Da mich mein aktuelles Hosennähprojekt massiv nervt, habe ich beschlossen, endlich die bestellte Springschabracke für meine Schwester in Angriff zu nehmen. Die kommt am Samstag vorbei und könnte das dann gleich mitnehmen.
So eine Schabracke ist schon ein größeres Projekt, weil man erst einmal alle benötigten Materialien finden muss. Es muß eine polsterbare und stabile Decke sein, da sie unter einen Lederbaumsattel kommt, der in sich recht flexibel ist. Da kann man keinen Lappen gebrauchen.
Die wichtigsten Bestandteile sind ein kräftiger Baumwollköper, auf den 5mm Filz kommen. Darauf eine Lage Style-Vil und als Oberstoff Polstersamt. Da ich nicht wirklich gut gleichmäßig ein Muster auf diese große und recht steife Fläche steppen kann, ist ein bereits gesteppter Polsterstoff.
Insgesamte Höhe: 13mm. Drückt sich durch die weichen Materialien von Polsterwatte und Style-Vil ziemlich zusammen, aber ohne den Walking Foot meiner Maschine würde ich diese 4 Lagen niemals ohne Falten zusammensteppen können.
Und schneiden ohne diesen fantastischen elektrischen Rollschneider würden mir meine Hände extrem verübeln.
Also erst einmal alle Lagen aufeinander legen und auf die kleinste Lage, das Style-Vil, anpassen. Dann wird der Köper richtig glatt gezogen und alles an den Rändern mit Klammern fixiert. Anschließend einmal rundum gestepppt. Und dann fange ich irgendwo halbwegs in der Mitte, den vorhandenen Steppungen nachzunähen. So müssen erst einmal zwei Teile vorbereitet werden.
Zum Glück ist das nachsteppen hier einfach, es sind nur gerade Linien. Ich habe ja noch Stoff mit einer Sechsecksteppung, die zwar toll aussieht, aber das mehrfache an Arbeitszeit kostet.
Der Köper 1744880868712.jpg
Style-Vil1744880933392.jpg
Gesteppter Polstersamt1744880796475.jpg
Die ultimative Schneidewaffe1744881007808.jpg
Alle 4 Lagen übereinander1744881034180.jpg
Die Kämpferin gegen die Stoffmenge1744881054840.jpg
Fertige Oberseite1744881099272.jpg
Unten sieht es auch gut aus
Die wunderschöne Farbe vom Samt kommt leider nicht gut raus. Dort wo der Rand gesteppt wird kommt es der richtigen Farbe aber recht nahe.
Jetzt wird erst einnal die zweite Hälfte zusammengesteppt und dann geht es ans ausschneiden. Anschließend werden die zwei Hälften am oberen Rand Unterseite an Unterseite zusannengenäht, der Übersfand kurz geschnitten und ein Abdeckband aufgenäht. Anschließend wird dann der Rand mit Köperband eingefasst und dann wäre die Decke theoretisch fertig. Ob ich noch eine Begurtung dran mache, das überlege ich noch, eigentlich braucht es das nicht.
Was dann aber noch fehlt, sind Taschen aus Moosgummi, in die dann Polstermaterial gefüllt werden kann. Allerdings liegt da ein Patent drauf und ich mag da keinen Streit riskieren, auch wenn ich das nur privat nachnähe. Also werde ich mir etwas anderes überlegen, denn Zusatzpolsterung braucht es unbedingt.