Mundmaske / Behelfsmaske nähen


  • Ich habe tatsächlich mal all meine Freunde die man so nennen könnte gefragt, und alle finden den Begriff wirklich Scheiße.


    Sie sind alle stolz auf ihre Herkunft, und kein African American will mit einem Hispanic oder Asian American in einen Topf geschmissen werden (und das auch in umgekehrter Reihenfolge).

    Wenn man das weiß, ist das ja auch vollkommen korrekt, wenn man sagt: "Frau Ndugo ist Kenianerin" (sofern das eine Bedeutung haben sollte).

    Aber was mache ich denn, wenn ich das nicht weiß?

    Wenn ich miterlebe, wie in der Bahn ein PoC aufgrund seines Aussehens rassistisch beleidigt wird, dann kann ich den ja erst mal nicht anders benennen, weil ich nicht weiß, ob der Deutscher ist, oder US-Amerikaner oder Franzose oder Kenianer usw.

    • Offizieller Beitrag

    wichtig ist einfach, dass man sich, auch einer unterschwelligen Diskriminierung bewusst wird.

    Eine Kollegin aus USA kam mal aus dem Mutterschutz, um uns ihr kleines grad 8 Wochen altes Baby zu zeigen...eine Kollegin meinte dann: " .. ein Schokobaby"

    Ich wäre sicher ungehalten gewesen, wenn man mein Baby als Rafaello, Baiser oder Zuckerwatte bezeichnet hätte

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  • ...und wo ist nun der Unterschied zwischen "poc" und "Farbige"?

    Ich vermeide in meiner Sprache diese typischen Anglizismen - wir können gerne englisch kommunizieren, aber z.B. Handy oder Bodybag mag ich in deutschen Sätzen nicht sagen.

    Zumal so ein mehrgliedriger Terminus wie people/person of colour ja auch grammatisch bedacht sein will.
    Was sagen Menschen, die kein Englisch können (gibt es! ich kann aus dem Stand 10 liebe Menschen aufzählen, die keinen Plan haben, was Englisch angeht ...)?

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Eine Kollegin aus USA kam mal aus dem Mutterschutz, um uns ihr kleines grad 8 Wochen altes Baby zu zeigen...eine Kollegin meinte dann: " .. ein Schokobaby"

    Das ist so ein richtig typisches Beispiel für den Alltagsrassismus.

    Es soll "süß" klingen, aber in Wirklichkeit stellt es das "Andersein" heraus. Das wird von denen, die das sagen oft nicht in diskriminierender Absicht so gesagt. Aber die Angesprochenen empfinden es so und da müssen wir einfach sensibler werden.


    Zitat


    Ich wäre sicher ungehalten gewesen, wenn man mein Baby als Rafaello, Baiser oder Zuckerwatte bezeichnet hätte

    Genau. Das sollten wir uns einfach auch mal überlegen, wie ähnliche Aussagen auf uns wirken würden.

  • Wenn man das weiß, ist das ja auch vollkommen korrekt, wenn man sagt: "Frau Ndugo ist Kenianerin" (sofern das eine Bedeutung haben sollte).

    Aber was mache ich denn, wenn ich das nicht weiß?

    Wenn ich miterlebe, wie in der Bahn ein PoC aufgrund seines Aussehens rassistisch beleidigt wird, dann kann ich den ja erst mal nicht anders benennen, weil ich nicht weiß, ob der Deutscher ist, oder US-Amerikaner oder Franzose oder Kenianer usw.

    Ich muss niemanden als Kenianer etc. vorstellen, da das Aussehen nicht auf die Nationalität schließen läßt.


    Wichtig ist einzig und allein der Name, wenn Mann jemanden vorstellt oder über jemanden spricht.


    Und wenn jemand in der S-Bahn angegriffen wird und aufgrund seines Aussehens beleidigt wird, ist es ebenfalls irrelevant woher genau die Ahnen kommen, Straftat ist und bleib Straftag.


    Ich habe übrigens 3 Freunde die ein türkischstämmiger Großelternteil haben. Sehen aus wie die meisten türkischstämmiger und würden jedem was erzählen, wenn man sie „Türke“ nennen würde (noch nie in der Türkei gewesen, weder die Eltern noch 75% der Großeltern sprachen je ein Wort Türkisch).


    Wenn alle mal bei den relevanten Fakten bleiben würden, wäre so manchen im Leben entspannter.


    PS: Im Norden der Nachbarstadt gibt es eine irrsinnig hohe Verbrechensquote. Zu nennen woher die Vorfahren der Täter kommen, löst das Problem nicht.

    _______________________________________________
    Lichtmess vorbei, dadurch sieht man vieles im richtigen Licht!

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  • Hallo Marion,

    Ich lasse mir ganz bestimmt nicht vorschreiben N**** oder anderes auszuschreiben.

    So lange ich nicht weiß, was du mit N**** meinst kann das alles sein.

    Ja, ich weiß, was du meinst, aber je mehr Wörter auf irgendwelche schwarzen Listen kommen (die ja individuell sehr unterschiedlich sind), desto größer wird die Verwechselungsgefahr, wir befinden uns wahrscheinlich erst am Anfang dieser Sternchenzeit. Wer weiß, wo das noch hinführt.


    Aua, da haben wir ja schon wieder so ein böses Wort.

    Fahrerlaubnis statt Führerschein ? hmm.

    Aber "Fahren ohne Fahrerlaubnis" und "Fahren ohne Führerschein" meint nicht dasselbe, zumindest in der bundesdeutschen Rechtssprechung und zieht sehr unterschiedliche Sanktionen nach sich.

    Fahrerlaubnisdokument könnte man schreiben, ok, aber ein fahrerloses Boot klingt kacke.

    Der Fahrzeugführer ist ja eigentlich der Autofahrer oder Brummifahrer, aber sprachlich würde das zur Verunstaltung mancher Texte führen.

    Mist, schon wieder dieses böse f*** Wort.


    Und f**** mich nicht in Versuchung.


    Was für dich Gedöns ist, ist für mich (und auch andere) sehr wichtig.

    Wenn einzelne Menschen oder auch Gruppen beleidigt, diskriminiert und ich weiß nicht was werden, ist das gewiss kein "Gedöns" für mich, aber ich möchte eine verständliche Sprache und nicht in Zukunft Texte lesen müssen, in denen das "*" das häufigste Zeichen ist.

    Im Moment ist es noch das "e", ab*r w*r w*iß, was da noch all*s auf uns zukommt.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

  • Wenn einzelne Menschen oder auch Gruppen beleidigt, diskriminiert und ich weiß nicht was werden, ist das gewiss kein "Gedöns" für mich, aber ich möchte eine verständliche Sprache und nicht in Zukunft Texte lesen müssen, in denen das "*" das häufigste Zeichen ist.

    Im Moment ist es noch das "e", ab*r w*r w*iß, was da noch all*s auf uns zukommt.

    ...du sprichst mir aus der Seele.

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  • Hallo Marion,

    So lange ich nicht weiß, was du mit N**** meinst kann das alles sein.

    Okay. Üblicherweise umschreibt man das mit N-Wort und da weiß man üblicherweise inzwischen durchaus, was da gemeint ist und man sagt oder schreibt es auch nicht einfach so anstelle des Wortes sondern beispielsweise, um zu sagen, dass man das N-Wort an diesem Platz nicht duldet.


    Und wem das Gendersternchen weh tut, weil er/sie meint, man könne Lehrer*innen. nicht aussprechen, der/die muss schon zeit seines Lebens an Wörtern wie Erinnerung oder Mettigel verzweifeln. Das spricht sich nämlich anders aus.

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  • Ich muss niemanden als Kenianer etc. vorstellen, da das Aussehen nicht auf die Nationalität schließen läßt.


    Wichtig ist einzig und allein der Name, wenn Mann jemanden vorstellt oder über jemanden spricht.

    Ich glaube, da hast du mich irgendwie verkehrt verstanden, weil mein Bespiel irgendwie so blöd und kontextlos war.

    Natürlich muss man bei Leuten nicht ständig deren Nationalität erwähnen. Es gibt halt Fälle, in denen dieser Satz gesagt werden würde.

    Beispiel: Ich möchte Frau Ndugo heiraten. Dann rufe ich auf dem Standesamt an und möchte wissen, ob es hierfür besondere Unterlagen braucht. Dann fragt der Mitarbeiter vom Standesamt nach der Nationalität und ich antworte in diesem Fall dann mit "Frau Ndugo ist Kenianerin"

    An sowas in der Art dachte ich. In üblichen Alltagssituationen werde ich den Teufel und und zu jedem Menschen, den ich kenne dessen Staatsangehörigkeit zu nennen.


    Zitat


    Und wenn jemand in der S-Bahn angegriffen wird und aufgrund seines Aussehens beleidigt wird, ist es ebenfalls irrelevant woher genau die Ahnen kommen, Straftat ist und bleib Straftag.

    Ja genau. Aber wenn ich auf der Polizei oder vor Gericht irgendwas zu diesem Vorfall sagen soll und das Aussehen war eben der Grund für die Beleidigung und ich muss dieses Aussehen irgendwie konkretisieren, dann würde ich bei jemandem, den ich nicht näher kenne das Wort PoC verwenden.


    Zitat


    Ich habe übrigens 3 Freunde die ein türkischstämmiger Großelternteil haben. Sehen aus wie die meisten türkischstämmiger und würden jedem was erzählen, wenn man sie „Türke“ nennen würde (noch nie in der Türkei gewesen, weder die Eltern noch 75% der Großeltern sprachen je ein Wort Türkisch).

    Ja, glaube ich dir aufs Wort. Es käme mir persönlich auch nicht in den Sinn jemanden als Türken zu bezeichnen, wenn ich nicht weiß, dass dieser Mensch auch die türkische Staatsbürgerschaft hat.

    Zitat


    PS: Im Norden der Nachbarstadt gibt es eine irrsinnig hohe Verbrechensquote. Zu nennen woher die Vorfahren der Täter kommen, löst das Problem nicht.

    Da bin ich zu 100% bei dir.

  • wichtig ist einfach, dass man sich, auch einer unterschwelligen Diskriminierung bewusst wird.

    Eine Kollegin aus USA kam mal aus dem Mutterschutz, um uns ihr kleines grad 8 Wochen altes Baby zu zeigen...eine Kollegin meinte dann: " .. ein Schokobaby"

    Ich wäre sicher ungehalten gewesen, wenn man mein Baby als Rafaello, Baiser oder Zuckerwatte bezeichnet hätte

    Ein wohlgenährter Säugling wird hier schon mal als "süßes Moppelchen" bezeichnet, ist dann auch nicht ok.

    Man kann in allem eine Diskriminierung sehen, muss man aber nicht.


    Dazu gehört für mich Kontext, Betonung, sonstiges Verhalten - alles Dinge, die man nicht lesen und auch nicht Aussternen kann.


    Ja, glaube ich dir aufs Wort. Es käme mir persönlich auch nicht in den Sinn jemanden als Türken zu bezeichnen, wenn ich nicht weiß, dass dieser Mensch auch die türkische Staatsbürgerschaft hat.

    Und selbst wenn du wüsstest, dass die Person türkischer Staatsbürger ist, würde ich mir drei Mal überlegen, ob ich einen Kurden Türke nenne.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • Ein wohlgenährter Säugling wird hier schon mal als "süßes Moppelchen" bezeichnet, ist dann auch nicht ok.


    Nein, das ist auch nicht okay.


    Was spricht denn so ganz grundsätzlich dagegen, dass man zumindest versucht seine Worte sorgfältig abzuwägen. Das gelingt niemandem von uns immer. Das weiß ich besser, als es mir selbst lieb ist.

    Aber man es sich doch bitte, bitte wenigstens vornehmen.

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  • Und wem das Gendersternchen weh tut, weil er/sie meint, man könne Lehrer*innen. nicht aussprechen, der/die muss schon zeit seines Lebens an Wörtern wie Erinnerung oder Mettigel verzweifeln. Das spricht sich nämlich anders aus.

    Den verstehe ich nun nicht :confused:


    Das Wort Lehrersterncheninnen schmerzfrei aussprechen wollen und können sind zwei Paar Schuhe.

    Mettigel*innen wäre dann die korrekte Form, so lange nicht sicher ist, dass der Igel männlich ist.


    "er/sie" und "der/die" ist aber auch nicht korrekt, "er/sie/es" und "der/die/das" wird allerdings auch von vielen abgelehnt.

    Gruß
    Detlef


    Die Pfaff meiner Mutter hat damals zwei Monatsgehälter gekostet und näht nach über 60 Jahren immer noch. Dann müsste eine Nähmaschine, die nur einen Tageslohn kostet, umgerechnet ein Jahr halten - tatsächlich, die meisten Maschinen dieser Preisklasse schaffen das sogar.

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  • ...btw. müssen wir jetzt hier einen Wettbewerb zur maximalen "politischen Korrektheit" veranstalten?

    Ich werd mir das verbale Gendern bestimmt nicht mehr angewöhnen, aber NS-Vokabular finde ich schrecklich, und Menschen sind für mich Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit.
    Ich hoffe, das mir das zu kommunizieren gelingt ...

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


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  • genauso wie ich an die Decke gehen könnte, wenn jemand meint, er mache mir ein Kompliment, wenn er sagt, ich sei niedlich... niedlich ist das letzte, was ich sein will!

    Zum Glück habe ich schon länger den Status "garstiges altes Weib". Niedlich nennt mich schon lange niemand mehr und das ist auch gut so.

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