Gritzner 788 (2018): Keine Maschenbildung - Einfädel- und/oder Mechanikfehler?

  • Hallo!


    ich war bis vor ein paar Tagen absoluter Nähmaschinen Laie, habe mich aber eingearbeitet und hier registriert weil meine Frau mit ihrer Gritzner 788 (2018) nicht mehr weiterweiß und ich auch mit meinem Latein am Ende bin.


    Ich habe mich zuvor in der Bedienungsanleitung und diversen Forenbeiträgen eingelesen. Habe die unterschiedlichsten Youtube Videos (sowohl zur Gritzner 788 als auch Lewenstein 700) angeschaut und fühle mich entsprechend sicher die Maschine auseinanderzunehmen und die notwendigsten Handgriffe zu machen.


    Zum Problem:

    Vor zwei Wochen hat meine Frau genäht (ich glaube Jersey) und auf einmal hat es laut ihrer Beschreibung "blockiert".

    Das war nicht das erste Mal und es war in der Regel immer mit Neu einfädeln oder Nadeltausch zu beheben.

    Beides gemacht - ohne Ergebnis - es wurden keine Maschen mehr gebildet.


    Ich habe mich dann rangesetzt und wie gesagt eingelesen/eingeschaut/eingearbeitet und mir ist als erstes aufgefallen, dass eine der Spannungsscheiben nicht sehr straff hält - aber nachdem ich dann Videos gesehen habe, dass eine zu schlaffe Spannung maximal zu schlechten Schlaufen führt, habe ich das als Möglichkeit verworfen.


    Ich habe dann folgendes entdeckt:

    Wenn die Nadeln herunterfahren, fährt der Untergreifer hinter den Nadeln vorbei und berührt sie leicht, was zu einem hörbaren "klacken" führt. Bei der Rückwärtsbewegung erfasst der Untergreifer die rechte Nadel und biegt sie leicht nach hinten. (Bonusfrage: was ist eigentlich der kleine "Finger" unterhalb des Untergreifers? Der wird nirgendwo beschrieben)

    Ich habe nirgendwo eine genaue Funktionsweise der Overlock-Naht gefunden, aber wenn ich es richtig verstehe, dann fährt der Obergreifer vor den Nadeln und der Untergreifer hinterden Nadeln vorbei, ist das korrekt? (ich hoffe ich vertu mich jetzt nicht im Kopf)


    Ich habe dann hier im Forum gestöbert und einige ähnliche Probleme gefunden.

    Ich habe an der Nadelführung geschaut ob was locker oder verschoben ist, aber da bewegt sich nichts.

    Ich habe dann mit dem Finger leichten Druck gegen den Untergreifer gegeben, während ich mit dem Handrad die Mechanik bedient habe...da ist der Untergreifer wieder ohne Berührung und sauber hinter den Nadeln.

    Nach dem leichten Druck ist der Untergreifer nun auch wieder in einer "besseren" Position, er läuft hinter den Nadeln - berührt die linke aber noch minimalst - wollte aber hier nicht zu viel Druck geben.


    Nachdem nun keine Nadel mehr verbogen wird, habe ich die Fäden neu eingefädelt (nach Anleitung) aber es kommt zu keiner Maschenbildung.

    Es schaut für mich so aus als würde nichts um den Finger herum gelegt werden (dort sollte sich ja die Masche bilden oder?)

    Gibt es einen Trick wie der Faden des Untergreifers verlaufen muss?

    Wie genau werden die Fäden der beiden nadeln gegriffen? Wenn ich testnähe schaut es für mich so aus als würden die Nadeln halt brav in den Stoff eindringen, aber die Fäden werden nicht gegriffen und keine Masche gebildet.

    Da ich aber nirgendwo die Funktionsweise der Overlock Nähtechnik finden konnte bin ich überfragt


    ich entschuldige mich für Wall of Text und ich liefer gerne Bilder nach wenn sie helfen!

    Ich hoffe auf euren Rat und habt nachsicht mit mir - ich bin EDV-ler, daher "verknotet" sich schon mal gern mein Hirn wenns ums Nähen geht ;)

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • Disaster

    Hat das Label FRAGE hinzugefügt.
  • Hallo erstmal.

    Und herzlich Willkommen bei uns.

    :shocked: Noch ein ITler mit Romananwandlungen. :doh::biggrin:

    Fotos helfen immer bei der Fehlersuche.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


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  • Das sieht doch schon mal gut aus. Wenn du noch den ganzen Fädelweg mit unterschiedlichen Garnfarben gefädelt fotografieren könntest.

    Und die gefädelten Greifer mal in anderen Positionen.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


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  • hey


    meine frau hat leider keine passenden overlock garne, hab also mit normalem nähgarn eingefädelt

    farben stimmen soweit, nur blau=türkis in ermangelung eines türkisen garns

    normalerweise fädel ich auch nach anleitung (also 3,4, 1, 2) ein, aber in letzter zeit hab ichs immer 1,2,3,4 eingefädelt, da sich die fäden so eigentlich auch nicht in die quere kommen sollten

    (es hat aber nie funktioniert, egal ob 1234 oder 3412)


    wenn ihr noch andere persektiven braucht gebt bitte bescheid!

    ich sag jedenfalls danke für die hilfe!

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  • Eigentlich sollte die Maschine Stiche bilden. Mach doch mal die Nadelfäden unter diese Fußhaube und nähe mal ein paar Stiche.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich der Meinung an, dass die Fäden alle korrekt eingefädelt sind.

    Wie stellt ihr denn fest, ob die Stichbildung funktioniert? Am Handrad drehen - zu Dir als Bediener zu ist die richtige Richtung und es sollte Spannung auf den Fäden sein, d.h. Fuß runter.

    Wichtig ist auch, dass die Nadeln beide wirklich ganz oben im Nadelhalter sind, sonst treffen sich die Fäden nicht zum verschlingen.


    Was Walter schreibt, ist auch mgl. Stoff drunter und nähen.

    Viele Grüße
    Anne


    5. Mose 26 V.17

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  • Danke für die erste Einschätzung!


    Ich werd erst am Abend frühstens dazukommen Bilder zu machen

    aber wir haben bisher immer getestet mit test nähen auf Stoff und ohne Stoff (sollte sich ja trotzdem die Kette bilden oder?)

    bisher halt immer ohne erfolg


    für mich - aber ohne Kenntniss wie es eben richtig funktionieren sollte - schaut es so aus als würden die Nadeln "ins leere" greifen

    müssten die nadelfäden nicht irgendwie mit den greiferfäden in Berührung kommen?


    ich habe die Nadeln kontrolliert dass sie straff ganz oben sitzen - aber deswegen scheint es auch so als würden sie die greiferfäden nicht mehr erwischen


    ich mach nachher testnaht für fotos zum herzeigen... bin aber für jeden tip dankbar was ich noch kontrollieren kann

  • Hmm, irgendetwas sieht da "krumm" aus, aber ich schraube nur sehr selten an Overlocks.

    Ich hole nachher mal die 788 aus dem Keller und vergleiche.

    Die hat beim letzten Testen vor ein paar Wochen definitiv genäht, nur das Messer war stumpf, da warte ich noch auf Ersatz.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • So, ich habe das mal kurz im Video dokumentiert.

    Sorry für das Chaos auf dem Schreibtisch und die Knarzgeräusche.


    Diese Naht hat sie danach genäht: Gritzner788-Naht.jpg


    jaydot: Ich glaube, der Obergreifer kommt zu spät.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

    2 Mal editiert, zuletzt von kledet ()

  • ui


    vielen dank für das video!

    das schaut ja schon mal ganz anders aus als bei uns!


    aber wie kann das sein dass der obergreifer aus dem takt gekommen ist?

    bzw habt ihr eine idee wie ich ansetzen kann um das selbst zu reparieren?


    edit: ich hab ein video gemacht, es ist aber schwer zu sagen weil die perspektive nicht ident ist (muss noch schauen wie ich das video am gschicktesten für hier hochlade) ... entweder sind die nadeln zu weit unten (kann ich mir aber nicht vorstellen) oder es ist definitiv der obergreifer

    kann es zwischen 2018er und non-2018er technische unterschiede bei den greifern geben? glaube kaum, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von jaydot ()

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  • Hallo,

    vielleicht ist da irgendwo eine Schraube locker :raddrehen:


    Könnte auch die Nadelstange sein, die zu tief hängt.


    Ich habe einmal eine Pfaff Overlock nach Servicemanual komplett neu eingestellt, das war ziemlich aufwendig. Dagegen ist die Justierung einer normalen Nähmaschine ein Spaziergang.


    Wenn du selber einstellen willst muss zunächst die Nadelstangenhöhe kontrolliert werden.

    Wie hoch steht die Spitze der rechten Nadel über der Stichplatte im oberen Totpunkt?

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • amateur-frage...was ist der totpunkt in diesem zusammenhang?

    vermutlich wirds aber der obergreifer sein - sofern zwischen den bauarten kein mechanischer unterschied ist, schaut es schon so aus als wären der obergreifer und untergreifer asynchron im vergleich zu deiner maschine...wobei ich das krass finde wie das passieren kann...auch in hinblick darauf, dass der untergreifer sich ja scheinbar im selben malheur so verbogen hat dass er die nadeln gestriffen/verbogen hat


    wie bekommt man service manuals?


    werde morgen versuchen zu messen und mal die offensichtlichen schrauben zu checken

    hilft es wenn ich fotos vom "offenen herzen" mache?

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  • Hallo,

    amateur-frage...was ist der totpunkt in diesem zusammenhang?


    wie bekommt man service manuals?

    oberer Totpunkt ist der Punkt, an dem die Nadeln den größten Abstand zur Stichplatte haben.


    Servicemanuals findet man im Netz fast gar nicht, lediglich ein Singer Overlock Servicemanual, das Verfahren dürfte dem bei der Gritzner i.a. entsprechen, aber die Einstellwerte werden etwas andere sein.

    Gruß
    Detlef


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  • Disaster

    Hat das Label von Frage auf Frage Nähmaschinen Technik geändert.
  • Bin gerade dabei die machine soweit frei zu machen dass ich den Mechanismus des obergreifers schauen kann


    aber so gut wie es mir möglich war gemessen sind es 12mm von Rechten spitze zur Platte


    edit: hier die bilder vom aufmachen

    man sieht den obergreifer in seiner "untersten" position und dass da nur wenig luft zum anschlag bleibt

    IMG_20200503_114241.jpg


    während in der höchsten position ist noch viel "fleisch" übrig, was mich fürchten lässt, dass der obergreifer "nach unten verschoben" ist...kann das sein anhand der bilder?

    IMG_20200503_114256.jpg


    dies hier zeigt den obergreifer in seiner höchsten/weitesten position und es schaut so aus als würde die öse des obergreifers "mittig" zwischen den nadeln zum stehen kommen

    IMG_20200503_114314.jpg


    falls der obergreifer das problem ist...wie verschiebe ich ihn in die richtige position?

    muss ich dafür dieses gelenk lösen?

    IMG_20200503_114348.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von jaydot () aus folgendem Grund: bilder hinzugefügt

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  • Der OT obere Totpunkt ist der Punkt an dem die Laufrichtung der Nadeln wechselt von rauf nach runter. Der UT untere Totpunkt ist dann natürlicher Weise das Gleiche unten.

    Liebe Grüße

    Walter


    Bist Du wütend zähl bis vier, hilft das nicht dann explodier! Wilhelm Busch


  • Hallo,

    verstellt ist die Maschine ja eh schon, dann können wir auch weitermachen.

    zu A): Bei meiner sind es 11 mm, aber das kann auch je nach Nadeltyp und Messmethode etwas variieren, die Nadelstange würde ich so lassen wie sie ist.


    zu B) Der Obergreifer steht bei meiner Ovi in "linksaußen"-Position mit seiner Spitze ca. 7 mm links von der linken Nadel.

    Außerdem sind die Nadelöhre der Nadel in dem Moment etwas oberhalb der Obergreiferspitze.


    zu C) Aktuelle Position markieren (Reißnadel/Edding) und dann würde ich es dort probieren.

    (alle Angabe aber ohne Gewähr - es ist deine Maschine!)


    Beachte: Es kann natürlich sein, dass nun Ober- und Untergreifer kollidieren/schleifen etc., darum nur langsam die Maschine von Hand durchdrehen und gegebenenfalls muss der Untergreifer auch noch verändert werden.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Man beachte

    Ich hoffe auf euren Rat und habt nachsicht mit mir - ich bin EDV-ler,

    den feinen

    Noch ein ITler

    Unterschied.


    Ich tippe das Baujahr von jaydot auf ca. 1950 bis 1965.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Hallo nochmal,

    kommst du weiter?

    Brauchst du noch Unterstützung?

    Ich möchte meine 788 nämlich verkaufen und in den lokalen Kleinanzeigen inserieren. Es kommt nicht auf ein paar Tage an, aber wenn sie weg ist kann ich nicht mehr vergleichen und nachmessen.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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