkeit.
Das Problem ist nur, dass die wirklich nachhaltige Nachhaltigkeit nur schwer mit dem obersten Gebot der Wirtschaft, Wachstum! Wachstum! Wachstum!, in Einklang zu bringen ist.
Zitataber ich find's gut, dass die Kids wenigstens mal drüber nachdenken
Die denken da durchaus drüber nach. Zumindest nicht wenige. Aber das muss man irgendwie in "vernünftige" Bahnen lenken. Wenn die jetzt plötzlich alle auf die Idee kommen, dass es gar nicht so wichtig ist, dass man einen fünftürigen Kleiderschrank ganz für sich allein hat und da 3 mal im Jahr ausmisten muss, weil schon wieder nix mehr rein passt. Wenn die wirklich plötzlich auf die Idee kommen, dass man nur qualitativ hochwertige Sachen braucht und die dann pfleglich behandelt und das Zeug hält dann Jaaaahre. Nicht auszudenken! Also spitzt man sie lieber an, dass sie was totaaal nachhaltiges entwickeln, das man aber ganz oft neu kaufen muss. Es verrottet dann halt nachhaltig. Das ist doch auch schon mal was.
Doch! ich finde das schon wichtig, dass junge Menschen Raum bekommen zum tüfteln und forschen und entwickeln und um sich zu vernetzen. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass da wirklich brauchbare Ideen bei raus kommen. Trotzdem wäre so ein bisschen richtige Nachhaltigkeit schon auch gut.