Overlock - Aufklärung

  • Damals gab es viele Maschinen bei denen man den Zick-Zack-Stich nicht stufenlos verstellen konnte. Ich habe damals deshalb auch über 1000 DM bezahlt, weil ich das unbedingt haben wollte. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es erst ab den 80-er Jahren Jerseystoffe zu kaufen gab und die Sweatshirtstoffe kamen erst Mitte der 80-er Jahre. Das weiß ich so genau, da ich anfangs für meine Kinder noch Pullis gestrickt habe, die man alle von Hand waschen musste, die kratzten oder ausleierten. Die Sweatshirtstoffe waren wirklich ein Segen.


    Eine normale Hose, auch aus Stretchstoff, nähe ich nur mit Gradstich. Allerdings benutze ich für die rückwärtige Mittelnaht immer den 3-fachen Gradstich, da mir diese Naht schön häufig gerissen ist. Eine Kappnaht ist in meinen Augen nicht stabiler als eine normale Naht. Es ist nur eine Versäuberungsform und ich finde eine Kappnaht an einer Hose - besonders an der Gesäßnaht - für eine Anfängerin schon recht schwierig.


    Ich hatte es so verstanden, dass der Stoff ähnlich einem Legginsstoff wäre und den würde ich nur mit der Ovi nähen. Einen Hosenstoff mit Stretchanteil kann man problemlos mit der Nähmaschine nähen. Ich würde die Schnittkanten mit Zick-zack versäubern und dann mit Gradstich zusammen nähen und die rückwärtige Gesäßnaht evtl. noch eine zweites oder drittes Mal übernähen.

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  • Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten, ich hätte gar nicht gedacht dass es so ein umstrittenes Thema ist..


    Ich kann bei meiner Maschine nur die Stichlänge aber nicht die Breite einstellen. Ich habe verschiedene Zick-Zack-Stiche, unterschiedlich breit und eben einen als "elastisch" angegebenen... Der unterbrochene. Soweit so gut.

    Die Reithose die ich besitze ist lt. Schild aus Baumwolle mit 5% Elasthan und in beide Richtungen dehnbar, entsprechenden Stoff werde ich kaufen (Lycra=Elasthan??). Ich werde es mal mit Kappnähten probieren und sehen ob es funktioniert...

    Die Kappnaht hält und, was ich bei der Innennaht wichtig finde, scheuert nicht!

    Sollte ich "alle" Nähte dann entsprechend nähen? Meine Reithose hat verschiedene Nähte..

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  • Sollte ich "alle" Nähte dann entsprechend nähen? Meine Reithose hat verschiedene Nähte..

    Hallo,


    ich würde mich an den Nähten der vorhandenen Reithose orientieren. Allerdings wundert mich ein wenig, dass Du aus Kostengründen eine Reithose nähen möchtest. Ich könnte mir vorstellen, dass Du für das Geld für gutes Material auch eine fertige Hose bekommst. Bis die Hose sitzt investierst Du sicher auch viel Zeit und Geld in das Projekt. Ich nähe wirklich gern, aber meine Reithosen habe ich bisher immer gekauft. Es gibt auch günstige Vollbesatzhosen, die durchaus eine ordentliche Qualität haben. Falls Du es wirklich wagen solltest bin ich sehr auf Bilder gespannt. Vielleicht magst Du einen WIP machen und uns an der Entstehung teilhaben lassen? Neugierig bin ich schon und vielleicht wage ich es dann doch irgendwann auch mal.

  • Hallo,


    tja, da ich eigentlich für heute eine gebraucht hätte (dank Regen nun verschoben) habe ich mir tatsächlich eine gekauft. Aber es ist genauso wie immer; wenn mir jemand sagt es geht nicht so wie du willst, versuche ich es erst recht^^ Wenn Interesse dran besteht dokumentiere ich das gern..


    Also der Stoff kostet nicht viel Geld. Die günstige Reithose die ich nun gekauft habe hat mich 30€ gekostet, aber das merkt man ihr auch an. Der "Vollbesatz" ist auch kein richtiger Vollbesatz (meine Vollbesatzreithose ist bis zu den Knöcheln besetzt) sondern schließt etwa 10 cm unterhalb der Knie ab.

    Für 30€ denke ich dass ich auch vernünftigen Stoff bekomme, schließlich brauche ich davon nicht mehr als 1,5 m und für den Besatz überlege ich noch. An meiner "echten" Hose ist Leder, an der "unechten" Polyesterzeug... Fühlt sich fast wie eine Jacke an (Softshell oder irre ich mich da?).


    Leider kann ich nicht so genau erkennen was da für Nähte genäht wurden aber ich probiere es natürlich. Da aber der Schnitt an der "unechten" Hose etwas besser abzuzeichnen ist, setze ich noch mal einen neuen Schnitt an. Denn bis auf die Länge passt die besser als meine alte Hose ;)


    Ganz "Anfänger" (bisher hab ich alles mit Zickzack und Gerade genäht und alles hat wunderbar gehalten..) wusste ich natürlich nicht was das ist, aber dank Google geht das ja fix. Sieht auf jeden Fall besser aus. Ich habe mir Stoff für eine Leggings bestellt (ich dachte als Übung und Nähtetest ist das nicht schlecht) und teste da mal ein bisschen aus. Bin gespannt..

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  • Ich habe gerade mal Reithosen gegoogelt. Die haben hinten nebst speziellem Popoeinsatz meistens diese Nähte wie bei (stretch-) Jeanshosen, ich meine das sind doch Kappnähte, oder? Wären die nicht vielleicht am stabilsten und belastbarsten? Wenn die Hose richtig sitzt, muss die Naht vielleicht nicht unbedingt dehnbar sein. Ist bei meinen Stretchjeans jedenfalls auch nicht der Fall.

    Also, meine Reithose hat Kappnähte, definitiv!

    .. da hatte ich von Anfang an auch schon dran gedacht! Ist ja eine strapazierte Naht und sie soll schon flach sein und nicht reiben ... hab mich aber nicht getraut was zu schreiben, weil ich mich in dieser Art Sportbekleidung nicht auskenne

    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

  • Ja, und kann man dann eine Kappnaht als Empfehlung aussprechen? Damit hätte sich das Thema Ovi für Projekt Reithose ja erledigt.

    Ich habe erst eine Hose und die ohne Kappnaht genäht, also keine Erfahrung und möchte keine falsche Empfehlung aussprechen.

    Was sagen denn die Hosenprofis?

    ich habe zwar noch keinen Reithosen genäht, aber dafür ein paar Dutzend enge Hosen aus Webstoffen mit Stretchanteil:


    Was beim Zusammennähen einer engen Hose definitiv nicht zum Einsatz kommen sollte, ist eine Overlock. Die Nähte sind einfach nicht für haltbare Nähte in Webstoffen gedacht, bei solchen Stoffen nimmt man die Overlock nur zum Versäubern.


    Um haltbare Nähte bei engen Hosen aus Stretchstoffen zu erhalten eignen sich Kanpphte oder der Dreifachgradstich.


    PS: Bei meinem ersten Post in diesem Thema bin ich von Wirkstoffen ausgegangen, hier somit nun die passende Ergänzung für Webstoffe.

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  • Bei meinem ersten Post in diesem Thema bin ich von Wirkstoffen ausgegangen, hier somit nun die passende Ergänzung für Webstoffe.


    Also meine Reithosen bestehen/bestanden auch aus Wirkstoffen und sitzen wie Leggins. Wobei meine Lieblingsreithose eine Ausnahme ist und optisch nach Köperbindung aussieht, sich aber wie Wirkware verhält und anfühlt :confused:. Ich bin also auch von Wirkware ausgegangen. Es gibt aber auch Reitjeans oder Jodpurhosen.


    Violine98:

    Ich bin wirklich gespannt auf die Entstehung und ich wollte nicht sagen, dass es nicht möglich ist eine Reithose selbst zu nähen. Ich wäre dabei sehr auf das Material gespannt. Normaler Jersey in T-Shirt Qualität ist nämlich in meinen Augen nicht ausseichend und selbst der Interlock, den ich bisher so in der Hand hatte, wäre mir nicht strapazierfähig genug. Das Waschleder (weich und strapazierfähig) für den Innenbesatz ist vermutlich auch nicht an jeder Ecke zu bekommen. Ich denke, 30 € für das Material (inkl. Hosenreißverschluss, Schiebeknopf, Bundinnengummi und Nieten) sind sehr knapp bemessen. Vor allem, wenn die Hose am Ende besser sein soll als die gekaufte. Ich finde es übrigens nicht schlimm, wenn der Vollbesatz, wie Du schreibst, 10 Zentimeter unter dem Knie endet. Damit ist er doch von den Stiefeln gut abgedeckt. Meine Reithose war tatsächlich teurer als 30 €, aber sie sitzt super und ich hoffe sie hält noch eine ganze Weile. Ich habe schon das Gefühl, dass die Industrie andere Quellen für strapazierfähige Stoffe hat als wir Hobbyschneider. Das soll aber natürlich nicht heißen, dass Du es nicht hinkriegen kannst. Wenn mir das perfekte Material doch noch unterkommen sollte, versuche ich es vielleicht irgendwann sogar auch mal. In dem Sinne bin ich sehr neugierig auf Deine Dokumentation.

    • Offizieller Beitrag

    In Webware kann man auch einen Elastananteil beimischen.

    Die werden

    a) gesondert mit Kette und Schuss verarbeitet, wobei der nichelastische Anteil, dann lockerer auf dem Schiffchen liegt, oder

    b) schon beim Spinnen so verdrillt, dass der nichelastische Anteil durch eine spezielle Drillung noch nachgeben kann.

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  • Reithosen gab es schon seeeehr lange, bevor es Elastan und/oder Wirkstoffe gab ;) ...


    ...will sagen, die sind auch heute noch sehr unterschiedlich in der Dehnbarkeit - und meine Lieblingshosen waren immer die von RTS, aus gewebter BW mit 5 % Elasthan und wunderbar rutschfestem textilen Besatz - die saßen sehr gut, waren aber relativ fest.
    So richtig Stretch brauchen die Hosen ja auch nur zum Aufsitzen - beim Reiten an sich hält sich der Dehnungsbedarf in Grenzen.


    Wenn man gutes geeignetes Material aufteiben kann, kann man sicher auch Geld sparen - die RTS-Reithosen kosteten damals rd. 170 €, waren aber auch wirklich hochwertig verarbeitet und hielten "ewig".

    Ich bin Mitte der 90er Jahre sehr viel geritten, hatte mehrere Pferde, und es ging schon manchmal 3 Std. cross country - da weiß man eine gute Hose zu schätzen :cool::pfeifen: ....

    Beste Grüße aus Schleswig-Holstein
    Steffi


    Meine Devise: "...close enough to perfect for me!"
    (nach einem Song der Country-Band ALABAMA)


    Mein Blog: Das Landei

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  • Geflickt und gekürzt habe ich schon einige Dutzend Reithosen, aus Wirkstoff waren die nie, immer Webstoffe mit mehr oder weniger Elastananteil (ist ja leicht auseinander zu halten, bei Wirkstoffen erkennt man die Maschen ja deutlich)....


    Ich habe auch noch nie so elastische Wirkstoffe gefunden, wie es Webstoffe gibt (also wirklich Hosenstoffe mit einerseits festem Zusammenhalt und andererseits Elastananteil im hohen zweistelligen Bereich).

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    • Offizieller Beitrag

    Doch, die gibt's im Tanzsportbereich...Elastananteil bis zu 65%...da ziehs'te das Ding ohne Mucken ein Mal um den Block und zurück...zuschneiden ist ne Strafe!

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  • Doch, die gibt's im Tanzsportbereich...Elastananteil bis zu 65%...da ziehs'te das Ding ohne Mucken ein Mal um den Block und zurück...zuschneiden ist ne Strafe!

    ja, kenne ich vom Rock n‘Roll, da geht es aber um hauteng und die Stoffe sind nicht abriebfest oder stabil (daher das Wort „Hosenstoffe“ in meinem Text ;-))


    Daher für Tanzen optimal, aber nicht das, was man von einer Hose bzw. Reithose erwartet ;)

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