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Beiträge von Sporcherin

    :)8 Sporcher Chaoswerkeleien


    Da ich nun auf Grund meines kleines Mißgeschicks ein paar nahezu arbeitsfreie Tage habe, - abgesehen von den allzu häufig eintrudelnden E-Mails und einer Statistik, die ich als „Hausaufgabe, damit mir nicht langweilig wird“ von meinem Chef in die Hand gedrückt bekam - hat mir mein Humpelfüßchen Zeit zum Aufräumen und Umgestalten verschafft.


    Ein fahrbares Regal hab' ich mir gebaut bzw. ein Discounterregal fahrbar gemacht. Dazu brauche ich natürlich Werkzeug, welches sich, wie es sich bei einer passionierten Motorradschrauberin gehört, im Werkzeugkasten liegt. Was mich allerdings tierisch nervt, ist, daß ich meine Ringschlüssel immer in dieser Kiste suchen darf und meist ist der, den ich brauche ganz unten versteckt.


    Was tut die Sporcherin also, sie näht sich eine Ringschlüsselaufbewahrungsrollentasche (hää-hää...., was für eine Wortschöpfung!) aus nicht mehr getragener Kleidung


    Nun gehöre ich zwar immer noch in die „Anfängerklasse“ :o und mein „WIP“ ist sicherlich alles andere als professionell, die Idee zu dieser Tasche auch nicht neu, denn solche Dinger gibt’s in jedem Baumarkt zu kaufen, doch es macht mir einfach Spaß meine Schneider-Näh-Werkeleien in Text und Bild festzuhalten.


    Mein Arbeitsplan :skeptisch:


    0 – Idee skizzieren
    1 – Maßnehmen
    2 – Aufzeichen im Original, daraus wird das Schnittmuster
    3 – Kontrolle = Nähte & Art der Nähte einzeichnen, Nährichtung & -reihenfolge bestimmen
    4 – Material für Außen, Mitte, Innen, Täschen festlegen
    5 – Schnittmuster mit Klappe und Rolle erstellen (Nähreihenfolge festlegen)
    6 – Schnittmuster auf die drei Stoffe mit Nahtzugaben übertragen
    6a - Außenstoff – Nähreihenfolge, Stichart festlegen
    6 b - Mittelstoff – Befestigungsnähte anzeichnen
    6 c - Innenstoff – Stichart festlegen
    6 d - Taschenstoff – Stiche: Zickel-Zackel auf Innenstoff
    7 – Stecken & Schnippeln
    8 – Stecken von den Stoffen (Nähreihenfolge!)
    9 – Heften der Teile
    10 – Probebestückung
    11 – Kontrolle & Änderungen
    12 – Nähreihenfolge und Nahtrichtung entgültig festlegen
    12 – Faden und Nadel raussuchen
    13 - Tagesform der Nähoma berücksichtigen und sanft aus dem Schlummerkästchen holen (= Nähmaschine vorbereiten)
    13 – Probestückchen nähen und Einstellung testen
    14 – Losnähen, dabei fröhlich, laut und falsch singen oder laut hörbar fluchen......
    15 - ein hoffentlich brauchbares Ergebnis in den Händen halten ;)



    0 - Idee skizzieren


    Das ist schnell erledigt. So soll es aussehen:


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    Jeder Schraubschlüssel bekommt ein eigenes Fächlein und an der oberen Seite wird eine Klappe angenäht, damit die Schlüssel beim Zusammenrollen nicht scheuern und kein „Gewärch“ (=Krach) beim Transport machen.


    Doch bereits hier steht sich mir die Frage, von der Seite her aufrollen, an die kleinen Schlüssel sind oder von der anderen?
    Punkt 0 bekommt ein ?


    1 - Maßnehmen


    Alle diese Werkzeuge in einer Reihe hinlegen und abmessen.


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    Wie lang muß die Grundfläche sein? Dann zähle ich 1/3 dieser Länge als Rollenverschluß dazu.
    Die Breite wird durch den größten Schlüssel bestimmt plus 3 cm oder vielleicht ein bißchen mehr?


    16 Schlüssel???? Grummel.... die sind nicht komplett.... einer liegt noch im Büro und einer im Schlafzimmer von der Umbauaktion und mind. zwei in der Garage.... :( Mist, Mist, Mist.... mal sehen, welche Größen rausfallen.... und dran denken den 10er hab' ich drei Mal!


    Vorerst mal 77 cm + 26 cm, morgen wird nochmals Maß genommen, wenn alle Teile da sind. :D

    Drei Mal Trösterle...... :)8


    Gib' der Brother auch ein Stück Schokolade ab und dann verzeih' ihr. Nimm' Deine alte Maschine und mach' weiter, wenn Du Lust dazu hast. Und die Brother soll schön zuschauen, damit sie's lernt. Manchmal hilft das um wieder in die eigene Balance zu kommen. ;)

    Bei uns in der Region (ländlich) kostet eine Stunde Nähunterricht (= 60 Minuten) € 18, die nur als Doppelstunden gebucht werden können. Das Nähstudio, die Nähschule und der Handarbeitsladen verlangen alle den selben Preis bei 3 bis max. 5 Teilnehmer/-innen. Einzelunterricht € 21 pro Stunde. Maschinensticken wird nur einem Laden angeboten, hier kostet die Stunde (ohne Material) € 16 vormittags und € 19 nachmittags oder am Wochenende. Nur mal so zum Vergleich.

    Sporcherin


    ...ich habe gedacht, ich würde jede Kleinigkeit dokumentieren...aber ich muss mich verbessern, wie ich sehe ;)


    ...aber die Idee ist gut!


    Die Idee ist nicht von mir. Das hat mir eine liebe Freundin, die proffessionell näht, beigebracht. Sie kann sich bei der Vielzahl ihrer Maschinen und den zahlreich, für verschiedene Einsatzzwecke, benötigten Nadeln die Einsatzzeiten nicht merken, daher schreibt sie sich's akribisch auf.

    Ich gehöre auch zur "Anfängernähklasse" und nähe auf einer sehr alten Ideal/Privileg. Daher kann ich Deinen Wunsch nach "etwas mehr" sehr gut nachvollziehen.


    Wenn Du das Geld für diese Nähmaschine hast und Dich dafür nicht verschulden mußt, würde ich zugreifen. Warum soll denn eine Anfängerin keine Luxusmaschine haben? Stückchen für Stückchen wirst Du die Nähmaschine und ihre Funktionen kennenlernen. Ich glaube sogar, daß sie Dir mehr Spaß machen wird als die jetzige. Vielleicht machst Du durch Unterstützung dieser Maschine auch schneller bessere Fortschritte, weil sie präziser näht.

    :skeptisch: Entweder ist die Maschine zu laut oder mein Gehör zu wenig geschult, denn ich höre das nicht, wenn eine Nadel stumpf ist. Vielleicht kommt das noch mit der Übung.


    Bei mir kommt eine gebrauchte Nadel mit Zettelchen, was es für eine ist, in ein anderes Kästchen als die neuen Nadeln. So nach drei bis fünf maliger Nutzung, die dann auch auf dem Zettelchen steht, wird sie dann entsorgt. So wahnsinnig teuer sind neue Maschinennadeln auch nicht, finde ich, und lieber eine Nadel, die eventuell noch Mal zu gebrauchen wäre weggeschmissen als mich mit einer unbrauchbaren Nadel rumärgern.

    Geburtstags-Näh-Feier


    :D Nähmäuschen rollte mit ihrem „Würfelchen“ um halb zwölf vor, trug mein Gepäck hinunter, während ich mich Stufe für Stufe, wie ein Kleinkind, abwärts arbeitete. Dann nahm ich auf meinem dicken, weichen Kopfkissen Platz. Im Minikofferraum des Toyotas IQ verstaute sie unsere Geburtstagsgeschenkchen und Mitbringselchen - dann ging's ab Richtung in Vogtland. Die Fahrt auf der Hofer Autobahn war angenehm und lustig, wir unterhielten uns, freuten uns auf Gixs Gesicht, wenn sie die Nähmaschine auspacken würde, und besprachen, wie wir den Abend gestalten wollten. Dennoch spürte ich meine Weh-Wehchen bei der Ankunft deutlich.


    Gix war bereits bei Popps und nun konnte die Geburtstags-Nähfeier starten. Popps hatte einen tollen Zwetschgenkuchen auf Hefeteig gebacken, ich brachte selbstgemachte schwedische Mandel-Vanille-Torte mit und Cas hatte Fingerfood für abends vorbereitet. Großes Begrüßungs- und :knuddel: Gratulations-Hallo, sowie Spott über das Humpelfüßchen, Angucken der Bilder von Nähmäuschens und meiner Umbauaktion, viel Geächter und dann machten wir uns es im Wohnzimmer bei Kaffee und Kuchen gemütlich. … mhm... fein.... :kaffee:..... :torte:


    Nach der überaus reichhaltigen und leckeren Kalorienzufuhr durfte Gix ihre Geschenke auspacken, die Popps hübsch auf einen Beistelltisch zusammen mit einem Wiesenblumenstrauß dekoriert hatte. Neugierig beäugte Gix das Tischlein und freute sich wie ein Kind über jedes kleine Päckchen, das sie auspackte. (Wir haben jedes Teil einzeln verpackt! Genauso viele Päckchen, wie Gix jetzt an Lebensjahren zählt.) Was da nicht alles zum Vorschein kam.... eine Böxchen mit gemischte Nähmaschinennadeln Standard, ein metallernes Handmaß, ein Allesnäher in blau, ein Päckchen Microtexnadeln, eine dicke Fadenrolle in weiß, eine dünne Fadenrolle in schwarz, ein langer Reißverschluß, Jerseynadeln, extra lange Stecknadeln, drei kleinere Reißverschlüsse, ein rechteckiges Holzbrettchen, besonders dickes Garn, Klettverschlüsse, eine Tüte Brausebonbons und viele Kleinigkeiten mehr. Sie lachte herzlich und packte weiter aus, sah uns verwundert an.....


    „Dicker Stoff in rosa mit blauen Blümchen, den hab' ich doch schon mal gesehen.“ - “Stimmt, als Ihr mit dem Motorrad da gewesen seid.“ - „Und wofür ist der?“ - „Das erklärt das schmale, rosa Päckchen!“ - „Uiihhhh, eine Zeichnung! Das ist eine Nähanleitung für eine Zubehörtasche! Toll, Danke!“ - „Ohhh, dickes Vlies!“ - „Lila Stoff!“ „.... nee, ich glaub's nicht, alles für eine Nähmaschinentasche! Toll! Ähh... für zwei Taschen?“ - „Eine für Deinen Nachtfalter und eine für Dein Zubehör!“ - „Mööönsch, Danke – genial! Schaff' ich das auch?“ - „Ganz bestimmt!“ -“Eine in weniger als 6 Stunden!“ - „Niemals!“ - „Doch!“ - „Die andere geht dann ganz leicht!“


    Popps hatte eine Nähanleitung für die obere Tasche gemalt, die untere Tasche wurde unser Nähpartyprojekt für diesen Samstag – die Transportverpackung für den Nachtfalter.


    Vor'm Auspacken des letzten - einzigen großen - Paketes mußte Gix raten, was da drin sein könnte. Sie nannte alles Mögliche angefangen von einem Rollcontainer, über klappbare Beine für Ihren Werkeltisch, Aufbewahrungsboxen, Raviolidosen, Hanteln - nur den wahren Inhalt erriet sie nicht. Ihr Gesicht war erstaunt, verduzt, verwundert, ungläubig, bevor sie in einen nicht enden wollenden Jubel :tanzen: ausbrach, als sie sich durch die mehrfachen Papierschichten endlich zum Inhalt vorgearbeitet hatte.


    Eine sonnengelbe, alte Eisenlady lachte da aus dem Paket heraus. Eine Privileg Top Star Automatik aus den 70ern mit Anschiebetischchen, Bedienungsanleitung, diversen Füßchen und leeren Spulchen und einem bereits modernisierten Fußpedal. Ihre Freude kannte keine Grenzen, sie hüpfte herum, grinste, freute sich, strahlte, ihre Augen leuchteten und sie umarmte uns Drei immer und immer wieder. Sie konnte es gar nicht fassen, daß ihr der Wunsch nach einem bunten Oldie so unerwartet erfüllt worden war.


    Die alte Dame mußte natürlich sofort ausprobiert werden und so zogen wir mit allen Utensilien in Popps Nähreich. Ihr „Nähreich“ besteht aus zwei Zimmern. Einem, in dem der große Zuschneidetisch, das Vorratslager, die Umkleidekabine, ein riesiger, klappbarer Spiegel und das Podest beherbergt ist und einem größeren Raum, in dem eine Bügelstation, ein mittelgroßer Allzwecktisch, sowie mehrere Nähmaschinen in oder auf Arbeitstischen, teils mit Über- oder Unterbauten, stehen. Die Steckdosen hängen an Spiralkabeln aus Leitungsschächten von der Decke runter. Außenrum raumhohe, offene Regale an der Wand, in denen allerlei Zubehör in Boxen und Auftragsware in weißen Tüten lagert.


    Wir waren im Arbeitsraum. Dort wurde die alte Privileg feierlich unter Anstoßen mit Sekt getauft.


    „Du bist also meine neue, bunte, ersehnte, alte Nähmaschine, die mir einfach so zum Burzeltag geschenkt wurde, daher taufe ich Dich jetzt nach Deinen Gönnerinnen auf den Namen „Ir-Sa-Cas“. Näh' schön brav, brech' mir keine Nadel ab, freß' mir keinen Stoff, reiß' mir keine Fäden ab und bleib' mir treu, dann hast Du ein schönes Zuhause in einem Kästchen mit Aufzug und Sonnendeck, Du wirst auch schön geputzt, geölt und gepflegt. Prost!“ :trinken: - „Na zdraví!“ - „Egészségére!“ - „Skål!“ - und schwupps, waren unser Gläser leer. Die Sonnengelbe schien verstanden zu haben und lächelte.


    Popps hatte mir einen bequemen Gartenstuhl bereit gestellt, auf den wir mein Kopfkissen legten, so konnte ich die Szenerie gut beobachten. Gix beschäftigte sich zunächst neugierig mit ihrer "Irsacas", freundete sich schnell mit der alten Maschine an, die sich von der Bedienung her nur wenig mit der „Mrs.-Nerv-Mich-Nicht“ unterscheidet und so konnte das Nähprojekt „Transportkoffer für den Nachtfalter“ gestartet werden.


    Popps legte das von ihr entworfene Schnittmuster auf den Tisch und erklärte die Teile, die sie auch schon beschriftet hatte. Popps schnitt den Oberstoff zu, Gix die Stabilisierung und Cas das Futter. Lustig war's, laut und sehr gesprächig.


    „Popps, was heißt vlevlo?“ - „Links!“ - „Was? Stoff oder innenrein?“ - „Das ist das selbe!“ -“nee, isses nicht.“ - „Das ist die linke Innenseite, die mit den drei Täschchen.“ - „Okay, Danke.“ - „Brauchst Du Teil 4 noch?“ - „Nö, bin schon fertig.“- „Danke.“ - „und.. wie heißt das da? Vz-hu-ru?“ - „Wie?“ Vruzu?“ - „Wo ist Popps, denn jetzt hin?“ - „Auf's Klo, kommt gleich wieder.“ - „Jetzt sag' bloß Cas, Du kannst kein tschechich, da bin ich ja jetzt echt enttäuscht!“ - „Mhm... vielleicht heißt das verziehen?“ - „Muß ich das denn können?!“ - „Jetzt wär's hilfreich!“ - „Vielleicht eine Abkürzung?“- „Von rechts und zu unten oder was?“ - „Sporchi, was heißt das?“ - „Öhm.... vielleicht oben oder unten oder innen oder außen?“ - „Kannst Du Dich mal entscheiden?“ - „Innen!“ - „Sicher?“ - „Nöö.“ - großes Gelächter.


    Popps kam wieder herein und wurde sofort bestürmt. „Ach, Mist, das heißt nach oben, ist ein Hinweis, daß das Teil da nach oben dran gehört. Tut mir leid, doch wenn ich so vor mich hinarbeite, dann schreib' ich' s einfach so hin!“ - „Dann wird’s Zeit, daß Du's uns lernst.“ - „Höhö, Nähkurs gepaart mit Sprachkurs. Wir laden Sie ein zum tschechisch-deutsch-ungarisch Näh-Sprach-Kurs. Jeder darf nur in seiner Muttersprache sprechen und verstehen tun wir alles nix!“ - „Hihi, was da wohl rauskommen würde!“ - „Vermutlich nichts!“ -"Sag das mal nicht!"


    „Da, Humpelbeinchen, Nadeln und zwei Teilchen. Hier Deine Brille. Bitte quer stecken einen halben Finger breit!“ - „Aha. Wie breit?“ - „Den halben Zeigefinger bitte!“ - „Links auf Links?“ - „Sporchi!“ - „Ich frag' ja nur, weil da zwei Mal innen steht.“ - „Och, wie wär's denn, wenn Du das Papier erst mal abmachst?“ - „Ich dachte, das wär' die Versteifung.“ - „Du bist nicht nur auf den Hintern gefallen, anscheinend auch auf den Kopf, oder?“ - „Ja, ja, jetzt traust Du Dich frech werden, nur weil ich nicht laufen kann!“ - „Nö, die hat die Brille nicht geputzt! Sie hat's nicht erkannt!“ - „Fang' mich doch! Fang' mich doch!“


    Gix war an der Bügelstation als eine große Dampfwolke aufstieg. „Huuu-ahhhh-aaaa....!“ - „Gix gibt Vollgas!“ - „Mönsch, dampft das.“ - „Nicht voll drücken.“ - „tja, ja, die Technik!“ - "Wozu ist der Fußhebel?" - "nicht drauf treten!" - zischel-zisch-dampf - "...zu spät!" - "Nebelschwaden!"


    Nach einerhalb Stunden waren alle Teile ausgeschnitten, gebügelt und gesteckt, teilweise geheftet und dann war Teile nähen angesagt.


    Ich weiß ja nun nicht, ob's an den Schmerztabletten lag, an dem anstrengenden Nadelstecken oder am Likör im Kuchen oder am Sekt oder der Mischung aus allem, denn ich bin eingeschlummert. Weder das Surren der drei Nähmaschinen noch das Gelächter und Geplauder meiner Freundinnen hat mich davon abgehalten. :o


    Darüber hab' ich mich geärgert, denn ich hätte so gern zugesehen, wie aus diesen vielen, kleinen Teilchen die Untertasche wird und vor allem, wie die Ecken in drei bis fünf Lagen zuzüglich Verstärkung verarbeitet werden, wie die Außenpaspelierung angebracht wird und das Brett an der Unterseite seinen Platz findet. Heute war' nichts mit Lernen – alles verpennt!


    Um halb neun Uhr wurde ich sanft aufgeweckt und da war die untere Tasche für die Nähmaschine bereits fertig. Von den letzten Stunden hatte ich gar nichts mitbekommen. Die "Irsacas" war schon in der Tasche verstaut, der Arbeitsraum gesäubert und im Wohnzimmer für's Abendessen aufgedeckt – 8 Gedecke für 4???


    Meine Neugierde war groß, deshalb hab' ich mir das fantastische Nähwerk ganz genau angeschaut. Einfach genialix! Ein großer Innenraum, ausgepolstert, innen der lilafarbenen Stoff, das verkleidete Brett als herausnehmbaren Boden, seitlich drei kleine Täschchen mit Reißverschluß eingenäht, auf der anderen Seite ein Schubfach für einen Anschiebtisch oder eine Schneidematte. Ein langer Reißverschluß, so daß die Nähmaschine bequem hinein und auch wieder herausgehoben werden kann. Dazu zwei feste Henkel aus gemustertem Gurtband und ein umlaufender, verstellbarer Schulterriemen. An der Außenseite eine schmale aufgesetzte Tasche. Ein Traumteil in Gemeinschaftsarbeit nach Maß- und Wunschanfertigung. Die Drei haben geackert wie die Weltmeister!


    Zum Essen gab es ein kleines Buffet, was wir zusammen arrangierten und in die Mitte des großen Eßtisches stellten. Es gab asiatisches Fingerfood, gefüllte Röllchen mit verschiedenen Gemüsen und Fisch, Reisröllchen mit vielfältigen Innenleben, das Cas vorbereitet hatte. Popps hatte Teigtaschen gefaltet, ebenfalls abwechslungsreich bestückt mit scharfer, milder und süßsaurer Soße zum Tunken, dazu grünen Salat mit Senfdressing. Es kamen noch vier Bekannte von Popps zum Feiern, die ein feines indisches Curry aus Putenfleisch und Ananas mit Bananen mitbrachten. Igor, der Mann von Olga bereitete in der Küche angebratene Auberginen und Zucchini zu, die ebenfalls gigantisch schmeckten. Sie waren in einer Mehl-Gewürzmischung nach seinen Rezept gewendet. Michael und Sanne brachten Karotten-Pastinaken-Salat mit, der ungewöhnlich, doch überraschend gut schmeckte.


    Wir haben reichlich geschlemmt, jede Menge geplaudert , über diverse Themen ernsthaft diskutiert, gelacht und viel, viel Spaß gehabt. Der Abend verflog im Nu - viel, viel zu schnell und ich war traurig, daß Cas und ich schon um halb zwölf abfahren mußten, weil sie bereits um 5 Uhr in München am Flughafen sein muß. Die anderen feiern garantiert noch bis in die frühen Morgenstunden weiter! :weinen:


    Ursprünglich war geplant, daß Cas alleine zurückfährt, ich übernachte und das Motorrad von Gix am Sonntag zwecks Werkstattbesuches in der kommenden Woche mitnehme. Sie will es unbedingt in die Werkstatt, in der sie es gekauft hat, geben, obwohl es bei ihr im Ort auch eine Zweiradwerkstatt gibt. Den Termin haben wir verschoben, denn es wird wohl gut vier bis sechs Wochen dauern bevor ich wieder fahren kann. Meine Idee ein Näh-Motorrad-Wochenende zu machen, begeisterte Gix sofort und nun planen wir Anfang Herbst einen der Kurse zu belegen, sofern zum passenden Termin auch ein Teilchenkurs angeboten wird.


    Wir wurden von Allen zum „Würfelchen“ begleitet, für Jede drei Vorratsdöschen von den feinen Leckereien, denn alles haben wir nicht auffuttern können, im Gepäck, und verabschiedeten uns winkend. Es war ein wunderschöner Samstag, auch wenn ich die Hälfte nicht mitbekommen habe.


    „Hauptsache, Du warst beim Essen wach!“, meinte Cas grinsend. „Und Verpflegung für Sonntag hast Du jetzt auch!“ -


    Sie fuhr mich gut nach Hause, brachte auch meinen Korb hoch und machte sich dann gleich auf nach daheim. Gix wird mit Hilfe von Popps morgen noch die Zubehörtasche fertigstellen. Ich beneide sie jetzt schon um dieses Teil und habe mein Interesse am Nacharbeiten angemeldet.

    :applaus: Heikejessi - Du hast absolut Recht! - Vielen Dank! :applaus:


    Nachdem mir die Vorbesitzerin nicht sagen konnte, wofür der Hebel ist, da sie ihn nie genutzt hatte, habe ich gestern eine Mail, daß ich einen älteren, gebrauchten Nähschrank von privat gekauft habe, zusammen mit den beiden Bildern im Anhang, an die Firma Rauschenberger geschickt und heute Vormittag - trotz Samstag! :eek: - kam eine Mail mit einem pdf-Scan der Bedienungsanleitung für mein Modell an mich zurück :D und dem Hinweis, daß das Verbindungteilchen ein Stückchen herausgeschraubt werden muß, damit es richtig in den Mechanismus eingreift.


    :tanzen: genial - einfach genial - ganz toller Kundenservice :daumen:


    :)8 Wenn ich mich wieder richtig bewegen kann, dann krabbel ich in das Kästchen und positioniere das Verbindungsteilchen.

    Hallo, damit löst du die Arretierung, sonst kannst du den Lifter nicht bewegen.
    LG Heike


    Danke, dem ist nicht so. Das war zunächst meine erste Vermutung, doch leider löst sich da keine Arretierung der Hubplattform, wenn ich da drauftrete. Dafür gibt es einen querliegenden Hebel am Gestänge des Lifts im Inneren des Kastens. Der Hebel muß für irgendetwas anderes da sein. Nur für was?

    Ich hab' mir einen gebrauchten Nähschrank von Rauschenberg gekauft und entdeckte beim Auswischen einen Fußhebel, von dem aus eine metallerne Seele bis unterhalb des Brettes der Hubplattform führt. Bei der Vorbesitzerin war eine zuerst eine Pfaff, später eine Bernina 530 eingebaut. Vielleicht hilft das beim Erklären, wozu der Hebel gut ist, denn mir fällt dazu nichts ein. Auf der HP von Rauschenberg fand ich keine Antwort und zum Bewegen des Hublifts dient er auch nicht.


    Weiß jemand wofür der Hebel eingesetzt wird?


    Hier der Hebel, er läßt sich von oben nach unten treten


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    Hier das Ende der Seele unterhalb der Hubplattform


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    Wäre prima, wenn mir jemand bei der Lösung meines Rätsels helfen könnte.

    :)8 bis zum nächsten Nähtreffen sind's noch ein paar Tage hin, doch ich stups es einfach mal....., denn ich habe mir nämlich fest vorgenommen endlich mal wieder dabei zu sein. Hab' Euch alle schon gefühlte Ewigkeiten lang nicht mehr gesehen.


    Liebe Grüße von Dadasoph soll ich ausrichten, ich hab' ihn im Baumarkt bei meiner Einkauftour getroffen. Er muß leider an diesem Samstag arbeiten.

    :applaus: ich wär mindestens genauso entzückt wie Du... ich würde die beiden Unterkasterl noch tauschen... vielleicht...Dann kann man an die Schubladen besser ran, kann den Schrank seitlich als Tischverlängerung rausziehen ... oder magst lieber im rechten Winkel zum U ausbauen? Dann ist es so herum besser. An die Schubladen rankommen ist dann nat. schwieriger, könnte aber auch gehen. Nachtrag: ich gehe davon aus, daß das Nähmöbel mit den Schubläden seitlich zwischen den Tischbeinen durchpasst. Könnte gerade gehen... LG neko


    :D Die Idee wäre gut, wäre da entsprechend Platz :D - Das ist der Ruhezustand, wenn's aufgeräumt ist. Nöö, der kleine Kasten muß nach vorne rausgerollt werden, er paßt nicht zwischen den Beinen durch - der große Schrank schon, er paßt auch seitlich durch. Wenn die neue Maschine da ist, dann werde ich wahrscheinlich die Positionen tauschen. Jetzt macht das noch keinen Sinn, denn im Großen ist noch keine Maschine drin. ;)


    Wenn genäht wird, wandert wahlweise eine der "Nähmaschinenwohnungen" in die Zimmermitte oder eben der Tisch, wenn ich nur am Schnittmuster abmalen oder beim Zuschneiden bin, denn am linken Ende des Fensters steht bereits mein Bett. Da ich wenig Raum zur Verfügung habe, war es mir wichtig alles problemlos so verschieben zu können, wie ich es gerade brauche. Die Schubladen vom neuen Schrank haben eine Sicherung (eine kleine Nase an jeder Lade, die hinter der Tür verschwindet), sie können nur aufgezogen werden, wenn das Türchen bereits geöffnet ist.


    Ich bin so glücklich und fröhlich, daß das alles jetzt so schön geworden ist. Nähmäuschen hat's heute schon gesehen und war auch total begeistert. Bei ihr sieht es ähnlich aus, nur daß ihr Tisch größer ist und neben ihrem Nähschränkchen die Vorratsrollcontainer untergebracht sind.


    :applaus: Vielen Dank an Alle, die Anregungen und ihre Meinung beigesteuert haben, vor allem wegen der Werkeltischhöhe.

    :tanzen: Ich könnte hüpfen vor Freude, wenn ich hüpfen könnte.....


    Endzustand erreicht, theoretischen Maße passten praktisch auch - nur der Schlüssel der "Anni-Behausung", der war in meinem Plan nicht mit drin, liegt jetzt einfach auf dem Kästchen :D


    Jetzt wartet das neue Schränkchen auf seine Bewohnerin, meine neue Nähmaschine, die, mit viel, viel Glück in etwa zwei, drei Wochen da einziehen wird. :)8


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    Muskelfaserriss, Bänderdehnung und Samstag wieder rocken? Hast du zuviel von den Schmerzmitteln genommen? ;)
    Oje. Dieses ganze Bänder- und Faserzeug finde ich immer sehr anstrengend. Gute, gute Besserung!


    :D :D :D :D Schmerzmittel? Hab' ich bisher gar keine genommen, denn wenn ich nur faul auf dem Bett liege, die Bettdecke geschickt um mich als Stütze drapiert, das Knie hochgelagert unter Kissen und lese, tut fast gar nichts weh. Es nur etwas leicht a bisserle arg warm. Die hilfreichen Mittelchen würde ich evtl. am Samstag einsetzen wollen.


    Morgen Vormittag wollen Nähmäuschen und ich probieren, ob ich in ihr Auto reinkomme, dann werden wir ins Freibad zur "Krankengymnastik im Wasser" fahren - zwei bis drei Mal für je 10 bis 15 Minuten im kalten Nichtschwimmerbecken die leichten Bewegungsübungen machen, die mir die Hausärztin empfohlen und auf ein Blatt Papier skizziert hat. Ins tiefe Wasser soll ich aus Sicherheitsgründen nicht gehen, falls ich doch einen Krampf bekomme und das Becken hat nur Leitern am Rand nicht so wie das Nichtschwimmerbecken eine flache Treppe mit Handlauf. Reinhüpfen wäre kein Problem, doch raus ...mhm.. vermutlich nicht so einfach.


    :knuddel: Danke für Euere vielzähligen Tips, auch per PN, ich werde es ausprobieren und Euer Mitgefühl. Doch Ihr kennt den Spruch "Unkraut vergeht nicht."


    Den Spaß am Feiern lasse ich mir nicht durch mein mittelgroßes Mißgeschick verderben und notfalls wird der Beifahrersitz von Nähmäuschens Auto während der Fahrt in Liegeposition gebracht. ;)

    :)8 Lieben Dank für Euere Genesungswünsche. - Ja, als farbenfroh bezeichnete die Ärztin mich heute auch. ;) Aber Foto gibt's davon keins!


    Nun darf ich erst Mal morgen und übermorgen daheim bleiben, alles weich hochlagern, möglichst wenig rumlaufen, a bisserle kühlen und mich schonen. Am Montag nochmals zur Kontrolle hin und der Termin beim Ortopäden ist schon für Dienstag vereinbart, denn die Hausärztin möchte einen Ultraschall der Muskulatur und die Kontrolle vom Steißbein erledigt wissen. - Zerrung des Oberschenkelmuskels, vermutlich diverse Muskelfaserrisse, Bänderdehnung in der Hüfte und am Knie, geprelltes Steißbein - nööö, sonst geht's mir gut.


    :daumen: Heute Abend kommen Junior und Vater vorbei, tragen das Prachstück die letzte Etage hoch und ich bin dann so richtig glücklich. Dann kann ich das auswischen und in aller Gemütsruhe mit meinen Nähutensilien bestücken. Darauf freue ich mich schon.


    Nun hoffe ich nur, daß ich bis Samstag wieder sitzen kann, denn da ist Näh- und Geburtstagsfeier im Vogtland angesagt und ich will unbedingt hin. :D

    Umbauaktion mit unverhofften Zwischenfällen


    Mein erster Weg führte mich heute in die Autowerkstatt meines Vertrauens um mir einen Minivan für meinen Nähtischtransport auszuleihen. Der gelbe Suzuki Wagoner ist das Ersatzteiltransportauto, kein Neuwagen mit Schnickschnack und wartete bereits mit umgeklappten Rücksitzen, sowie und vollem Tank auf mich. Die Fahrt nach Mintraching über die Regensburger Autobahn war erstaunlicherweise völlig problemlos und ich fand mich in diesem Autochen sehr schnell zurecht. Dank meiner elektronischen Landkarte war der kleine Ortsteil (den ich ausnahmsweise mal nicht aus dem Kopf weiß) sofort gefunden und ich war nach knapp 2 Stunden am Ziel. :D


    Der, von mir favouritisierte Nähschrank stand bereits auf der Terasse eines hübschen, neuen Einfamilienhauses in sagenhaft idyllischer Gegend an der Gartenseite des Hauses unter eine Plane abgedeckt bereit. Der Ehemann und der Nachbar hatten ihn bereits heute Früh aus dem Keller hochgetragen, sagte mir die hochschwangere, fröhliche Verkäuferin. Der Nachbar hat sich auch bereit erklärt beim Verladen zu helfen. Das Schränkchen war in natura viel schöner als auf dem Foto in den Kleinanzeigen und sehr, sehr gut erhalten. Der Nähmaschineneinsatz aus Acryl, die Flügelmuttern zum Sichern der Nähmaschine, die Bremsen der Rollen, der Hublift - alles funktioniert tadellos und ist sehr gepflegt. Das Nähmöbel wird verkauft, weil ein neues viertüriges Kombinähmöbel nach Wunschfertigung angeschafft wurde, daß an zwei Seiten Auszüge hat.


    Meine Frage, ob ich das mal betrachten dürfte, wurde bejaht und ich staunte nicht schlecht. Helles Grau, links einen Bügelauszug, der auf einem Schubladenrollcontainer gelagert wird, mit anklappbaren Ärmelbrett, rechts ebenfalls einen solchen Auszug mit einer sehr großen Schublade, in der Mitte der relativ breite Kasten mit dem Hublift, aus dem eine Bernina 530 auftauchte, und daneben rechts vier Schubladen. Das Ganze ergibt eine fantastisches U-Form und stand in einem freundlich eingerichteten Nähzimmer mit einem großen Zuschneidetisch. Ich habe die hübschen Babysachen angeschaut, die die Frau genäht hat und die abgesteckte Kinderkleidung für ihre beiden älteren Kinder, die auf dem Tisch lag. Hier ist eine professionelle Hobbyschneiderin am Werk, dachte ich mir.


    Wir unterhielten uns über unser Hobby Nähen und über Stoffsucht bevor wir in die Preisverhandlungen für das "alte" Schränkchen traten. Nun, ich bin im Handeln nicht so gewieft wie das Nähmäuschen, doch ich freute mich über den Preisnachlaß und so rollten wir gemeinsam das tolle Teil zum gelben Transporter. Sie klingelte beim Nachbar, doch leider war er noch nicht vom Einkaufen zurück, so daß wir noch eine Weile quatschten. Nach etwa einer halben Stunde, beschloß ich das Teil alleine einzuladen und die werdende Mutti wollte helfen. Das hab' ich nur so weit zugelassen, daß sie die Oberklappe halten durfte, damit sie nicht zur Seite fällt, während ich das Unikum anhob und schwitzend, keuchend auf die im Kofferraum ausgebreitete Decke hob. Uff...... schw...-schwer....., es ächzte in den Knien und gab einen Stich im linken Oberschenkel. :( Dann zog ich den Schrank auf der Decke durch die Seitentüren ins Innere. Wir verabschiedeten uns und ich trat mit meiner wertvollen Ladung den Heimweg an.


    An einem Parkplatz noch vor der Autobahn machte ich Pause und verspeiste mit Hochgenuß meine daheim vorbereiteten Erdbeeren und machte etwas Dehnungsgymnastik, denn das Kupplungstreten tat sehr, sehr weh. Doch im Laufe der zweistündigen Rückfahrt legte sich das Ziehen in den Gliedern.


    Hier mein Neuerwerb:


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    Im Heimatörtchen angekommen vermeldete der kleine Gelbe Durst und ich fuhr in unsere Tankstelle am Ort. Der Tank des Autos wird einem Schlüssel aufgesperrt, also schön altmodisch. Doch der Tankverschluß saß fest, wie einzementiert, und ich war nicht in der Lage ihn zu öffnen. Ich sprach einen Herrn an der Nebenzapfsäule auf seine Hilfe an und galant versuchte er den Tank zu öffnen. Nichts war's. Drei Minuten mühte sich der nette Helfer ab, doch das Autochen verweigerte die Benzinzufuhr. Ein weiterer Mann versuchte es zu öffnen und meinte dann, da sei etwas kaputt. Ich war ratlos und kurz vor'm Verzweifeln :confused: als ein dunkelblauer Kombi auf die Parkplätze seitlich der Tankstelle fuhr. Mein Exmann stieg aus und erkundigte sich, warum ich denn mit M.'s Auto unterwegs sei. Ich erzählte von meinem Vorhaben und meinem Malheur. Er grinste und erklärte mir, daß der Suzuki ein geschlossenes Tanksystem hat und vermutlich Unterdruck im Tanksystem entstanden sei. Mit geübtem Griff war binnen Sekunden der Deckel ab und ich konnte tanken.


    Als er dann noch seine Hilfe beim Tragen ins Dachgeschoß anbot, war ich überrascht und nahm dankend an. Tja, über zwanzig Jahre gemeinsamen Familienlebens und allerlei zusammen durchgeführten Bastel-, Renovierungs- und Werkelarbeiten hinterlassen Spuren und so war sowohl die Ausladeaktion als auch das Verbringen in den Hausflur "business as usual". "Wie immer?" fragte ich, Kopfnicken als Antwort. Also ging ich rückwärts die Stufen hoch und er vorwärts, denn dann gibt es schon mal einen natürlichen Größenausgleich und das Teil liegt in den Händen relativ gerade. In den ersten Stock kein Problem, der zweite Halbstock ohne Zwischenfälle. Von dort aus sind es dann noch 8 Stufen bis zum zweiten Stock.


    Drei Stufen bevor wir oben waren, stach es brachial im linken Oberschenkel und auf der vorletzten Stufe krampfte es und ich rief "Moment" - "Was denn?" - "Krampf im Oberschenkel" - einige Sekunden Warten - "Geht's wieder?" -"Denke schon, zwei Stufen noch, dann Abstellen." - "Okay." Ich trat mit dem linken Fuß auf die vorletzte Stufe, das Knie gab nach, der Oberschenkelmuskel versagte seine Dienst und ich knallte hilflos mit meinem Gewicht und dem des Schränkchens auf mein Hinterteil die oberste Steinstufe. :weinen: Ürgelwürf.... da saß ich nun, den Schrank immer noch in den Händen, das linke Schienbein unter dem Schrank, das rechte daneben. Mein Helfer hatte meinen Sturz geschickt ausbalanciert und wartete geduldig. "Kannst Du aufstehen?" - "Gehst Du eine Stufe zurück?" - Ich stand auf, die Tränen liefen mir über's Gesicht und dann setzte ich den Schrank vorsichtig auf die vorletzte Stufe ab und dann nach einiger Zeit auf das Treppenpodest, dann schob er den Schrank auf den Absatz und meinte, "Den lassen wir jetzt einfach mal bei Deinem Nachbarn stehen und verarzten Dich".


    Ich kam die restliche Etage nur mühsam hoch und konnte mich kaum mehr bewegen. Fürsorglich holte mein ehemaliger Göttergatte einen Kühlakku aus dem Eisschrank und stopfte ihn in einen Waschlappen, so daß ich das Bein, den "Bobbers" und den Oberschenkel kühlen konnte. "Setz' Dich auf's Bett und ruh' Dich mal aus. Bist Du nicht erst vo ein paar Wochen auf den Popo gefallen?" - "Erinnere mich nicht an diesen blöden Vogel!" :skeptisch: - "Ich wechsle derweil mal die Beine an Deinem Tisch."


    Den Tisch hatte ich gestern Abend noch mit der Tischplatte nach unten auf Böcke gehoben und hätte das bereits erledigt gehabt, wenn der Akku vom Schrauber nicht so eine lange Aufladezeit bräuchte. So bekam ich einen Rundumservice für den ich mich mit Kaffee und Käsebrot bedankte. Allerdings bekam ich auch kräftig Schimpfe, weil ich meinen Nähschrank alleine eingeladen hatte, denn das Ding wäre viel zu schwer und zu globig. "Aber ich kenn' Dich ja, Dein Wille versetzt Berge.", lachte er.


    Jetzt sieht's so aus, wenn die "Anni-Behausung" drunter geparkt wird:


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    :applaus: Ich bin begeistert, denn es ist jetzt genau so, wie ich das haben wollte.


    "Jetzt bringe ich noch den Suzuki zum M. zurück", teilte ich mit. "Du? Du Kannst Dich doch gar nicht mehr bewegen. Ich fahr' Dich!" beschloß mein Exerich ernst. So humpelte ich den Hof hinunter, nahm auf den Beifahrersitz Platz (was auch wirklich gut so war) und wir gaben das Auto in unserer Werkstatt retour. Dann wurde ich in meinem eigenen Auto wieder heimchauffiert. Auf dem Weg nach oben, ich fühlte mich besser, meinte ich, "Ich will's nochmals probieren, sind doch nur 16 Stufen." - "Sporchi, Sporchi, Du bist und bleibst ein Dickschädel! Ist Dein Nachbar nicht da?" - "Nein, leider nicht. Sein Auto steht nicht in der Garage." - "Stimmt." Der Versuch endete damit, daß ich bereits nach der zweiten Stufe nicht mehr weiter konnte und der hübsche Schrank nun im Treppenhaus übernachtet und mal sehe, ob ich morgen schmerzfrei bin, ob Söhnchen mit Papa morgen Abend vorbei kommt oder wie sich diese blöden 16 Stufen nach oben anderweitig überwinden lassen.


    Der notwendige Anruf in der Arbeit wegen des kleinen Unfalls wurde auch gleich erledigt. Die Mitteilung, daß ich morgen Früh, wenn's nicht wirklich besser ist mal zum Onkel Doktor gehe, löste die erwartete Reaktion beim Chef aus. "Dich kann man auch nichts alleine machen lassen, Du Chaosqueen! Wär's nicht besser Du bleibst gleich daheim? Oder soll ich Dich dann ins Büro hochtragen?" - "Mhm..., wär' mal ein gutes Fitnesstraining für Dich, oder?1" -"Melde Dich morgen Früh einfach und gute Besserung Du Fall-Linchen." ;)


    Ich leg' mich jetzt mal wieder hin, denn ich kann momentan auch mit zwei Kissen unter Alterwertersten nicht schmerzfrei sitzen.

    :applaus: Das freut mich, daß Du glücklich bist :D und dem Service zufrieden.


    Deine "alte" Privileg darf bleiben und Du wirst sie weiterhin mit viel Freude nutzen können.
    Zeigst Du uns auch mal ein Bildchen von Deinem Liebling? :)

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