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Covernaht beenden (Elna 444)

  • Hallo in die Runde,


    mir ist nun doch mal eine Cover zugelaufen, und ich lerne die Maschine kennen.

    Anleitung, Tipps vom Nähratgeber und Tanjas aussagekräftiges Video (danke!) wurden studiert und beherzigt, inzwischen werden die Nähte auf den Proberändern auch ganz ordentlich.


    Einzig am Nahtende bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich so gehört:

    Der Greiferfaden kommt mir extrem stramm vor. Wenn ich den Stoff (Jersey) nach hinten wegziehe, dann zieht es den Greiferfaden auf ein paar cm im Stoff zusammen.

    In weiterer Entfernung vom Nahtende scheint mir die Naht bzw. die Spannungen in Ordnung, das Problem entsteht wirklich erst am Nahtende.


    Wenn ich einfach so am Greiferfaden ziehe, dann ist der auch bei gehobenem Nähfuß/ ausgelöster Spannung extrem stramm, lässt sich kaum ziehen. Auch eine veränderte Nadelstellung ändert das nicht. Ist das normal so? Gehört das so?

    Gibt es noch einen Trick, wie man den Stoff rausziehen kann, ohne Stoff und Nähte zu quälen?


    Ich teste gerade das, was ich dann auch in meinem Nachthemd als ersten Projekt haben will: Baumwollgarn Ne 50 (Weil ich auf Polyersternähte öfter mit Ausschlag reagiere, möchte ich lieber kein klassisches Overlockgarn nehmen).

  • Teste doch mal mit einem anderen (glatteren) Garn. Beim Beenden mit Fäden nach vorne holen muss der Greiferfaden die Nadelfäden durch den Stoff ziehen. Dabei ist es sogar gut, wenn er eher fest ist.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • Hm - ja.


    Langsam entwickle ich etwas Gefühl für die Sache.

    - Man muss wohl wirklich aufpassen, nach hinten wegzuziehen und nicht zu weit nach links.

    - Besser ist, den Stoff sehr nah am Nahtende fest zu fassen, aber nicht zu fest und genau an der richtigen Stelle, sonst klemmt man die Fäden mit ab, die nach oben kommen sollen?


    - Ich bin nicht sicher, ob die Spannungen wirklich so gehören. (Ob ich verstanden habe, wie es eigentlich sein soll.)


    Der pinke Jersey ist der, den ich aktuell verarbeiten will.

    Nadeln Schmetz Elx708 SUK CF 80


    Die letzte der Nähproben mit Baumwolle Ne 50, am Nahtende deutlich zusammengezogen.

    DSC_7372.jpgDSC_7373.jpg


    Aman Rasant:

    DSC_7374.jpgDSC_7375.jpg


    auch Aman Rasant, rechts Sichtbarkeit halber nochmal die rechte Farbe gewecheslt.

    DSC_7376.jpg




    DSC_7377.jpg

    Noch eine Frage: Sind das die Sorte Stichaussetzer, die man von Hand sichern sollte?

  • Guten Morgen,
    ja - das sieht nach Fehlstichen aus. Einzelne Fehlstiche kannst Du mit der Nadeln sichern. (bei mehreren ging mir die Geduld aus).

    Noch ein Tipp zum Beenden der Naht: Wenn Du die Klappe aufmachst und das Handrad zu Dir hin drehst, so dass die Ösen, durch die der Greiferfaden läuft auf einer Höhe sind, nimmt das auch noch Spannung raus. Manchmal hilft es auch am Handrad minimal zu "spielen" während Du an den Fäden ziehst.

    Grüße - Dagmar


    *Ein Leben ohne Nähmaschine ist möglich aber definitiv sinnlos*

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  • Auf dem ersten Bild ist bei pink die Spannung zu niedrig und insgesamt entweder Stichlänge oder Diff zu hoch.

    Rasant auf weiß sieht gut aus.

    Die Aussetzer könnten sogar noch gefangen sein, also dass nur ein Stich aufgeht. Aber tolerieren sollte man das nicht. Ist die Maschine neu?

    Wenn nicht, mal alle Spannungsscheiben polieren. Baumwolltuch mit Glasreiniger einsprühen und durch die geschlossenen Spannungen ziehen.

    Wie steht das Garn hinter der Maschine? Welche Wicklungsart. Es sieht halt sehr nach einen Stocker aus und das liegt auch oft an der Spule.

    Wegen dem Beenden: Die richtige Stelle fühlst du dann mit der Zeit. Aber das Zusammenziehen muss man ja nur vermeiden, wenn das Ende später an einer sichtbaren Stelle liegt. Wenn du offen säumst, näh einfach mit Ansatzstück.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

  • Wie man die Fäden am Ende nach hinten herausziehen kann, hängt auch ganz entscheidend vom Garn ab. Stickgarn ist ein ÀHA`Erlebnis....je glatter das Garn ist, um so besser kann man natürlich die Fäden herausziehen....probiere einfach man verschiedene Garne um ein Gefühl dafür zu bekommen....

    Ich wechsel manchmal die Garnsorte, auch wenn die Farbe besser passen würde, ich es aber satt habe, daß die Fäden so schlecht "gleiten"....

    Viele Grüße
    Hedi

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  • Hallo Tanja,


    erstmal: Danke!


    Ein Ansatzstück ist sicher gut, speziell das erste Projekt liegt schon so weit fertig da, dass ich nur noch die Säume umnähen muss. (Vielleicht sollte ich vorher noch ein anderes erstes Teil mit "offen Säumen" zum Üben nähen, dann habe ich auch für's erste keine Nahtkreuzungen, die ich ja auch noch üben muss. Mal sehen.)


    Die Maschine ist gebraucht von privat, dem Eindruck nach nicht allzuviel genutzt, und es hieß, sie ist gewartet.

    Es ist jedenfalls gut zu wissen, dass diese Stichaussetzter nicht tolerierbar sind.

    Sie sind bei all den Nähproben, die ich jetzt genäht habe, seltsamerweise auch nur bei diesen letzten beiden Nähten aufgetreten, und da gleich bei beiden.


    Zur Garnwicklung:

    Baumwolle ist auf Nähgarnspulen (grau Pappröllchen, Pink dicke Spule mit Plastikscheiben)

    Rasant ist auf "Industrie"-Konen (von Trigema).


    Ich geh dann mal putzen und weiter üben ...

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  • Ohne Bild kann ich da schlecht was dazu sagen, aber beobachte doch mal, wie der Faden von der Spule abläuft. Wenn er mal ins Stocken kommt, kommen die Aussetzer daher.

    Manchmal hilft die Scheibe drüber oder ein Netz.

    Im Allgemeinen schreibe ich nur über Themen, bei denen ich mich auskenne. Aber man lernt ja nie aus.

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  • So langsam wird's.


    Der Tipp über die Hochsensibilität des Garnablaufs war offenbar der entscheidende Hinweis:):


    Meine Theorie:

    Laut Anleitung wird der Faden am Fadenbaum durch den Schlitz geführt, und nur dann, "wenn er hervorsteht", soll er noch zusätzlich durch das Loch. Tanja, Du fädelst in Deinem Video alles durch alle Löcher. Das hatte ich beim Baumwollgarn auch gemacht, beim Rasant dann aber nicht, da ließ ich das eine Zusatzloch ganz oben aus.

    Wenn der Garnablauf so eine große Rolle spielt, dann dürfte es wirklich nützlich sein, immer alles durch alle Löcher zu fädeln, weil es ausgleichend auf den Ablauf wirkt.


    Ich habe jetzt mal das, das ich an Rasant in halbwegs passenden Farben habe, durch alle Löcher eingefädelt, den Diff noch etwas verringert und auf dem rosa Jersey geübt.

    (vorher geputzt habe ich auch)


    Es hat keinerlei Fehlstiche mehr gegeben, auch nicht, als ich versuchsweise für kommende Nahtkreuzungen mal eine Schwelle "eingebaut" habe. Das lässt hoffen.


    Neue Frage:

    Ich sehe schon, was mein Lieblingsfehler an dieser Maschine wird: Bei meiner langjährig vertrauten Overlock schnappt der zum Einfädeln ausklappbare Greifer von selbst zurück, wenn man losnäht, bei der Elna muss ich ihn jetzt händisch zurückdrücken, sonst - wer hätte das gedacht? - näht sie nicht.

    Immerhin habe ich schon kapiert, wo der Fehler liegt, wenn die frisch eingefädelte Maschine nicht näht ^^.

    Bei der Gelegenheit (einer Reihe Stiche ohne Naht) musste ich aber leider feststellen, dass meine Nadeln den Stoff doch ziemlich löchern (Fäden im Stoff reißen oder schädigen).


    Jetzt bin ich etwas ratlos, denn so groß ist die Auswahl verfügbarer Nadeln ja nicht.

    Ich habe neue Schmetz ELx705 SUK 80 drin, dünner gibt es wohl kaum.

    Die Maschine kam mit montierten Organ-Nadeln in 80, die noch größere Löcher reißen (habe ich gerade nochmal ausprobiert.)

    Liegt vielleicht auch genau an diesem Stoff, aber an der Nähma hätte ich jetzt einfach mal Stretch probiert, oder so.

    Mit was näht Ihr?


    Onlinekurs:

    Da gibt es sehr hilfreiche zum Anschauen, z.B. den von Tanja oder diesen hier.

    Aber gestern Abend war der Moment, an dem ich dachte: Wenn Dir da jetzt jemand über die Schulter guckt und sofort sieht und korrigiert, was Du besser machen kannst - das wär' fein.


    Jetzt helft Ihr mir. Das ist klasse!


    Neue letzte Nähprobe (im Sonnenschein)

    DSC_7380.jpg



    DSC_7381.jpg

  • Keine Ahnung, warum ich schon immer durch beide fädel, aber meine Kollegen machen es auch alle und schaden kanns ja nicht.

    Das mit den Löchern ... Naja. Eine 75er wirds gegen eine 80er auch nicht rausreißen, oder? Solange es nur Verdrängungslöcher sind, gehen sie doch beim Waschen wieder zurück.Da bei Organ der Schaft anders ist als bei Schmetz, kann es gut sein, dass in der tiefsten Stelle schon mehr Schaft im Stoff ist, dann sind es aber auch "nur" Verdrängungslöcher. Wenn eine SUK die Maschen des Jersey verletzt, ist er wohl megaspröde.

    Ich näh an meiner Janome 3000 fast alles mit ELX705 in 90 (Gewohnheit von der Brother) oder in 80, wenn der Stoff doch sehr fein ist. Bis jetzt war alles nach dem Waschen wieder gut, bis auf den einen oder anderen Jersey, der aber mit anderen Nadeln auch nicht besser ausgesehen hat.

    Du kannst es aber trotzdem mit Stretch versuchen. Ich hab auf meiner 2000 auch mal mit Stretch und Superstretch genäht, manchmal war es die letzte Lösung, als ich noch Wäsche genäht habe. Aber wenn sie dann Fehlstiche macht, ist nicht die Maschine schuld.

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  • Ich nähe meist mit Organ 80 oder Schmetz Sticknadeln 75...Löcher habe ich nur in einem Stoff...und da immer...Löcher sind meiner Meinung nach immer dem Stoff...oder viel mehr der Herstellung (Färbung,Imprägnierung, Behandlung) des Stoffes geschuldet...

    Nähe oder Sticke doch einmal mit den gleichen Nadeln auf dem Stoff...Du müßtest doch eigentlich dann immer Löcher haben....warum sollte nun ausgerechnet die Cover Löcher fabrizieren?

    Viele Grüße
    Hedi

  • So, erstes Projekt erfolgreich abgeschlossen.

    Heute Nacht schlafe ich in einem selbst gecoverten Shirt :).


    Danke nochmal für alle Hilfe.


    Bei näherem Hinsehen fiel mir dann auf, dass der Stoff auch unter den Overlocknähten gelitten hatte, was nicht für dessen Qualität spricht. Er ist neu, gekauft Ende November 21. Naja, schau ma mal, wie lang das Shirt hält.


    Ansonsten scheint die Maschine recht unkompliziert zu sein.

    Nachdem ich alle Fäden durch alle Löcher gefädelt hatte, hatte ich keine Fehlstiche mehr.

    Ich hatte etwas Bammel vor den Nahtkreuzungen, weil ich alles mögliche über das Covern im Allgemeinen und diesen Maschinentyp im Besonderen gelesen hatte, bevor ich mich auf das Abenteuer "gebrauchte Cover von Privat" einlassen wollte, und habe mich vorsichtshalber schon mal auf viel Trennerei eingestellt. Aber das war jetzt überhaupt nicht nötig, alle Nähte klappten auf Anhieb.

    Und alle Berge hat sie völlig ohne Mucken übernäht.


    Übrigens finde ich auch das Einfädeln easy. Also akut überkam mich da jetzt nicht das Bedürfnis nach weiterer technischer Unterstützung (Luftgepuste oder sowas).


    Also: Ende gut, alles gut :), ich glaub', wir werden Freunde.


    Habt eine gute Woche!


    (Im Greifer hatte ich dann doch Baumwolle, weil mich das Rasant schon im Probelappen gekratzt hat.) DSC_7382.jpg

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  • Das ist ja richtig schön geworden 👍🏼.

    Ich hab die gleiche Maschine, auch gebraucht gekauft. Nach den anfänglichen Anlaufschwierigkeiten läuft sie super, danke nochmal an Tanja und ihre Gruppe.

    Versuch mal Bulky Lock im Greifer, ich mag das am liebsten, ist weich und null Fehlstiche.

    -----------------------------
    LG
    Karin

  • Hallo,

    ich hatte mir mal gemerkt, dass die Nadeln bei einer Cover nicht zu dünn sein sollten , weil sie sonst "flattern" könnten. Ich nähe ebenfalls meist mit ELX705 in 90.
    Was das Übernähen der Nahtzugaben anbelangt: wenn der Stoff etwas dicker ist, stelle ich kurz vor der Nahtzugabe die Stichlänge etwas hoch und nähe dann zügig darüber.
    Aber Du hast das ja schon sehr gut hinbekommen.:thumbup:

    Grüße - Dagmar


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