Anzeige:

Beiträge von finncha

    Da mich mein aktuelles Hosennähprojekt massiv nervt, habe ich beschlossen, endlich die bestellte Springschabracke für meine Schwester in Angriff zu nehmen. Die kommt am Samstag vorbei und könnte das dann gleich mitnehmen.

    So eine Schabracke ist schon ein größeres Projekt, weil man erst einmal alle benötigten Materialien finden muss. Es muß eine polsterbare und stabile Decke sein, da sie unter einen Lederbaumsattel kommt, der in sich recht flexibel ist. Da kann man keinen Lappen gebrauchen.

    Die wichtigsten Bestandteile sind ein kräftiger Baumwollköper, auf den 5mm Filz kommen. Darauf eine Lage Style-Vil und als Oberstoff Polstersamt. Da ich nicht wirklich gut gleichmäßig ein Muster auf diese große und recht steife Fläche steppen kann, ist ein bereits gesteppter Polsterstoff.

    Insgesamte Höhe: 13mm. Drückt sich durch die weichen Materialien von Polsterwatte und Style-Vil ziemlich zusammen, aber ohne den Walking Foot meiner Maschine würde ich diese 4 Lagen niemals ohne Falten zusammensteppen können.

    Und schneiden ohne diesen fantastischen elektrischen Rollschneider würden mir meine Hände extrem verübeln.

    Also erst einmal alle Lagen aufeinander legen und auf die kleinste Lage, das Style-Vil, anpassen. Dann wird der Köper richtig glatt gezogen und alles an den Rändern mit Klammern fixiert. Anschließend einmal rundum gestepppt. Und dann fange ich irgendwo halbwegs in der Mitte, den vorhandenen Steppungen nachzunähen. So müssen erst einmal zwei Teile vorbereitet werden.

    Zum Glück ist das nachsteppen hier einfach, es sind nur gerade Linien. Ich habe ja noch Stoff mit einer Sechsecksteppung, die zwar toll aussieht, aber das mehrfache an Arbeitszeit kostet.

    Der Köper 1744880868712.jpg

    5mm Filz1744880825614.jpg

    Style-Vil1744880933392.jpg

    Gesteppter Polstersamt1744880796475.jpg

    Die ultimative Schneidewaffe1744881007808.jpg

    Alle 4 Lagen übereinander1744881034180.jpg

    Die Kämpferin gegen die Stoffmenge1744881054840.jpg

    Rand steppen1744881075968.jpg

    Fertige Oberseite1744881099272.jpg

    Unten sieht es auch gut aus

    1744881105397.jpg

    Die wunderschöne Farbe vom Samt kommt leider nicht gut raus. Dort wo der Rand gesteppt wird kommt es der richtigen Farbe aber recht nahe.

    Jetzt wird erst einnal die zweite Hälfte zusammengesteppt und dann geht es ans ausschneiden. Anschließend werden die zwei Hälften am oberen Rand Unterseite an Unterseite zusannengenäht, der Übersfand kurz geschnitten und ein Abdeckband aufgenäht. Anschließend wird dann der Rand mit Köperband eingefasst und dann wäre die Decke theoretisch fertig. Ob ich noch eine Begurtung dran mache, das überlege ich noch, eigentlich braucht es das nicht.

    Was dann aber noch fehlt, sind Taschen aus Moosgummi, in die dann Polstermaterial gefüllt werden kann. Allerdings liegt da ein Patent drauf und ich mag da keinen Streit riskieren, auch wenn ich das nur privat nachnähe. Also werde ich mir etwas anderes überlegen, denn Zusatzpolsterung braucht es unbedingt.

    Ich finde das mit den Schnittanpassungen auch lästigst. Meine aber, wenn ich das Problem einmal verstanden habe, sollte ich das eigentlich immer umsetzen können. Ich harre mal der Antworten, die da kommen.

    Danke erst einmal für den Link :) .

    Vielleicht kann mir ja jemand einen (oder auch mehrere) Tipps geben.

    Problem Nr.1: Es gibt ja Blusen und Jackenschnitte, bei denen die Ärmelnaht nicht außen neben der Schulter sitzen sollte. Wenn ich aber einen Schnitt nach dem Brustumfang auswähle, habe ich 3 cm zuviel an der Schulter. Sprich die Naht sitzt auf jeder Seite 1,5cm zu weit außen. Bei vielen Kleidungsstücken stört das ja nicht so, aber bei etwas formelleren schon. Außerdem beult sich der Stoff unter den Armen.

    Auf gut deutsch: Schulterbreite würde eine 40 ergeben, BU eine 46. Kleinerer Schnitt bedeutet Sprengung der Nähte :D . Wie genau kann ich das im Schnitt anpassen?


    Problem 2: Bei bisher allen Hosenschnitten ist mir der Bund hinten massivst zu weit. Der steht immer eine Handbreite ab. Dafür spannt es leicht über den Hüften und vorne ist gefühlt zu viel Stoff. Dem habe ich bisher einmal abhelfen können in dem ich wunderbar elastischen Sweat genommen und die Hose einfach zwei Größen kleiner mit einem High Waist Schnitt genäht habe. Die trägt sich sehr angenehm, ist für Stall und Pferde aber doch eher ungeeignet vom Material her. An den Hüften kann ich einfach auf jeder Seite ein klein wenig zugeben, das ist schon klar. Aber wie bekomme ich die Vorderseite um den Bauch etwas straffer und hinten den Bund anliegend?

    Danke schon einmal für jeden Tipp, ich habe da wirklich einen ganzen Bretterstapel vorm Kopf :) .

    Ja, Maschinen bis an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen, das kenne ich ^^ .


    Da ich heute im Stall war, habe ich mal ein paar selber gemachte Sachen fotografiert:

    Die Trensen von links nach rechts: 1. die Trense von meinem nicht mehr existierenden Alten. Das wird momentan von meinem Gastpferd getragen. Schwarze Biothane, im Reithalfter braune Kunstlederunterlegung, im Genick schwarzes Kunstleder. Das zerlegt sich leider inzwischen etwas, kommt wohl nicht dauerhaft mit Schweiß zurecht. Aber das Ding ist ja auch schon bestimmt 14 Jahre alt und viel in Gebrauch. Ausgestattet ist die Trense mit einem schwedischen Reithalfter und einer Führung oberhalb des Genickriemens. Im Stirnriemen und in den Backenstücke sind kleine topasfarbene Swarowskisteinchen eingearbeitet. Leider sieht man die kaum mehr, ich müßte das wohl mal ordentlich schrubben.

    2. ein Sidepull. Nichts besonderes, auf den Stirnriemen sind längliche Jaspissteine aufgenäht, das grüne, was da mittig dran ist, ist ein kleiner Froschanhänger aus Jade.

    Und 3. ist meine "Faultiertrense" - anziehen, eine Schnalle schließen, fertig. Die ist auf mein Pferd angepasst und kann nicht verstellt werden. Auf den Kehlriemen habe ich verzichtet, der Nasenriemen ist nach portugiesischer Art durch die Backenstücke gezogen. Dadurch liegt das Gebiss ruhiger im Maul und es bietet noch eine leichte seitliche Führung falls notwendig. In den Stirnriemen habe ich gelbe, orangene und topasfarbene Swarowskiquadrate eingesetzt, Stirnriemen und Nasenriemen sind mit schwarzem Nappa unterlegt. Man sieht am Pferd, wie es aussieht.

    Auf dem letzten Bild eine Kandare. Einfach gehalten, Reithalfter und Stirnriemen mit schwarzem Nappa unterlegt, im Stirnriemen sind Citrinringe eingearbeitet in denen mittig topasfarbene Swarowkis sitzen. Und dann jeweils zwischen den Ringen noch einmal Swarowkis.

    Ja, mit so etwas kann man sich ganz gut die Zeit vertreiben.

    Bitte nicht wundern, daß man an den Seiten der Riemen ab und zu helle Fransen sieht. Biothane hat einen Textilkern und da ich teilweise die Riemen längs schneiden mußte, liegt der dann frei. Ich habe das zwar beim Bau mit dem Löteisen verschmolzen, aber nach so vielen Jahren intensiver Nutzung und nahezu gar keiner Pflege hat sich das etwas gelöst. Müsste ich vielleicht mal wieder etwas glätten, aber wir müssen nicht schön sein, gut reicht eigentlich.1744824421703.jpg

    1744824404135.jpg

    1744824380259.jpg

    Wie wäre es mit einem klappbaren, direkt im Schrank verstaubaren Bügelbrett?

    Absaugung ist kein Muss, macht aber das Leben leichter. Meines zieht dabei das Teil, das gebügelt werden soll, gleich ein wenig fest. So rutscht es nicht ganz so leicht weg. Und es kann auch auf blasen gestellt werden, wodurch sich dann z.B. Rundungen besser bügeln lassen. Theoretisch zumindest.

    Mein anderes Bügelbrett hat das nicht und taugt auch.

    Hier nur ein Beispiel, es gibt da so einige und vor allem auch deutlich günstigere: https://tatkraftshop.eu/produc…-x-38-cm-farbe-kirschbaum

    Ja, Bayern ist nicht gerade ein Schnäppchen ^^ . Ich hatte damals immer Glück, daß ich Ställe gefunden habe, die finanzierbar waren und ich muß sagen, in Schwabmünchen war es letztlich absolut ok. Der Stall war gegenüber vom Reitverein und wir konnten dort als Vereinsmitglieder dann ja auch die Anlage mit nutzen. In Schwabegg waren wir in einem kleinen Stall mit staubiger Winzhalle, aber das Gelände war ganz gut. Und eine Weile waren wir hinten in den Stauden bei einem Bauern, der hatte, abgesehen von großen Weiden und einem fantsatischen Gelände nicht viel zu bieten. War aber bezahlbar. Damals brauchte ich aber auch nicht viel mehr, hatte sowieso kaum Zeit wegen der noch kleinen Kinder.

    Naja, ich habe irgendwie schon ein paar Gegenden gesehen mit meinen Rössern, wir sind einfach oft umgezogen :).

    Ich habe aber auch meistens Glück mit meinen Pferden. Mein jetziger ist ja auch schon fast 22 aber fit. Er hasst nur Stechbrummzeug - und Affen. Aber die laufen hier ja nicht so viel herum.

    Eine Stute hatte ich, die wurde irgendwann dämpfig. Egal, was ich gemacht habe. Als sie das erste Mal anfing zu husten habe ich sie in einen Offenstall gestellt und nie wieder in eine Box. Die letzten Jahre stand sie komplett auf Weide. Ich habe mich halb irre gemacht und versucht was ging. Ist trotz allem immer schlechter geworden. Bei ihrem Sohn habe ich dann extrem darauf geachtet und der hatte dann auch nie Atemwegsprobleme. Nur in seinen letzten Jahren hat sich dann eine Schale entwickelt die dann letztlich zum Einschläfern geführt hat. Aber da habe ich mich nicht mehr so verrückt gemacht, das war absehbar, ich wußte was los ist und die Entscheidung war dann schnell gefallen.

    Mal sehen, was Mr. Bond so alles bietet. Allerdings sind seine Mutter und seine Oma durchaus recht alt geworden und das bei ziemlich guter Gesundheit.

    Um ehrlich zu sein, meine alte Privileg wäre sicherlich auch zusammen gebrochen. Ich hätte sie da zwar sicherlich durch gezwungen, aber das hätte die mir massiv übelgenommen. Die ersten Satteldecken habe ich damit ja noch genäht und das waren nur zwei Lagen Stoff, Wattefüllung und dann der Einfass. Das hat sie zwar gemacht, aber mit Schwierigkeiten und unschönen Stichen. Am Biothane ist sie dann verzweifelt und dann kam eine neue Maschine her, die das etwas besser gemeistert hat.

    Ich durfte ja eine Waldorfschule besuchen und da war zumindest damals praktischer Unterricht normal. Ab der ersten bis zur 11. Klasse meine ich. Wir haben uns damals auch im maurern, Brot backen, Schnitzen, Schreinern, Töpfern, Gartenbau etc. weiter bilden dürfen. Mit mehr oder weniger Erfolg. Auch das künstlerische Gestalten wurde recht groß geschrieben. Verschiedene Mal- und Zeichentechniken und anderes. Also nahezu alles, worauf man sein gesamtes Leben lang zurück greifen kann. Wir hatten dadurch allerdings auch mehr Unterricht als andere Schulen, bei uns war Samstagsunterricht noch vollkommen normal. Damit dürften wir im Schnitt 5-6 Stunden mehr Unterricht pro Woche gehabt haben als die Staatsschüler. Viele sehen zwar recht verächtlich auf Waldorfschüler herab, aber was wir gelernt haben an praktischem Wissen und Können und auch im Bezug auf ordentliche Allgemeinbildung und Sprachen - da kam eigentlich nie eine "normale" Schule mit. Das haben mir auch mehrere Lehrer, die an Staatsschulen beschäftigt waren, so bestätigt. Ok, ich habe das meiste davon wieder vergessen, weil ich es nie gebraucht habe, aber sicherlich könnte ich noch so manches davon wieder ausgraben.


    Per Hand Leder und schweres Kunstleder nähen hat schon was. Man braucht halt das richtige Werkzeug dafür, dann ist das gar nicht so schwer. Aber ich habe da auch eine Weile gebraucht, bis ich da mal einen kleinen Überblick hatte. Allerdings nähen alle meine Maschinen auch etwas kräftigeres Kunstleder und Nappa ganz problemlos, von daher würde ich mir längere Strecken gar nicht mit Handnähen zumuten, zumal die Arthrosen dafür nicht sehr dankbar wären. Bei Zaumzeugen und Halftern sind es ja immer nur recht kurze Stücke, die gehen ganz gut so.

    Bevor ich jetzt mit der Hose loslege, hier noch ein paar kleine Einblicke in meine spärlichen Punzierkünste. Das Rosenbild wurde im Kurs gemacht, dann zwei Versuche von Stirnriemen in Anlehnung an Retrostinriemen und zuletzt ein Entwurf eines etwas aufwändigeren Motivs für einen Stirnriemen allerdings muss ich das bei Gelegenheit noch etwas besser austüfteln. Ach so, wer sich unter den Stirnriemen nichts vorstellen kann: die gehören zum Zaumzeug eines Pferdes, also keine Machwerke für Menschen ^^ .1744786217362.jpg

    1744786205948.jpg

    1744786189720.jpg

    Den Wunsch, selber Kleidung zu nähen, hatte ich schon sehr lange. Nur nicht die Muße - ich sage nur Schnittmuster ausschneiden, Stoffzuschnitt... :D . Das fällt beim Häkeln und stricken ja weg. Da muß man nur die Schriften lesen und ab und zu evtl. mal nachzählen oder -messen.

    In der Oberstufe war es irgendwie in, in den Unterrichtsstunden etwas zu stricken. Also neben dem Unterricht. Da habe ich mir mal eine schöne Trachtenjacke gestrickt. Die hat schon lange gedauert, ab und zu mußte ich ja auch mal aufpassen. Ansonsten finde ich tatsächlich, daß Babysachen schnell gehen. Also im Verhältnis zu den Sachen für Erwachsene. Für meinen Sohn hatte ich ein Set aus Strampler, Jäckchen, Socken und Mütze gemacht, da habe ich noch dran gearbeitet, als die Geburt losging. so während der Wehen habe ich in aller Seelenruhe gestrickt und die Hebamme wurde schon ganz nervös :D.

    Ich habe aber diese ganzen Grundhandarbeitssachen in der Schule gelernt - Stricken, sticken, Häkeln, Nähen, Weben, Spinnen, Korbflechten usw. Ich mußte also immer nur auf das Erlernte zurückgreifen und konnte das dann erweitern.


    Die Pferdesachen müssen schon vernünftig gearbeitet sein, das ist richtig. Aber es ist nicht besonders schwierig, nur manchmal anstrengend. Biothane ist recht zäh und wenn man dann an Stellen kommt, bei denen die Biothane mehrlagig ist und zusätzlich noch Neopren und doppelt Dickleder zu vernähen ist (von dem Kleber, der zur Fixierung dazwischen pappt mal gar nicht zu reden) - das kostet richtig Kraft. Aber von nix kommt nix und so konnte ich immer meine eigenen Vorstellungen umsetzen.


    Hier mal eine Leinenbluse mit meinem Logo auf der Tasche. Die habe ich letztes Jahr nach einem Schnitt von Pattydoo mehrfach genäht. Und die trage ich wirklich gerne.1744784129534.jpg

    Ich ziehe jetzt auch mal hier ein :) .

    Der Titel bezieht sich tatsächlich nicht auf echte Hochzeiten und schon gar nicht aufs Tanzen (darin bin ich einfach eine Niete ^^), sondern auf die Unterschiedlichkeit meiner handarbeitlichen Projekte (von den handwerklichen will ich gar nicht reden. Viel geplant und gemacht mit eher wenig Fachwissen - aber Hauptsache es hält).

    Momentan bin ich auf dem Klamottennähtrip. Meine bisherige Garderobe ist langsam sehr überaltert und beginnt sich mehr und mehr in Wohlgefallen aufzulösen. Und da es immer weniger Sachen in den Läden gibt die mir gefallen, bzw. preislich erschwinglich sind, habe ich vor einigen Jahren beschlossen, daß ich das ja auch selber machen kann. Ist ja nur eine handwerkliche Tätigkeit und kann kein Hexenwerk sein - habe ich gedacht.

    Nähen habe ich bereits in der Schule gelernt, sowohl mit der Hand als auch mit der Maschine. Den ersten Nähversuch danach habe ich nach lesen des Schnittmusters frustriert an meine kleine Schwester abgegeben, die mir dann ein nettes Faschingskostüm für unser Faschingsreiten daraus gezaubert hatte (ein Clownskostüm aus Taft). Jahre später habe ich dann einige einfachen Kleider für meine Älteste Tochter genäht und das dann ebenfalls etwas frustriert aufgegeben. Schnittmuster ausschneiden - Stoff zuschneiden - einfach öde und langwierig, wenn ich doch nähen will ^^ . Ich habe mich dann darauf verlegt Babysachen zu stricken, das geht schnell und ist einfach. Aber irgendwann sind die Babys da zu groß für, da keine Babys mehr. Dann kam die Deckchenhäkelzeit. Irgendwann gab es aber auch keinen guten Platz mehr für die Deckchen. Dann begann ich zu sticken - Kreuzstichbilder, Nadelmalerei und zuletzt viel Hardanger. Das schlief ein, als ich beruflich deutlich mehr zu tun hatte.

    Ab 2009 kramte ich meine alte Nähmaschine wieder raus und begann Satteldecken für mein Pferd und einige Schulpferde zu nähen, machte dann einen Crashkurs bei einer Sattlerin und habe dann Halfter, Trensen, Gamaschen usw. genäht. Halfter und Trensen mit der Hand, da sich die Maschinen mit dem verwendeten Material (mehrlagiges und unterfüttertes Biothane sowie mehrlagiges Gurtband) überfordert fühlte.

    Leztes Jahr habe ich dann einen Punzierkurs gemacht und mit Lederpunzierungen begonnen. Nicht viel, da Zeitmangel, aber so ein paar Sachen habe ich doch geübt.

    So, das war eine kurze Einführung in das, worin ich mich so versuche.

    Heute werde ich aber erst einmal versuchen, die Hose "Begonia" aus der Schneiderfamilie zu nähen. Zugeschnitten und beklebt ist alles und wenn ich meine Haushaltsaufgaben erledigt habe, geht es los.

    So ein paar Bildchen von den Sachen, die ich bisher über die Jahre gemacht habe, kann ich gerne noch einstellen falls es jemanden interessiert, habe die nur eben nicht auf meinem Tablet.

    Die meisten Waren im Pferdebereich kommen inzwischen aus Indien, Pakistan und China, bzw. umliegende Länder. Ich meine, wer ist denn noch bereits, für einen simplen Führstrick 15,-/ 20,- oder mehr Euronen zu bezahlen um eine gute deutsche Handwerksqualität zu erhalten? Das merkt man doch an den meisten Artikeln, die man zu einem moderaten Preis bekommt. Satteldecken, die sich beim ersten Waschen verziehen, Trensen mit rostenden Beschlägen und einem Leder, daß nach wenigen Monaten brüchig wird, rostende Steigbügel... Und dummerweise ist es inzwischen so, daß auch hochpreisige Ware aus Fernost kommt. Dann ist die Qualität natürlich auch besser, oft kann man da gar nicht dran herum meckern, aber dadurch gehen diese Fertigkeiten hierzulande immer mehr verloren. Es ist ja schon schwer genug mal einen guten Sattler zu finden und selbst unter gelernten Reitsportsattlern ist es inzwischen nicht unüblich, daß sie teilweise einen schlechteren Job machen als der Ledertackerer in Indien.

    Und wer jetzt meint, er kauft ja am liebsten die teuren Waren von deutschen Herstellern - Kieffer z.B. läßt viel in China produzieren. Die meisten Sattelbäume kommen heutzutage aus China. Gute gegurtete Holz-Stahlfederbäume kann ja kaum mehr einer bauen :) . Ich allerdings auch nicht, meine Spezialität sind Lederbäume, die ich aber auch nur in Indien machen lasse. Das können die Leute da aber auch wirklich gut. Ist aber ein ganz anderes Thema.

    Gute Leistung Deiner Maschine :thumbup: .


    Diese Seile werden in sich geflochten und ich meine nicht vernäht (weiß aber nicht, wie das geht).

    Mir ist auch schon mal so ein Teil aufgegangen und vom Haken gerutscht. Mein Pferd hat sich gefreut …. Umgedreht

    , kurz gegrinst (habs genau gesehen) und heimgelaufen. Nix passiert, waren nur 500 Meter, ich hab mich ziemlich geärgert.

    Stimmt schon, die Teile werden normalerweise in sich verspleißt. Das bedeutet, daß das Seil durch das gesicherte Ende mehrfach durchgezogen wird. Hier ist das aber offensichtlich nicht richtig gemacht worden, denn das Ende hatte sich einfach rausgezogen, Da war auch nichts aufgelöst oder kaputt.

    Theoretisch hätte ich das dann richtig spleißen können, wie das geht, das weiß ich schon. Aber das ist ein Bodenarbeitsseil, sprich sehr lang, sehr dick. Dazu fehlte mir das richtige Werkzeug und die Geduld. So ist das unkaputtbar fest. Sollte der Karabiner irgendwann den Geist aufgeben, kann ich das auch wieder auftrennen, auch wenn das eine brutale Arbeit sein wird. Aber das lasse ich auf mich zukommen.

    Seile dürfen sich nicht einfach auflösen. Die Dinger sind dazu da, um ein Pferd zu sichern. Klar, kein Seil hält ein Pferd wenn es wirklich weg will. Aber bis so ein Teil dann reißt, lassen sich die meisten Rösser doch davon überzeugen, daß es keine gute Idee ist, stiften zu gehen. Und wenn sich so ein Ding schon bei einem leichten Zug in Wohlgefallen auflöst, dann spricht das einfach nur für falsche Verarbeitung.

    Ich habe heute mal die Leistungsfähigkeit meiner Industriemaschine ausgetestet. Meine Stallchefin hat mir ein Bodenarbeitsseil mitgegeben, bei dem sich das Seil vom Karabiner gelöst hat (die Verarbeitung solcher Teile scheint analog zu den steigenden Preisen immer schlechter zu werden).

    Der Strick dürfte knapp zwei cm dick sein und das Ende, welches eigentlich durch das Seil gespleißt wird, ist vielleich noch 11-12mm dick.

    Ich habe also das Ende erst einmal mit Hilfe einer Zange einmal durch den Strick gezogen und dieses dann neben das dickere Teil gelegt und durfte dann überlegen, wie ich das unter den Nähmaschinenfuß bekomme. Ursprünglich wollte ich das übereinander vernähen, aber ca. 3cm bekomme ich nicht unter den Fuß. Den kann ich mit hängen und würgen auf ca. 13mm anheben. Und so flach bekam ich das zwar weiche aber voluminöse Seil nicht zusammen gedrückt. Aber das flachere Ende konnte ich etwas drunter schieben und dann konnte der Walking Foot seine Stärke ausspielen. Der ist da wunderbar drübermarschiert, als ich die zwei nebeneinanderliegenden Teile im Zickzack miteinander vernäht habe. Danach hatte ich eine relativ flache aber breite "Platte". Die habe ich längs zusammengeklappt und dann noch einmal der Länge nach vernäht. Da das aber etwas blöd aussah, wollte ich das dann noch mit einem passenden dünnen Leder abdecken, musste aber feststellen, dass ich von dem angedachten Leder nur noch zu schmale Reste habe. Deswegen musste dann Kunstleder her halten. Da wurde es dann wirklich schwierig, weil die Nadel zum Karabiner hin bis zum Anschlag im Material steckte. Da musste ich dann für einige Stiche mit dem Handrad nachhelfen. Aber Maqi und ich haben letztlich den Strick besiegt :) . Der Teil wird garantiert nicht mehr kaputt gehen. Eher bricht der Karabiner oder der Strick reißt an anderer Stelle, dort jedenfalls nicht.

    Normalerweise hätte ich das mit der Hand vernäht, aber ich wollte mal sehen, wo die Grenzen meiner Maschine sind.1744654497189.jpg

    Gestern habe ich mir die Bluse Nemesia erkämpft. Eigentlich ist sie, bis auf kleine Fehler, die wohl kaum jemand bemerken wird, ganz gut geworden - und ist mal wieder etwas zu groß :( . Gerade solche Blusen sollten an den Schultern richtig sitzen. Leider gibt es keine Angabe der Schulterbreite das muß ich wohl künftig selber am Schnitt ausmessen. Mal sehen, wie ich das mache, ohne gleich zu viel ausdrucken zu müssen.

    Ich habe mich bei der Größenauswahl natürlich an die Maßangaben gehalten. Aber scheinbar habe ich eine komische Figur. Naja, wieder etwas klüger geworden, in Zukunft muß ich eben bei manchen Kleidungsstücken mehr darauf achten. Ist nur etwas ärgerlich, weil da mehr als ein kompletter Tag dran hing. Nun ja, von dem Stoff habe ich noch genug, Zeit habe ich momentan mehr als genug und es wäre eine gute Chance, die kleinen Fehler vielleicht zu vermeiden.

    Der Stoff ist Viskose, ließ sich auch traumhaft verarbeiten. Ich fand den, bis auf beim zuschneiden, auch gar nicht soo rutschig und er fühlt sich wunderbar an.1744526219316.jpg

    Und heute mache ich mich an die Hose.

    Ja, ich habe mich in den letzten ca. 40 Jahren von idealen (Reiter)proportionen zu quadratisch, praktisch und zu dick hinentwickelt. Besonders halt der Bauch. Gut, der wird momentand dazu noch durch den Klettverschluss der Bauchbandage betont, aber das ist zum Glück nur eine Frage von Wochen.

    An mir ist die Jacke etwas zu kurz, da kommt die (Nichtbier-)wampe leider zu sehr zur Geltung.

    Farbe kommt durch das darunter dann ins Spiel. Zu bunt ist nichts für mich, mir reicht ein netter Farbtupfer. Ich muss auch niemanden mehr beeindrucken und zu bunt fühle ich mich nicht wohl.

    Jetzt habe ich Hibiskus auch fertig. Hm, eigentlich gefällt mir die Jacke gut. Aber erstens ist sie etwas zu groß und zweitens etwas zu kurz für meinen Geschmack. Ich werde sie also noch einmal machen. 5cm verlängern und eine Nummer kleiner. Aber nicht so schnell. Mir gefällt dieser dunkelgraue Walk nämlich sehr gut und ich habe jetzt keinen mehr in der Farbe. Nur noch in braun meliert und Fuchsia meliert oder so. Bevor ich an eine zweite Jacke gehe mache ich aber erst die Hose "Begonia", allerdings etwas verlängert an den Hosenbeinen und die Bluse "Nemesia". Ich hoffe mal, daß die von der Passform her besser sind. 1744388202701.jpg

    1744388220987.jpg

    Jetzt bin ich fast fertig. Nur noch die Knöpfe und eine kleine Naht. Und bügeln natürlich.

    Ich habe es sogar anprobiert, wohl wissend, daß es absolut nicht meine Göße ist (38 statt 46 ^^ ). Oder eher Weite.

    An den Schultern saß es gut. Der Ausschnitt wäre auch gut gewesen aber da ich derzeit eine Bauchbandage tragen muß, die sperrige Ausbeulungen am Klett hat, war es nicht möglich, das Kleid über dem Bauch vernünftig in Form zu bringen.

    Wäre ich 40 Jahre jünger und in meiner damaligen Form, wäre es sicher ganz nett, allerdings hatte ich damals so "viel" Vorbau, dass ich nie einen BH getragen habe, da einfach nicht nötig. Da wäre dann wohl der Ausschnitt um einiges zu tief gewesen.

    Mal sehen, wie es dann an meiner Tochter ausssieht

...und hinein ins Nähvergnügen! Garne in 460 Farben in allen gängigen Stärken. Glatte Nähe, fest sitzende Knöpfe, eine hohe Reißfestigkeit und Elastizität - Qualität für höchste Ansprüche. ...jetzt Deine Lieblingsgarne entdecken! [Reklame]