Sommer für die Glückskind Mädchen (122 und 146)

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    Nähmaschine JUKI HZL-NX7 Kirei

    2018 war die Maschine erstmals auf der H+H zu sehen, im Sommer war die JUKI NX7 Kirei dann endlich erhältlich. Die große Schwester der DX7 punkten mit vielen Features aus der Industrie. Im Forum gibt es einen lesenswerten ausführlichen Test- und Erfahrungsbericht.
     

    technische Daten | Produktseite Hersteller | Händlersuche

  • :party: Augenfutter in Sicht!!!
    Lange Schlafis? Wird meine Fee wohl den ganzen Sommer beantragen. Irgendwie ist die derzeit bisserl frostkeksig unterwegs.


    Men Schlafi-Muser müßte heute kommen.


    LG
    neko

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  • Ach, hier ist ja jemand, hallöle!


    So, nun ist das Franzi-Schlafanzugoberteil fertig.
    Mit Inhalt gibt’s aber leider noch keine Fotos, das Kind hatte heute wegen guten Wetters keine Zeit. ;)
    Aber ich hab Euch ein paar Fotos vom Entstehungsprozess gemacht.


    Zuerst mal ein Blick auf den Franzi-Ärmel.
    Ich hab ihn Euch zum Vergleich mal auf den Schnittmusterbogen für „die“ Ottobre-Bluse (Ausgabe 6-2003) gelegt, damit Ihr sehen könnt, wie anders der Franzi-Ärmel ist.
    Viel schmaler (das liegt natürlich auch daran, dass Franzi für Jersey ist, die Ottobre-Bluse für Webstoff) und hinten stark hochgezogen (so ist der Nacken vor Sonne geschützt).
    A - Vergleich Ärmel Ottobre und Franzi.JPG
    Ich hab den Ärmel aus den ziemlich letzten Fetzen des grauen Jerseys zugeschnitten.


    Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Seitennaht von Franzi unter dem Arm. Meines Erachtens hat der Schnitt hier eine große Schwäche: wenn man die Nahtzugabe nicht sehr großzügig zuschneidet und dann, wie im Schnitt vorgesehen, einfach nur nach innen umklappt, dann kann der Stoff an dieser doch ziemlich belasteten Stelle ganz leicht reißen (schonmal passiert. Die Reparatur war ätzend, aber das Kind hat drauf bestanden, was will man machen...)
    B - Franzi Seitenlinie Original.JPG


    Da ich ja nun außerdem noch einen Webstoff für das Blusenteil verwenden will, brauche ich in jedem Fall mehr Weite. Wieviel das sein muss, das hab ich mir wieder vom Ottobre-Schnitt abgeschaut. Da mir bekannt ist, dass die Ottobre-Bluse schmal ausfällt, ich ja aber ein bequemes Oberteil haben wollte, hab ich mich dabei an Größe 128 gehalten.
    Die Armausschnittlinie habe ich dann sanft auslaufen lassen, so dass in der Mitte unter der Achseln eine flasche Kurve entsteht.
    C - Franzi Seitenlinie Anpassung.JPG
    Insgesamt habe ich mit dann entschieden, die benötigte Mehrweite zu verteilen: 1 cm in die vordere Mitte und 1,25 an die Seite (insgesamt waren es 2,25 cm). Außerdem habe ich eine gebogene Saumlinie eingezeichnet, damit das Oberteil über der Hüfte bequem sitzt und nicht einengt. Das sieht dann so aus:
    D - Franzi Seitenlinie neu und Saum neu.JPG

  • Nun kommt das, was ich bei allen Franzis inzwischen mache und was sich sehr bewährt hat. Natürlich macht es mehr Arbeit, den Armausschnitt mit einem Schrägstreifen zu versäubern, als ihn einfach einzuklappen. Aber die versäuberte Variante sieht besser aus – und ist um Längen stabiler.
    Ich schneide also einen Schrägstreifen zu (bei Jersey tuts ein gerader), 3x so breit, wie meine Versäuberung am Ende sein soll.
    Die Länge findet man heraus, indem man von Halsausschnittkante bis Halsausschnittkante misst. Alles, was darüber liegt, wird später nach innen eingeklappt und bildet den Gummibandtunnel am Halsauschnitt. Dort würde ein mehrfach gefalteter Streifen inklusive innenliegender Nahzugaben nur stören. Das obere Ende des Streifens muss nicht versäubert werden, das landet später unter der Gummitunnel-Halsausschnitt-Nahtzugabe und ist nicht mehr zu sehen.
    E - Schrägband von-bis.JPG
    Wenn der Schrägstreifen zugeschnitten ist, fängt man auf einer Seite an zu nähen, egal, ob von vorn oder hinten (in diesem Falle hab ich von hinten angefangen). Man legt sich das Oberteil zurecht, rechte Stoffseite oben. Darauf kommt der Ärmel, leicht überlappend wegen der Nahzugabe. Und dann der Schrägstreifen.
    F - Schrägband annähen 1.JPG
    Jetzt näht man bis zur Seitennaht alles zusammen – und noch ein kleines Stückchen darüber hinaus. Dann kommt die vordere Seite des Ärmels dran. Wieder: Oberteil unten, Ärmel drauf, Streifen drüber.
    G - Schrägband annähen 2.JPG
    Unter der Nähmaschine sieht das dann so aus:
    H - Ärmelklapp.JPG
    Es ist gar nicht kompliziert, den Ärmel an die richtige Stelle zu legen. Auch in den großen Größen liegt alles sehr dicht zusammen – wegen der extrem schmalen hochgezogenen Naht oben hinten im Nacken. Andere Raglanblusen haben da ewige Längen, so dass man den Ärmel leicht verdrehen kann. Franzi nicht...
    Ihr seht hier, wie ich von der Seitennaht (der Nahttrenner zeigt drauf) weg in Richtung vorderer Armausschnitt genäht habe. Oberteil liegt unten, darauf der Vorderärmel und schließlich der Streifen. Man kann das stecken, wenn man mag – aber NICHT vor dem Annähen des Hinterärmels (bzw. auf der anderen Seite, weil spiegelverkehrt, des Vorderärmels). Viel zu fummelig!
    Links im Bild seht Ihr den leicht gerafften Saum des Ärmels. Man KANN den einfach gar nicht falsch hinlegen!



    Angenehmer Nebeneffekt: Dadurch, dass der Jersey zwischen zwei Lagen Webstoff liegt, kann er sich nicht verschieben. Ha! ;) Dieser Effekt fällt bei der Original-Franzi komplett aus Jersey natürlich weg.
    Wenn das Schrägband dran ist, sieht das von links so aus:
    I - Schräband dran innen.JPG
    Und von rechts so:
    J - Schrägband dran außen.JPG

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  • Nun muss man nur noch die Nahtzugabe zurückschneiden. Megagenau muss das nicht sein, der Schrägstreifen wurde ja genau zugeschnitten. Der wird jetzt an die Naht geklappt, gebügelt, und dann alles zusammen noch einmal eingeklappt und wieder gebügelt.
    Jetzt kann man das alles entweder stecken oder heften oder einen relativ breiten Schrägstreifen einplanen (würde ich bei Webstoff nicht empfehlen, das spannt dann in den Kurven!) - ICH persönlich zücke jetzt wieder mein Lieblingstool und klebe das Ganze mit Roxannes Glue Baste fest. Dann klappt es auch mit 0,75 cm...
    K - NZ zurückgeschnitten.JPG L - NZ bis zur Naht klappen.JPG M - NZ einschlagen.JPG


    Absteppen... (und dabei IMMER ein Tickchen schmaler nähen, als man vorher denkt, denn sonst erwischt man den verflixten Schrägstreifen ja doch wieder mal nicht von rechts... grummel... - und fertig! Blitzsauber, haltbar und sieht soooo schön aus.


    Nun noch den Halsausschnitt nach innen klappen, absteppen, Gummi einziehen. Säumen (falls nicht vorher geschehen...) und anziehen!
    Übrigens hab ich mir beim Säumen mit der echten Minibommelborte gewünscht, ich hätte noch was von dem Jersey übergelassen. Ich hatte vergessen, wie FUMMELIG es ist, das Zeug anzunähen! Ich hatte unterwegs mindestens 12 mal keine Lust mehr. Dabei wars doch gar nicht soooo weit einmal rum...


    Was ich beim nächsten Franzi-mit-Webstoff-Versuch anders machen würde:
    - Seitlich darf ruhig noch ein bisschen mehr zugegeben werden.
    - Die hintere Mitte bräuchte bei uns dagegen keine Mehrweite, da plustert es ein bisschen.
    - Die Armausschnitte sind trotz des Jerseys nicht sehr üppig. Das mag daran liegen, dass der Jersey ja nicht in alle Richtungen dehnbar ist. Der Ärmel darf also bei Webstoffen gern ein bisschen länger sein in der oberen Mitte. Weniger Gummi bringt es nicht, dann hängt alles zu tief und rutscht von den Schultern.
    - Bei Webstoff würde ich nicht nochmal versuchen, den Halsausschnitt einfach einzuklappen. Jedenfalls nicht auf einer Breite von 1,5 cm. Das zieht sich in alle Richtungen! Nächstes mal mit Beleg oder Schrägband versäubern. Das muss man beim Zuschnitt der Armausschnitt- Versäuberung natürlich mitbedenken.


    Und jetzt mach ich mich an den hellblauen Jeans, der hier liegt. Und versuche mal, eine Hose nach dem Schnitt zu nähen, den ich an der Schlafanzughose getestet hab.
    Und morgen krieg ich ja vielleicht ein Foto mit Kind. Oder übermorgen. Oder so. ;)


    Liebe Grüße,
    Juliane

  • Boah... da war jetzt aber schon ... da muß man sich ja richtig konzentrieren!!! ;)


    Das muß ich nachher noch einmal genauer ansehen.


    So, jetzt habe ich es glaube ich verstanden. Du scheinst eine für mich eher ungewohnte Nähreihenfolge für Raglanärmel zu haben. Da mußte ich jetzt erst mal schauen. Das mit dem Schrägband im Ärmel klingt gut. Muß ich für mich auch mal drüber nachdenken.


    Hübsche Gewichte hast Du da. Was ist das Glas? Halbedelstein mit Einschlüssen? (Ja, ich schau auch auf so etwas.)


    LG
    neko

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  • Hui sehr detailliert und spannend.....Danke schön...:D

  • Na hört mal. Wenn man sich nicht konzentrieren muss, isses nix wert. :D


    Neko... normalerweise sehen Anleitungen zum Annähen eines Raglanärmels anders aus, ja. Das ist auch sinnvoll, wenn Du einen Ärmel hast, der das ganze Armloch ausfüllt.
    Aber wenn man wie hier nur einen "halben" Ärmel hat und den Armausschnitt in einem Rutsch versäubern will, bleibt einem nichts anderes übrig.
    Natürlich kann man auch jeden Oberteil-Teil einzeln bearbeiten und dann alles an der Seite zusammensetzen, inklusive des Schrägbands oder Belegs.
    In diesem Falle finde ich die durchgehend stabile Naht an der Stelle aber nicht verkehrt. Vor allem, wenn man das Teil wie im Original als Jumpsuit näht. Kinderfüße finden ja manchmal komische Wege in die Kleidungsstücke... ;)
    Außerdem empfinde ich dieses Vorgehen für mich als außerordentlich angenehm. Man KANN nichts verkehrt herum einnähen, man muss das Teil nicht mehrmals unter das Füßchen frickeln, man muss nicht darauf achten, irgendwelche Nähte sauber aufeinander treffen zu lassen... I Like!


    So. Die blaue Hose ist zugeschnitten. Keine interessanten Bilder zu machen, bloß ein Häufchen blauer Stoff. Und bisschen weiße Baumwolle für Taschen und Bund innen.
    Und noch gaaaaanz viel über von dem Stoff. Kann man keinen Staat mit machen. ;)


    Liebe Grüße,
    Juliane


    Oh, vergessen:
    Die Herzchen sind aus Glas. Untendrunter Elfenbilder aus den Büchern der unvergleichlichen Cicely Mary Baker, die ich sehr liebe. Ich kann die Anschaffung der Gesamtausgabe nur empfehlen, es ist ein hinreißendes Märchen drin - eins der schönsten, die ich kenne.
    Neben den Glasherzen benutze ich eine große Achatscheibe und verschiedene Glas-Paperweights mit Blüten und Spiralen in Rottönen. Und einen "Diamanten", den mir meine Weiber immer fast streitig machen.
    Aber die Herzen haben sich sehr bewährt - die Spitze ist praktisch, das Gewicht genau richtig und untendrunter ist ein samtiger Stoff, der das Verrutschen verhindert. Hat meine Schwester gut ausgesucht. ;)

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  • aaaww, die Herzen sind mir auch gleich aufgefallen! Das mit dem Samt drunter finde ich gut, ich glaube das werde ich auch mal unter meine (zugegeben: schnöden/rund/metall-) Stoffgewichte pappen... dann hab ich eine rutschige und eine stoppige Seite[emoji7][emoji122]🏻


    LG,


    Steffi



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    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

  • Tolles Wort: stoppig. Merk ich mir.


    So. Ha! Ich hab ein Foto. Mit Kind. Sie fand es oberwitzig, noch VOR dem Aufstehen ein Bild zu machen.
    Ich hatte vergessen, dass es ja morgens jetzt schon hell ist... ;)


    Also, Franzi Schlafanzugoberteil:
    Franzi Schlafi.jpg


    Und mit Kind drin
    Franzi Schlafi angezogen.jpg


    (Ich hab die Kamera nun schon auf Werkseinstellungen zurückgesetzt, aber scharf stellen will sie immernoch nicht. Unter keinen Umständen. Schon gar nicht ohne Blitz. :mauer:)


    So, nu aber mal schnell unter die Dusche...


    Liebe Grüße,
    Juliane

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  • ist echt toll geworden, ich "hätte einen Arm dafür gegeben" als Kind [emoji7][emoji7][emoji7]



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    was wär´ das Leben ohne Naht??? es wäre öd´und blöd´und fad!!!

  • Oh, wie schön graue Stoffe aussehen können! Danke für die Mühe, die einzelnen Arbeitsschritte in Bild und Text so aufwendig zu dokumentieren!

    Herzliche Grüße


    pfeiferlspieler

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  • Kinderfüße finden ja manchmal komische Wege in die Kleidungsstücke... ;)


    Du meinst sowas?:
    PB143922_bearbeitet_y400.JPG


    Das ist ein langärmeliges Strickkleid...


    Der Schlafanzug sieht super aus. Und das Gesicht Deiner Maus ist eindeutig: *MEINS*! :herz:


    Ich muß mir noch einmal genauer ansehen, wie Du das Armloch da versäubert hast. Das könnte meinem Tini-Schnitt auch sehr gut zu Gesicht stehen. Da gibts auch so Flügelärmelchen. Nur wird das dort einfach knappkantig umgeschlagen und festgesteppt.


    LG
    neko

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  • Grooooßartig. Ja, so ungefähr hab ich das gemeint. Nur dass man in diesem Falle den Fehler erstmal gar nicht sieht... :rofl:


    Graue Stoffe sehen übrigens nicht an jedem Kind schön aus. Meiner Großen steht sowas gar nicht. Dafür kann die Kleine öfter mal von der Großen die Sachen nicht erben, weil sie zu kräftig in den Farben sind und sie geradezu "erschlagen".
    Um so besser. Kann ich was Neues nähen... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Jaja, mach du mal schön alles in Grautönen - die Murmel kann die nämlich auch tragen :rofl:


    Ich hab übrigens grad was Graues in den Blog gepackt ;) Kann die Tante mal luschern....

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  • Die Tante ist Ent-Zückt!
    (*luschern*. Wieso benutzt Du solche ur-norddeutschen Worte)...


    So, hab noch ein bisschen Flickkrams erledigt. Muss ja auch mal sein. Nun noch ein paar Nähte an der Hose und dann weiter im Tagestext...

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  • Wow, super schöne Teile!


    Zur Kamera: Hast du mal die Linse geputzt? Bei meiner war ein Fingerabdruck drauf, da ging auch nichts mehr mit Schärfe...;)

  • Ja, LEIDER bin ich auf diese Idee auch schon gekommen. Es wäre soooo toll, wenn es sowas Einfaches wäre...
    Neinnein, ich kontrolliere das "serienmäßig" bei jedem Einschalten. Schließlich hab ich Kinder... :rofl:


    Liebe Grüße,
    Juliane

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